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Rebellion der Jugend - wie damit umgehen???


Rav_en

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Liebe Alle, 

 

Ich bin fix und fertig. Ich habe gerade seit einer halben Stunde versucht die Lana ins Körbchen zu bringen. Sie stellt sich inzwischen hin und bewegt sich kein kleines bisschen. Mein Leckerli hat sie wieder ausgespuckt. :( soll ich auch da konsequent sein und sie ins Körbchen bringen (notfalls reintragen) , oder es in der Situation in der es überhaupt nicht klappt lassen? Nimmt sie mich den überhaupt dann noch ernst? Ich bin eigentlich gegen eine übertriebene autoritäre Hundeerziehung. Aber der Hund sollte mich auch schon ernst nehmen. 

 

Seit Silvester zieht sie wieder wie eine verrückte an der Leine. Zwar hat sie schon diese zieh Tendenzen, aber seit Silvester zieht sie RICHTIG. Ich habe mich bisher nicht getraut sie ohne Leine laufen zu lassen, da es hier hin und wieder doch kracht. Wir sind zwar ein paar mal rausgefahren. Aber es reicht nicht. 

 

Ich verstehe auch nicht, warum alle immer sagen Kopfarbeit lastet den Hund aus. Meine macht zwar suchspiele gerne, aber sie ist danach noch genauso aufgedreht wie davor. Nur ein langer Spaziergang macht sie auch müde. Mache ich irgendwas falsch? 

 

Auch ist es jetzt folgendes: immer wenn sie was im Mund hat, läuft sie vor mir weg. Das liegt daran, dass sie sich über meine Sachen hermacht und ich sie ihr dann aus dem Maul ziehe, oder sie es per aus fallen lässt. Soll ich sie jetzt fürs aus loben, oder fürs Dinge klauen ausschimpfen? Es macht mir langsam echt zu Schaffen, denn wenn wir draußen sind, ist es auch ein paar Mal schon vorgekommen, dass sie was zu Futtern gefunden hat, und dann, (unangeleint) überhaupt nicht mehr abrufbar war. :(

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gebemeinensenfdazu

Besser wäre es, du würdest es gar nicht von ihr in dem Moment verlangen ins Körbchen zu gehen und dafür loben, was sie von selber gut macht- dann steigt auch wieder die Kooperationsmotivation.

Bei geklauten Dingen: hochwertig Tauschen, evtl. kannst du auch mit apportieren anfangen, um das Prinzip zu verfestigen. Besser sie bringt es dir um zu tauschen, als dass sie es verschluckt.

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Wenn sie sich aber über meine Schuhe hermacht, und ich ihr dann ein supertolles Leckerli gebe, belohne ich sie dann nicht dafür??? 

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TheColor
vor 28 Minuten schrieb Rav_en:

Wenn sie sich aber über meine Schuhe hermacht, und ich ihr dann ein supertolles Leckerli gebe, belohne ich sie dann nicht dafür??? 

Deshalb sind meine Schuhe ins Gäste Zimmer umgezogen. Manche Dinge muss man einfach nicht provozieren. 

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Nebelfrei
vor einer Stunde schrieb Rav_en:

Wenn sie sich aber über meine Schuhe hermacht, und ich ihr dann ein supertolles Leckerli gebe, belohne ich sie dann nicht dafür??? 

 

Naja, es geht ja darum, dass sie den Schuh rausgeben soll und das muss sich für sie lohnen.

 

Vielleicht kannst du das als Spiel aufbauen, wenn sie irgendetwas hat, auch etwas was sie darf, tauschen gegen ein Leckerchen oder ein anders Spielzeug, und nachher wieder zurück geben

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Bitte vergess nicht, für   Dich  ist der Schuh wichtig,  nur mit einem   läuft  es sich blöd.

 

Aber das bedenkt  doch  Dein Hund nicht.  Also tausche doch mit   ihr   ---Schuh   gegen ihren  Hirsch geweihstangenkaudings.

 

Sie soll auf ihren Platz , in ihr "Bett",   ja    da   muss HH für  trainieren, wie bei  "Sitz" z.B.

Genau so aufgebaut,  mit viel Lob.

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vor 2 Stunden schrieb Rav_en:

aber seit Silvester zieht sie RICHTIG.

 

Ängstliche Hunde ziehen, das ist normal und hat nichts mit verlernter Leinenführigkeit zu tun.

 

vor 2 Stunden schrieb Rav_en:

Ich habe gerade seit einer halben Stunde versucht die Lana ins Körbchen zu bringen. Sie stellt sich inzwischen hin und bewegt sich kein kleines bisschen. Mein Leckerli hat sie wieder ausgespuckt. :( soll ich auch da konsequent sein und sie ins Körbchen bringen (notfalls reintragen)

 

1. niemals gegen den Hund arbeiten, du versaust ihren Kooperationswillen. Wenn`s nicht klappt, lass es und mach etwas anderes, was euch beide erfreut.

2. nimm es mit Gelassenheit, wenn was nicht so läuft, wie du es die vorstellst, im besten Fall sogar mit Humor. Ein guter "Rudelführer" ist nicht verbissen, konsequent und streng,    er ist fröhlich, gut gelaunt, selbstsicher und großzügig.

 

vor 3 Stunden schrieb Rav_en:

Soll ich sie jetzt fürs aus loben

 

Aber ja! Unbedingt!

Es muss okay für sie sein, dir die Dinge zu geben, die sie sich -in ihren Augen- nicht geklaut, sondern einfach genommen hat. Mach ihr freundlich klar, dass die Schuhe dir gehören und sie tabu für sie sind -bevor sie das nicht weiß, wäre Strafe äußerst unfair.

 

Einfach abnehmen  und /oder Strafe bei "Diebstahl" ist übrigens das Ungeschickteste, was du dir selbst antun kannst: sie wird dich als Konkurrenten sehen und deshalb alles von dir weg tragen, oder, was noch schlimmer ist, weil sie dich in dem Moment fürchtet. Das zerstört Vertrauen und macht dich zum Gegner.

 

Ich gehe jetzt das Video suchen *seufz* teaching your dog to drop

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Gefunden, und ich kopiere dir gleich meinen gesamten Beitrag hierher. Es geht um "aus" und "nein" im weitesten Sinne.

Wenn du unter Giftködertraining guugelst, wirst du noch einiges mehr finden.

Ich hoffe, dass du dies als Anregung für dich annehmen kannst, vielleicht sogar in Bezug auf Erziehungsmethoden allgemein :)

 


 

 

 

 

 

 

Ansonsten setze ich auf den ordentlichen Aufbau eines freundlichen "Nein" oder besser eines weniger negativ besetzten Signals. Lass-das oder lass-liegen.



Nein oder pfui oder lass es, egal welches Signal. Es muss nur immer dasselbe sein.
Es bedeutet: lass das sein, was du gerade vorhast ...z.B. den Hasenknödel fressen.

Der Aufbau des Signals beginnt zuhause ohne Ablenkung.
Ich nehme ein Leckerchen in die Hand, halte es dem Hund vor die Nase. Er wird versuchen, es zu fressen, ich verhindere das immer wieder, indem ich die Hand rechtzeitig schließe. Irgendwann wird er frustriert zurückweichen oder seine Versuche einstellen, in exakt diesem Moment erhält er ein Lob und eine besonders gute Futterbelohnung, und zwar eine andere aus meiner anderen Hand. Er bekommt nicht das "Verbotene".

Hier ist genaues Timing besonders wichtig. Anfangs belohne ich schon kleinstes Innehalten von einer viertel Sekunde!

Entscheidend ist, dass ich nur Innehalten /Zurückweichen beim Anblick des Leckerchens belohne, welches der Hund von sich aus zeigt. Nicht, wenn ich ihn mit der Leine zurückgezogen habe oder die Hand gerade geschlossen war.

Irgendwann kapiert er und ich führe das Signal ein. Ich sage also "nein" (oder ein anderes Signal), halte ihm das Leckerchen vor die Nase, wenn er keine Versuche macht, es zu nehmen, lobe und belohne ich (anfangs, wie gesagt, immer ein anderes Leckerchen aus der anderen Hand, das Dargebotene erhält er anfangs nie -das ist ganz wichtig!)

Versucht er, es doch zu nehmen, scheuche ich ihn mit einer Handbewegung und einem „ksch“ weg. Allerdings ohne ihn zu verunsichern, er soll weiterhin Spaß an der Übung haben. Ich mache aber deutlich, dass mir das wichtig ist. Das ist mehr als ein lustiger Trick, das kann lebensrettend sein, wenn er mal einen Giftköder vor der Nase hat.

Übungseinheit immer positiv beenden!

Zwischenziel ist, dass er auf mein "nein" keinerlei Versuche macht, es zu nehmen, sondern abwartet, evtl. in Erwartung einer Belohnung, das ist völlig ok. Die Belohnung ist aber nie das zum Tabu erklärte Teil! Ich belohne in der Lernphase immer mit der anderen Hand, nicht mit der, die das Verbotene hält.

 

Der Grund dafür ist, dass sich dieses "ich fresse das Verbotene" gar nicht erst als Handlungsablauf im Gehirn einprägt!

Wenn das nun perfekt klappt, fange ich mit der Generalisierung an. Andere Leckerchen, auch mal auf dem Boden liegend (Fuß daneben zum schnellen draufstellen, der Hund darf das Leckerchen niemals ergattern!).
Ich spiel mit dem Leckerchen vor seiner Nase rum. Werfe es in die Luft. Ich nehme Käse, Bratwurst, Leberwurstbrötchen.
Ich rolle es auf dem Boden vor seine Füße oder von ihm weg (immer auf Sicherung achten, er darf es nie bekommen, evtl. mit Helfer arbeiten). Wenn das drinnen perfekt sitzt, verlagere ich das Training nach draußen. Beginne wieder mit den einfachen Übungen mit der Hand, je nachdem wie gut das klappt, steigere ich den Schwierigkeitsgrad.
Lege "Köder" am Wegrand aus, sichere den Hund aber immer noch mit Leine, und ich belohne in der Lernphase (die mehrere Wochen, sogar Monate dauern kann) jedesmal.

Das erste Ziel ist, dass der Hund auf ein zugerufenes "nein" alles, was am Boden liegt, ignoriert und zum Halter kommt, um sich seine Belohnung abzuholen (die später nur noch sporadisch gegeben wird).

Das Endziel ist, dass der Hund auf ein "nein" das lässt, was er gerade vorhatte.
Erst wenn der Hund das Signal verinnerlicht hat, kann ich es in nahezu jeder Situation einfordern.

Manche Hunde verallgemeinern das sogar und nehmen von sich aus überhaupt nichts mehr vom Boden auf, das ist natürlich der superoptimale Lernerfolg
Bei Tschuli ist es so gekommen, dass sie mich mit einem Blick immer fragt, ob sie etwas aufnehmen darf. Wenn ich nicht in der Nähe bin, nimmt sie nichts (bisher -hoffentlich bleit das so)

Gretel hatte das Signal in ein, zwei Wochen gelernt. Bald konnte ich ihr ohne Sicherung die feinsten Sachen vor die Füße werfen, mit einem gleichzeitigen "nein" lässt sie alles liegen.

Gleichzeitig ist es natürlich sinnvoll, ein "Gib`s mir" zu trainieren.

Dazu gibt es ein tolles Video:

Teaching your dog "drop" -muss man kein englisch können, um das zu verstehen.
 

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Fiona01

Läuft sie denn mit Halsband, oder Geschirr?

 

Wenn mit Halsband, dann steige mal auf Geschirr um. Viele Hunde haben mit Geschirr ein anderes Körpergefühl und fühlen sich damit auch gehalten. :) 

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  • 2 Wochen später...

Danke für die Infos!!! Bin gerade etwas eingespannt, aber das mit dem giftköder Training ist mir super wichtig. Werds mir am Wochenende nochmal genauer ansehen. 

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