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Erziehung oder übertriebene Einflussnahme?


Gast

Empfohlene Beiträge

Für mehr Gelassenheit bei den Erziehungsversuchen:

https://moeandme.de/offener-brief-an-verzweifelte-hundehalter/11901

 

Zum Einfluss der Züchter auf das Wesen und sonstige mögliche Verbesserungen und Anpassungen (hat hier jemand mal in einem anderen Thread gepostet):

https://www.goldenmerlo.de/lass-uns-reden-mein-hundezuechter-freund/

"Eine Hundezüchterin ist in ihrem Herzen völlig verängstigt, denn sie hat Angst das Jeder herausfinden wird, dass sie eine Betrügerin und Versagerin ist. Egal wie viel Mühe sie in ihr Zuchtprogramm steckt, sie wird es nie “ganz schaffen”. Die Rasse weigert sich hartnäckig, verbessert zu werden. Sie hat Angst, dass andere entdecken, dass sie die Rasse nicht verbessert und Gesundheit, Temperament und Körperbau nicht verbessert."

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LolaUndEddy

Ich finde es absolut wichtig, rücksicht auf den Charakter meines Hundes zu nehmen! Ich versuche es tunlichst zu vermeiden, an Eddy und Rieka irgendwie rum zu manipulieren oder ihre Eigenschaften weg zu erziehen. Natürlich würde ich sie nicht jagen lassen, oder Menschen stellen. Jagdtrieb haben die beiden aber eh kaum bis gar nicht, und stellen wollten sie auch noch nie wen. Bei Eddy musste ich von Anfang an schon schauen, dass ich ihn irgendwie Großstadtkompatibel kriege, er hatte ne mordsangst vor allem und jedem, war ständig gestresst. Das haben wir mit viel Geduld hingekriegt, aber er wird immer ein sehr aufmerksamer Hund sein. Und das darf er! Wenn er mir meldet, dass bei unseren Nachbarn ein fremdes Auto in die Auffahrt fährt, schau ich mir das an, bennene die Situation für Eddy und sag ihm, das es nun okay ist. Er darf melden, bellen, aufpassen. In einem gewissen Rahmen, den wir zusammen im Laufe der Zeit abgesteckt haben. Ich denke, wir haben einen guten Kompromis geschaffen, vor allem hat Eddy deutlich weniger Stress dadurch das er weiß, wo er aufpassen darf/soll und wo ich das übernehme. Ihm das ganz abzugewöhnen wäre wohl kaum möglich und für Eddy auch nicht schön. Ich versuche einfach mit dem was die beiden mitbringen zu Arbeiten und nicht dagegen.
Einige Dinge finde ich auch schwierig zu entscheiden, ob ich da eingreifen sollte, bzw. wann ich eingreifen sollte. Beim mäuseln zum Beispiel. Eddy hat noch nie ne Maus erwischt, buddelt aber hingebungsvoll jedes Mäuseloch auf das er findet. Sollte ich ihm das verbieten? Es macht ihm spaß, es gehört zu seinen natürlichen Verhaltensweisen. Andererseits, die armen Mäuse...
Aber wie hier schon einige erwähnt haben, wäre es erstmal grundsätzlich das Beste, wenn jeder versucht sich einen Hund passend zur Lebenssituation zu suchen, anstatt zu versuchen den Hund irgendwie ins Leben reinzupressen :rolleyes: Ich hab aber das Gefühl, dass viele Leute sich überhaubt nicht im klaren sind, was für Eigenschaften sie bei nem Hund eigentlich gern hätten, weil sie sich selbst auch einfach völlig falsch einschätzen. Wir haben hier eine Frau, so um die 40, Ersthundhalterin, mit einem Border Collie. Sie hat mir bei unseren ersten Treffen lang und breit erzählt, dass sie sich nach langer Suche für einen Border entschieden hat, da sie ja seeeehr aktiv ist und da ja nicht so viele Rassen in Frage kämen. Ich hatte dann gefragt, was sie denn so macht? Sie geht jeden zweiten Abend ne halbe Stunde joggen...
Heute, ca 1 Jahr später, dreht der Border Collie völlig am Rad und sie versteht gar nicht warum. Schließlich macht sie ja sooo viel mit ihm. 2 Std Gassi, inklusive Ballspielen mit der Ballschleuder, und das joggen nicht zu vergessen!
Die meisten Leute die ich so treffe, schätzen sich selbst und ihre Situation total falsch ein, so dass sie sich einen Hund anschaffen, der so gar nicht passt. Die versuchen dann auf Teufel komm raus aus nem Border einen "nebenher Hund" zu machen, oder aus nem Whippet einen Couchpotato, usw.
Selbstverständlich muss auch Hund sich anpassen, aber eben nicht verbiegen!
Zur Zeit gibts hier aber auch nen Trend zum perfekt erzogenen, immer bei Fuß laufenden Super-Fiffi :mellow:
Jeder Hund muss mindestens 20 Tricks können, perfekt apportieren, Kinder mögen, zu Hause schön ruhig sein und nicht bellen, aber natürlich Abends im Dunkeln Frauchen vor schlimmen Gestalten beschützen!
Das finde ich ne ganz schlimme Entwicklung. Es wird gar nicht mehr geguckt, was Hund so von sich aus für Anlagen und Talente mitbringt, der soll einfach funktionieren. Alles was nicht passt wird wegtrainiert :(
Bei Kindern übrigens das gleiche...
Es sollte einfach mehr aufs Individuum geachtet werden, wenn ich die Verantwortung für ein Lebewesen trage, trage ich auch die Verantwortung dafür, das es sich gemäß seinen Interessen und Veranlagungen entfalten kann! Viele brechen ihre Schützlinge eher, als dass sie sie erziehen...

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Ich kann mir nicht erklären, wie ich jetzt gerade darauf komme :4_joy:.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-schafft-digitales-Punktesystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

"Das Ziel: "Die Vertrauenswürdigen sollen frei unter dem Himmel umherziehen können, während es den in Verruf geratenen schwer gemacht wird, einen einzigen Schritt zu tun." So steht es im Regierungsplan für die Einführung des Sozialregisters."

 

Würde auch für Hundehalter und ihre Hunde passen, aber die machen es hier ja schon freiwillig, wie es aussieht.

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Hoellenhunde
Am 3.2.2019 um 15:14 schrieb black jack:

Was mich bei dieser Diskussion generell  stört ist das "schwieriges "Verhalten  irgendwie oft wie ein positives Merkmal dargestellt wird. 

Auch ein  Reithofhund profitiert wenn er vielem gelassen begegnet.

Mir fallen tausend Bsp ein an denen  Hunde  es einfacher hätten mit  mehr Gelassenheit. 

 

In den passenden Händen ist „schwieriges“ Verhalten plötzlich „normales“ oder „geschätztes“.

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Hoellenhunde
Gerade eben schrieb Ferun:

Manchmal langt sogar schon, die "passende" Umgebung.

 

Gehört dazu. 

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vor 24 Minuten schrieb Hoellenhunde:

 

In den passenden Händen ist „schwieriges“ Verhalten plötzlich „normales“ oder „geschätztes“.

So ist es.

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Schnüffelmaus
vor 18 Minuten schrieb Hoellenhunde:

In den passenden Händen ist „schwieriges“ Verhalten plötzlich „normales“ oder „geschätztes“.

 

Sehe ich auch so,

solange es um ursprünglich gewolltes, rassetypisches Verhalten geht (Jagdtrieb, Hüte- Wach- Schutzanlagen, Distanziertheit zu Fremden, Eigenständigkeit, etc ...)

 

Wesensschwäche (z.B. übermäßige Ängstlichkeit oder Neigung zur Aggression) zählt natürlich nicht dazu ...

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