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Hund akzeptiert keine Grenzen und wird aggressiv


AarLi95

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Hallo ihr LIeben.

Ich bin mit meinem Latein absolut am Ende und weiß grad echt nicht weiter.

 

Meine Freundin ist seit 6 Monaten regelmäßig (ca 2-3 mal im Monat) am Wochenende mit ihrem Hund in meiner Wohnung. Ich gebe einfach mal so kompakt wie möglich alle relevanten Informationen:

Wir sind beide 23. Der Hund ist ein 6 Jahre alter Mix aus französischer Bulldogge und Terrier, den sie mit 3 Jahren von den Vorbesitzern übernommen hat, weil deren erster Hund ihn nichtmehr akzeptiert hat. Seit sie ihn hat weicht er eigentlich nichtmehr von ihrer Seite. Wenn sie im Badezimmer ist, kommt der Hund mit, wird er rausgeschickt, liegt er vor der Tür. Ist sie im selben Haus aber einem anderen Raum als er dann kläfft er und kratzt teilweise an der Tür. Kurz: Er ist unglaublich anhänglich und entfernt sich freiwillig selten mehr als eine Armlänge von ihr. Wenn sie allein mit ihm Zuhause ist, ist es nicht so extrem. Aber es geht hier ja um ein Problem, welches in meiner Wohnung auftritt.

Und zwar habe ich eine Maisonette Wohnung und der obere Bereich ist relativ klein, sodass er sein Körbchen unten stehen hat. Er kann uns von dort sehen und hören und ist Luftlinie nur knapp 3 Meter von uns weg. Oben steht mein Bett und Schreibtisch und hier fängt das Problem an: Wenn wir oben sind, tagsüber, nachts, ganz egal wann, dann liegt er meistens ganz entspannt unten und alles ist wunderbar. Manchmal kommt er auch nach oben, bleibt dann eine Weile und geht wieder, manchmal schicken wir ihn dann auch wieder weg, es ist jedenfalls alles problemlos. Aber dann gibt es manchmal aus dem nichts herraus Phasen, und das passiert mehrmals am Tag, dass er versucht zu uns nach oben zu kommen, aber dann direkt unters Bett kriecht und da in der hinterletzten Ecke liegt. Das Problem hierbei ist, dass wenn er da erstmal ist, er nichtmehr freiwillig hervorkommt. Die einzige Lösung ist, dass meine Freundin so tut als würde sie die Wohnung verlassen. Sämtliches Rufen hilft da nicht, sogar Leckerlies werden verschmäht. Wir haben für uns schon vom ersten Besuch an gesagt, dass wir nicht möchten, dass der Hund hier bei mir unterm Bett liegt, ich möchte ungern hier über die Gründe diskutieren, wir haben einfach gesagt er darf sich hier in der Wohnung frei bewegen, aber er soll nicht unters Bett. Das Problem ist nun wie gesagt, dass er mehrmals am Tag versucht, unters Bett zu kriechen. Das geht so weit, dass er sich die Treppe hochschleicht und wir es nichtmal mitkriegen weil er so leise dabei ist, manchmal geht er auch einfach wie selbstverständlich hoch und hört dabei kein bisschen mehr auf Kommandos, er reagiert dann nicht einmal mehr auf Ansprache. Freiwillig geht er dann auch nichtmehr nach unten, sodass meine Freundin ihn jedes mal extra runterbringen muss. Er steht dann wirklich auf einer Treppenstufe und geht erst weiter, wenn sie ihn quasi drängt weiterzugehen, indem sie selbst die Treppe runtergeht. Wenn sie auch nur einen Schritt zurück geht, dreht er sich um und rennt wieder hoch. Sie bringt ihn dann also ins Körbchen. Dreht sie sich dann um und geht wieder die Treppe hoch, steht der Hund wieder auf und kommt mit. Das ganze geht dann teilweise wirklich über eine halbe Stunde so, dass er einfach versucht unters Bett zu kriechen und wir uns dann wirklich nichtmehr anders zu helfen wissen als ihn an die Leine zu nehmen, weil wir ihn einfach nicht loswerden Nochmal: Er darf selbstverständlich auch zu uns nach oben kommen, wenn wir grade oben sind. Wir möchten nur 1. nicht dass er hier 24 Stunden am Tag in Armreichweite ist und 2. nicht dass er unters Bett kriecht. Er hat ihr dann teilweise schon die Zähne gezeigt und sie angeknurrt, wenn sie ihn in so einer Situation berührt hat, um ihn runterzubringen. Wenn wir ihn nicht anleinen, versucht er es locker 10 mal und mehr in 10 Minuten, unters Bett zu kommen.

Das wirkliche Problem tritt nun aber auf, wenn sie nicht im Raum ist. Ist sie nämlich zum Beispiel im Badezimmer und ich bewege mich in meiner Wohnung, dann flippt der Hund aus. Er versucht dann wirklich wie im Sturzangriff so schnell wie möglich die Treppe hochzusprinten und unters Bett zu kriechen. Es ist wirklich so als würde Frauchen oben warten und er hätte sie seit 5 Jahren nichtmehr gesehen, mit so einer Intensität versucht er da unters Bett zu kommen. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich direkt auf der Treppe stehe oder 5 Meter weiter weg bin, er hat also keine grundsätzliche Angst, sich mir zu nähern. Auf mich hört er sowieso kein bisschen, ich habs bisher noch nicht einmal ohne Leckerlie hinbekommen, dass er sich hinsetzt. Ich bin 13 Jahre meines Lebens mit Hunden aufgewachsen und habe 2 davon schon als Welpe in unserem Haushalt kennengelernt und auch miterzogen und es hat alles immer wunderbar geklappt, ich möchte damit nur sagen, dass ich grundsätzlich nicht unerfahren mit Hunden bin. Aber dieser Hund hört kein bisschen auf mich und mir bleibt in der Situation dann keine andere Möglichkeit, als ihn festzuhalten, wenn er sich an mir vorbeidrängen möchte. Das Problem ist jetzt, dass er dann anfängt, wie in Todesangst zu schreien. https://youtu.be/tbKejK2fDTo?t=32 Dieses Video beschreibt ziemlich gut die Geräusche, die er dann macht. Außerdem wird er dann aggressiv, sprich er schnappt nach mir. Es sieht alles so aus als hätte er einfach totale Panik und ich muss ehrlich sagen dass ich in der Situation dann auch Angst habe, ihn anzufassen, weil ich weiß, wie Hunde, die sich in die Ecke gedrängt fühlen, reagieren können. Ich bin also absolut hilflos und weiß nicht, wie ich ihn hier in meiner eigenen Wohnung bändigen soll, weil er seinen Willen einfach durchsetzt. Selbst meine Freundin hat ihn teilweise schon losgelassen weil er wild am quieken war und ihr dabei mit der Schnauze ziemlich nahe kam, aber bei mir ist das ganze nochmal um einiges schlimmer.

Und jetzt das ganz komische: Wenn wir außer Haus sind, ist er mir gegenüber so anhänglich wie bei meiner Freundin. Er legt sich manchmal ganz bewusst zwischen meine Füße zum schlafen, er ist erst vorgestern sitzend mit seiner Schnauze auf meinem Bein eingeschlafen, er lässt sich streicheln, er lässt sich auf den Arm nehmen, er wedelt und leckt mich ab, wir sind quasi best Friends. Aber hier in meiner Wohnung benimmt er sich, als wäre ich sonst was für ein Tierquäler und würde ihn jedes mal wenn ich ihn berühre prügeln.

Und das ist das Problem was ich habe. Ich bin einfach komplett hilflos und ratlos und habe keine Ahnung, was man hier tun könnte. Es ist jeden Tag ein Kampf darum, dass er nicht unters Bett kriecht, er kann sich ansonsten komplett frei bewegen, er hat alles was er braucht, aber diese eine kleine Grenze akzeptiert er einfach nicht und das artet so dermaßen aus, dass ich mich hier in meiner Wohnung nur bewegen muss, es reicht wirklich dass ich vom Stuhl aufstehe, und der Hund ist im Panikmode und versteckt sich entweder hinter meiner Freundin, oder will unters Bett. Meine Vermutung ist, dass er es einfach nicht gewohnt ist, Grenzen aufgezeigt zu bekommen, weil er bei meiner Freundin zuhause eigentlich keine Grenzen hat und auch sonst meistens wie ein kleiner Gott behandelt wird (ihre Eltern füttern ihn zB vom Essenstisch). Hier bei mir ist für ihn einfach das erste Mal, dass es einen bestimmten Ort gibt, wo er sich nicht aufhalten soll, und wir haben es 6 Monate versucht, ihm das irgendwie beizubringen, es wird mit jedem Mal hier sein schlimmer und mittlerweile traue ich mich nichtmehr ihn in so einer Situation anzufassen.

 

Ich bin einfach ratlos. Und dachte mir ich klage euch mal mein Leid, vielleicht hat hier ja jemand schonmal ähnliches erlebt und weiß eventuell den einen oder anderen Tipp...

Lieben Gruß und genießt den Sonntag.

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pixelstall

Mir kommen zwei Gedanken:

1.Ist der Hund gesundheitlich gecheckt worden ? Z.B auf Epilepsie, Wirbelsäulenprobleme, Schilddrüse !, Sehvermögen, Taubheit etc ?

2. könnte es sein, daß irgendetwas in deiner Wohnung (ich würde zuerst das Bad im Verdacht haben) daß ihm Angst macht, sprich ein Geräusch daß (vielleicht nur er hört, ultraschall,infraschall) ihm Angst macht, bzw welches er mit diesen Dramen verknüpft - für mich klingt es nämlich ein wenig nach einer Phobie -die sich immer weiter ausbreitet, erst ein Geräusch oder nur ein Schreck und mittlerweile ja wohl auch mit deiner Bewegung verknüpft..) , also Angst und nicht ungehorsam. Tritt es sofort auf, oder wenn sie etwas bestimmtes im Bad macht - mache Wasserhähne "singen" oder Durchlauferhitzer, oder Gasthermen machen Geräusche (klackern, Brummen, zischen etc) .

 

Gab es irgendeinen Moment indem er sich mal furchtbar erschreckt hat ?

 

und warum verhindert ihr das untersbettkriechen nicht mechanisch, Gitter oder Boxen drunterstellen ...

 

 

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Mir kam auch gleich der Gedanke, dass ihm irgendwas in der Wohnung Angst macht. Ein Geräusch, dass ihr gar nicht wahrnehmt vielleicht. Oder es ist mal irgendwas passiert, dass ihn erschreckt hat und dass er mit der Wohnung oder einer Situation in der Wohnung verknüpft hat. Könnt ihr euch an irgendwas erinnern? Gab es einen Moment, einen Tag, wo das angefangen hat und falls ja, irgendwas vorgefallen, dass es gewesen sein könnte?

 

Es kann auch etwas völlig beklopptes sein, wo ihr gar nix machen könnt, zum Beispiel dass ihn das Geräusch der Waschmaschine in der Nachbarwohnung so in Panik versetzt.

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Ja, der Gedanke, dass er vor irgendwas Angst hat, kam uns natürlich auch als Erstes. Das Merkwürdige ist halt, dass das vom ersten Tag an in meiner Wohnung so war und sonst aber auch nirgendwo sonst. Wenn er so empfindlich bei Geräuschen wäre, dann würde er doch woanders auch dieses Verhalten zeigen...Es ist halt wirklich nur hier in meiner Wohhnung so. Ein spezielles Ereignis von das anfing gab es eigentlich nicht. Er hat die allererste Nacht in der Wohnung hier unterm Bett geschlafen, weil er nachts irgendwann hochgekommen ist, daraufhin haben wir dann angefangen, zu versuchen ihm klarzumachen, dass das Bett für ihn Tabou ist. Und seitdem gibt es diese Probleme, aber es wird einfach immer schlimmer und mit dem Schnappen ist für mich dabei einfach eine neue Stufe erreicht, das hat er nämlich früher noch nicht gemacht.

@pixelstall

Er macht das ja nicht nur, wenn sie im Bad ist. Das Hochlaufen und sich vorbeizwängen wollen macht er generell immer, Schreien tut er dann dabei, wenn meine Freundin für ihn grade nicht in Sichtweite ist.

Das Bett haben wir deshalb noch nicht mit Boxen und so blockiert weil man da wirklich jedes kleine Loch dicht machen müsste, der Hund ist nicht sehr groß und er ist sogar schonmal von unten durch die Treppenstufen geklettert, als wir den Aufgang zur Treppe versperrt hatten. Und wie gesagt, mein Raum hier oben ist nicht sehr groß, ich nutze den Raum unterm Bett auch als Stauraum für manche Dinge und möchte einfach meinen Privatbereich nicht zur "Festung" umbauen müssen...😔

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pixelstall

Vielleicht ist es genau dieses herausholen, ich glaube nicht, daß der Hund "ungehorsam" ist, sondern eine sog. Fehlverknüpfung ( <google) Wenn ihr das wie "ungehorsam" behandelt habt eskaliert das natürlich.

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Ok, Du magst über die Gründe nicht sprechen warum er nicht unters Bett darf... Aber Fakt ist (anscheinend nach der Beschreibung), der Hund hat vor irgendwas panische Angst und er sucht Schutz unter dem Bett.

Wie willst Du ihm dann jemals begreiflich machen das er (egal was es auch ist) keine Angst zu haben braucht und euch vertrauen kann, wenn ihr ihm mit aller Gewalt seinen wichtigsten Rückzugsort nehmen wollt?

Angenommen: Freies Feld, es kommt ein irrer mit ner Axt auf Dich zu gerannt. Du weist genau das wegrennen keinen Sinn macht und Du nicht entkommen kannst. Jetzt steht da auf dem freien Feld ein kleines Häuschen mit offener Tür. Du willst schnell dort rein und die Tür hinter Dir zu schmeißen aber deine Eltern halten Dich mit aller Gewalt davon ab. Würdest Du in dem Fall Deinen Eltern vertrauen oder vielleicht auch sogar Handgreiflich werden wenn der Irre mit Axt näher kommt?

Also: Nicht unters Bett lassen = keine Basis und 0 Chance um an dem Problem arbeiten zu können.

 

Meine Herangehensweise wäre: Hund genau beobachten und aufpassen, was wann noch alles passiert wenn er unters Bett flüchten will. Da kann man nix mit Gewalt machen (von wegen Grenzen setzen - genau falsch in dem Moment).

 

Andere Frage: Was würde passieren wenn ihr ihn unters Bett lasst und selber einfach ruhig, souverän ganz normal weiter macht (oder sogar ausgelassen lacht... entspannt seid). Das also garnicht so wirklich beachten. Dadurch könnte es passieren, das der Hund merkt (dauert natürlich): "Oh das ist ja garnicht so schlimm, weil meine Menschen ja total cool dabei sind...!"

 

Ansonsten wäre das auch etwas was man sich vor Ort anschauen müsste um da richtig helfen zu können.

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@Renesis ich habe schon darauf gewartet, dass hier solche Beiträge kommen, daher habe ich gesagt ich werde nicht über die Gründe reden, warum ich keinen Hund unter meinem Bett möchte. Ich möchte es einfach nicht, und ich glaube jeder Mensch hat bestimmte Bereiche, in denen er einfach keinen Hund haben möchte.

Zu deinem Beispiel mit der Axt: Ich kanns nur erneut sagen, das passiert aus dem nichts. Klar, wenn er sich erschrickt schickt man einen Hund nicht weg, aber wenn wir wirklich mal was mitkriegen, wo der Hund sich erschrickt, dann kommt er auch zu uns und verkriecht sich nicht unter dem Bett. Außerdem hast du ihn nie erlebt, er hat nicht immer Angst wenn er unters Bett möchte. Ganz im Gegenteil, meistens geht er mit einer Seelenruhe die Treppe hoch und ignoriert einfach komplett was passiert, lässt sich dann auch ohne großen Widerstand, ohne angelegte Ohren, ohne eingezogenen Schwanz und ohne große Beschwichtigungen runterbringen, schaut uns noch aufmerksam an und wenn wir wieder hochgehen kommt er wieder mit. Das ist kein Angstverhalten. Mag sein, dass er AUCH versucht, sich zu verstecken, wenn er Angst hat, aber es gibt auch andere Orte, wo er sich verstecken könnte. Er kann zu uns kommen, er kann unters Sofa, Er kann in sein Körbchen unterm Tisch, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Aber wie gesagt, meistens ist das kein Angstverhalten, das sieht keiner von uns so und ich bitte euch einfach uns da zu vertrauen. Ich glaube, wir können das ganz gut beurteilen, ob der Hund Angst hat oder nicht.

 

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Freefalling

Hast du nicht schon mal in einem anderen Thread das Problem geschildert? Ich hab so ein Deja-vu gerade.

  • Daumen hoch 4
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Schnüffelmaus

habt Ihr dem Hund schon mal eine Box als Rückzugsort angeboten?

Nicht zum einsperren, sondern mit offener Tür ... schön kuschelig drin eingerichtet als "Schutzhöhle".

 

Dann hätte er zumindest eine gleichwertige Alternative um sich zu verkriechen

und vielleicht akzeptiert es dann auch besser dass er nicht unters Bett krabbelt ...

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