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Ruhe lernen - blödsinn oder sinnvoll?


Gast

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KleinEmma
vor 6 Stunden schrieb Patlican:

Hmm, ich habe jetzt die ganzen 5 Seiten durchgelesen und mir geht einiges durch den SInn, was ich noch sortieren muss... Aber vielleicht ein paar meiner Denkansätze:

 

Ich finde diese ruhigen, souveränen, gelassenen Hundehalter oft sehr beeindruckend, wenn ich sie mit ihren Hunden agieren sehe, gerade wenn sich deren Stimmung und Einstellung bewusst auf ihre Hunde überträgt. Aber ganz ehrlich: Das bin ich nicht, und das wäre mein Hund nicht. Ich bin recht emotional und ausdrucksstark veranlagt, ganz gleich, ob es um Freude, Wut, Traurigkeit, Langeweile, Heiterkeit oder irgendeine andere Stimmung geht. Da bin ich zugegebenermaßen ein offenes Buch, für meine Umwelt und erst recht für meinen Hund. Und unsere Kleine ist ein ebensolches Temperamentbündel, dem du die Stimmung an der Nasenspitze ablesen kannst. Aber ich weiß gar nicht, ob diese Ähnlichkeit in unserem Fall ein Nachteil ist, denn die Kleine weiß zumindest immer, wo sie und alle anderen gerade bei mir dran ist, und umgekehrt genauso, und so können wir uns mittlerweile prima und oft in Sekundenschnelle aufeinander einstellen. Das heißt ja nicht, dass ich brenzlige Situationen nicht souverän und bestimmt für sie managen kann und muss, im Gegenteil; aber da bin ich auch sehr bei @Freefalling und muss sagen, dass wir das harmonischste Zusammenspiel vor allem dann haben, wenn wir beide authentisch und klar in unseren Ansagen sind. Ruhe ist da erst einmal sekundär. Klar, sie kann hilfreich sein, je nachdem, was wir gerade miteinander vorhaben, aber wenn, dann muss sie auch von Herzen kommen. Und wenn das gerade nicht unsere Grundstimmung ist, sondern wir beim Training z. B. lieber voll aufdrehen und vor Spaß beide ausflippen, halten uns zwar sicher viele für völlig bekloppt - aber unsere Ergebnisse sind nicht zwangsläufig schlechter. So sind wir dann eben, und das ist auch gut so.

 

Und vielleicht noch ein anderer Gedanke: Ich bin ehrlich - unsere Kleine war einerseits ein schrecklich lieber und fröhlicher, aber andererseits auch verflucht sturer und wilder und nicht unbedingt leicht zu erziehender Welpe, an dem so mancher Trainer sich den Kopf zerbrochen hat. Und bei jedem (!) Ausflug mit ihr bin ich (mein Freund übrigens nicht...) mit ungefragten Ratschlägen förmlich überschüttet worden, ob ich wollte oder nicht. Abgesehen davon, was für ein absurdes oder offensichtliches Zeug da oft bei war: Ich fand (und finde!) es oft regelrecht übergriffig und sage das dann auch öfters mal. Die zehnte Dame mit drei Kleinhunden an der Flexi, die mir allwissend ausführte, wie ich meinen halbwüchsigen Schäferhundmischling mittels Leinenruck und Halti blitzschnell leinenführig bekomme, und den fünften Tierschützer, der mir ungefragt Vorträge über die beste Ernährung für meinen ja ganz offensichtlich unterernährten Junghund hielt, hätte ich am Liebsten zum Mond geschickt... Nicht, dass ich generell etwas gegen Ratschläge kompetenter Hundehalter hätte, aber ich suche mir ganz gerne aus, von wessen Stil und Kompetenz wir etwas lernen wollen und können. Und es kommt eben immer auf die Situation an, darauf, wie der andere einem gegenüber tritt, und ehrlich gesagt ist es auch ganz nett, wenn man sich vorher zumindest schon ein klein wenig unterhalten hat und sich dadurch ein wenig einschätzen kann. Dann freue ich mich sogar sehr über kompetente Ratschläge, an denen wir gemeinsam wachsen können!

 

 

 

Ich glaube, bei dem Wort "Ruhe" haben einige etwas anderes im Kopf als ich. Ruhe bedeutet für mich nicht phlegmatisch und ebenso wenig "so tun als ob". Ruhe ist für mich das Gegenteil von Hektik. Und genau das stelle ich mir dann vor: Auf der einen Seite ein Hundehalter, der bei jeder Hundesicht, bei jedem "Fehlverhalten" seines Hundes usw. hektisch wird. Auf der anderen Seite ein Hundehalter, der dem gelassen(er) gegenüber steht - und natürlich auch viel lachen kann.

Wer nicht alles bierernst nimmt, der kann auch über die "Macken" seines Hundes lachen.

 

Dass du mit deinem Hund vor lauter Spaß ausflippst, finde ich super. Die Freude, der gemeinsame Spaß kommt meiner Meinung nach bei vielen deutschen Hundehaltern zu kurz. Na klar soll es Spaß machen und hoffentlich ist jeden Tag viel Freude anwesend. 

 

Ausflippen vor Freude ist aber etwas anderes als ausflippen vor Hektik. Hinter der Hektik werden die wahren Gründe dafür stecken. Vielleicht ists dem Hundehalter peinlich, wenn sein Hund nicht gehorcht, nicht so funktioniert, wie er sich das vorstellt - und er reagiert mit Hektik. Vielleicht hat er Angst vor irgendwas und wird deshalb hektisch.

 

Dass du sozusagen ein offenes Buch bist und dein Hund (wahrscheinlich auch deine Mitmenschen) immer wissen, wo sie bei dir dran sind: Finde ich ebenfalls toll. Ich mag das sehr - und mag keine Menschen, bei denen die Augen oft etwas anders ausdrücken als ihre Worte. Authentisch sein - das gefällt mir gut.

 

Ein Mensch, der innere Ruhe ausstrahlt, ist mit sich selbst, seinem Leben, seinem Umfeld im Reinen. Dann kann er auch echte Freude ausstrahlen, echte Liebe - und ja, auch manchmal echte Wut. Diese Wut ist aber bei diesen Menschen in der Regel von kurzer Dauer: Wer mit sich, seinem Leben und seinem Umfeld im Reinen ist, der hat auch gelernt, Situationen anzusprechen und nicht zu warten, bis sich schon ein ganzer Wutberg angesammelt hat. Dann platzt irgendwann der Kragen und die Wut kommt ständig und viel zu stark aus ihm heraus. 

 

 

Zu den Ratgebern: Die sind nervend. Und oft hat man das Gefühl, sich dann erklären oder rechtfertigen zu müssen. Habe ich mir abgewöhnt. Ich unterbreche solche Klugkacker mit dem Wort "Danke" und lasse sie mit ihrem eigenen Gesülz einfach stehen. 

 

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Nach unserem ersten Hund, Effie Briest, das Effiebiest, ihres Zeichens Königin, ich-bezogen, selbstherrlich, rauflustig, Mutter von Oona, Anführerin eines Zweier - Killerkommandos, beste Freundin - kann man nur die Ruhe selbst sein bei jedem weiteren Hund, den man hat. Weil - man hat schon alles mal durch. Und ich war Anfänger in Sachen Hundehaltung.

Ich habe gelernt, Hunde aus Raufereien heraus am Fell am Hintern zu packen und mir unter dem Arm zu klemmen, gleichzeitig mit einem gezielten Tritt andere Hunde abzuwehren. Ich hatte ungezählte Raufereien zwischen Mutter und Tochter. Ich hatte einen Hund, der Schwarze (Menschen, Hunde), Obdachlose, unsere Katzen und alte, klapprige Hunde durchaus, sagen wir mal ganz harmlos, beschädigen wollte.

Ein Hund, der Wildschweine angriff und in die Reifen von fahrenden LKW´s beißen wollte.

Ich hatte  alles. Ich habe meinen alten Hund aus Löchern und Kanälen gezogen, vor Raben gerettet und zum Spazieren getragen. Ich habe sie, taub und halb blind, aber noch sehr gut zu Fuß, davongallopieren sehen, in eine Ferne, wo sie mich irgendwo vermutete, während ich neben ihr stand.

 

Da wird man cool. Man lernt, Ungewünschtes schon im Vorfeld weitsichtig zu verhindern und trotzdem mit neuen Situationen umzugehen. Die ja immer ein erstes Mal passieren, bis man sich auch darauf wieder einstellt.

Es ist auch immer alles gutgegangen. Zum Glück. An das muss man glauben.

 

Und immer noch lasse ich meine Hunde - erheblich harmlosere nun - tun was sie möchten. Ich lasse es laufen. Die Hunde. Das Leben. Mit weit offenen Augen. Bis etwas kommt, was ich nicht will, etwas vorherzusehen ist, was ich verhindern kann. Erst dann schreite ich ein.

 

 

 

Nicht vorbereitet war ich auf ein Wesen wie Phoebe. Klein, hysterisch, unterwürfig und stark zum Beschwichtigen neigend (dies aber manipulierend einsetzend und damit ihre ebenso sehr eigennützigen Ziele verfolgend) - das totale Gegenteil von Effie. (Beschwichtigen??? Was ist Beschwichtigen?).

Da habe ich oft an mir selbst bzw. meinem Verhalten gezweifelt, weil Reaktionen vom Hund kamen, die ich so nicht kannte.

Und auch damit habe ich gelernt, umzugehen. Und klemme mir heute nicht einen raufenden, sondern einen hysterischen Hund unter den Arm.

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Sehr schöne Zeilen von euch.

 

ich glaube ich werde es nicht mehr Ruhe nennen, denn das ist falsch.

 

Ich stehe ja nicht immer da und sage und mache nichts ;-), Souverenität, eigene innere Einstellung, Eindeutigkeit, Selbstsicherheit, eindeutige Kommunikation, evtl. eine Mischung daraus.

 

Das Beispiel mit den Hunden die auf einen zulaufen ist ein schönes Beispiel. Ich kann jetzt Angst und Panik bekommen und weg laufen, ich kann die Einstellung haben, ach, die können das mal unter sich ausmachen, ich habe ja einen großen Hund, ne, so aggiere ich nicht.

 

Mein Hund verlässt sich auf mich, würde sich nun eherr hinter mich stellen und anzeigen, ey Partner, jetzt brauch ich dich mal. Ich bin jetzt eindeutig, gehe nach vorne, blocke mit erhobener Hand und forscher eindeutiger Stimme die anderen Hunde. Nach dem Motto, so nicht, ihr könnt gerne kommen, aber gesittet.

Habe ich hier jetzt selber Angst, bin nicht eindeutig, wird es zu Problemen wahrscheinlich kommen.

 

Dazu ein Beispiel von letzter Woche. Ich habe eine neue Werkstatt und meine Luna ist meist bei mir. Nebenan sind drei weisse Schäferhunde, machen recht viel Spektakel auf dem eigenen GRundstück, sind gut erzogen, alles soweit normal. Einen haben wir auch schon kennen lernen dürfen, nach einigen Begrüßungsritualen haben sie getobt.

 

Nun traf ich die Halter und fragte, wollen wir sie mal zusammen auf die Wiese lassen damit sie sich mal alle kennen lernen, eigentlich hätte ich das filmen müssen, war sehr interessant. Zu Beginn ganz eindeutig meine Dame, ey, das sind aber gleich viele weisse Hunde, ich bleib lieber mal bei dir. Dann ging das dann so Schritt für Schritt, die älteste Hündin signalisierte, alles soweit o.K. aber ich hab hier das sagen, sie hat auch Ihre anderen beiden Argenossen geführt und kam, wenn es ihr zu hektisch wurde, wenn meine zu aufdringlich war, zeigte sie an, hey, mach du hier mal schön langsam, sehr schön war von der erfahrenen Hundehalterin das sie jeglichen Ansatz von Hetzen unterbunden hat

 

Meine Dame wurde sicherer, der Kamm von Beginn war weg, sie schnupperten, sie liefen, sie lernten sich halt kennen.

 

Ich hatte hier keine Angst oder ein Unwohlsein, ich freute mich auf die tolle Hundebegegnung und es lief perfekt. Aber, wenn mein Dame  bei mir war, sie setzt sich dann neben mich auch leicht dahinter und schaut den anderen erst mal zu, hab ich auch keinen weissen Schäfi zu uns gelassen, das war Ihre Komfortzone, hier musste keiner näher als 2m eindringen. Auch das haben die anderen Hunde genau so umgesetzt. Sie schauten mich bei einer Handbewegung und einem hey ganz kurz an, o.K. wohl zu nah,  die andere Hundehalterin machte aber auch super mit und rief sie dann auch zurück. dann konnten sie wieder auf der großen Wiese Gas geben, sich einfach kennen lernen. Es war so schön, ich hätte lange dort verweilen können.

 

Es waren hier aber auch alles sehr ausgeglichen, ich selber, meine Hündin, die anderen Hunde und der andere HH, nun haben wir drein neuen Schäfi Freunde, allerdings haben wir auf dem Grundstück dennoch nichts verloren, das zeigen sie an, finde ich völlig o.K.

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 40 Minuten schrieb gatil:

Es ist auch immer alles gutgegangen. Zum Glück. An das muss man glauben.

Was meinen Hund angeht, weiß ich das. Ganz sicher. Aber was Leute angeht... die werden zunehmend irrer leider.

Folgende Situation: Hund hat Ball unterwegs verloren, es wird gerade dunkel, Hund ist kur vor der Läufigkeit, ich schicke den um den Ball zu suchen, Hund hetzt über das Wiesenstück, (an dem es eigentlich nur Hetzen gibt, weil da immer mal ein Kaninchen vorbeihetzt), Ball nicht da, wo er gelassen wurde, dafür kommen Jogger um de Ecke. Hund ruft Großalarm aus und wetzt um die herum, woraufhin die sofort schreien und fuchteln, weshab ich den Abruf vergessen kann. Ich komme also- renne nicht , um die Aufregung nicht noch mehr zu befeuern, breche mit einem "nein, komm mal her" ab, entschuldige mich und bin völlig ruhig. Verneine die absurden Behauptungen was globale Leinenpflicht angeht, bin immer noch ruhig, Hund auch übrigens. Ich sollte ja nur kommen und die potentiellen Balldiebe, die so herumschreien checken. Auch bei "Anzeige" etc. bleibe ich ruhig und kooperativ.

Die stalken mich seither, mich ansprechen tun sie nicht- sie versuchen nur andere gegen uns aufzubringen. Was schwer fallen dürfte, weil uns Hundehalter eigentlich gerne treffen, also versuchen sie es bei den Hobby- Jägern in dem Gebiet, die uns nicht kennen.

Weil ein Junghund bellend um sie herumgerannt ist. Ja- war doof, sie in der Situation so weit zu schicken. Aber wirklich getriggert hat die, daß ich so ruhig reagiert habe.

Was soll man da auch so machen. Die wollten keine Erklärung, die wollten, daß ich den Hund dafür fertig mache. Aber das kriegen sie nicht. So kann er nicht lernen. Mit Cool Bleiben kommen Hunde meiner Erfahrung nach sehr gut klar, nur Menschen offensichtlich nicht.

 

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Nur mal als Anmerkung, der Begriff "Ruhe" hat unterschiedliche Bedeutungen.

 

Zitat

1.a. durch kein [lärmendes] Geräusch und lebhaftes Treiben gestörter Zustand; [fast völlige] Stille

b. Bewegungslosigkeit

2. Zustand erholsamer, beschaulicher Untätigkeit; Entspannung, Erholung

3. durch keinerlei Unfrieden, keinen Kampf, Streit o. Ä. beeinträchtigter [normaler] Zustand

4. durch keine Erregung gestörter Zustand des seelischen Gleichgewichts; Gelassenheit 

https://www.duden.de/rechtschreibung/Ruhe

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vor 1 Stunde schrieb gatil:

Ich habe gelernt, Hunde aus Raufereien heraus am Fell am Hintern zu packen und mir unter dem Arm zu klemmen, gleichzeitig mit einem gezielten Tritt andere Hunde abzuwehren.

 

Ich hab mal gelernt, dass genau ein Griff im Fell am Hintern / hinteren Rückenbereich, zubeissen auslöst und man das nie machen sollte. Hinterbeine hochheben, dann öffnet sich die Schnute. 

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für mich gibt es seit Ramse nur eine Option:

 

So viel Ruhe im Sinne von :"ich habe alles unter Kontrolle" ausstrahlen, wie nur möglich.

Kann ich das nicht, übernimmt Ramse die Situation.

Er hinter fragt in Sekundenschnelle meine Haltung, reagiert danach sofort.

 

Als die zwei größeren Hunde und ihre HH in uns rein rannten, die HH versuchte erst den einenHund zu fangen, dann den los lies um den zweiten......

der Blick von Ramse, "machst Du das bitte, biiiitttte".

Er reagierte sofort auf meine Körpersprache. (ich war hinterher sehr erstaunt, wie deutlich unsere Hunde uns lesen und sofort darauf reagieren)

Oder als uns im Training die Leine riss, Ramse war gerade dabei , den ihn nervenden Trainer zu verjagen.

Ramse sah mich wieder mal diese Sekundelschen an.

Ich scheine zu funktionieren, denn Ramse entschied sich fürs "Sitz" und warten.

 

Genau diese "Sekundelchen" Ruhe und Entschlossenheit zu übertragen, ich glaube, dass kann geübt werden, aber muss auch mit uns selber identisch sein.

Unsere Hunde können uns einfach zu gut lesen.

Ruhe kann ich nur Ausstrahlen,wenn ich es wirklich bin, denke ich.

Und das lerne ich jeden Tag wieder. Genau in den blöden Situationen,wo ich lieber wegrennen würde.

 

Aber  leider funktioniere ich nicht verlässlich  jedenTag so ruhig, gelassen.

 

Aber betrachte ich mich alleine mit Lucie, da kann ich allen weiteren HH gute Tips geben.

Lucie verträgt ich mit allen, ist die Ruhe selber ----wie ihr HHalterin genau!!!_

Sie kann genau sehen, wann sie sich mit den anderen Hunden verträgt, wann sie lieber an meine Beine kommt, oder einen Bogen läuft zur Beruhigung. Und ich bin die Ruhe selber, kein Wunder,  ist ja Lucie.!

 

 

 

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KleinEmma
vor 11 Minuten schrieb agatha:

Aber  leider funktioniere ich nicht verlässlich  jedenTag so ruhig, gelassen.

 

Ich auch nicht und die Hunde bestimmt ebenso wenig. Glaube, das ist auch nicht schlimm, sondern typisch für Lebewesen.

 

Zudem finde ich, dass sich niemand entschuldigen muss, wenn er in manchen Situationen nicht gelassen bleiben kann oder in manchen Lebensphasen nur ein klitzekleines Bisschen das Fass zum Überlaufen bringt. 

 

Nachdem Emma gebissen wurde, musste ich auch erst wieder lernen, gelassen auf fremde, große Hunde zu reagieren. Und Emma musste erst wieder lernen, dass sie nicht von jedem Stürmling sozusagen umgerannt wird.

 

Das Leben ist doch ein ewiges Lernen und in manchen Zeiten steht das Thema Gelassenheit/ innere Ruhe wieder ganz oben auf dem Lehrprogramm.

 

vor 16 Minuten schrieb agatha:

ich bin die Ruhe selber, kein Wunder,  ist ja Lucie.!

 

Stimmt, "einfache" Hunde im Sinne von freundlich, friedfertig machen es einem einfacher gelassen zu sein. Da haben die Hundehalter von verhaltensoriginellen Hunden schon eine größere Herausforderung.

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pixelstall

Ich denke Hunde spüren sehr genau, ob man mit einer Situation überfordert ist, auch wenn sie den Auslöser schonmal "falsch" zuordnen-was dann oftmals Probleme macht, @gebemeinensenfdazu sie hätte sicherlich genau das falsche "verstanden" wenn du uncool geworden wärest... sowas soll zwar nicht passieren, aber Shit happens... bei einem Soka hat man da ja schnell eine Überpfüfung an der Backe, wenn der sowas macht, da wird man schneller Übervorsichtig, weil je nach OA und Bundesland der Hund -zumindest gefühlt- ständig mit einem Bein im Tierheim (oder schlimmeres) steht.

 

Gelassenheit finde ich da den besseren Begriff, vielleicht auch eher mentale Stabilität, die Überzeugung das richtige zu tun und die richtige Antwort zu kennen. Viele Huhas erlebe ich durch die ganzen "Methoden" arg verunsichert, da werden Sachen verlangt, hinter denen man nicht steht. Und dann bringt keine Methode etwas. Ein guter Trainer kann dann überzeugen und erklären, Bedenken nehmen und Mißverständnisse aufklären... ein Grund, warum ich nie als Trainer arbeiten wollen würde...Meenschen *schüttel*

 

Ich hatte mal ein kleines Intensivtraining, mit der Frage, wie ich Lotti etwas mehr aus der Verantwortung nehme, ohne daß sie die Situation NOCH kritischer bewertet, als sie es eh schon tut.

 

Der Vorschlag war dann, sie körperlich abzudrängen, wenn sie sich "engagiert", und ein zu mir wenden zu bestätigen. Nope. Das habe ich dann auch genau so gesagt, daß es dem Vertrauen schaden würde derartig massiv (für DIESEN hochsensiblen Hund) einzuwirken, bei Haku hätte ich da keine Bedenken, die ist aber auch nicht per se überfordert, und macht eher stumpf "ihr eigenes" Ding und bekommt "leisere" Ansagen oft garnicht so ganz mit, die hat eine ganz andere Grundhaltung und orientiert sich viel weniger am Menschen, und ist nicht grundsätzlich sehr besorgt. Bei Lotti würde ich die Besorgtheit nur verstärken, wenn sie "blöde" Situationen als noch "blöder" erlebt.

 

Lotti braucht die Anlehnung "saugt" Stimmung förmlich auf und orientiert sich daran, dieses Vertrauen will ich auf gar keinen Fall beschädigen ! Das größte Lob ist es für mich, daß sie "hinter mir" ohne "Dressur" sondern nur körpersprachlich und mit Situationsbezug -also Glaubwürdig- (gruselige uneinsichtige Kurven) gelernt hat, und das Angebot, sich hinter mir einzusortieren "freiwillig" und gerne annimmt, und mittlerweile auch ohne Aufforderung auch in anderen schwierigen Situationen macht.

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Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln ist gar nicht so einfach,

wenn Hund und Halter kein gutes Team sind und der Halter

schlicht falsche Erwartungen an seinen Hund stellt.

 

Meine Ruhe im Umgang mit meinen Hunden resultiert

in erster Linie auf der Zuverlässigkeit meiner Fellträger,

nicht aus meiner tiefen inneren Entspanntheit des Dickdarms.

Es ist nicht so schwierig gelassen zu sein, wenn der eigene Hund stets

zuverlässig kommt, sitzt, abliegt und sich nicht für Wild interesssiert.

 

Ich sehe so gut wie täglich Halter, denen ich tiefsten Respekt

dafür zolle, welchen Aufwand sie betreiben, um ihrem Hund ein schönes

und erfülltes Leben zu bieten. 

 

Aber ich sehe auch viele Hundehalter die, aus meiner Sicht,

viel zu viel und zu oft etwas von ihrem Vierbeiner fordern.

Oft denke ich, `macht doch mal einfach einen langen Ausflug, ohne ein Kommando,

das würde Euch Beiden guttun´.

 

Die Wahl des passenden Hundes wäre ein gutes eigenes Thema,

denke ich.

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