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Regenbogenbrücke


Gissi

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Hallo ihr Lieben, ich bin ganz neu hier.  Ein Thema beschäftigt mich enorm. Wir haben unseren süßen letzte Woche über die Regenbogenbrücke geschickt.
Aber erstmal von Anfang an. Er war 14 Jahre "alt" und hat in letzter Zeit ziemlich abgebaut. Er hatte oft eine dicke schnautze und war sehr zurück gezogen. Vermutlich schmerzbedingt. Hat sich jedoch bei Besuch aufgerafft und glücklich mit dem schwanz gewedelt. Dann waren wir beim Tierarzt, der konnte nur einen kurzen Blick ins Maul erhaschen und meinte auf Grund des Alters würde sie von einer Zahn OP absehen, denn die Narkose wäre zu Riskant.  Die hinteren Zähne waren auf beiden Seiten vereitert, Zahnfleisch zurück gegangen und Kiefer teilweise zerfressen.  Wir haben es zuerst mit einer Antibiotika Kur versucht, die für den Moment super angeschlagen hat.  Er war der "alte" hat gefressen, hat gespielt und war augenscheinlich glücklich.  Die Freude war groß, aber leider nur von kurzer Dauer.  Als das AB abgesetzt war ging das Theater wieder los. Zurückgezogen, schlecht gefressen, lustlos, hängeschwanz, dicke schnautze,  nachts auf und ab gelaufen und teilweise Apathisch. Er hat sichtlich Schmerzen gehabt. Dann wurde es ganz schlimm und er hat Blut und  Eiter genießt.  Ein grauen. Daraufhin sind wir nochmal zum Tierarzt. Der hat kurz hinterfragt und meinte dann wieder(ohne nachgeschaut zu haben), einschläfern wäre das beste. Ansonsten auf dauer mit antibiotika behandeln, was wiederum nur ein egoistisches  herauszögern wäre. Schweren Herzens haben wir uns entschlossen unseren Schatz, der paar Minuten vorher noch schwanz wedelnd in die Praxis lief, zu erlösen, da es lt. Ärztin keinen Ausweg gibt.
Nun ging alles ganz schnell. Hoch auf den behandlungstisch, Narkose spritze-----er ist da ganz friedlich in meinem arm eingeschlafen, dann die Überdosis, dass das Herz aufhört zu schlagen. Und nun kommt der eigentliche Teil, der uns verrückt macht. Sein Herz hat Minuten später noch geschlagen. Der Tierarzt meinte schon immer,  

Er hat ein starkes Herz. Aber wir machen uns jetzt Vorwürfe so entschieden zu haben. Er wollte nicht gehen, deshalb hat sein Herzl noch so lange geschlagen. Und warum hat der Tierarzt erst als er schon die endgültige Spritze bekommen hatte ins Maul geschaut und sich erstmal ein tatsächliches Bild davon gemacht.  Warum nicht schon als er im dämmerschlaf war?! da hätte es noch ein zurück gegeben! Er meinte zwar, als er über die Regenbogenbrücke war und  nachgeschaut hat "alles richtig gemacht, er hatte unendliche Schmerzen" aber was hätte er anderes
sagen sollen als es eh schon zu spät war. Wir machen uns unendlich Vorwürfe, dass wir ihn zu früh haben gehen lassen. Wir hätten auf eine OP bestehen sollen. Oder darauf  , das er vor der endgültigen Spritze nachschaut. Aber wir waren wie im falschen Film. Die Gedanken kommen jetzt! Wir wollten ihm nix böses. Im Gegenteil!

 Nun ist es zu spät, aber die Vorwürfe sind da und er fehlt ! Ein viel zu langer Text und ich hoffe , es kann jemand die Situation fassen und mir antworten.
 

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segugiospinone
vor 5 Minuten schrieb Gissi:

Die hinteren Zähne waren auf beiden Seiten vereitert, Zahnfleisch zurück gegangen und Kiefer teilweise zerfressen. 

 


Ich muss einfach direkt fragen: Seid Ihr denn nicht früher mal beim Tierarzt gewesen? Sowas kommt doch nicht binnen ein paar Tagen? Und das sind ja irre Schmerzen 😞

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Wir waren LEIDER diesbezüglich sehr spät beim Arzt, weil er sich nichts anmerken lassen hat. Sein zurück ziehen z.b. haben wir auf das alter geschoben.  Wir haben erst, als die schnautze dick wurde vermutet / bemerkt dass er wohl Zahnschmerzen hat. Jetzt machen wir uns unendliche Vorwürfe, dass wir früher nichts bemerkt haben 😪😪😪

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KerstinundTeddy

Es tut mir sehr leid, daß Ihr Euren Schatz so gehen lassen musstet. Mein ganzes Mitgefühl, ich weiß genau, wie sich das anfühlt.

 

Macht Euch bitte keine Vorwürfe. Hunde leiden sehr oft leise, so leise, daß die Signale manchmal wirklich erst im Rückblick eine Erklärung liefern, daß da schon länger was gewesen sein muß. Eigene leidvolle Erfahrung.

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Danke für deine lieben Worte.

Wir leiden enorm,  weil wir jetzt denken, dass es vielleicht doch Hoffnung gegeben hätte. Ein Mensch wird ja auch nicht einfach "eingeschläfert " wegen so was.  vielleicht hätte Zähne ziehen und Aufbau geholfen. Mich macht der Gedanke ihn zu früh gehen lassen zu haben kaputt! Ich würde es zu gerne rückgängig machen 😭

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Shyruka

Erst einmal mein volles Mitgefühl.

 

Und dann die ehrliche Antwort zu den ganzen Fragen die ihr euch stellt:

Jeder Tierarzt entscheidet anders. Sowohl in dem Moment, wann ein Tier zu sehr leidet, als auch im Thema "ob es sich noch zu leben lohnt". Man kann mit einem sehr kranken Tier zu wirklich vielen Tierärzten gehen und wird wahrscheinlich immer eine andere Antwort erhalten.

Also nein, ihr habt insofern nichts falsch gemacht, als ihr zum Tierarzt gegangen seid. Ja man hätte ihn mit Sicherheit noch mit Antibiotika oder einer OP länger auf der Welt behalten können.

Freunde von mir, haben ihre zwanzig Jährige Katze, nach einer intensiven Herzuntersuchung in Narkose geschickt, weil auch ihre Zähne sehr erkrankt waren. Allerdings war da der Kiefer nicht zusätzlich beeinträchtigt. Sie waren sich auch im klaren, dass die Narkose auch das Ende hätte bedeuten können. Und da wären sie nicht bei gewesen.

 

Vielleicht fragst du dich also eher, ob es den Tod als falsche Entscheidung wirklich gibt, in einer solchen Situation. Denn auch das Antibiotika hätte wahrscheinlich irgendwann nicht mehr gewirkt, oder aber, er wäre allein Zuhause gestorben, wenn ihr nicht da seid.

Vielleicht wäre er auch mit seinen stolzen 14 Jahren bei einer OP oder Narkose gestorben. Wahrscheinlich wärt ihr auch dort nicht anwesend gewesen.

Nun durfte er gehen, in deinen Armen. Du warst das letzte Gesicht was er sehen konnte und durfte. Kein Tierarzt mit Maske, sondern dich sehen und spüren.

Man merkt doch an deinem Text, dass ihr ihn sehr geliebt habt und mit Sicherheit auch mit eurer Liebe gut versorgt habt. Es war nicht falsch, wenn ihr in dem Moment zustimmen konntet.

 

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Tina+Sammy

Ich sags mal ganz schonungslos:

 

Der Tierarzt hat wohl so entschieden, weil er keine andere Wahl hatte.

 

Gerade älteren Hunden schaut man doch mal ins Maul. Ist ja kein Geheimnis, dass sie oftmals schlechte Zähne haben. Zudem muss sein Atem ja bestialisch gerochen haben.

 

Wenn er so ein starkes Herz hatte, versteh ich auch nicht, wieso man die Zähne nicht gemacht hat?

 

Und wenn ein alter Hund sich zurück zieht, schiebe ich persönlich das nicht aufs Alter, sondern stelle ihm zeitnah einem Tierarzt vor.

 

Dein Verlust tut mir leid, wirklich.

Aber durch Fürsorge wären zumindest die fürchterlichen Zahnschmerzen ihm erspart geblieben 🤷‍♀️

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Natürlich waren wir schon früher beim Tierarzt! Dort haben wir natürlich auch geschildert, dass er sich öfters zurückzieht und nicht gerade sehr gut riecht aus dem Maul. Da sagte man uns, das sei normal bei älteren Hunden. Ihm geht es gut und wir sollten uns keine Sorgen machen. Das haben wir natürlich geglaubt. Er hat sich von klein auf nicht wirklich ins Maul schauen lassen. Dadurch wurde das ganze leider viel zu spät entdeckt.

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segugiospinone
vor 25 Minuten schrieb Gissi:

Da sagte man uns, das sei normal bei älteren Hunden. Ihm geht es gut und wir sollten uns keine Sorgen machen.


Das tut mir leid. Denn mit einem guten Tierarzt wären Eurem Hund sehr viele Schmerzen erspart geblieben. Bei uns leben seit vielen Jahren ältere und alte Hunde und da riecht normalerweise keiner aus dem Maul. Wenn doch, ist da sofort ein Tierarztbesuch angesagt. Manche der Hunde von uns kamen erst als alte Tiere in unsere Familie, kannten es nicht, dass man ins Maul gucken will. Dann muss der Vierbeiner beim Tierarzt eben ggf. in Narkose gelegt werden. Und wenn das zu problematisch ist - beispielsweise wegen des Herzens - kann man meist zumindest mit Antibiotika und Schmerzmitteln noch etwas Zeit gewinnen bis zum Abschied.

Rückgängig machen lässt sich nun nichts. Aber Ihr könnt daraus lernen.
Und vielleicht ist es ein Trost: Zweifel hat man immer, wenn man einen Hund über die Regenbogenbrücke begleiten musste. Selbst wenn man weiß, dass der Zeitpunkt richtig war.

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