gebemeinensenfdazu 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 @Amidala Bei Padme war doch auch Deprivation bzw. späte Umweltsozialisation Thema. Sicher profitiert ein Hund mit Schwierigeiten in der Reizverarbeitung von längeren Ruhephasen und Reizarmut. Aber es gibt auch den anderen Fall, bei dem weniger Input (und ihr macht doch gar nicht wenig) kontraproduktiv wirkt. Nämlich einen Hund, der sich Kicks und Herausforderungen sucht. Bei dem man die Resilienz aufrechterhält indem man ihn bestimmten Reizen regelmässig aussetzt, damit sie so gewohnt sind, dass sie nicht Objekt der Langeweile sind. Der Dinge erkennen und erforschen will und nicht weglaufen, sondern eingreifen will. Und da geht Reizentzug und "mehr Schlaf" nach hinten los. Für den bedeutet es mehr Stress zu lange weggesperrt zu sein anstatt Dinge zu machen, die er sehr gut kann und für wichtig hält- alles ab einem bestimmten Level, unter das die Schlafdauer nicht sinken sollte. Link zu diesem Kommentar
Gast 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 8 Minuten schrieb Amidala: Am Anfang habe ich viel zu viel gemacht. Rückblickend sehe ich das auch so. In unserem Fall wohl eher zu oft als zu viel. Sprich: nach 3- max. 4h meinte ich das Tier nach draussen schleppen zu müssen; könnte ja sein, dass sie mal muss; könnte ja sein, dass sie toben möchte; könnte ja sein, dass.... bald einmal merkte ich, dass Zaza dieser eng getaktete Rhythmus überhaupt nicht passte. Sie war richtiggehend genervt. Ich beschloss - anfänglich mit schlechtem Gewissen, ich könnte ja als schlechte Hundehalterin gesehen werden... - all die kleinen "Zwischendurchversäuberungsrunden" zu streichen und den Hund so lange er will schlafen/ruhen zu lassen. So findet bei uns morgens & abends während ~2h Action statt. Dazwischen passiert nix. Zaza kann sich jederzeit melden um rauszugehen. Manchmal meldet sie sich gar nicht, manchmal 1mal, manchmal 3mal... Link zu diesem Kommentar
Gast 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 @gebemeinensenfdazu: kann ich absolut nachvollziehen. Späte umwelsozialisation war bei uns definitiv ein thema. Sie hat profitiert von der ruhe. Musste sie ja auch erstmal lernen. Der stresspegel war ja kontinuierlich viel zu hoch am anfang. Und Ja,... wir machen nicht wenig. Sie ist nunmal ein Laufhund. Aber ich greife recht wenig ein mit Übungen, Beschäftigungen, Training oder vermeintlicher bespaßung (weil padme es nicht braucht und es bei uns nicht das richtige wäre ) Ob ein Hund nun 20, 16, oder 14 Stunden Schlaf braucht... Ich habe zu wenig Erfahrung um zu beurteilen ob man da eine pauschale Aussage machen kann. Ich glaube aber auch, dass die Tiere durchaus ihren Rhythmus selbst bestimmen, wenn man die Möglichkeit hat ihnen diesen vorgeben zu lassen. Oder sich zumindest halbwegs darauf einzustellen. Jetzt habe ich aber auch einen Hund, der mit den kleinen Dingen zufrieden zu stellen ist. Sie bevorzugt schnüffeln, Rennen und Strecke machen. Das kann ich ihr bieten. Wir haben hier eine sehr nette Dame mit whippet. Da sieht der Spaziergang anders aus. Im Schnitt sind wir gleich lang unterwegs, aber die Auslastung ist eine andere. Ein wichtiger Punkt. Padme auf ne Wiese stellen und zwei Stunden mit Hunden spielen lassen würde bei uns als Auslastung nicht funktionieren. Oder sogar überfordern. Genauso Spiele mit Ball oder ähnlichem. Ich lasse sie viel machen, was sie will. Sie darf auch gerne einen großen Radius nutzen. Oft laufen wir lange nur nebenher, ich lasse sie machen wie sie lustig ist. Ob ein schäfertier damit zufrieden wäre... Ich glaube nicht. Manche Hunde brauchen vielleicht mehr. Mehr an Reizen, mehr an Arbeit, mehr an Spannung. Ich fand es am Anfang persönlich sehr schwierig das richtige Maß zu finden. Und auch die richtigen "Aufgaben" für meinen Hund. Link zu diesem Kommentar
Hoellenhunde 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 35 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu: Nämlich einen Hund, der sich Kicks und Herausforderungen sucht Auch denen ist es meiner Erfahrung nach so, dass sie, sobald sie die Ruhe (zu schätzen) gelernt haben, diese brauchen und dann auch wählen. Von „Wegsperren“ redet wirklich niemand. Gar niemand, echt nicht. Ruhen hat rein nichts mit Langeweile oder fehlender Herausforderung zu tun. Hingegen ist ein einfordernder Hund bei mal weniger Action ein Hinweis darauf, dass er eben nicht so in sich ruhend ist. 4 Link zu diesem Kommentar
Gast 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 34 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu: Sicher profitiert ein Hund mit Schwierigeiten in der Reizverarbeitung von längeren Ruhephasen und Reizarmut. Hm... ich denke, nicht nur der deprivierte Hund kann von langen Ruhezeiten profitieren. Zaza ist alles andere als depriviert, braucht aber ganz klar ihre 19 - 20h Ruhe/Schlaf, um wieder auftanken zu können und gesund und "leistungsfähig" zu bleiben. Es kommt wohl auch stark darauf an, was ein Hund während seiner "aktiven Zeit" erleben kannn/darf/muss. Oben habe ich erwähnt, dass wir im Schnitt 2mal ~2h draussen sind. "Draussen sein" heisst bei uns: am Morgen ca. 8-10km Strecke inkl. einigen Höhenmetern im Freilauf, viele Sprints, viel Tempo, viel Action/Tricks. Die Abendrunde ist dann ganz bewusst "minimalinvasiv", sprich, der Hund ist einfach Hund, schnüffelt ausgiebig, gibt das Tempo vor, wird null bespasst, muss keine Kommandos ausführen. Ich persönlich finde: ganz schön viel Programm... und wäre besorgt, wenn Zaza zwischendurch noch "nach mehr" betteln würde. Dass ein Hund, der vielleicht 3-4mal täglich nur kurz und ev. auch ohne Freilauf raus kommt, einen anderen Input erlebt und daher auch kürzere Reizverarbeitungs- & Ruhezeiten hat, scheint mir - weit ab einer Deprivationsproblematik - auf der Hand zu liegen. Link zu diesem Kommentar
Hoellenhunde 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 Genau das, @fifu. Mich stört es langsam, wenn es darauf geschoben wird. Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 6 Minuten schrieb fifu: ich denke, nicht nur der deprivierte Hund kann von langen Ruhezeiten profitieren. Hab' ja auch kein "nur" geschrieben, mich stört es etwas, wenn das behauptet wird. Im Gegenteil ich habe vertreten, dass das Schlafbedürfnis sehr unterschiedlich sein kann und eben nicht 20h betragen muss. Vorher habe ich von Motiviertheit geschrieben. Da spielt zuhause, solange man nicht regelmässig Indoor-Beschäftigung pflegt sicher das Wachen eine grosse Rolle, weniger das Hüten und noch weniger das Jagen, solange der Hund es nicht auf andere Haustiere abgesehen oder er nicht einen Hof mäuse- und rattenfrei zu halten hat. Wenn der Hund zuhause in erster Linie seine Ruhe haben will, dann ist das so. Wenn ein Hund seinen Wachjob sehr ernst nimmt, bedeutet das allerdings nicht , dass das krankhaft ist, weil er deshalb 3h weniger , aber vielleicht anders schläft. Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 Kommt vielleicht auch darauf an was der ursprüngliche Zweck des Hindes war. Ein Hütehund kann die Herde ja nicht im Tiefschlaf überwachen. Der muss seltsame Geräusche von normalen auch im Dämmerzuszand unterscheiden können 2 Link zu diesem Kommentar
Schnüffelmaus 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 18 Minuten schrieb Nebelfrei: Kommt vielleicht auch darauf an was der ursprüngliche Zweck des Hindes war. Ein Hütehund kann die Herde ja nicht im Tiefschlaf überwachen. Der muss seltsame Geräusche von normalen auch im Dämmerzuszand unterscheiden können kann ich bestätigen, meine Schäfi hatte - stundenmäßig - wirklich ausreichend geschlafen, war aber bei einem ungewohnten Geräusch sofort hellwach. Der Beagle hingegen würde vermutlich jeden Einbrecher verschlafen ... 2 1 Link zu diesem Kommentar
Hoellenhunde 5. Februar 2019 Teilen 5. Februar 2019 vor 18 Minuten schrieb Schnüffelmaus: meine Schäfi hatte - stundenmäßig - wirklich ausreichend geschlafen, war aber bei einem ungewohnten Geräusch sofort hellwach. Das finde ich hingegen völlig normal und gesund. Hunde sind Döser. Link zu diesem Kommentar
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