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Ruhe lernen - blödsinn oder sinnvoll?


Gast

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KleinEmma
vor 4 Minuten schrieb DerOlleHansen:

Ich habe den Eindruck, dass es im Laufe der Jahre prozentual viel mehr Hundehalter gibt. (In meiner Kindheit gab es im Viertel 1 Schäferhund. Dann hat sich meine Tante einen  Dackel zugelegt, das war der zweite.) Damit steigt auch rein statistisch die Möglichkeit, dass Menschen einen Hund halten, die nicht so besonders "begabt" dafür sind,

Viel mehr Hunde bedeutet aber auch viel mehr Begegnungsstress für die Hunde und viel mehr mögliche "Revierkonflikte".

Bei den "unbegabten" Menschen sieht man so manche, bei denen man den Eindruck hat, es sei "Hopfen und Malz verloren". Bei anderen sieht es nur nach Hilflosigkeit aus. Da überlege ich mir ab und zu, ob ich die Leute anspreche (wie im obigen Beispiel) und ihnen Hilfestellung anbiete - soweit ich das leisten kann; aber man kann ja auch Empfehlungen geben für Bücher, Sendungen und auch für die Teilnahme an diesem Forum.

 

Wenn man sich eine der vielen Hunde-Fernseh-Shows ansieht, kann man leicht feststellen, dass es sich in der Mehrzahl der "Hundeprobleme" um Probleme der (unfähigen) Hundehalter handelt.

 

Das kann ich bestätigen :) Sehe ich genauso. Heute ist es scheinbar modern, einen Hund zu halten und so werden sich Hunde wie andere Trendstücke angeschafft. 

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vor 6 Minuten schrieb KleinEmma:

dass viele Dinge viel gelassener gesehen werden

 

Ist mir erstaunlicherweise auch schon in Deutschland passiert: 

Wenn ich im Kajak unterwegs bin und irgendwo in einem Ort aussteigen will, lasse ich den Hund kurz vorher noch mal in freier Natur "ins Gebüsch". So auch in einem Urlaub auf der Müritz-Seenplatte mit meinem ersten Hund. Ich legte in einem Segelverein an, um zu fragen, ob ich dort mein Zelt aufschlagen dürfe. Ein alter Bootshauswart (Typ "Seebär") zeigt mir ein Stück Rasen auf dem Gelände, da macht mein Hund doch einen Buckel und kackt dem Mann direkt vor die Füße ... :o:ph34r: (er versteckte sich sonst immer im Gebüsch)

Gelassene Reaktion: "Siehst den Schuppen da hinten? Da sind Schaufeln."

 

Aber ansonsten stimmt es schon: "gelassen" mutiert in Deutschland immer mehr zum Fremdwort ...

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Renegade
vor 16 Minuten schrieb DerOlleHansen:

"gelassen" mutiert in Deutschland immer mehr zum Fremdwort ...

 

Das ist halt auch eine Typfrage.

Ich kann selbst - obwohl schon reiferen Alters - ein rechter Hibbel sein und neige oftmals zur Ungeduld.

Und "schnell" ist nach meinem Empfinden in unserer rastlosen Leistungsgesellschaft sowieso zum nahezu allgegenwärtigen Motto geworden.

 

Ich für meinen Teil muß mich manchmal selbst zur Ruhe rufen, wo andere automatisch gelassen reagieren.

Und ich bin mir auch dessen bewusst (geworden), dass Enyas Hibbeligkeit dadurch sicher nicht positiv beeinflusst wird.

 

Wenn @DerOlleHansen und @BVBTomimmer so schön schreiben, wie ruhig und gelassen sie Mensch und Hund positiv beeinflussen, dann bin ich oft voll staunender

Bewunderung.

Und dann nehme ich mir vor,  beim nächsten Spaziergang ganz bestimmt bei jeder Wetterlage den nächsten liegenden Baumstamm aufzusuchen und dort einige Minuten in aller Ruhe zu verweilen ;)

Nee, jetzt mal ohne Quatsch: eure Anregungen, mehr Ruhe in das Hund-Halter Miteinander zu bringen sind Gold wert.

Vielen Dank dafür!

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KleinEmma
vor 5 Minuten schrieb Renegade:

Und dann nehme ich mir vor,  beim nächsten Spaziergang ganz bestimmt bei jeder Wetterlage den nächsten liegenden Baumstamm aufzusuchen und dort einige Minuten in aller Ruhe zu verweilen ;)

 

Das mache ich tatsächlich. Ich laufe also keinen Marathon, um möglichst schnell den Hundespaziergang zu erledigen. Ich setze mich bei jeder Morgenrunde, die zwischen 1 und 2 Stunden dauert, zwischendurch irgendwo hin. Entweder, weil ich den Platz so toll finde und einfach nur die Landschaft auf mich wirken lassen möchte. Oder weil Emma gerade mit Busch-Inspektion beschäftigt ist und das genau kontrollieren muss. Dann nutze ich die Zeit und sitze einfach da und gucke.

 

Oft nehme ich auch ein kleines Picknick mit und genieße Kaffee und ein belegtes Brot oder Obst in der Natur.

 

Nun ist es für mich natürlich einfacher, weil ich hier selten mal verregnete Tage habe. Aber früher, als ich noch in Deutschland lebte, habe ich das auch oft gemacht, halt immer dann, wenn trockenes Wetter war. 

 

Das ist halt für mich das, was ich an den täglichen Spaziergängen so liebe und das mit Hund gemeinsam - für mich eine Bereicherung, die ich nicht missen möchte. 

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gebemeinensenfdazu
vor 52 Minuten schrieb DerOlleHansen:

So wie der Hund beim "Start" drauf ist, so wird der Spaziergang werden - hektisch und aufgedreht oder ruhig und "gesittet". 

Ganz und gar nicht je nach Hund.Es  gibt einen Unterschied zwischen aufgedreht und hektisch. Freudig aufgedreht nehme ich gerne mit, dann sind Fremde draußen vor der Tür automatisch weniger schlimm. Die Umstellung Territorium/Draussen braucht immer ein paar Minuten. Habe ich nun einen Hund, der "ruhig-gestellt" ist, fällt die Reaktion umso schärfer aus, weil er dann genau auf diese Fremden fokussiert ist, die vermutlich vor der Tür lauern. Nehme ich den Hund mit aus dem Spiel mit nach draußen, steht die Wach- und Schutzmotivation nicht an erster Stelle.  ENtsprechend gut gelaunt sind die Erlebnisse im weiteren Verlauf.

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vor 26 Minuten schrieb Renegade:

Nee, jetzt mal ohne Quatsch: eure Anregungen, mehr Ruhe in das Hund-Halter Miteinander zu bringen sind Gold wert.

Vielen Dank dafür!

 

Gern geschehen.

Dann bist du ja bereit für die nächste Übung: Das folgende Video ist ja auch per Smartphone unterwegs abrufbar; also auf dem nächsten Baumstamm Meditationshaltung einnehmen und ganz zu Ende hören:

 

Nicht vergessen: Warm anziehen, läuft 3 Stunden ... :D

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Ich glaube tatsächlich auch, dass sich die eigene Unruhe auf den Hund überträgt und das vor allem erstmal der Halter zur Ruhe kommen muss, bevor der Hund es selbst lernt. 

Ich habe irgendwo schonmal geschrieben, dass ich glaube eine passende Person für meine Hündin zu sein. Ausgeglichen, entspannt, starke Nerven  (natürlich auch nicht immer :D) . Bei padme merke ich das vor allem an anderen Personen. Je unruhiger die Menschen, desto unsicherer mein Hund. 

letztens noch eine Begegnung mit einer Arbeitskollegin gehabt. Sie hat eine psychische Erkrankung  (das führe ich jetzt mal nicht näher aus) und hat mir kurz davor erzählt, dass sie momentan sehr aufgewühlt ist.

als padme ihr begegnet ist, ist sie sofort zurück gewichen, hat angefangen zu Bellen... 

bei meiner Mutter ist sie selbst auch sehr aufgedreht. Auch ein eher unruhiger Mensch.

bei Freunden hat sie vor allem die als erstes akzeptiert, die eher ein seeeehr ruhiges Wesen haben. 

jetzt habe ich hier ja einen Sonderfall auf vier Pfoten, die vermutlich eher spiegelt, als manch anderer Hund. Aber es ist interessant diese Reaktionen so mitzubekommen.

ich glaube hätte sie eine trndenziell eher unruhige person als Halter... Ich weiß nicht, ob sie heute so entspannt in vielen Situationen wäre. 

Bei meinen Eltern kreiselt sie noch öfter mal durch die Wohnung. Das hat sie bei mir am Anfang teils sechs Stunden am Stück gemacht. Es kommt also durchaus auf die Halter an. Wobei man die Umgebung auch nicht außer acht lassen sollte.

Kinder wären hier ein Faktor gewesen. Da hätte ich noch so ruhig sein können :D

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vor 36 Minuten schrieb Amidala:

dass sich die eigene Unruhe auf den Hund überträgt

 

Habe ich einmal sehr eindrucksvoll erlebt: War mit meinem ersten Hund (auch sehr ruhig, ausgeglichen, fröhlich) bei Dunkelheit in der Lübecker Altstadt unterwegs (mittelalterlich enge Straßen, sehr schmale Gehwege, schwache Gaslaternenbeleuchtung). Als ich in einiger Entfernung einen Mann entgegenkommen sah, dachte ich nur "merkwürdiger Typ ..." Und was passiert? Hund knurrt ihn an, als wir aneinander vorbeigehen - hat er weder vorher noch nachher getan.

Hunde reagieren also extrem subtil auf die Stimmung ihrer Menschen.

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Schnüffelmaus
vor 2 Stunden schrieb DerOlleHansen:

Ist mir erstaunlicherweise auch schon in Deutschland passiert: 

Wenn ich im Kajak unterwegs bin und irgendwo in einem Ort aussteigen will, lasse ich den Hund kurz vorher noch mal in freier Natur "ins Gebüsch". So auch in einem Urlaub auf der Müritz-Seenplatte mit meinem ersten Hund. Ich legte in einem Segelverein an, um zu fragen, ob ich dort mein Zelt aufschlagen dürfe. Ein alter Bootshauswart (Typ "Seebär") zeigt mir ein Stück Rasen auf dem Gelände, da macht mein Hund doch einen Buckel und kackt dem Mann direkt vor die Füße ... :o:ph34r: (er versteckte sich sonst immer im Gebüsch)

Gelassene Reaktion: "Siehst den Schuppen da hinten? Da sind Schaufeln."

 

ist mir vor Jahren auch schon mal passiert:

ich hatte den Angler am Ufer leider zu spät gesehen ... als meine junge Schäfimix auch schon zu ihm hinlief, die Nase in eine Tasche dort steckte und zu mampfen begann!

Ich war alles andere als gelassen!!! ... während der Angler mir (ohne sich zu erheben) seelenruhig zurief: "schon o.k., war nur ne Bratwurst!"

 

 

Meistens ist es aber natürlich anders ... ;) 

und ich übe mich auch seit etlichen Jahren in mehr Gelassenheit unterwegs, um nicht selbst ständig Stress und Anspannung auf meine Hunde zu übertragen.

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Mir ist es schon passiert, dass ich vollkommen gechillt war und meine Hunde haben trotzdem was Doofes gemacht :D . 

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