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Hundebegegnungen 2.0


kaedschn

Empfohlene Beiträge

vor 22 Minuten schrieb agatha:

solche Begegnungen sind bei uns die Stressigsten.

Statt dem Hund körpersprachlich entspannt durch ein normales Vorbeigehen die Situation als normal zu erklären, wird sich verspannt, Hund zu sich gezogen, an die Seite gegangen und klar gemacht, da, genau da kommt was dolles (gefährliches???)

Absolute Anspannung.

 

Und der vorbei gehende Hund wird fixiert, vielleicht sogar angebellt....

 

1. Ich verspanne mich nicht.

2. Ich ziehe meinen Hund nicht zu mir.

3. Ich mache nicht klar, dass da  etwas gefährliches kommt. Ich zeige, dass ich ihre Unsicherheit sehe und biete ihr eine Lösung an. 

4. Der vorbeigehende Hund wird nicht fixiert. 

 

Entweder sie beobachtet oder beschließt dass sie doch Kontakt möchte oder beschäftigt sich mit etwas anderem und ignoriert den Hund. 

 

Mein Hund reagiert verschieden auf andere Hunde. Manchmal sieht man direkt, sie will da nichts wissen. Dann gehen wir einen Bogen. Manchmal ist sie aber unsicher, also neugierig und ängstlich zur gleichen Zeit. Dann gehen wir oft zur Seite. Oder wenn der Weg zu schmal für einen Bogen ist. Und ich biete ihr dort auch gerne eine alternative Beschäftigung an.

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@kaedschn Der kleine Chi, mit dem ich gehe, verbellt gerne andere Hunde. Manche werden dann erst auf ihn aufmerksam und wüten dann auch herum. Große, vor allem schwarze Hunde findet er böse und will sie sofort vernichten. Die Kläfferei macht er besonders mit seiner Besitzerin, tippe auf eine Mischung aus Eifersucht, Unsicherheit und Beschützen. Wenn Hunde an mir hochkrabbeln oder ich beschäftige mich mit denen, dann wird sofort gebellt. Das halte ich für Protest, weil er mich dabei eher ruhig anschaut. Eifersucht, Bellerei und überstarke Bindung an den Besitzer sollen ja Features von Chis sein. Geht er mit mir, bellt er tatsächlich viel weniger. Das Selbstbewusstsein ist auch recht groß, im Zweifel wird eben gebellt und gewütet, um sich zu wehren. (Er hing auf dem ersten Spaziergang an einem Zweiglein fest und glaubte wohl, jemand hat ihn am Geschirr gepackt. :D). Heranstürmende fremde Hunde stoppe ich, bevor sie ihn erreichen, und sage den Leuten, dass wir keinen Kontakt wollen. Vielleicht gibt ihm das Sicherheit. Manche HH entrüsten sich dann, weil der Arme nicht spielen darf, obwohl er gerade Schutz hinter meinem Bein sucht, während der überkandidelte Riesenwelpe um uns herumbrettert und ein Bulli frontal und geduckt auf ihn zupirscht. Die anderen HH muß man notfalls einfach ausblenden, wenn sie einen nicht verstehen. Ich achte fast nur auf die Hunde und kommuniziere selber mit denen. Im Notfall werde ich ihn hochheben (er mag das nicht). Er findet Hunde eigentlich klasse, aber läuft immer frontal drauf zu und schnüffelt an der Nase. Wenn sie sich kennen, klappt das so auch. Bei Fremdhunden teste ich das nicht.

 

Ich habe einen noch winzigeren Chi gesehen und hatte den Eindruck, dass er es hasst, wenn Leute ihn süß finden und sich nähern. Auch wenn andere Hunde sein Knurren nicht ernst nehmen und ihn einfach abschnüffeln. Ich vermute, viele Kleinsthunde werden oft einfach von Fremden angegrapscht und von anderen Hunden überrannt. Glaube langsam, den Kleinen würde es insgesamt sehr helfen, wenn man ihnen unerwünschte Kontakte vom Hals hält und einen imaginären Schutzring um sie aufbaut, auf den sie sich verlassen können. Ich kenne aber auch große, normal aufgezogene Hunde, die andere Hunde einfach nicht ausstehen können. Sie haben wenige, ausgesuchte Hundefreunde und das war es. Muss man dann wohl akzeptieren. Die kleinen Hunde sind ja auch nur Hunde und haben Feinde und Freunde. Muss man ihnen nicht abgewöhnen, finde ich, meine dürfen dann aus der Ferne Bescheid sagen, sollen dann aber weiter unseren eigentlichen Plan mitmachen, auf den ich sie dann auch hinweise "Ist gut jetzt, wir wollen doch zu xy. Da geht es lang, der interessiert uns doch gar nicht."

 

Was mir also einfällt:

  • Es könnte vielleicht helfen, wenn jemand anders die ersten Hundekontakte aufbaut.
  • Immer Schutz geben, ggf. auch dem anderen Hund, der vom eigenen "überfallen" wird. Verhindert schlechte Erfahrungen.
  • Meine Hündin konnte Unterschiede sehr gut lesen und wusste, ob ein Hund sie böse angreift (-> Kampf) oder nur Trara macht und Scheinattacken fährt (-> totale Ignoranz). Das könnte man mal mit souveränen, erwachsenen Hunden testen, was deiner da eigentlich signalisiert.
  • Wenn mein Gassihund ausrastet, gehe ich auf Abstand und wir beobachten in Ruhe, wie die anderen vorbei gehen. Wenn er bellt, lege ich die Hand auf seine Seite und sage: "Cool bleiben, die gehen nur Gassi wie wir. Alles in Ordnung." Ich meine ja, dass es hilft, er beruhigt sich schnell und schaut nur noch. (Manchmal bewirkt Berühren aber noch mehr Aufregung! Unerwarteter "Angriff" von oben!) Anzeigen soll er ruhig, finde ich besonders im Dunkeln praktisch. Ich schaue mir die Hunde dann an und entscheide.
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kaedschn

Ich versuche nacheinander zu antworten.

 

Ausweichen und gucken lassen ist einerseits schwierig andererseits nicht.

 

Meine Beine alleine reichen ihm nicht zum Schutz. Das heißt ich gehe in die Hocke. Allerdings schaut er dann nur noch nach Keksen und nicht mehr nach dem anderen Hund. Also eigentlich lernt er nichts daraus, weil es eher ein Ablenkungsmanöver ist.

 

Grundsätzlich ist für den Nici erst mal jeder Hund bedrohlich. Vermutlich weil er nie gelernt hat, dass es andere Hunde gibt und er sie nicht lesen kann? Allerdings reagiert er auch auf andere Chihuahuas gleich. Und die müsste er ja kennen...

Er entscheidet also nicht. Oh da ist ein Hund, ist der nett oder nicht, sondern oh ein Hund. Es ist auf jeden Fall ein Feind.

Gleicher Hund neue Umgebung. Er erkennt den Hund nicht als Freund sondern bewertet die Situation immer neu.

 

 

Ich überlege gerade, wie der Nici dem anderen Hund eigentlich zeigt, dass er keinen Kontakt will. Denn immer wenn wir einen sehen, hat er ja gelernt zu mir zu schauen und einen Keks zu bekommen. Macht er auch zuverlässig. Andere Hunde machen nämlich keine Bögen um uns. Vielleicht wissen sie garnicht, dass der Nici keinen Kontakt will? 🤔

 

 

Den Nici draußen, wenn ein anderer Hund vorbei geht, abzulegen möchte ich nicht. Das braucht es auch nicht.

Also es ist nicht so, dass er draußen in der Leine hängt.

Er schaut und hüpft auf der Stelle, und wenn er könnte würde er den anderen wohl verjagen.

Die Leine ist die ganze Zeit locker, der Nici in meinem Umkreis. Gebellt hat er draußen noch nie, und knurren tut er eigentlich auch nicht. Das passiert nur, wenn der Hund direkt schon bei uns ist.

 

 

Wir hatten vor kurzem eine Situation zu Hause. Nach vielen Monaten Arbeit sollte er den ersten Tag wieder zu Hause bleiben. Und ich schwöre ich habe nichts anders gemacht, bin um die gleiche Uhrzeit aufgestanden und habe mir nicht einmal Gedanken draum gemacht, dass er heute Daheim bleiben muss.

Irgendwann ist mir aufgefallen, der klebte an mir wie ein Post it.

Er reagiert sehr sehr stark auf nur die kleinste Empfingung oder Schieflage meiner Emotionen. Etwas vorspielen funktioniert nicht. Der Umkehrschluss für mich ist, dass ich meine Emotionen offen zeige. Verunsichert mich ein anderer Hund, sage ich ihm das. Klingt blöd, ich weiß.

 

Nici seine Vertrauentkette ist folgende:

Ich - Freund - Papa - Mama.

Sobald jemand anders mit ihm gassi geht reagiert er schon viel früher. Aber generell bei allem. Auch Mülltonen oder komische Dinge sind deutlich unheimlicher als mit mir. Daher ist die Kontaktaufnahme mit jemand anderem keine so gute Idee für uns ;)

 

Tatsächlich würde ich wirklich mal gerne versuchen, was wohl passiert, wenn ich ihn einfach mal machen lasse.

Es gab vor 1 Jahr (?) eine "unschöne" Situation. Der Nici hat den anderen Hund zuerst gesehen, war nicht angeleint und ist sofort losgeschossen und dem Hund ins Gesicht gesprungen. Der Hund hat nur verdattert geschaut und wollte dann lieber in die andere Richtung. Naja und der Nici, der stand dann da, 2m neben dem anderen Hund, mit gesenktem Schwänzchen, vielen Fragezeichen über dem Kopf und wusste garnicht mehr so recht wohin mit sich.

 

 

 

Vielleicht ist das aber auch schwierig, ich habe das hier alles eigentlich nur auf Basis eines angeleinten Hundes auf unserem normalen Spazierweg geschildert. So richtig viele freie Begegnungen mit Hunden hatten wir ja nie, weil wir immer ausgewichen sind. Es ist also irgendwie garnicht vergleichbar.

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Tina+Sammy
Am 28.3.2019 um 20:30 schrieb kaedschn:

 

Was meinst du denn? Ich steh grad auf m Schlauch :D

:D

 

Dass er anderen Hunden "normal" begegnen kann :)

Schade, dass du so weit weg bist. Den Nici hätte ich gerne mal in meiner Zwergengruppe gesehen.

 

Oder mit Sammy und Maya allein.

 

Der wäre völlig verdattert, wenn seine "Attacken" ins Nix laufen, denke ich.

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 10 Stunden schrieb kaedschn:

Ich überlege gerade, wie der Nici dem anderen Hund eigentlich zeigt, dass er keinen Kontakt will. Denn immer wenn wir einen sehen, hat er ja gelernt zu mir zu schauen und einen Keks zu bekommen. Macht er auch zuverlässig. Andere Hunde machen nämlich keine Bögen um uns. Vielleicht wissen sie garnicht, dass der Nici keinen Kontakt will?

Vielleicht auch, weil sie denken, dass es da Kekse gibt....Wenn er nicht bellt oder knurrt, sondern nur aufgeregt hüpft, dann gucken neugierige Hunde nach, andere fühlen sich gestört und noch andere werten das evtl.als hibbeliges Vielleichtspielenwollen, also ich kann mir schon vorstellen, dass er da sehr unklare Signale aussendet.

Schnappen/Beissen als einziger Aggressionsausdruck ist natürlich mehr als suboptimal, Knurren Wiederbeibringen liesse sich versuchen.

Noch besser ist natürlich, wenn ein Abwägungsprozess bei ihm einsetzt ob es eine Abwehraggression überhaupt braucht. Die beiden Begegnungen klangen schon vielversprechend.

Wahrscheinlich könnte er sich bei diesem Hund viel abgucken.

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kaedschn
vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

 

Schnappen/Beissen als einziger Aggressionsausdruck ist natürlich mehr als suboptimal, Knurren Wiederbeibringen liesse sich versuchen.

 

Also das hat er einfach noch nie gemacht. Das habe ich ihm nicht abtrainiert. 

Ich müsste ihm das also eigentlich generell als Strategie beibringen. Ich weiß garnicht ob sowas geht. 

 

 

Bin grad unterwegs, schreib dann später oder morgen mehr dazu.

 

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Läuft doch ganz gut, vor allem du machst Fortschritte ;) .

 

Weiter so :) .

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kaedschn

Sodala, also den gleichen haben wir heute nicht getroffen. Dafür einen anderen :D

Hat ebenfalls gut funktioniert. Ich habe heute mal garnicht so viel dazwischen gefunkt sonder nur ab und zu kommentiert. Nachdem das andere auch ein unkastrierter kleiner stämmiger Hundemann war, vermutlich eher im Rentneralter haben sich beide immer für die gleichen Schupperstellen interessiert. Mir ist noch nie aufgefallen wie höflich der Nici ist, kleine Bögen läuft und eigentlich keinen Streit sucht.

 

Bis jetzt funktioniert das allerdings nur, wenn der andere Hund gemächlich von hinten kommt. Kommt er Hund von vorne, ist der Nici deutlich aufgeregter.

Wenn der Hund von hinten kommt, bleibt der Nici immer stehen, muss gucken, schnuppert weiter, muss wieder gucken, usw.. Schon allein dadurch holen uns die Hunde schnell ein.

Kann ich das auch auf "frontal" übertragen? Macht es Sinn stehen zu bleiben? Ihn gucken zu lassen? Ihn zum weiterlaufen zu animieren scheint mit irgendwie falsch zu sein, es scheint ja ein Impuls zu sein, stehen zu bleiben. Andererseits regt es ihn mehr auf.

 

Und ich vermute auch, dass es vielleicht generell schon besser klappt, weil wir nicht sehr häufig in diese Richtung am Feld laufen. Überall wo er sich nicht so gut auskennt "hällt er länger die Füsschen still", was solche Begegnungen überhaupt möglich machen. Vermute ich allerdings nur, da wir auf unserer Stammstrecke hier am Feld vor unserer Tür noch nie in diese Situation kamen, dass ein Hund von hinten kam.

Meist treffe ich dort 45 Minuten lang niemanden.

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kaedschn

Nach anfänglicher Eurphorie, ist diese wieder komplett verschunden.

 

Ich habe versucht uns einem anderen Hund anzuschließen, habe das aber nach 5 Minuten abgebrochen.

Er wollte dem Hund die ganze Zeit über an den Kragen. Nicht zu vergleichen mit dem "freundlichen" auf Abstandhalten. Hätte ich ihn gelassen, wäre er volle Kanne auf den anderen Hund drauf. Dabei hatte der sich garnicht für ihn interessiert. Er hat ihn nicht mal beachtet oder in seine Richtung geschaut.

 

Das hat sich jetzt so durch die ganze Woche gezogen. Wir sind an keinem einzigen Hund normal vorbei gekommen.


Die Krönung gabs dann vorhin. Uns kam ein kleiner Chihuahua entgegen. Er hat uns zwar nicht gesehen, der Nici aber ihn. Er musste soviel fiexieren und hüpfen, dass er die Bordsteinkante übersehen hat und eine Rolle auf den Gehweg gemacht hat. Danach hat er sich im Kreis gedreht, da die Leine ja überall umgewickelt war. Weiterhin aufgeregt hat er sich natürlich trotzdem.

Wärend der Nici also alles gegeben hat, hat der andere Hund uns nicht mal gesehen. Der Nici regt sich ja immer lautlos auf.

 

Tja und jetzt? Lasse ich es also wieder sein, weil jede Übung in Richtung anderer Hund dermaßen stressis ist, dass alles erlernte vergessen scheint und er sich wieder permanent über alles aufregt was ein Hund sein kann? ... 🙄

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