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Auslandtierschutz: Kastrationspflicht Welpen


Gast

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Hallo @fifu, erst mal freut es mich sehr, dass Du nach einem Welpen Ausschau hälst 🙂
Hinsichtlich der Kastrationsklausel musst Du Dir keine Sorgen machen, der Passus in den Schutzvertägen ist unwirksam, weil er gegen geltendes Recht verstößt:

 

Zitat

§ 5 Zucht / Fortpflanzung

„Eine Fortpflanzung des Hundes ist auf jeden Fall zu verhindern“. Ja das wollen alle Tierschützer und das ist auch plausibel. Was allerdings leider immer wieder zu lesen ist, ist die Verpflichtung von Hunden zur Kastration unabhängig einer medizinischen Indikation. Dies stellt einen Verstoß gegen § 6 des Tierschutzgesetzes dar. (Die Kastration von Freigängerkatzen mag man anders bewerten können)

(siehe auch https://kanzlei-sbeaucamp.de/kastration-des-hundes/

https://kanzlei-sbeaucamp.de/kastration-von-hunden-zur-verhinderung-unkontrollierter-fortpflanzung-zulaessig/)

Eine vertragliche Verpflichtung, die einen Verstoß gegen geltendes Recht beinhaltet, ist unwirksam. (§ 134 BGB) Daher ist jeder vermittelnde Tierschützer gut beraten eine wirksame Regelung in seine Verträge auszunehmen.

Wenn es doch zu Welpen kommt, wem „gehören“ diese dann, wer vermittelt sie, wer zahlt die Kosten der Aufzucht. Auch das ist zu regeln. Schön wäre es auch, wenn der Tierschutz gerade bei diesem Thema auf „aktuelle Literatur in seinen Verträgen verweisen würde wie.zB. auf das Sachbuch „Kastration und Wesen des Hundes“ von Udo Ganßloser/Sophie Strodtbeck.

https://www.kanzlei-sbeaucamp.de/tierschutzvertraege-2016/

Ich kann aber die Bedenken der Tierschützer absolut nachvollziehen, gerade wenn man das Leid der in Masse produzierten Galgos vor Augen hat, die völlig ohne jede Kontrolle in Spanien "produziert und entsorgt" werden. Daher kann ich verstehen, dass die Tierschützer gerade bei dieser Rasse sehr sensibel mit dem Thema Fortpflanzung umgehen.
In Zeiten von E-Bay Kleinanzeigen: Wir bieten einen Deckrüden an, wir haben Bauernhofnachwuchs, etc. pp. wird auch klar, dass es da draußen einen Haufen Leute gibt, die auch nicht davor zurückschrecken würden, mit entzückenden Galgowelpen eine schnelle Mark verdienen zu wollen. 😞
Das versuchen die TS mit allen Mitteln zu verhindern und dies ist auch der Grund, warum sie solche Klauseln in ihre Verträge schreiben.
Ich finde das in Sachen Abschreckung gar nicht so verkehrt 😉

Natürlich kann ich auch Deinen Standpunkt verstehen, Du möchtest ohne Grund keinen Hund kastrieren, würde ich auch nicht wollen 😉
Ich würde einen solchen Vertrag unterzeichnen und trotzdem nicht kastrieren, da nach geltendem Recht dieser Passus unwirksam ist.
Da musst Du auch kein schlechtes Gewissen haben.

 

 

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Fiona01

Ich bin gegen eine Kastration, zumindest dann, wenn der Hund hier in Deutschland in eine Einzelhaltung vermittelt wird, oder aber gleichgeschlechtlich. Und das Argument der Vermehrung hier in Deutschland könnte man im Vorfeld vertraglich regeln und, so wie Annali das sagt, mit Bußen belegen, falls doch vermehrt wird. Und das so gesparte Geld könnte man in Projekte im jeweiligen Land stecken. Da macht es mehr Sinn, damit die Flut an sich dort vermehrenden Hunden dort endlich mal abnimmt. 

 

Ich hatte bisher ja nur einen kastrierten Hund und das war unsere Hündin Fly. Sie hätte ich natürlich nicht unkastriert zu Minos nehmen können. Aber ob sie, hätte sie ein Bewusstsein dafür, eine Kastration toll gefunden hätte? Utopisch, aber trotzdem möchte ich das auch mal zu Bedenken geben:

 

Als sie zu uns kam, da war sie 4 Wochen in Deutschland, hatte sie eindeutig noch Schmerzen durch die Kastration, wo man uns aber nicht drauf hingewiesen hat, noch ihr Schmerzmittel gegeben hatte. 

Sie war ständig hungrig, was auch nicht unüblich bei Kastraten ist. 

Ihr Fell war so üppig, dazu neigt Kastratenfell ja auch oft, dass die Belüftung durch den vielen "Plüsch" im Scheidenbereich so schlecht war, dass sie immer wiederkehrende Pilzinfektionen hatte.

Krebs, welcher durch Kastration insgesamt begünstigt wird, ist GsD an ihr vorbei gegangen. 

 

Mhm, alles zumindest sehr doof, oder? 

 

 

 

 

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vor 23 Minuten schrieb KleinEmma:

Im Grunde gibts also schon zu wenige Plätze für die, die von der Straße aufgenommen wurden.

 

Der Versuch, alle Straßenhunde über Tierschutzvereine an Halter zu vermitteln, ist eine Sisyphusarbeit.

Die Anzahl der Straßenhunde ist weltweit um ein Vielfaches(!) höher, als die Anzahl der Hunde, die eine/n Halter/in haben.

Es geht nicht allen schlecht. Sie leben in ihrem "natürlichen" Lebensraum, wie andere Tiere auch. Es ist nicht notwendig, dass Menschen sie "adoptieren", damit sie "ein besseres Leben" haben. Überleben ist hart. Es gibt unschöne Szenen, es gibt Krankheiten, Seuchen, Unfälle - wie bei allen Wildtieren. Am toten Igel auf der Landstraße fahren wir achtlos vorbei und haben ihn nach wenigen Hundertmetern wieder vergessen ... Oft werden Muttertiere aller Tierarten zur Beute. Die Jungen haben keine Chance. Ist traurig, aber "normal". Ihre Kadaver gehen in den ewigen Kreislauf über.

 

Vermutlich haben wir ein "Hunde-Gen" in uns, das uns Hunden gegenüber sentimental werden lässt, weil Mensch und Hund schon seit so vielen Jahrtausenden zusammenleben.

Im Ernstfall kommt man aber mit Sentimentalität nicht weiter, da müssen emotionslose, sachliche Entscheidungen gefällte werden. Jeder Rettungssanitäter steckt in diesem Dilemma: Wer, bei vielen Verletzten, wird zuerst behandelt? Wer hat sowieso kaum noch eine Überlebenschance? 

 

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vor 17 Minuten schrieb KleinEmma:

Ehrlich gesagt möchte ich aber auch nicht sehr aktiv im Tierschutz sein. Das ist eine Aufgabe, die alles andere als schön ist. Da ist nicht wie: Oooh, ich nehme mal nen süßen Hund auf. Es ist eine never ending Story ,mit viel Tierelend, viel Wut im Bauch und oft auch mit Hilflosigkeit und Verzweiflung, wenn man nicht weiß, wohin mit den nächsten gefunden Wurf. 

 

Allerdings wird auch niemand zwangsverpflichtet, im Tierschutz zu arbeiten. Wem die Aufgabe zu viel wird, sollte sie wechseln - eventuell innerhalb der Organisation. Den eigenen Frust an den Interessenten auszulassen, ist jedenfalls nicht akzeptabel. So jemand ist - zumindest in diesem Gemütszustand - nicht geeignet für den Kundenkontakt.

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KleinEmma
vor 2 Minuten schrieb DerOlleHansen:

 

Der Versuch, alle Straßenhunde über Tierschutzvereine an Halter zu vermitteln, ist eine Sisyphusarbeit.

Die Anzahl der Straßenhunde ist weltweit um ein Vielfaches(!) höher, als die Anzahl der Hunde, die eine/n Halter/in haben.

Es geht nicht allen schlecht. Sie leben in ihrem "natürlichen" Lebensraum, wie andere Tiere auch. Es ist nicht notwendig, dass Menschen sie "adoptieren", damit sie "ein besseres Leben" haben. Überleben ist hart. Es gibt unschöne Szenen, es gibt Krankheiten, Seuchen, Unfälle - wie bei allen Wildtieren. Am toten Igel auf der Landstraße fahren wir achtlos vorbei und haben ihn nach wenigen Hundertmetern wieder vergessen ... Oft werden Muttertiere aller Tierarten zur Beute. Die Jungen haben keine Chance. Ist traurig, aber "normal". Ihre Kadaver gehen in den ewigen Kreislauf über.

 

Vermutlich haben wir ein "Hunde-Gen" in uns, das uns Hunden gegenüber sentimental werden lässt, weil Mensch und Hund schon seit so vielen Jahrtausenden zusammenleben.

Im Ernstfall kommt man aber mit Sentimentalität nicht weiter, da müssen emotionslose, sachliche Entscheidungen gefällte werden. Jeder Rettungssanitäter steckt in diesem Dilemma: Wer, bei vielen Verletzten, wird zuerst behandelt? Wer hat sowieso kaum noch eine Überlebenschance? 

 

 

Ja, die Natur ist hart, das stimmt.

 

Also denkst du, dass gar keine Hunde mehr von der Straße aufgenommen werden sollten? Soll ich Milo wieder auf die Straße  setzen? In seinem natürlichen Lebensraum wäre er jetzt seit drei Monaten tot. Auch nicht schlimm, oder?

Emma, 6 Wochen jung, als wir sie am Strand fanden. So erschöpft vor lauter Stress, dass sie einfach umkippte. Sie wirkte alles andere als happy. Aber du hast recht, ihre unglückliche Lebenszeit hätte sicher nicht lange gedauert. In dem Alter wäre sie schnell über die Regenbogenbrücke gegangen. l

 

Ja, die Würfe im Müllcontainer - das ist auch kein schlechter natürlicher Lebensraum... Viele Welpen sterben ja auch in diesem Lebensraum. Is ja nicht schlimm.

 

Ich hoffe, man erkennt meine Ironie!

 

Deshalb meinte ich: Komm her und mach mindestes zwei Monate Urlaub und sei in dieser Zeit aktiv in einem Tierschutzverein. 

 

Es reicht mir schon, was ich als normale Bewohnerin erlebe, ohne im Verein aktiv zu sein. Mein Alptraum wäre es, selbst mal einen Wurf im Container zu finden (ich schaue immer in Müllcontainer, wenn wir unseren Müll reinwerfen). 

 

In anderen Ländern gibts herrenlose Hunde, die wahrscheinlich glücklicher als in einem Haus sind. Bei uns sind es aber zu 99% Hunde, die mal irgendeinem Menschen gehörten und auf die Straße (oder in den Container etc.) gesetzt wurden. Da kann mir keiner erzählen, dass sich diese Hunde wohlfühlen. Oder besser gesagt: Du kannst es dir einreden, weil du die Hunde ja nicht live siehst.

 

Wuaaah, mich macht das Thema immer ganz wuschig. Ich kann eure Bedenken verstehen. Vielleicht würde ich auch so denken, würde ich in D leben. Wenn man das aber mitbekommt, sieht und empfindet man das anders. 

 

Übrigens fahre ich nie an toten Tieren gefühlslos vorbei. Momentan halte ich auch bei jeder Schildkröte an, die auf der Straße sitzt, um sie an den Rand zu setzen. Sonst werden die nämlich platt gefahren. 

Gerade eben schrieb DerOlleHansen:

 

Allerdings wird auch niemand zwangsverpflichtet, im Tierschutz zu arbeiten. Wem die Aufgabe zu viel wird, sollte sie wechseln - eventuell innerhalb der Organisation. Den eigenen Frust an den Interessenten auszulassen, ist jedenfalls nicht akzeptabel. So jemand ist - zumindest in diesem Gemütszustand - nicht geeignet für den Kundenkontakt.

 

Stimmt, wie gesagt finde ich Unfreundlichkeit auch nicht ok.

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KleinEmma
vor 14 Minuten schrieb Fiona01:

Ich bin gegen eine Kastration, zumindest dann, wenn der Hund hier in Deutschland in eine Einzelhaltung vermittelt wird, oder aber gleichgeschlechtlich. Und das Argument der Vermehrung hier in Deutschland könnte man im Vorfeld vertraglich regeln und, so wie Annali das sagt, mit Bußen belegen, falls doch vermehrt wird. Und das so gesparte Geld könnte man in Projekte im jeweiligen Land stecken. Da macht es mehr Sinn, damit die Flut an sich dort vermehrenden Hunden dort endlich mal abnimmt. 

 

Wer kontrolliert denn 10 Jahre oder mehr, ob sich der deutsche Hundehalter in Deutschland an den Vertrag gehalten hat? 

 

Geld, um den Umgang mit Tieren/ Hunden zu ändern, ist nicht notwendig. Es liegt nicht am Geld. Die Mitglieder in Vereinen machen das ehrenamtlich, gehen auch in Schulen etc. Es wird viel getan.

 

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vor 5 Minuten schrieb KleinEmma:

Also denkst du, dass gar keine Hunde mehr von der Straße aufgenommen werden sollten? Soll ich Milo wieder auf die Straße  setzen? In seinem natürlichen Lebensraum wäre er jetzt seit drei Monaten tot. Auch nicht schlimm, oder?

Emma, 6 Wochen jung, als wir sie am Strand fanden. So erschöpft vor lauter Stress, dass sie einfach umkippte. Sie wirkte alles andere als happy. Aber du hast recht, ihre unglückliche Lebenszeit hätte sicher nicht lange gedauert. In dem Alter wäre sie schnell über die Regenbogenbrücke gegangen. l

 

Ja, die Würfe im Müllcontainer - das ist auch kein schlechter natürlicher Lebensraum... Viele Welpen sterben ja auch in diesem Lebensraum. Is ja nicht schlimm.

 

Nein, ist wirklich nicht schlimm - in der Gesamtsituation betrachtet. Natürlich gehen einem Einzelschicksale ans Herz.

Daher endet der Wikipedia-Artikel über Straßenhunde auch mit dieser Feststellung:

 

Zitat

Die Bekämpfung des Problems der Straßenhunde ist komplex und problematisch. Sie muss gemäß Empfehlungen der Weltorganisation für Tiergesundheit an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst werden, um Aussicht auf Erfolg zu haben.

 

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Fiona01

Bei uns gab es immer auch Nachkontrollen zu den einzelnen Hunden, aber du hast recht, Marion, über zehn Jahre würde das sicher nicht gemacht werden. :) 

 

 

 

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KleinEmma
Gerade eben schrieb DerOlleHansen:

 

Nein, ist wirklich nicht schlimm - in der Gesamtsituation betrachtet. Natürlich gehen einem Einzelschicksale ans Herz.

Daher endet der Wikipedia-Artikel über Straßenhunde auch mit dieser Feststellung:

 

 

 

Tierschutz ist mehr, als du denkst. Hier finden Projekte statt, um einen besseren Umgang mit Tieren zu erreichen. 

 

Puh, ich dreh mich im Kreis. Wahrscheinlich wirst du es nicht verstehen können. Ist nicht schlimm. Es tut manchmal auch gut zu denken oder sich einzureden, dass die Hunde besser auf der Straße sterben, als vermittelt zu werden. 

 

Aber, dann bedenke auch: Vielleicht wäre auch dein Hund besser in natürlicher Umgebung aufgehoben, statt bei dir mit Kajak fahren zu müssen ;)

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Ich denke, dass man das das Problem ein bisschen differenziert betrachten muss.

 

@KleinEmma wenn das bei euch so ist, dass dort in der Hauptsache ausgesetzte Hunde auf der Straße leben, kann ich deine Argumentation gut verstehen.

Aber wenn man sich z.B. die Smeura in Rumänien mit ca. 6000 Hunden anschaut, fällt mir nix mehr ein. Es ist doch nachgerade unmöglich, alle Hunde dort heraus zu holen.

Da fände ich es persönlich besser, dass die Hunde kastriert würde und zurück auf die Straße kommen. Unter 6000 Artgenossen im Zwinger zu leben, ist für viele Hunde bestimmt auch seelisch sehr belastend. Und Gassigänger gibt es da bestimmt nicht. Alle retten kann man nicht, auch wenn es einem das Herz zerreißt.

 

Ich bin dafür, dass die Hunde, die in ausländischer Tierheimen leben und nicht vermittelt werden können, irgendwann kastriert werden (keine Frühkastration). Das Futter usw. für diese Masse an Hunde und evtl. Tierarzt wird auch einen Batzen kosten. Das sollte man mal gegenrechnen. Ich finde es aber unmöglich von einer Tierschutzorga, die Kastration zwingend von dem neuen Besitzer zu verlangen. Anstatt Interessenten anzupampen, sollte man sich vor Ort ein Bild von dem evtl. neuen Zuhause machen.

 

Es ist echt ein Phänomen, dass Tierschützer/heime die Latte für Interessenten so hoch legen.

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