Das "Halti" - Funktionsweise, Vor-/Nachteile?

[Riko]

@DerOlleHansen 

 

vor 37 Minuten schrieb DerOlleHansen:

 

Das ist keine Rechtfertigung ... und der Umstand allein nötigt mir keinerlei Respekt ab. Wer hat nicht schon alles irgendwelche Bücher verfasst ... Das haben auch schon

 

Wie wirkt ein Halti? Der Kopf wird nach unten bzw zur Seite gerissen. Hund verliert ganz kurz das Gleichgewicht und die Orientierung und bekommt bezogen auf sein vorheriges Ziel (anderer Hund, Radfahrer, Jagdobjekt, ...) schlichtweg einen "Filmriss", weil er sich darauf konzentrieren muss, nicht auf die Schnauze zu fallen.

Man stelle sich nur vor es dreht einem jemand mitten im Lauf gewaltsam den Kopf zur Seite, Mensch auf nur 2 Beinen liegt vermutlich sofort am Boden ... vom Schmerz im Halsbereich ganz abgesehen. Die meisten Hunde haben eine verhältnismäßig lange Schnauze (darum kann man so ein Halti ja daran befestigen) und die wirkt hier als Hebelarm. Altes Sprichwort: "Gewaltig ist des Hebels Kraft, wenn man an seinem Ende schafft."

 

 

 

Ich wollte eigentlich mit dem Verweis das Roger Mugford einige Bücher geschrieben hat, aussagen das die Anwendung auch von renomierten Leuten der Hundeszene nicht immer sauber abläuft.

 

Ja so wirkt ein Halti bei absolut falscher Anwendung. Und genau deshalb ja auch das Thema. Es ist ein aversives Mittel, ja.

 

 

[Eifelkater]

Wobei ich glaube es ist für Hunde im Zweifel angenehmer als als Kettenwürger oder ein Stachelhalsband, wenn sie als Kontrollmiztel eingesetzt werden.

[Lique]

vor 22 Minuten schrieb Eifelkater:

Wobei ich glaube es ist für Hunde im Zweifel angenehmer als als Kettenwürger oder ein Stachelhalsband, wenn sie als Kontrollmiztel eingesetzt werden.

Schlimmer geht immer. Ist das jetzt der Maßstab? 

[Estray]

Ich hasse die Dinger und würde sie nie anwenden oder empfehlen. 

Unter Umständen würde ich ggf. eine Maulschlaufe von Trixie in Ordnung finden, die ist breit, gepolstert und zieht sich nicht zu, erfüllt aber den gleichen Zweck wie ein Halti.

Mir ist noch nicht ein Halter begegnet, der ein Halti so anwendet, dass ich es okay finden würde. Oft sehe ich Hunde mit Flexi am Halti und am Halti ruckende überforderte Leute, die an ganz anderer Stelle anfangen sollten mit ihrem Hund zu arbeite. Alle haben aber "gute" Argumente, warum es ausgerechnet bei ihrem Hund mit nichts anderem funktionieren würde. 

 

 

[Siobhan]

vor 3 Stunden schrieb DerOlleHansen:

 

 

Wie wirkt ein Halti? Der Kopf wird nach unten bzw zur Seite gerissen. Hund verliert ganz kurz das Gleichgewicht und die Orientierung und bekommt bezogen auf sein vorheriges Ziel (anderer Hund, Radfahrer, Jagdobjekt, ...) schlichtweg einen "Filmriss", weil er sich darauf konzentrieren muss, nicht auf die Schnauze zu fallen.

Man stelle sich nur vor es dreht einem jemand mitten im Lauf gewaltsam den Kopf zur Seite, Mensch auf nur 2 Beinen liegt vermutlich sofort am Boden ... vom Schmerz im Halsbereich ganz abgesehen. 

 

 

Das ist eine wunderbare Beschreibung dafür, wie man es eben nicht benutzt. 

Das wäre als wenn Du sagst „Am Halsband wird geruckt und gerissen“ - es gibt Leute die das tun, das ist aber nicht der Sinn der Sache. 

[Eifelkater]

vor 45 Minuten schrieb Lique:

Schlimmer geht immer. Ist das jetzt der Maßstab? 

Natürlich nicht. 

Aber es halten eben nicht alle Halter ihre Hunde auf Polarchat Niveau. 

[Gast]

vor 6 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Darauf richtete sich ja mein Beitrag. Dass es nur bei ganz bestimmten HH "Sicherheit" vermittelt. Bei mir wäre das genau umgekehrt, weil ich viel zu angespannt wäre, weil es ihm wehtun könnte.

Die Frage ist, welche Optionen hat man, bei einem großen Hund, der auch mal heftig in die Leine gehen kann?

 

Nicht mehr rausgehen ist keine Alternative und auch wenn man weit raus fährt (was längst nicht jeder kann) könnte man doch einem Mensch/Hund/Kind begegnen. 

 

Meine Lösung ist, dass kein großer Hund für mich in Frage kommt. Auch kein netter großer Hund, denn für jeden Hund kann irgendwann mal nach einer schlechten Erfahrung etwas zum Reizthema werden. Aber wohin mit all den großen Hunden (z.B. HSH) etc. die im TH sitzen? Ohne Halti hält die keiner...

 

Ich muss halt dazu sagen, ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch. Der Gedanke, dass mein Hund irgendwann mal einen Menschen oder Hund belästigen oder gar gefährden könnte, geht für mich gar nicht. Andere sind da wohl tiefenentspannter und denken sich "wird schon nichts passieren, wenn er sich losreißt". Vor meinem inneren Auge laufen dann alle Horrorszenarien ab, von Hund überfahren bis Beißerei...

[Gast]

Nur als Ergänzung: 

Ich bin definitiv für gewaltfreie Hundeerziehung und vor allem wirklich für Erziehung, statt lebenslang nur den in der Leine hängenden Hund zurück zu halten. Aber jeder hier weiß, dass das nicht ab Tag 1 klappt und eben ein mehr oder weniger langer Weg ist. 

 

Ein Halti habe ich nie in Erwägung gezogen, sehe nur selbst das Dilemma: Was tun mit wirklich großen, schweren Hunden, die eine Gefahr darstellen?

[Gast]

vor 1 Stunde schrieb Maddy:

Meine Lösung ist, dass kein großer Hund für mich in Frage kommt.

Danke für die erste richtige Antwort!

 

[Gast]

vor 3 Stunden schrieb Siobhan:

Das ist eine wunderbare Beschreibung dafür, wie man es eben nicht benutzt. 

 

Besser wäre die Formulierung "Das ist eine wunderbare Beschreibung dafür, wie der Fachmann es eben nicht benutzt."

 

Von gefährlichem Werkzeug (Kettensäge, Cutter-Messer, ...) lässt jeder, der unsicher ist, die Finger - man könnte ja sich selbst verletzen. Der Einsatz eines Haltis bereitet dem Hundehalter, der es falsch benutzt,  ja keinen Schmerz ... Naja und beim Hund? Wird schon nicht so schlimm sein, sonst könnte man die Dinger ja nicht einfach im Laden kaufen ...