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Verbellen und Aggressivität gegenüber anderen Hunden!


Lunchen15

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Lunchen15

Hallo ihr Lieben,

ich bin wirklich verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. Meine 4 jährige Hündin kommt mit anderen Hunden einfach nicht klar. Kaum ist ein Hund in Sichtweite bellt und knurrt sie und schmeißt sich in die Leine. Läuft sie frei, rennt sie zu anderen Hunden hin. Wenn es dann zur Konfrontation kommt springt sie den anderen Hund an und zeigt aggressives Verhalten (knurren, bellen) allerdings hat sie noch nie gebissen. Wenn der andere Hund dann kontert kreischt sie, geht aber nicht auf Abstand. Normalerweise hört sie gut und läuft auch oft ohne Leine ( natürlich  nur wo ich früh genug sehe wenn ein anderer Hund kommt ) und interessiert sich weder für Fahrräder noch für Jogger oder ähnliches. 

Kurz zur Geschichte meiner Kleinen. Sie ist ein sogenannter "Kofferraumhund" und hat ihre ersten Wochen eingesperrt verbracht. Deshalb vermute ich, und auch mehrere Hunde Trainer, dass sie in der wichtigen Phase kaum bis gar nicht sozialisiert wurde. Ich habe sie vermutlich mit 6 Wochen bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war sie in einem Lebensbedrohlichen Zustand und hatte viele gesundheitliche Probleme. Da sie zudem vermutlich aus Ungarn kam durfte ich, bis die Impfungen durch waren, mit ihr in keine Hundeschule, wo sie Kontakt mit anderen Hunden hätte lernen können. Deshalb war ihr erster richtiger Kontakt mit fremden Hunden erst mit ca. 4 Monaten.

Ich war mit ihr die ersten 2 Jahre dann in einer Hundeschule wo sie allerdings auch schon massiv auffälliges Verhalten gegenüber anderen Hunden zeigte. Es scheint mir als wüsste sie nicht wie sie mit anderen Hunden umgehen soll und ist deshalb extrem unsicher. Die schlimmsten Verhaltensstörungen habe ich mit Hilfe der Trainer in den Griff bekommen aber leider nicht alle. Ich habe wirklich alles probiert was mir empfohlen wurde und mich in mehreren Büchern schlau gemacht. Aber nichts hilft, kein Dominanzgehabe, "Fuß" gehen, Schimpfen, Loben bei richtigem Verhalten, Bestechung mit Futter/Spielen/Knuddeln. Es scheint als würde ihr Gehirn komplett aussetzen wenn sie einen anderen Hund sieht. Es ist wirklich sehr belastend für mich, da ich gerne mal einen ruhigen Spaziergang ohne Zwischenfälle hätte. Die anderen Hundebesitzer machen es einem auch nicht einfacher mit ihren saublöden Bemerkungen und ich bin oft wirklich sehr traurig, dass ich meiner Hündin nicht helfen kann entspannter zu sein. 

Sie ist so eine liebe, aufgeweckte und fröhliche kleine Dame und es ist wirklich schade, dass sie nie friedlich mit anderen Hunden spielen kann. Ich hoffe wirklich ihr habt irgendwelche Tipps und Tricks die ich noch nicht kenne und die vielleicht endlich funktionieren. 

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gebemeinensenfdazu

Wieso hast du einen 6 Wochen altem Welpen aus Ungarn gekauft?

Armes Tier, evtl. depriviert- in jedem Fall mehr als schlecht mit Artgenossen sozialisiert. Bitte such dir mal einen richtgen Trainer (der/die mit positiver Verstärkung, Zeigen und Benennen, Gegenkonditionierung, Reizdesensibilisierung arbeitet), halte Abstand , übt Bogenlaufen und andere Alternativverhalten, belohne sie richtig und hochwertig (der Hund entscheidet, was für ihn Belohnung ist), konditioniere ein Entspannungssignal und lasse sie in KEINEM FALL auf andere Hunde los, Leine dran.

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Lunchen15

Danke für dein Feedback. Selbstverständlich habe ich sie nicht gekauft! Bitte vorsichtig sein mit solchen Unterstellungen. Sie wurde bei einer Polizeikontrolle entdeckt und ich habe sie aufgenommen. 

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Puh, schwierige Situation. Ich habe damit überhaupt keine Erfahrung, aber rein vom Gefühl her, wäre mein Ansatz mir jemanden zu suchen mit einem sehr souveränen Hund, am besten einen Senior, der sich durch nix aus der Ruhe bringen lässt. Und der andere Hundehalter sollte natürlich bereit sein mit mir zu trainieren. 

 

Und dann in verlassener Gegend gaaanz kleinschrittig annähern. Zunächst nur Sichtkontakt aus der Ferne. Ich würde halt immer versuchen den Punkt abzupassen, kurz bevor deine Hündin austickt und dann abdrehen/Bogen laufen und Umlenken/Ablenken mit viel Belohnung. (Der andere Hundehalter sollte dann ebenfalls abdrehen) So dass sie irgendwann merkt, dass es erstmal nichts schlimmes ist, einen anderen Hund zu sehen, sondern dass dann im Gegenteil was Gutes passiert und man sich um den anderen Hund nicht kümmern muss. Ich würde da auch direkt jedesmal die Situation mit dem gleichen Satz benennen („ Ist nur ein Hund, da passiert nichts“ - oder sonst was) Und dann die Abstände zum anderen Hund nach und nach verkleinern. Im Idealfall zeigt deine Hündin irgendwann Neugier und will selbst mal näher dran. Direkte Begegnung würde ich erstmal gar nicht machen, sondern zunächst nur mit ihr gemeinsam lernen, an einem anderen Hund vorbeizugehen ohne dass was passiert (wenn es mit dem Übungshund klappt, natürlich auch mit anderen Hunden üben). Erst wenn sie das kann, würde ich anfangen (wieder zunächst mit bekanntem Hund) sie an andere Hunde heranzuführen und ich würde mit ihr gemeinsam andere Hunde beobachten. Vielleicht lernt sie aus der Beobachtung heraus auch wie Hunde untereinander kommunizieren/spielen. Auch hier würde ich die Hunde bewusst aussuchen, also vielleicht nicht gleich die wild raufenden 30-Kilo-Chaoten, sondern eher mit den „Schlaftabletten“ anfangen. Das wäre mein Ansatz bei meiner Hündin. Keine Ahnung, ob es für dich eine Idee für einen neuen Ansatz bringt (vielleicht hast du das ja längst durch). Auf jeden Fall wünsche ich euch, dass ihr bald den Durchbruch schafft - so ist es ja echt enormer Stress für deine Hündin...

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gebemeinensenfdazu

Naja - war eine Frage. Dann lief das wohl übers Tierheim (die verkaufen auch- deshalb habe ich gefragt). Warum das aber 6Wochen alte Welpen herausgibt ist eben auch ungewöhnlich und nicht optimal, das ist einfach zu jung. So hätte sie wenigstens mit den anderen Welpen noch zusammen sein können.:( Das hätte ihr Einiges erleichtert.

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TheColor
vor 18 Stunden schrieb Lunchen15:

Es ist wirklich sehr belastend für mich, da ich gerne mal einen ruhigen Spaziergang ohne Zwischenfälle hätte. Die anderen Hundebesitzer machen es einem auch nicht einfacher mit ihren saublöden Bemerkungen und ich bin oft wirklich sehr traurig, dass ich meiner Hündin nicht helfen kann entspannter zu sein. 

 

Ich verstehe was du meinst. Mein Collie war zwischenzeitig sehr schwierig, wenn er andere Hunde gesehen hat, aber zum Glück ist er super sozialisiert. 

 

Es ist leicht gesagt, dass man einen Bogen geht, der andere auch ausweicht, oder oder oder. Hier ist die Realität, dass viele Hunde Halter sich maximal dreist verhalten. Und ja, blöde Kommentare habe ICH dann auch bekommen.

 

Der Ansatz von Annallie ist ja sehr passend. Nur mag es ggf noch zu viel sein, wenn ihr 2-3 Hunden begegnet. Kannst du dich denn ins Auto setzen und weiter weg fahren? Oder du gehst nachts, damit DU wieder zur Ruhe kommst und dein Hund nicht so viel auf einmal an Stress hat. Dann reduzierst du auch die: Mein Hund muss überall zum schnüffeln hin rennen Leute ...

 

Hast du denn KEINEN Hund, den sie gut kennt und am sich heran lässt? 🤔

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AnjaBla

Ich kenne das so von Peanut... klingt sehr so wie ich es vor einem Jahr noch hier hatte. Ich hab es so gemacht: Peanut bemerkt anderen Hund, loben, Leckerchen rein. Weiter Leckerchen rein und loben, solange er ruhig ist. Klappt nicht mit jedem Leckerchen, nicht beim ersten, zweiten, dritten,... Mal. Bei meinem gehen nur hochwertige Leckerchen und anfangs musste ich ihm die direkt vor den Riechkolben halten, hat er trotzdem nicht immer genommen. Und man muss schnell genug sein. Erstes  Lob vor dem ausrasten. Jetzt nach einem Jahr beginne ich die ersten Erfolge zu sehen, vorher war das nichts halbes und nichts ganzes. Jetzt sieht er einen Hund und nach dem ersten, ruhigen "gut" kommt der Blick zu mir, gibt ja jetzt was. Aktuell wird dazu geübt "Komm, wir gehen weiter" bzw. "Bleib bei mir" oder "Komm zur Seite, wir gucken uns das an", je nach Situation, wie eng es dort ist, welche Ausweichmöglichkeiten und so weiter, damit seine Aufmerksamkeit eben bei mir bleibt, bzw. nicht vollkommen verschwindet und er eben austickt. Wir sind da glaube ich auch noch lange nicht am Ende des Weges, aber zumindest auf einem guten und der ist auch nicht mehr so steinig wie zu Beginn. Wichtig dabei: Ruhe, Geduld, Durchhaltevermögen und was besonders leckeres.

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