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Hund von Fremden streicheln lassen


Kanae

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gebemeinensenfdazu

Ich stosse mich auch etwas an dem "Hundehaltung ist mein Hobby und das hat andere Leute nicht zu belästigen"- Konstrukt, das ist mir zu selbstzentrisch. Der Hund hat sich nicht ausgesucht, bei seinem Halter zu leben , erst recht nicht inmitten von Asphalt und Menschenmassen auf engstem Umkreis und er ist ein Lebewesen- kein Hobby. Darauf ist auch Rücksicht zu nehmen und das impliziert, dass man seine Anliegen unterstützt.

Ähnlich wenig Verständnis habe ich gegenüber der Verteidigung des Lernunwillens "wenn sich jemand nicht für Hunde interessiert, dann muss er auch nicht wissen, wie ein Hund kommuniziert, dass ihm etwas nicht gefällt und kann grabschen, soviel er will."

Wenn sich jemand nicht für Hunde interessiert, kann er ja wohl sehr leicht auch das Grabschen lassen. Ausserdem- der Hund ist ein Lebewesen, wie etliche andere auch und ein Grunderständnis dessen, wie man Tieren begegnet sollte bei jedem Menschen vorhanden sein, es gibt ja auch noch Wildtiere, Freigängerkatzen, etc. auf die es Rücksicht zu nehmen gilt und die Regeln dafür sind die gleichen wie beim Hund. Sich gar nicht dafür zu interessen, wie man denen begegnet halte ich für ignorant und rücksichtslos. Auch ist es illusorisch davon auszugehen, dass der Hund immer einen Halter dabei hat- srätestens bei Strassenhunden, denen man im Urlaub begegnet, geht die Hobbyinterpretation nicht mehr auf.

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Also diejenigen denen das Empfinden des Hundes egal ist, denen ist vermutlich auch das Empfinden der Freigängerkatze egal.

Einer meiner Kater mag draußen nicht gestreichelt werden von Fremden, also versuchen sie ihn auch mal zu fangen. Das ist dann dasselbe wie mit dem Hund. Ob es jetzt immer dieselben sind, darüber kann ich keine Statistik erstellen. In meinem Fall sind es in der Regel die selben, kann aber in großen Zahlen anders aussehen.

Wäre er eine große Raubkatze und könnte großen Schaden anrichten würden sie die Finger auch weglassen. Also die allermeisten Menschen, gibt auch welche die im Zoo ins Löwengehege einsteigen oder in das Gehege eines Eisbären. 

 

Meinen Hund darf ohne Erlaubnis per se niemand einfach so streicheln, das mag ich gar nicht. Denn meine mag es nicht und falls sie doch mal möchte, zeigt sie das schon deutlich. 

Ändert nichts daran das wir ihre Angst vor Kindern und Fremden wieder und wieder geübt haben. Es ist auch ein Stück Lebensqualität des Tieres, wenn ihr beibringe das man keine Angst haben muss. Das gesteigerte Selbstbewusstsein und die guten Erfahrungen helfen ihr heute auch die Ausrutscher/blöden Momente viel besser zu verkraften. 

Früher habe ich wenn sie einen "schlechten Tag" (Stress, schon viel gemacht an dem Tag, angespannt) hatte und sich jemand mit Worten nicht wirklich belehren lassen wollte, das mein Hund nicht gestreichelt werden möchte auch mal gesagt "nicht anfassen, die beißt". Gebissen hat sie nie und hätte sie auch lange nicht, aber durch schlechte Erfahrungen war sie schon ein Luftschnapper gewesen (so kam sie zu mir, ich glaube auch das das der Abgabegrund war) und ich wollte mir von anderen nicht unsere Erfolge zunichte machen lassen. Heute bin ich soweit das ich IHR in Bezug auf Kinder vertraue, sie geht zuverlässig weg und gibt mir mit Blicken/Geräuschen sehr deutlich zu verstehen ob es geht oder eben nicht. Sie ist auch - finde ich jedenfalls - sehr gut zu lesen, weil sie eigentlich schon überdeutlich kommuniziert. Die meisten Menschen die keinen Hund haben, erkennen sogar selbst das sie nicht am Kopf gestreichelt werden will. Sie hat irgendwann wohl erkannt, wie sie es machen muss damit auch der Rest sieht wie sie sich fühlt. 

Und sie spielt sich dann auch noch als Erzieherin auf. Wer streicheln möchte oder Kontakt will, bekommt von ihr ein Spieli und dann darf er mit ihr spielen.  Das nenn ich mal Aufzeigen von erwünschtem Alternativverhalten. :D

 

Ich bin aber nach wie vor der Meinung, das ich die Verantwortung für mein Tier trage. Geht von ihm eine Gefahr aus oder passiert irgendetwas bin ich auch haftbar. 

Ich muss das Tier so an das Umfeld gewöhnen das es den Rest der Welt nicht stört. Genauso wie Fahranfänger an die Regeln des Verkehrs eingeführt werden. Kinder an die Regeln und Sitten unserer Gesellschaft. Solange man eben in einer Gruppe lebt muss sichergestellt sein das es für alle funktioniert im Großen und Ganzen.

Ich finde diesen "Schuld-Gedanken" aus dem heraus ich meine Erziehung gestalten soll als ungesund. Ich muss mich doch eigentlich fragen: Was muss mein Hund kennenlernen und lernen um ein gesundes, glückliches und sicheres Leben in dieser Welt in der er lebt führen zu können. Da muss ich mir dann natürlich von Anfang an einen Hund suchen, der überhaupt in der Lage ist diese Regeln lernen zu können und in diesem Umfeld glücklich zu sein, da fängt meine Verantwortung schon an. Aber wenn ich das getan habe, dann muss ich auch mit dem Training beginnen und das mache ich frei von jeder Schuldfrage. Die bringt ja nun nicht weiter, denn wenn ich mich von meiner "Schuld versuche zu befreien" indem ich die Erziehung darauf anpasse, dann erleichtert das in erster Linie mein Gewissen und ist dann auch mein eigenes Bedürfnis. Darum sollte es aber nicht gehen. 

 

Beispiel:

Ich verspüre Schuld weil mein Hund nicht mit der Familie mitessen kann. Also geb ich ihm was vom Tisch ab. Der Hund ist jetzt eher ein fordernder Typ und fängt an zu stupsen und zu bellen weil er auch was möchte. Zuhause finde ich das persönlich nicht schlimm, aber in Restaurantbesuchen finden das meine Kinder peinlich. Jetzt bin ich gefangen in meiner Schuld: blamier ich die Kinder oder bleibt der Hund zu Hause oder beschneide ich alle in der Möglichkeit auswärts essen zu gehen. 

Also mein Hund bekommt nichts während ich am Tisch sitze und esse. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen dabei wie manche HH die ich in meinem Bekanntenkreis kenne. Sie füttern ihre Hunde vom Tisch weil sie sich von ihrer Schuld das er nicht mitessen darf erlösen wollen, neben dem Aspekt das sie ihn gern verwöhnen. Ich empfinde die Schuld nicht, verwöhnen tu ich auch gerne aber vom Tisch füttern kollidiert mit meinem Erziehungsziel den Hund problemlos mit ins Restaurant oder bei Besuchen mitzunehmen. 

 

Ich weiß ich weiß ich weiß. Jetzt regen sich wieder alle über das Beispiel auf, aber es war ja gewünscht das ich öfter ein Beispiel einbringe und das beschriebene ist eines das viele Hunde in meinem Bekanntenkreis von vielen positiven Erlebnissen ausschließt. Die können weder mit zum Grillen gehen, noch auf längeren Ausflügen dabei sein oder mit zu Besuchen weil den Haltern das Betteln zu ungangenehm ist (ständiges Bellen über Minuten finde ich beispielsweise auch extrem anstrengend geb ich zu, ich sag aber nie der Hund darf nicht kommen). Da kollidiert dann Schuld mit Schuld. Das ist dann richtig schwierig. 

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Zurimor
vor einer Stunde schrieb Michelle003:

Ich bin aber nach wie vor der Meinung, das ich die Verantwortung für mein Tier trage.

 

Dazu gehört für mich auch, sich für die Interessen des Tieres einzusetzen.

Mir kommt es schon oft so vor,  daß es wichtiger sei, daß sich bloß keiner von der Existenz des Hundes gestört fühlen könnte als die auch vorhandenen Bedürfnisse des Hundes. Suhna darf z.B. Fremden hinterher schnüffeln, auch aus der Nähe. Wenn jemanden das stört, so hat er einen Mund das zu kommunizieren, aber meinen Hund prophylaktisch davon abhalten würd ich nicht. Das hat wenig mit "Schuld" zu tun, sondern damit, daß mein Hund ein fühlendes Wesen mit eigenen Bedürfnissen ist. Und diese Bedürfnisse des Hundes gilt es auch zu unterstützen und nicht immer nur Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Umwelt zu nehmen (Disclaimer: Das heißt nicht, daß man gar keine Rücksicht nehmen sollte). Mit einem Auto könnte man das so machen, aber nicht mit einem Hund.

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Schnüffelmaus
vor 13 Minuten schrieb Zurimor:

Suhna darf z.B. Fremden hinterher schnüffeln, auch aus der Nähe. Wenn jemanden das stört, so hat er einen Mund das zu kommunizieren, aber meinen Hund prophylaktisch davon abhalten würd ich nicht.

 

dann wunde Dich aber bitte nicht, wenn Leute die keine Angst haben auf die Idee kommen nach Deiner Schnüffelnase zu grabschen ... ;) 

Wenn Du Suhna an Leute ranlässt, können Leute dies auch als Einladung verstehen dass der Kontakt zur Hündin erlaubt ist.

 

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Schnüffelmaus
vor 1 Minute schrieb Zurimor:

@Schnüffelmaus Dir ist schon klar, was " hinterher schnüffeln" heißt?

 

klar, ich bin ja nicht doof. 🙂 

 

Aber wenn Leute sich dran stören können (und dann halt ihrem Mund aufmachen sollen)

dann können Leute genauso gut auch anders drauf reagieren und sagen "ach wer bist Du denn...? *streichel* "

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Zurimor

Sehr unwahrscheinlich, wenn sie sich erst zum Hund umdrehen und wahrscheinlich auch noch zurückgehen müssen.

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Schnüffelmaus
vor 38 Minuten schrieb Zurimor:

Sehr unwahrscheinlich, wenn sie sich erst zum Hund umdrehen und wahrscheinlich auch noch zurückgehen müssen.

 

ich weiß ja nicht wie die Leute auf Suhna reagieren, ob sie eher Angst auslöst oder als süß empfunden wird. ;) 

 

Ich kenne ähnlichen Balanceakt hauptsächlich vom Mantrailing durch belebte Straßen oder Plätze:

Man möchte einerseits keine unbeteiligten Leute belästigen, andererseits dem Hund etwas Leine geben um die Spur auszuarbeiten.

Bei meiner Schäfi musste ich da sehr aufpassen weil Menschen meist mit Angst reagierten wenn sie merkten dass die Schnüffelnase sich ihnen näherte, die gleiche Situation mit dem süßen Beaglechen führte hingegen regelmäßig dazu, dass die Leute sich dem Hund zuwenden und ihn anlocken bzw. streicheln wollen ...

 

Edit:

und um zum Stichwort "Bellen als Abschreckung" zurückzukommen:

Mein Fransentierchen ist noch etwas kleiner und süßer als der Beagle, aber sie trailt spurlaut!

Die hat noch keiner bisher anlocken oder streicheln wollen ... 😜

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Hoellenhunde

Akuma schnuppert auch nach, das sehen die Leute gar nicht, ergo dreht sich auch keiner zu ihm um. 

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