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Herdenschutzhund verbellt/zwickt/beißt Fremde Menschen


Lostmyvission

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Lostmyvission

Moin, 

ich (bzw. meine Familie) hat seit ca. 6 Monaten einen kaukasischen Owtscharka Kangal Mix (78 cm Widerristhöhe und 53 kg, wir halten ihn bewusst auf 53 kg, damit seine Gelenke geschont werden).

Wir haben Erfahrung im Umgang mit Herdenschutzhunden, hatten vor unserem kleinen Problemkind ein Kangal Weibchen aus der Türkei.

 

Zur Vorgeschichte:

Wir haben ihn, als Dreijährigen, aus einem Tierheim geholt, mit dem Wissen, dass er so seine Probleme hat: 

 

1. Er konnte nicht an der Leine laufen und hat durchgängig mit aller Kraft gezogen.

2. Besucher wurden sofort angegriffen und wurden auf dem Grundstück keineswegs geduldet.

3. Knochen konnte man ihm kaum geben, weil er sie mit seinem Leben verteidigte. Ebenso seinen Futternapf.

 

Vor unsere Zeit hat er bei einem gewalttätigen Russen gelebt (im Zwinger) der ihn mit einer Mischung aus Schlägen und Liebe großgezogen hat (Neben dem Alkoholkonsum soll er woll sehr tierlieb gewesen sein).

Diese Probleme wurden uns auch vom Tierheim mitgeteilt und mittlerweile fast alle beseitigt (mit Besuchern ist's noch ein bisschen anstrengend). 

Jetzt hat er aber die Eigenart entwickelt Fremde Menschen auf der Straße zu verbellen. Manchmal versucht er sogar zu zwicken/beißen. 

Ich habe mittlerweile herausbekommen, dass er nur ,,merkwürdig" aussehende Menschen triezt (Alkoholisierte, laute Jugendliche, Gruppen im Allgemeinen, bedauerlicherweise auch körperlich Beeinträchtigte...).

Dass er Angst hat, glaube ich nicht.

Es wirkt eher so, als wenn er mich/uns beschützen möchte (Ich bin männlich, 20 Jahre alt und wiege auf 177cm 75 kg, bin also nicht gerade schmächtig, lol).

Wir haben jetzt schon versucht, dass er sich an Fremde Menschen gewöhnt, aber es will sich einfach nicht bessern.

 

Hat vielleicht jemand von euch Erfahrungen mit solch ,,speziellen Fällen"?

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TheColor

Wenn du Erfahrung mit HerdenSchutzHunden hast, dann müsste dir doch klar sein, dass genau das deren Aufgabe ist? 🤔

Wieso lässt du ihn so nah dran, dass er zwicken kann?

Hier wurden in diversen Threads ein guter Umgang mit SchutzVerhalten gegeben, da kannst du dich querlesen. Wobei ggf der ein oder andere es bestimmt noch mal wiederholt. 

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Lostmyvission

Er versucht andere zu zwicken, noch ist es nicht passiert...

Und es ist nicht seine Aufgabe andere Leute auf Spaziergängen anzufallen.

Mit unserem letzten Hund hatten wir diese Art von Problem nicht.

Ich habe diesen Thread aufgemacht, weil ich mir dadurch ein paar hilfreiche Tipps versprochen habe und nicht weil ich darauf hingewiesen werden möchte, dass es noch andere Threads zu diesem Thema gibt... 😕

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Lostmyvission:

Ich habe mittlerweile herausbekommen, dass er nur ,,merkwürdig" aussehende Menschen triezt (Alkoholisierte, laute Jugendliche, Gruppen im Allgemeinen, bedauerlicherweise auch körperlich Beeinträchtigte...).

Er triezt nicht, er will beschützen und dass sich "verhaltensauffällige" von euch fernhalten, denn die sind ein Unsicherheitsfaktor und potentiell unberechenbar für ihn- Schreien, seitlich plötzlich "aus dem Lauerversteck" hervorkommen, auf euch zu stürmen...alles Sachen hinter denen sich ein Angriffsversuch verstecken könnte- also will er die sicherheitshalber fernhalten.

 

vor einer Stunde schrieb Lostmyvission:

Wir haben jetzt schon versucht, dass er sich an Fremde Menschen gewöhnt, aber es will sich einfach nicht bessern.

 

Naja von diesen "Fremden" gibt es ja so einige. Und der Hund weiss genau, dass die alle verschieden sind. Noch genauer als du, er riecht das nämlich.

Er wird also jeden Fremden erstmal durch sein Raster laufen lassen und dafür Kategorien aufmachen. Wenn er diesen Fremden dann ein paar mal getroffen und kennengelernt hat, kann er ihn einschätzen. Diesen Fremden. Er wird keine Kategorie "sind ja bloss Fremde" einrichten, er wird evtl. sein Raster erweitern, aber die Skepsis geht nicht weg. Wäre auch etwas viel verlangt. Du beurteilst Fremde ja auch nach deren Handeln- der Hund macht das genauso.

 

Daran ist nichts verkehrt. Aber man kann verkehrt damit umgehen.

Was macht denn du dabei? Du hast ja nur geschrieben, was dein Hund macht. Das ist sehr abhängig davon, wie du reagierst. Ohne nähere Schilderung hört sich das so an, als ob du zu spät reagierst. Das Allerwichtigste ist, dass der Hund merkt, dass du das Auffällige auch gemerkt hast (und dass auf deinen Plan wie man damit umzugehen hat Verlass ist).

Du musst mit die Gegend im Blick halten und für ausreichend Abstand zu Leuten sorgen.

Du musst deinem Hund mitteilen, dass du die seltsame Person da im Gebüsch gesehen hast, dass die aber nur Beeren sucht und keine Gefahr droht.

Du musst deinem Hund beibringen, dass er, wenn er die seltsame Person da im Gebüsch bemerkt, DIR Bescheid sagt, dass die da ist, anstatt dass er losschiesst um diese Person zu vertreiben. Ein*e Trainer*in, die mit Zeigen und Benennen arbeitet kann dir dabei helfen.

Du musst deinen Hund fett loben  dafür, dass er dir Bescheid sagt bzw. bei seltsame Personen-Sichtung den Hund allein fürs Gucken Belohnen. Die Leute sollen irgendwann nach Keks schmecken- also wenigstens ein bisschen Angenehmes mit sich bringen.

Du musst deinem Hund dann vermitteln, was gemeinsam zu tun ist,  Ausweichen oder mit Abstand warten und Passieren lassen .

Du musst auf jeden Fall mit Abstand und Leine dafür sorgen, dass er nichts mit seinem Fang erreichen kann, wenn es schlecht überblickbar ist- Maulkorb drauf.

In 6 Monaten ist der Hund gerade mal angekommen.

ER hat jetzt genügend Bezug zu euch um euch für beschützenswert zu halten. Kooperation finde ich das Wichtigste bei Schutzverhalten. Erwarte keine schnellen Erfolge. Das braucht einiges Training, aber das wirkt dann auch nachhaltig.

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Fiona01

Hallo,

 

ich glaube, das alles ist insofern noch mal schwieriger, weil dein Hund bei einem Alkoholiker gelernt hat, dass diese Person(en) für ihn unberechenbar geworden sind UND ihm in Zweifelsfall auch weh tun würden, siehe deine Schilderung mit den Schlägen. 

Dann, so würde ich jetzt mutmaßen, fällt der Verteidigungsmodus noch mal extremer aus. 

 

Und auch wenn ihr schon Erfahrung mit einem Herdenschutzhund habt, würde ich mir Hilfe bei einem Trainer suchen, der mit Hunden, die so eine Problematik haben, vertraut ist und euch da helfen kann, das zu trainieren. 

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gebemeinensenfdazu

Naja, es sind AUCH Alkoholisierte. Er differenziert lediglich nicht mehr zwischen denen. Aber alles Andere, was da gelistet ist: Das sind klassische Auslöser für Schutzverhalten.

Wenn er rückwärtsgerichtete Aggression zeigen würde, wenn der Halter alkoholisiert von einer Party kommt,  wäre das Verhalten durch seinen ehemaligen Besitzer erklärbar. Dann könnte man dran arbeiten Alkoholisierte gegenzukonditionieren, was man auch so machen kann- aber ich schätze, dass das doch umfassenderes Training braucht. Meist begegnet man seltener Alkoholisierten.

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Fiona01

@gebemeinensenfdazu : Aber meinst du nicht, dass er nicht differenziert, weil es Ähnlichkeiten zwischen den Gruppen gibt? Jugendliche, ( die womöglich ähnlich laut sind, wie alkoholisierte Personen, weil sie gerade in Partystimmung sind, oder einfach ausgelassen, Menschen mit Behinderungen, die ein unsicheres Gangbild aufweisen, wie auch alkoholisierte Menschen? Von daher würde ich persönlich da schon einen Zusammenhang sehen können. 

 

Und ein Hund, der für ihn völlig situationsunabhäng geschlagen wurde, einfach weil eine alkoholisierte Person dazu in der Lage war, der also nicht mal was falsch gemacht hat, der ist doch in sich noch mehr verunsichert. 

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gebemeinensenfdazu

Man weiss nicht, wie er drauf war- villeicht war er ein stiller Alkoholiker?

Jugendliche- gibt es auch in still, in schrill in hysterisch, in schubsend, in Pokemonspielend,...etc. Wenn es dezidiert alkoholisierte Männer wären, dann wäre der Bezug klarer. Die Gruppen würde es auch nicht erklären. So klingt es nach typischem Schutzverhalten, das auch gut sozialisierte Hunde zeigen, was nicht verwunderlich wäre bei dem Rasseanteil.

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Ein Kaukase ist schon eine ganz andere Hausnummer als ein Kangal. ;)
Er zeigt rassetypisches Verhalten. Wende Dich an einen Trainer, der Erfahrung mit Herdeschutzhunden hat, Mirjam Cordt z.B.
Ich würde da nichts auf blauen Dunst oder gutgemeinte Tipps versuchen, das kann leicht nach hinten losgehen.
Gehe lieber gleich zu einem Profi und lass Dich gut beraten, das ist gut investiert 😉

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