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Erziehung oder übertriebene Einflussnahme?


Gast

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gebemeinensenfdazu

Etliche Beispiele.

Unbeleuchtete Unterführung, Im Dunkeln in Feld, Wald, Wiesen unterwegs sein. Wenn ich einen Hund habe, der mir früh anzeigt, dass da jemand im Gebüsch versteckt ist gehe ich wesentlich unbeschwerter durch die Gegend und kann früher reagieren als z.B. wenn jemand seitlich aus dem Gebüsch springt und sich der Hund erschreckt.

 

 

Schutzverhalten ist tatsächlich die am leichtesten auszulastende intrinsiche Motivation bei Hunden. Man ist dann eben nachts "auf Patroullie", darf nicht abschalten. Will sicher nicht jeder. Für unsere Gegend ist es ideal, wir sind nicht mitten in der Stadt. Testweise war ich mal mit einem Hund unterwegs, den das so gar nicht interessiert. Würde ich nicht wollen. Ich will wissen, dass da jemand hinter einem Pfeiler steht.

 

Kannst du nicht nachvollziehen, weil du ja auch sofort das Ordnungsamt rufst, wenn ein Hund mit Maulkorb stellt und bellt. Würde ich ja wie gesagt nicht machen, sondern mit dem Halter reden, dass das eben eine schlechte Trainingsmethode ist, die dem Hund keine Alternativen beibringt. Aber ich finde Hunde müssen bellen und warnen dürfen, auch wenn das Leuten missfällt.

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@gebemeinensenfdazu

 

Man könnte deine Sichtweise als egozentrisch bezeichnen -ohne dich beleidigen zu wollen.

 

Meine Tschuli zeigt angebores Schutzverhalten*, nicht zu knapp, und für sie ist das Leben in dieser dichtbevölkerten Welt eben genau wegen dieser Veranlagung ziemlich anstrengend, um nicht das Modewort stressig zu bemühen.

 

Klar genieße ich es, als Frau nachts mit ihr durch den Wald bummeln zu können, aber wenn ich bedenke, wie der gesamte Alltag für den Hund aussieht: immer auf der Hut, ständig alles im Blick, ständig bereit zu warnen /zu attackieren (bzw. nicht zu attackieren, gehört zu den "aberzogenen" Verhaltensweisen), in etlichen Fremden Gefahr /Bedrohung zu vermuten -das sog. Misstrauen gegen Fremde..... nein, das tut dem Hund nicht gut.

 

Ich habe im Alltag den direkten Vergleich -Gretel und die Omi - die beiden sind tendenziell arglos und entspannt, während meine Schutzliese tendenziell aufmerksam und angespannt ist.

 

 

*Tschulis Schwester, charakterlich gleiches Kaliber, läuft mit kurzer Leine und Maulkorb, Frauchen hat`s mit handelsüblichen aversiven Mitteln versucht, ihr das Schutzverhalten "abzugewöhnen" und der Schuss ging nach hinten los.

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Das deckt sich aber nicht mit den Anforderungen, die der allergrößte Teil der Bevölkerung hier an einen Hund stellt. Die meisten Hunde sind Familienhunde, sie sollen freundlich und aufgeschlossen sein, nicht zu viel bellen, schon mal gar keine Leute draußen stellen, oder verbellen.
Ein Briard wird auch als Familienhund gehalten, da ist Sanfmütigkeit und fehlendes Schutzverhalten ein absoluter Pluspunkt, gerade bei so einer Rasse.
Ich habe in meinem Alltag noch nie den Schutz eines Hundes gebraucht und bin auch viel in der Dunkelheit unterwegs.

 

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Man darf auch nicht vergessen, dass genau wegen jenem Schutzverhalten etliche Hunde als nicht kompatibel, nicht familientauglich, nicht händelbar oder gar gefährlich eingestuft und zum Wanderhund werden oder im Tierheim landen.

 

vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Bloss weil es Mensch zu anstrengend ist, sich damit auseinanderzusetzen, muss man den Hund nicht seiner Anlagen berauben. Dabei geht auch immer etwas verloren und es gibt genügend Rassen, bei denen das schon weggezüchtet ist.

De Hund ist dann auch nicht "zu lieb" , ihm fehlt die Sensibilität für Normabweichungen, verdächtiges Verhalten usw.- er ist abgestumpft demgegenüber

 

Das halte ich für Schwarz-Weiß-Denken.

Ich kenne genügend Hunde ohne ausgeprägtes Schutzverhalten, die aber dennoch ihre Umgebung genau beobachten, "Verdächtiges" wahrnehmen und anzeigen /warnen.

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KleinEmma
vor 9 Minuten schrieb benno0815:

ch habe in meinem Alltag noch nie den Schutz eines Hundes gebraucht und bin auch viel in der Dunkelheit unterwegs.

 

Ich bin zwar nicht in der Dunkelheit unterwegs, aber diese Einstellung (von gebemeinensenfdazu) kenne ich von manchen Wohnmobil-Reisenden. Sie wollen Hunde mit starkem Wach-/ schutztrieb, falls mal ein Bösewicht ans WoMo kommt. Gleichzeitig haben sie dann Probleme mit dem Hund, wenn der auch auf Campingplätzen wacht.

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Naschkatze
vor einer Stunde schrieb Juline:

Ich kenne genügend Hunde ohne ausgeprägtes Schutzverhalten, die aber dennoch ihre Umgebung genau beobachten, "Verdächtiges" wahrnehmen und anzeigen /warnen.

 

Genau das.

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Wenn man sich die Hunde einmal anschaut, die häufig in Tierheimen landen, weil die Besitzer nicht mit ihnen klar kamen, sind da auffallend viele Hunde mit Wach-und Schutzverhalten...

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Ferun meint ja auch alles im Auge behalten zu müssen, um ja immer eingreifen zu können oder auch um alles unter Kontrolle zu haben.

Wenn ich mir dann Valentina anschaue ,der  Dinge, die sie nicht direkt betreffen, völlig egal sind.

Valentina hat auf jeden Fall das sorglosere Leben.

Ferun ist einfach oft gestresst vom "normalen" Alltag. Mir wäre es lieber , sie würde sich nicht für alles zuständig fühlen.

Damit das besser wird üben wir! 

Aber .... Es bleibt für Ferun anstrengend z.B. den Briefträger nicht zu verbellen.

Es klappt das ich sie raus rufen kann,sie zu mir kommt und ihre Massage abholt. Aber innerlich will sie doch lieber zum Fenster und schauen ob er auch wirklich wieder geht. 

Valentina verschläft das einfach, ist ihr schnuppe. Ihr wäre allerdings auch ein Einbrecher schnuppe solange er sie nicht vom Sofa scheucht. 😉

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Eifelkater
vor 5 Stunden schrieb KäptnKörk:

Nach vielen Themen, wie etwa dem über das "Mäuseln"

oder aktuell der Sache über das Verständnis zwischen Hund und Katze,

geht mir durch den Kopf, inwieweit ich es okay finde,

all die Charaktereigenschaften, Anlagen, Wesenszüge eines Vierbeiners

erzieherisch zu beeinflussen, gar verändern zu wollen, bis er sich annähernd so benimmt,

wie sein Mensch es gern hätte.

 

Bin gespannt auf Eure Meinungen!

Ich denke das kann man pauschal nicht sagen.  Prinzipiell gilt hier für alle Hausbewohner: Hausbewohner sind tabu. Egal ob das ihren Anlagen entspricht oder nicht. Es gibt Hausbewohner die das akzeptieren, andere tun sich mit dieser Regel vor allem bei schlechtem Wetter etwas schwerer.  Trotzdem akzeptiere ich das sie diese Regel außerhalb des Hauses für nichtig halten. 

Ich finde es obliegt der Fürsorgepflicht des Menschen, dass er sich seine Tiere so auswählt, dass sie möglichst wenig in ihren Anlagen beschränkt werden. Unsere Nympfensittischdame wird uns zum Beispiel verlassen, wenn ihr Partner ( der mittlerweile über 30 ist) das zeitliche gesegnet hat. Weil ich ihr keinen Freiflug bieten kann. ICH wäre auch nie auf die Idee gekommen, Vögel und Katzen vergesellschaften zu wollen. Aber manchmal hüpft einem eben auch das Leben dazwischen. Abgabe von seinem Altvogel kam für meinen Mann nicht in Frage, Abgabe meiner Katzen auch nicht. Mich von meinem Mann zu trennen ( und den Vogel dann in Einzelhaltung zu lassen) wäre vermutlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen. 

 

Auch Jaro hätte ich mir nicht ausgesucht, wenn ich nicht mit den Eigenschaften der einzelnen Rassen klar kommen würde. Klar, sein Jagdtrieb nervt etwas genau wie  die Ängstlichkeit und Sensibilität des Dobermanns. Aber irgendwas ist ja immer ;). Und klar versuche ich da auch entgegen zu steuern. Es erleichtert einfach auch das miteinander mit den Mitmenschen, wenn der eigene Hund die Hühner von Fremden in Ruhe lassen kann. Und für den Hund ist Freilauf ohne Jagd vermutlich doch schöner als ein Leben an der mehr oder weniger langen Leine. 

Selbst wenn ich mit dem Verhalten "Hund jagd Huhn" keine moralischen Probleme hätte. Der Hühnerbesitzer und auch der Gesetzgeber hat da ein Mitspracherecht, was das Ausleben von hündischen Anlagen angeht. 

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