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Warum bellt der Hund bei meiner Partnerin?


Andreas8822

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Andreas8822

Hallo, 

wir haben einen Mischling aus dem Tierheim. Sie ist nun seit ca. 10 Monaten bei uns und macht uns viel Freude. Sie ist etwa 1,5 Jahre alt (nicht ganz). 

 

Ich lebe mit meiner Partnerin zusammen und ich bin Tagsüber da, meine Freundin kommt Abends nach Hause. In der Regel geht sie dann morgens mit dem Hund, ich dann Mittags und sie noch mal Abends und noch mal kurz vor dem Schlafengehen. 

 

Dabei ist es sehr auffällig, dass der Hund alles anbellt, was ihr in den Weg kommt. Ein Blätterhaufen, ein Baumstumpf, entfernte Spaziergeher, ein Auto. Alles muß angebellt werden. 

Wenn ich mit ihr gehe bellt sie kaum (höchstens mal, wenn die "bösen Hunde aus der Nachbarschaft" zu wittern sind (gibt so ein paar, mit denen sie ständig in Kläfforgien überspringt und nicht mehr zu beruhigen ist). 

 

Wir haben auch mal die "Gassiregeln" geändert, also dass ich mal Abends gehe (wenn es dunkel ist). Sie "Grummelt" dann zwar, kläfft vielleicht auch ein oder zweimal, aber ich gebe ihr dann die Ansage, dass sie still sein soll und in der Regel klappt das dann auch. 

Aber eigentlich macht das meine Freundin auch. In der Regel ist auch meine Freundin die jenige, die sich mal intensiver mit dem Hund beschäftigt und ihr Benimm-Tricks beibringt oder Spielchen macht. Also eher die Strengere von uns beiden. 

 

Ich VERMUTE mal, dass der Hund denkt, sie müsse meine Freundin beschützen. Und mich eben nicht. Was ich z.B. auch durch aufrechten und sicheren Gang und "Umgebung im Auge behalten" aufrecht erhalten will. 

 

Meine Freundin meint, das tut sie aber auch alles. Alles was bei mir hilft, hilft bei ihr eben nicht. 

Kann jemand vielleicht Tips geben?

 

Danke

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb Andreas8822:

"Umgebung im Auge behalten"

Wenn du das vermittelst, ist es gut. Problem ist, dass der Hund sicher davon erfährt. Besser, als wenn er es erraten muss, ist es ihm mitzuteilen.

Kommunikation also, Hund zeigt an, z.B. indem er in die Richtung schaut, Halter benennt, bewertet, belohnt den Hund und bestimmt  (4 "b"s!:B))die weitere Handlung (Alternativverhalten). Guck mal im Netz und im Forum unter "Zeigen und Benennen" , das verbessert den Dialog.:)

vor 2 Stunden schrieb Andreas8822:

Sie "Grummelt" dann zwar, kläfft vielleicht auch ein oder zweimal, aber ich gebe ihr dann die Ansage, dass sie still sein soll und in der Regel klappt das dann auch. 

Das verschlechtert den Dialog.

Hund sagt "O je, da is' was- Vorsicht!" Mensch sagt "Halt's Maul". Damit weiss der Hund nicht, dass man die "Gefahr" erkannt und im Auge  hat und er kann so auch nicht lernen, dass es ungefährlich ist- falls es das ist- bzw. wie man damit am besten umgeht.

Stelle dir vor du läufst unter Außerirdischen, die sich permanent übergriffig erhalten ,überall lauern Fallen und deine einzige Vertrauensperson sagt dir nur, dass du die Klappe halten sollst, wenn du sie vor etwas warnst.

 

Also- der Hund wird so nicht sicherer, er fühlt sich auch nicht besser, er weiss nur, das er nichts sagen darf. Irgendwann halten das oft die Nerven nicht mehr aus und der Stress kanalisiert sich auf andere Weise- meist nicht gerade umweltkompatibel und immer muss der Hund die Folgen tragen

vor 2 Stunden schrieb Andreas8822:

VERMUTE mal, dass der Hund denkt, sie müsse meine Freundin beschützen. Und mich eben nicht. 

 

Ich würde vermuten, dass das ein unsicherer Hund ist, der viele Sachen noch nicht kennt und durch erwähnten Stress eine herabgesetzte Reizschwelle hat. Gut möglich, dass er deine Freundin vor dem ganzen gruseligen Kram beschützen will (Bellen um Abstand zu erzeugen, im Dunkel ist alles noch gruseliger), genauso ist es möglich, dass er sich damit beschützen will und es sich bei dir einfach nicht traut, verbal Abstand zu generieren.

Also Zeigen und Benennen, bzw. die 4 "b"s und als Alternativerhalten Bogenlaufen, Warten, zum Wegrand Auseichen und Schnüffeln. Viel Belohenen- idealerweise bevor der Hund auslöst. "gegenkonditionierung" kannst du auch nachgucken. Wenn etwa Gruseliges einen Keks bedeutet nimmt es den Schrecken auf die Dauer.

  • Danke 1
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Meine Hündin hat am Anfang auch starke Unsicherheiten gegenüber allem und jedem gezeigt. Uns hat vor allem geholfen, zusammen die Auslöser zu begutachten. Und wenn es so endete, das ich Lkw reifen streichelte :D bei gesunder Neugier könnt ihr eurem Hund helfen, indem ihr alle Dinge einfach toll findest. Mülleimer, Autos, Bäume... wie oft ich irgendwo rumhockte, Dinge umarmte...

eine selbstbewusste Ausstrahlung ist natürlich zusätzlich hilfreich. Aber der Hund muss auch Selbstbewusstsein lernen, denn sonst hat man das Problem, dass der Hund meint selbst regeln zu müssen, aber eigentlich gar nicht weiß wie, weil er durch Stress, Angst und Unwohlsein vollkommen überfordert ist. Zwei Sachen, die in Kombi echt doof enden können. 

bei Menschen würde ich Abstand waren, aber im Dunkeln haben wir immer einfach freundlich gegrüßt. Auch das hilft (nicht nur dem Hund, auch mir als halterin, wenn eine dunkle Gestalt freundlich zurück grüßt)

 

(das nur als Zusatz zu @gebemeinensenfdazu 's Beitrag. In Kombi mit zeigen und bennen und leckerlis, dürfte sich die Lage bald entspannen :) )

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Fiona01

Das ist schwierig, weil letztendlich der Hund entscheidet, wer ihm wie Sicherheit gibt.

Dabei muss man auch den Charakter des jeweiligen Menschen sehen. Ist deine Freundin eher ein selbstbewusster, neugieriger und forscher Typ, oder eher das Gegenteil. Kopfmensch oder eher gefühlsbetont?

 

Dazu könnte dann vielleicht noch die Irrititation kommen, weil man nicht weiß, wie man gewisse Dinge (hier vielleicht das Anbellen) lösen soll. 

Und wie du schon sagst, auch der Schutztrieb kann eine Rolle spielen. 

 

Habt ihr im Bekanntenkreis wen, der einen sicheren Hund hat und der deine Freundin und euren Hund mal begleiten kann? Das wäre die einfachste Lösung, damit eurer Hund lernt, gruselige Dinge sind es oft gar nicht und sich an dem sicheren Hund orientiert. Von Hund zu Hund geht es manchmal einfacher, wenn sich die Hunde gegenseitig respektieren. :) 

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Andreas8822

Dann muß ich mich mal damit beschäftigen. Eigentlich dachte ich, wenn ich den Hund fürs "ankläffen" belohne, dann verstärkt das das Verhalten nur? 

Auf dem Grundstück hat es jedenfalls geklappt. Vor einem halben Jahr hat die kleine wirklich alles und jeden angekläfft. Natürlich auch "niemanden". 

Mittlerweile schlägt sie nur bei wenigen Sachen an. Und vor allen Dingen beruhigt sie sich in der Regel nach einem "Anbellen" auch gleich wieder. Ich sag mal, dass der Hund Bewegung "meldet" ist ja nicht grundverkehrt. 

 

OK. Benennen und belohnen. Kann ich jetzt so erstmal nicht nachvollziehen. Gerade dann, wenn sie wir wild loskläfft und gar nicht mehr auf den Halter reagiert. Aber vielleicht stelle ich mir auch gerade etwas falsches vor :)

Ich schau mal, was ich darüber finde. 

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gebemeinensenfdazu

Der Hund soll im Vorfeld erfahren, daß du gemerkt hast, was ihn beunruhigt und dass du eine Methode weisst damit umzugehen. Dann ist er nicht alleine in seiner Unsicherheit und lernt ausserdem umweltkompatiblerere Handlungsoptionen.

Lasst euch das am besten von einem Trainer erklären, der diese Methoden anwendet.

Gegenkonditionierung (z.B. mit leckerem Keks), die idealerweise kurz vorm Auslösen erfolgt aber auch mitten in das unerwünschte Verhalten hinein funktioniert, soll den neagtiven Reiz (gruseliger Passant) mit einem positiven Reiz verknüpfen. Dann bedeutet "Passant"- mit entsprechendem Abstand, der schonmal Sicherheit vermittelt- einfach hauptsächlich, dass man dann etwas Leckeres kriegt. Es wird angenehmer für sie.

Du belohnst sie damit nicht für das Bellen, der Hund ist viel zu aufgeregt, um das zuordnen zu können, sondern du änderst das Gefühl gegenüber dem Auslöser von einem rein negativen zum doch etwas angenehmen.

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Andreas8822

Achso. Ja, das erscheint sinnvoll. Wir haben z.B. unser "erstes Stück", wo sie oft unheimlich zieht, bis wir auf der Wegkreuzung sind, wo von "links und rechts Gefahren drohen". Danach zieht sie dann in die "Spazierrichtung" (allerdings nicht aus Angst behaupte ich mal). Ich halte sie ab und zu mit einem Leckerlie "bei Fuss", so dass sie sich nicht auf den ersten Weg konzentriert, sondern auf mich. Ich habe dann auch das Gefühl, dass der Rest des Spazierganges etwas entspannter abläuft. 

(Obwohl ich denke, dass das ziehen eher was damit zu tun hat, schnell zu ihrer "Pipi-Stelle" zu kommen :D )

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