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Kontrollzwang oder Verlustangst


Fricco

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In einem anderen Thema kam eine Diskussion auf, ob es Verlustangst oder Kontrollzwang ist, wenn ein Hund ständig hinter seiner Bezugsperson herläuft.

 

Ich denke, das ist ein eigenes Thema wert.

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gebemeinensenfdazu

 Der Hund sichert SICH ab.

Kontrollzwang ist menschliche Projektion.

Er sichert sich ab aus vielen möglichen Gründen u.a.

 um jemand nicht zu verlieren

um nicht alleine zu sein

um nichts zu verpassen

um im Gefahrenfall sofort zur STelle zu sein

oder schlicht weil er jemanden gerne hat und dessen Anwesenheit geniesst.

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Mein Hund folgt mir auch, oft, ziemlich sicher jedenfalls, falls ich in die Küche gehe. 🤩

Könnte ja sein, dass er was Essbares abgreifen kann.

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Noch mal , ist es eigentlich nicht egal ob aus "Kontrollzwang" oder "Verlustangst"?

 

Das Ergebnis ist doch gleich blöd.

 

Da liegt ein Hund, ich bewege mich vom Sofa , Hund springt sofort auf.

Guckt mich an, da er nicht weis, wo ich hin gehe.

Ich gehe ins Bad, Hund folgt mir.

Brauche ich länger imBad, legt sich Hund davor ab.

ich gehe aus dem Bad  in die Küche, Hund folgt mir.

Brauche ich länger in der Küche, legt sich Hund ab..

Ich gehe ins Wohnzimmer, Hund folgt mir....

 

ich empfinde dieses Verhalten als nicht gesund .

Weder für Hund noch HH.

 

Und mir ist wurscht, wieso Hund das tut. (ich bekomme ja nur schimpfe bei wertung, so wie altbackene Erziehungsmethoden oder so)

 

Ich will Hund Sicherheit und Ruhe/Geborgenheit geben.

Also gebe ich ihm einen sicheren Platz, nur für Ihn, mit all seinen Knabbereien.

Nur, dieser Platz muss trainiert werden.

 

Und nun sind wir wieder bei den "altbackenen Erziehungsmethoden".

 

 

 

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Tito hat Sicherheit und Ruhe/Geborgenheit bei mir. 

Er folgt mir zu Hause wie ein weißer Schatten. Absolut stressfrei, aber er ist immer da, wo ich bin. Das stört mich nicht.

Ich kann problemlos die Wohnung verlassen, wenn ich keine „Hundeklamotten“ anhabe, schläft er einfach weiter. 

Er jammert nicht, wenn ich mal sage, dass er an anderer Stelle warten muss (ein Vertreter z.B. hat immer panische Angst, wenn er mich besucht. Also bleiben die Hunde in der Zeit vor der Küchentür.) 

@agathaDu sprichst von Mülleimerhunden und Therapiehunden... Das hat für mich nichts damit zu tun. Es gibt schlicht und einfach unterschiedliche Charaktere. 

Du musst dich nicht rechtfertigen, aber ich finde es immer gut, mal einen anderen Blick auf das Verhalten des eigenen Hundes zu werfen.

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vor 3 Minuten schrieb agatha:

Da liegt ein Hund, ich bewege mich vom Sofa , Hund springt sofort auf.

Guckt mich an, da er nicht weis, wo ich hin gehe.

Ich gehe ins Bad, Hund folgt mir.

Brauche ich länger imBad, legt sich Hund davor ab.

ich gehe aus dem Bad  in die Küche, Hund folgt mir.

Brauche ich länger in der Küche, legt sich Hund ab..

Ich gehe ins Wohnzimmer, Hund folgt mir....

Das Verhalten ist aber relativ normal. Das machen Welpen übrigens auch und muss eben trainiert werden. Ich kann meinem HUnd natürlich einfach einen Platz zuweisen mit irgendwas tollem und ihm im Ungewissen lassen was ich tue. Ich kann ihn aber auch einbinden und zeigen und benennen, dass es nicht schlimm ist. Er kann mit mir mitkommen, (ich hatte Quinta einige Zeit mit im Bad... shame on me), und ich bringe sie  DANN erst zu ihrem Platz mit etwas leckerem und sage ihr, das das doch gar nicht schlimm war. Übrigens bin ich was deine Stimmwahl betrifft exakt andersrum. Hell ist nett und tief wäre böse. Letzteres hab ich mir aber weitesgehend abgewöhnt. Es führt zu nichts außer unerwünschten Ergebnissen. Quinta würde das Training zum Platz wie du es beschreibst übrigens eher als Strafe erachten und das nur ungern tun. Sie würde noch unruhiger werden und vermutlich sehr oft aufstehen und versuchen zu folgen. In jedem Fall würde sie dann nach dem Duschen vor der Tür liegen, weil sie keine Sicherheit und Ruhe hätte. Der Hund muss doch den Tagesablauf irgendwie kennenlernen und wissen das nichts passiert. Ich denke ein Hund wie Ramse mit so viel Erfahrung braucht viel Struktur und zeigen und benennen und einbringen in den Tagesablauf. Das bloße Meiden und versuchen etwas wegzutrainieren, weil man es aus menschlicher SIcht für ein Problem hält, wird das einfach nicht lösen. Das führt doch dann eher zum Unterdrücken der Unsicherheit und die kommt irgendwann wieder raus.

Wie ist dann die Frage, die man sich eigentlich nicht stellen will.

In dem Erziehungsfall wie du ihn beschreibst lernt der Hund doch nur: "Ich habe gar keine andere Wahl, als nicht zu folgen. Ich fühle mich immernoch Unsicher, weil ich nicht weiß wo Frauchen ist und ob es ihr noch gut geht."

 

Im Prinzip ist das eine ähnliche Erziehungsstrategie, als wenn man den Hund an seinem Platz anbindet oder in einen "Zimmerkennel" steckt. Aber eigentlich möchte man doch, dass sich der Hund unbeschwert und ohne Schaden anzurichten durch seine Freiräume bewegen kann oder sehe ich das falsch? Ich möchte doch nicht ständig bestimmen müssen und wollen wo mein Hund zu sein hat.

 

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vor 51 Minuten schrieb Fricco:

Verlustangst oder Kontrollzwang

 

Das eine schließt das andere nicht aus, der Hund kontrolliert /überwacht /überprüft den Aufenthatsort seiner Bezugsperson, Motivation ist die Furcht, allein gelassen zu werden, also Verlustangst.

(Als andere Motivation kann ich mir noch Schutzverhalten vorstellen, aber auch hier heftet sich der Hund an die HH- Fersen, weil er befürchtet, dass der Mensch aus seinem Einflussbereich verschwindet.)

 

*Zugrunde liegt wohl meistens ein Mangel an Sicherheitsgefühl.

 

*edit: damit meine ich nicht das normale sich-in-der-Nähe-aufhalten, sondern das extreme, ständige Verfolgen

 

 

 

 

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vor 26 Minuten schrieb agatha:

Noch mal , ist es eigentlich nicht egal ob aus "Kontrollzwang" oder "Verlustangst"?

 

Das Ergebnis ist doch gleich blöd. 

 

Zu Anfang war es mir auch manchmal lästig, da ich dann schon mal über ihn gestolpert bin und mir dabei die Brille ruiniert habe. Das hat sich aber eingespielt, er kommt auch meist nicht mehr sofort hinterher, sondern klappt erstmal seine Ohren auf, ob es ihn interessieren könnte, wo ich hingehe. Wie oben genannt: Küche *grins*. Als er noch sehr jung war, ist er mir auch immer ins Bad gefolgt und hat mir beim Pieseln zugeschaut. So what, soll er doch schauen, wie Mensch pieselt, inzwischen interessiert es ihn nicht mehr.

 

Ob dahinter irgendwelche Ängste stecken? Kann ich mir bei meinem Hund absolut nicht vorstellen, und wenn, dann höchstens die Angst, dass ich etwas essen könnte ohne dass er was davon abbekommt. ^^

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Ein Kontrollzwang ist eine psychische Erkrankung, der Betroffene kann dieses Verhalten unzureichend oder nicht steuern.
 

Zitat

Der Kontrollzwang ist eine Form einer Zwangsstörung. Zwangsstörungen sind eine psychische Erkrankung, bei der Betroffene einen inneren Zwang haben, immer wieder dieselben Handlungen auszuführen. Was ein Kontrollzwang ist, wie er sich äußert und wie Abhilfe geschafft werden kann, verraten wir hier.
https://www.rtv.de/gesundheit/kontrollzwang

Das was im Nachbarthread beschrieben wurde, oder hier im Forum öfter mal thematisiert wird, ist jedoch keine Zwangs- oder Verhaltensstörung eines Hundes, sondern eine ausgeprägte Form der Verlustangst. (siehe Nicole Wilde, James O´Heare, John Bradshaw u.a.)
Dieses Verhalten zeigen in der Regel Hunde, die bereits mehr als einmal ihre(n) Sozialpartner verloren haben und sind meist Ausdruck eines zuvor erlebten Traumas.
Der Hund versucht bei jeder Gelegenheit in der Nähe seines Menschen zu bleiben, um nicht allein zurückgelassen zu werden.
Es gibt viele Therapiemöglichkeiten und es lohnt sich immer, dieses Problem zu behandeln, setzt es den Hund ja permanent unter Stress.
 

Aber zu behaupten, der Hund tue das mit negativen Absichten, wie es hier dargestellt wird, trifft das Problem nicht mal im Ansatz und ist dem Hund gegenüber zutiefst unfair.
Ein Hund, der Angst hat, braucht Hilfe, keinen Zorn.

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vor 25 Minuten schrieb Juline:

Das eine schließt das andere nicht aus, der Hund kontrolliert /überwacht /überprüft den Aufenthatsort seiner Bezugsperson, Motivation ist die Furcht, allein gelassen zu werden, also Verlustangst.

(Als andere Motivation kann ich mir noch Schutzverhalten vorstellen, aber auch hier heftet sich der Hund an die HH- Fersen, weil er befürchtet, dass der Mensch aus seinem Einflussbereich verschwindet.)

 

*Zugrunde liegt wohl meistens ein Mangel an Sicherheitsgefühl.

 

*edit: damit meine ich nicht das normale sich-in-der-Nähe-aufhalten, sondern das extreme, ständige Verfolgen

 

Also zwei Varianten. Mit denen würde ich spontan betrachtet jeweils anders umgehen. Der ehemalige Straßenhund, der ständig total unsicher seinen Fels in der Brandung verfolgt, dürfte mit ins Bad und bekommt dann Schritt für Schritt mehr Selbstsicherheit beigebracht. Den Hund mit Schutzverhalten sehe ich ganz anders, eher so wie @agatha es beschreibt: der macht ganz sebstbewusst und selbstsicher einfach seine Arbeit. Dem würde ich auch eine Grenze setzen und Alternativen geben, wo er das ausleben kann, weil der HH nicht das Objekt seiner Arbeit sein soll.

 

Traumatisierter Angsthund und Arbeitshund, der sich selber Arbeit sucht - da sehe ich einfach völlig verschiedene Hunde vor meinem inneren Auge. Wo Ramse da einzuordnen ist, weiß ich nicht. Ein Mix aus beidem? Das müsste man doch wirklich live und in verschiedenen Situationen erleben, um das zu beurteilen.

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