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Hilfe, Hündin total fixiert auf Herrchen


Sabse

Empfohlene Beiträge

vor 14 Stunden schrieb Sabse:

Langsam wird das wirklich zu einem Problem für unsere Beziehung, da ich den Hund mehr oder weniger meistens um mich habe..

 

Erinnert mich spontan an ein Pärchen, das ich kannte. Sie hatten jeder einen Hund und zogen zusammen. Es kriselte zwischen den Menschen, es gab häufig Streit um die Macht in der Beziehung. Der Hund desjenigen Menschen, der im Machtkampf meistens die Oberhand hatte, knurrte den unterlegenen Partner oft an und ignorierte ihn ansonsten. Nur ein Denkanstoß: vielleicht überträgt sich da auch irgendetwas aus eurer Beziehung auf euren Hund? Denn diese Lagerbildung scheint es ja zu geben. Hunde spüren ja sehr genau, wie Menschen miteinander umgehen, was sie voneinander halten und ob jemand vertrauenswürdig ist in ihren Augen, bzw. zu welcher "Partei" jemand gehört (wie der böse Nachbar). Sie sind ja nicht außen vor, sondern Teil der ganzen Gemeinschaft.

 

Zitat

Gebe ihm auch fast immer Futter und gehen jeden Morgen und nachmittags Gassi.. Es war schonmal ein wenig besser, aber grad wird es wieder schlimmer.. Es ist ein absoluter Männer Hund, dass hab ich ja schon akzeptiert..

 

Meine Nachbarin schaffte sich zusammen mit ihrem ehemaligen Ehemann einen absoluten "Männerhund" an. Der Mann hatte den Hund auch ausgesucht. Er blieb nach der Scheidung bei ihr, wurde auch nie wieder vom Ex-Mann besucht, aber es gelang der Nachbarin bis zum Tod der Hündin nicht, die Nummer 1 zu werden, wenn man das so sagen will. Sie machte alles für diesen Hund, aber sie erzählte mal sehr traurig, dass ihre Hündin im Wald zu einem Förster hinten ins Auto gesprungen war und gar nicht wieder raus wollte. Den Mann kannten sie gar nicht, aber die Hündin fand den total klasse und wollte lieber mit dem gehen. Hat mir sehr leid getan. Andere Story: in einer WG in unserem Dorf ist ein Hund mal alleine umgezogen, weil in einer befreundeten WG jemand lebte, den der Hund einfach liebte. Er lief dauernd weg, um dahin zu kommen. Irgendwann entschieden sie, er kann dann auch gleich da wohnen. Sie sagten: "Wolke (so hieß er) hat das so entschieden!" :)

 

Ich glaube ja, dass es bei Hunden auch Präferenzen gibt, was die Liebe und Sympathie angeht, wie bei uns Menschen auch. Manchmal kann man das überwinden, manchmal trotz aller Liebe und Anstrengungen auch nicht. Eine Trainerin sagte mir mal, Hunde lieben einen für das, was man zu bieten hat (Spiel, Zuwendung, Spaß, Spannung, Futter ... was ein bestimmter Hund gerade toll findet). Wirkt aber nicht immer. Ich fand auch manchmal Menschen sehr cool und sympathisch, aber umgekehrt leider nicht. Dann eben nicht. :) Ist irgendwo auch das normale Leben. Ich kann aber trotzdem gut nachvollziehen, wie weh das tut, wenn das bei euch (vielleicht) zu Hause im Team nicht klappt.

 

Ich rate auch erst mal zu gemeinsamen entspannten Aktivitäten zu dritt, bei denen dein Partner zeigt, dass du auch zum Team gehörst, ok bist und auch tolle Sachen zu bieten hast. Aber ohne allen Beteiligten Streß zu machen. Ich würde dir aber zusätzlich ans Herz legen, den Hund einfach etwas mehr "loszulassen" und ihn eher so zu sehen, wie du die Hunde von Fremden siehst. Bei denen ist man normalerweise ja auch nicht enttäuscht, wenn sie einen nicht beachten oder ablehnend und skeptisch sind. Einfach emotional einen Schritt zurücktreten und euren Hund sein lassen, wie er ist. Weg mit dem ganzen Projekt: "Ich möchte, dass sie aufhört mich anzuknurren, möchte, dass sie mich gern hat, usw.". Das schließt Freundlichkeit und nette Angebote ja nicht völlig aus. Das ist aber nicht einfach (da gehört eine Menge Selbstbewusstsein und Stärke dazu, es nicht übel zu nehmen, wenn man abgewiesen wird, wer hat das schon?), aber, wie es aussieht, kann man mit "Charmeangriffen" bei diesem Hund nichts erzwingen. Man kann mit den Hunden, die man im Leben trifft, viel dazu lernen, denn sie bringen einen so oft zum Nachdenken über sich selbst, jedenfalls nach meiner Erfahrung. Vielleicht gibt es ganz unverhofft dann doch eine Wendung.

 

Auch ein Gedanke: ein zweiter Hund, der dann dein spezieller Freund ist? (Könnte aber alles noch schlimmer machen.)

 

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gebemeinensenfdazu
vor 3 Stunden schrieb Sabse:

Dumme Frage, aber was ist denn das Spiel clicker? 

Auf spiele steht sie leider generell zu garnicht  

Naja, du hattest gesagt, dass sie mit ihm gerne spiele...

So ein Hütehund hat normalerweise Freude an belohnungsbasiertem Training. Ein Clicker hat dieselbe Funktion wie ein Markerwort. Er kündigt eine Belohnung an, man kann damit Vorfreude wecken und den Fokus für Training schärfen oder länger aufrechterhalten und ihn für jegliche Art des Trainings einsetzen:

Shapen/freies Formen (man lässt den Hund selber eine Handlung anbieten, die belohnt wird)

Aufbau von Alternativverhalten

Tricks

Gehorsamkeitsübungen

bei Suchspielen

zur Gegenkonditionierung (um einem negativen Reiz einen positiven entgegenzusetzen)

etc, alles belohnungsbasierte Training also.

 

Kannst ja mal auf er "markertraining"-website nachgucken.

Wenn sie so ängstlich ist und nicht mit dir spielen will, könnte Zeigen und Benennen vielleicht mehr Sicherheit vermitteln (auch auf genannter website-das Prinzip verbessert den Dialog zwischen Hund und Mensch, der Hund fühlt sich dann mit seinem Angstauslöser nicht mehr alleingelassen).

 

Ich glaube, dass man sich nach so kurzer Zeit (binnen einem halben Jahr ist der Hund gerade einmal angekommen) nicht darauf festlegen sollte, dass der Hund nur Männer möge (auch wenn traumatische Erfahrungen reinsielen).

Meine ist bei Männern insgesamt skeptischer, aber auch die können sich mit bestimmten Spielen und freudig selbstbewusstem Umgang und tollen Ausflugsbegleitungen attraktiver machen. Bindung muss man sich erarbeiten.

Wichtig wäre noch zu wissen, wie ihr bisher trainiert habt.

 

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gebemeinensenfdazu
vor 3 Stunden schrieb Laikas:

Der Hund desjenigen Menschen, der im Machtkampf meistens die Oberhand hatte, knurrte den unterlegenen Partner oft an und ignorierte ihn ansonsten.

Das wäre dann ein ziemlich unsozaler Hund. Ich kenne es, dass sie versuchen zu splitten und den Streit zu beenden- wenn jemand weint, wird versucht ihn zu trösten.

Für den Fall hier halte ich das auch recht unwahrscheinlich, weil das Verhalten zuerst da war und sich aus diesem Verhalten heraus erst der Beziehungsstress entwickelte.

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Drücke auf Reset und fang nochmal von vorne an. Ich habe hier die erfahrung gemacht, dass sich unsichere hunde oft an menschen hängen, die sehr konsequent und berechenbar in ihrem handeln sind. Was ja auch vollkommen logisch ist.

Manchmal ist es da schwierig als hauptsächlicher Ansprechpartner immer das richtige zu tun. Je mehr zeit man mit dem hund verbringt, desto mehr fehler kann man natürlich auch machen. Grade bei unsicheren Exemplaren kann es dadurch sehr lange dauern, vertrauen aufzubauen. 

Hier ist es zum beispiel so, dass, wenn meine eltern mal hundesitten, sie bei meinem Vater perfekt an der Leine geht. Bei meiner mutter geht sie nichtmal vor die Tür.

Und bei mir ist die leinenführigkeit so lala. Ich war halt nicht immer 24/7 super konsequent. Mein vater schon, aber der ist vielleicht alle zwei wochen mal mit ihr draußen. Ich nunmal drei, vier mal am tag. Jeden tag ;)

 

Die tipps sind gut. Wenn du alleine mit ihr zu hause bist würde ich ruhe nutzen. Freiraum geben und ihre Annäherung positiv bestätigen. Beim streicheln hat meine sich erstmal nur an der brust anfassen lassen. Kopf fand sie gar nicht gut. Versuche die zeichen zu verstehen, die sie dir gibt um fehler zu vermeiden. Beim streicheln würde ich eine ebene suchen. Also auch mal auf den boden setzen, wenn sie selbst unten ist. 

Ableinen würde ich erstmal lassen. 

Die arbeit dauert oft lange, aber das ergebnis ist letzendlich großartig, wenn das vertrauen erstmal da ist. 

Versuche die Beziehungen nicht zu vergleichen, auch wenn es schwer fällt. Ihr müsst eure eigene basis finden. 

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gebemeinensenfdazu

Streicheln würde ich glaube ich gar nicht. Ich würde keine körperliche Nähe forcieren, sondern mit tollen Belohnungen aufwarten. Mit Streicheln kann man es sich meiner Erfahrung nach sehr schnell verderben. Auf der anderen Seite kann man mit geistigem Input und Erfolgserlebnissen schlecht was kaputtmachen.

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