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"gewaltfrei" wird definiert wie?


Renegade

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Schnüffelmaus
vor 19 Stunden schrieb Amaterasu:

Die Prämisse ist eben sehr eng gestrickt, und vielleicht gar nicht so nah an der Realität, zumindest nicht für alle Hundehalter, wie geglaubt wird?

Die Prämisse ist, dass ich meinen Hund überschwänglich lobe (warum?), obwohl ich mich gar nicht darüber freue (warum??). 

 

wie meinst Du das ... ?

natürlich freue ich mich auch darüber wenn der Hund - gewollt oder zufällig - Verhalten zeigt was dann durch Lob bewusst verstärkt wird.

Aber es ist für mich trotzdem etwas anderes als die Freude über eine Leistung/Verhalten des Hundes auf dass man richtig stolz ist ...

 

 

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Vielleicht geht es eher darum, dass man sich freuen *muss*, um gewaltfrei zu sein/zu bleiben (?!) - obwohl man es in dem Moment nicht kann oder der Hund gar nicht die Leistung erbracht hat, die diese Freude rechtfertigt (?!).

 

Dass man sich anders freut, wenn man richtig stolz ist, find ich schlüssig. Der Hund erkennt ja Abstufungen, das ist ja auch das gute Am Training, dass man über die Intensität der Belohnung, des Feedbacks, Verhalten steuern kann.

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Schnüffelmaus
vor 39 Minuten schrieb Brummkreisel:

Vielleicht geht es eher darum, dass man sich freuen *muss*, um gewaltfrei zu sein/zu bleiben (?!) - obwohl man es in dem Moment nicht kann oder der Hund gar nicht die Leistung erbracht hat, die diese Freude rechtfertigt (?!).

 

das trifft es wohl ganz gut ...

denn wenn man den rein positiv trainieren/erziehen will, dann muss man ja sich ja auch stets positiv verhalten,

und sei es dass man das positive halt möglichst gut "vorspielt" (z.B. weil man vielleicht gleichzeitig aufsteigenden Ärger und ein beherztes "Schluss jetzt!" runterschlucken muss...)

 

Grundsätzlich habe ich damit auch kein Problem, man bekommt Übung sich auf das Positive zu konzentrieren und es schadet in der Hundeerziehung wirklich nicht sich im "positiven Denken" zu trainieren!

 

Aber es kann natürlich auch der Punkt kommen wo man das Gefühl hat sich zu sehr zu verstellen/verbiegen zu müssen und ein halbwegs sensibler Hund einem das Lob (z.B. für ein Alternativverhalten was man abruft) vermutlich auch nicht mehr abkauft.

 

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Auf der letzten Seite ging es um "echte Freude", das verstehe ich nicht. Deshalb fragte ich nach. "Unechte Freude" gibt es bei mir nicht.

Das hat mit "Abstufungen" ja nichts zu tun. 

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Ich glaube genau das ist oft DER Knackpunkt. Da gibt es Hundehalter, die sich wirklich verstellen bis hin zum Verbiegen, um den *netten Umgang und das positive Bild* zu wahren. Und ich denke genau die, verfälschen das Bild, was "positives/gewaltfreies Arbeiten" eigentlich ausmacht. Da fände ich es besser, mich selbst erstmal genauer unter die Lupe zu nehmen, gerade wenn ich einen Hund hab, der das genau erkennt. Da hat man dann die vermeintlichen Positivler und der Hund benimmt sich trotzdem wie Rotz am Ärmel 👻🙈

 

Ich glaube aber auch, dass das ein "Prozess sein muss", wie lang und intensiv abhängig vom Halter. Man kann nicht von heute auf Morgen gewaltfrei arbeiten und alles ehrlich meinen. Ich bin da auch über Zeit "reingewachsen" und habe eine gut funktionierende Basis gefunden, auf der der *nette/mööööööööglichst gewaltfreie Umgang* fußen kann. Ich bin so geworden, weil es für mich eine große Erleichterung war und mir persönlich gut getan hat. Ich bin viel viel entspannter als vor 10 Jahren.

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Doch, ich glaube (bzw. weiß) schon, dass das geht. (Was nicht heißen soll, dass solch ein Prozess weniger gut wäre... positive Verstärkung/belohnungsbasierter Umgang zu verstehen, ist wichtig) Aber noch viel wichtiger ist da der Hund, denn viele Hunde sind durchaus so eingeschüchtert, dass sie mit dem Positiven erst mal gar nicht so viel anfangen können, und Zeit brauchen, um aufzutauen. 

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Schnüffelmaus
vor 20 Minuten schrieb Brummkreisel:

Ich glaube genau das ist oft DER Knackpunkt. Da gibt es Hundehalter, die sich wirklich verstellen bis hin zum Verbiegen, um den *netten Umgang und das positive Bild* zu wahren. Und ich denke genau die, verfälschen das Bild, was "positives/gewaltfreies Arbeiten" eigentlich ausmacht. Da fände ich es besser, mich selbst erstmal genauer unter die Lupe zu nehmen, gerade wenn ich einen Hund hab, der das genau erkennt. Da hat man dann die vermeintlichen Positivler und der Hund benimmt sich trotzdem wie Rotz am Ärmel 👻🙈

 

Ich stimme Dir voll und ganz zu:

die "Positivler" mit dem "Rotzlöffel" der seinen Besitzer nicht für voll nimmt, schaden dem Image der gewaltfreien Szene erheblich ...

 

Das ist das eine ...

das andere ist, dass es aber auch wenige gute gewaltfreie Trainer bzw. "Positivler" gibt die dann dem Hundehalter vermitteln können wie man seinem Hund nicht-aversiv und dennoch wirksam Grenzen setzen kann.

Die These dass man dem Hund mit etwas Geschick und Übung schon vorausschauend vermitteln kann wie es richtig geht, damit er es erst gar nicht falsch machen muss, mag bei etlichen Hunden gut funktionieren, aber hält z.B. kaum einer Pubertät eines charakterstarken Hundes stand der gezielt seine Grenzen sucht und gründlich testet.

 

 

vor 33 Minuten schrieb Brummkreisel:

Ich glaube aber auch, dass das ein "Prozess sein muss", wie lang und intensiv abhängig vom Halter. Man kann nicht von heute auf Morgen gewaltfrei arbeiten und alles ehrlich meinen. Ich bin da auch über Zeit "reingewachsen" und habe eine gut funktionierende Basis gefunden, auf der der *nette/mööööööööglichst gewaltfreie Umgang* fußen kann. Ich bin so geworden, weil es für mich eine große Erleichterung war und mir persönlich gut getan hat. Ich bin viel viel entspannter als vor 10 Jahren.

 

Es ist auf jeden Fall ein Prozess, denn man muss erst einmal verstehen wie sein Hund wirklich tickt (je nach Rasse und Charakter mitunter komplett anders als alles was man vorher kannte). Und es braucht Übung und klappt nicht gleich auf Anhieb ...

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Hm, um Missverständnissen vorzubeugen; ich bezog mich auf die Gefühle. Ich musste nicht erst lernen, ""echte" (positive) Gefühle" zu zeigen. 

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gebemeinensenfdazu
vor 5 Stunden schrieb Schnüffelmaus:

die "Positivler" mit dem "Rotzlöffel" der seinen Besitzer nicht für voll nimmt, schaden dem Image der gewaltfreien Szene erheblich .

Ehrlich- sowas wird gerne wiedeholt vorgebracht- ich kenne dafür aber kein reales Beispiel, zumindest keines, das auf den positiven Umgang zurückzuführen wäre. Bei den Konstellationen, die ich kenne, liegt es an Motivations- bzw. Kommunikationsfehlinterpretation, oft ist der Hund nicht "unerzogen" sondern schlicht überreizt und gerade gar nicht aufnahmefähig. Das wird nicht erkannt, deshalb schlagen die Versuche fehl- aber das liegt nicht an der positiven Methode.

Es gibt auch Fälle, wo der Hund (z. B. durch Vorbesitzer) derart abgestumpft ist, dass man erstmal wieder eine Sensibilität bzw. Empathie aufbauen muss- das dauert, aber liegt auch nicht an positiver Methodik.

Ich habe NOCH NIE einen Hund getroffen, der deshalb keine Rücksicht auf seinen Halter nimmt, weil dieser positiv erzieht.

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Schnüffelmaus
vor 35 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Ich habe NOCH NIE einen Hund getroffen, der deshalb keine Rücksicht auf seinen Halter nimmt, weil dieser positiv erzieht.

 

habe ich das behauptet ... ?

es ging doch um schlecht ausgeführte positive Erziehung die zu einem fragwürdigem Ergebnis führt.

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Gast
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