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Ball-Junkie (Link zu einem guten Text)


Shyruka

Empfohlene Beiträge

vor 23 Minuten schrieb Eifelkater:

 

Eigentlich ist es eh relativ selten, dass ich so wie gestern zum Beispiel 15-20 Mal (innerhalb einer Stunde) werfe.

 

Ich würde einem Hund der da anfällig ist und schon drauf fixiert ist absolut gar nicht werfen. Damit fördert man doch das Abtriften in die Sucht.

 

Ich habe vor Jahren einen Balljunkie vom TH übernommen. War am Anfang auch wirklich schlimm. Es gab bei mir absolut keinen Ball mehr und so hat er diese im Laufe der Zeit vergessen. Draußen treffen wir nie jemanden mit Ball, so dass das hier kein Thema war.

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Was mir bei der "Balljunkie"-Sache noch so richtig auf die Nerven geht,

sind die "allwissenden" Hundehalter, die diesen Begriff irgendwo aufgeschnappt haben,

und ihn ganz ohne das geringste größere Wissen um das Thema ständig anwenden,

sobald ein Hund etwas mehr Temperament und Dynamik zeigt,

als der eigene.

 

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Zurimor

Hier gibt's einfach keine Bälle, draußen schonmal gar nicht. Zuhause gibt's einen Futterball und einen Stoffball mit Klingel drin, mit dem Madame sich manchmal allein beschäftigt.

Nervig find ich ja Leute, die einfach Bälle werfen egal ob andere Hunde anwesend sind oder nicht. Und dann ist das Geschrei groß, wenn der fremde Hund schneller ist als der eigene und der Ball erstmal futsch. Gerne wird der dann auch sofort zurückgefordert, dabei sind sie doch selbst schuld.

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Ich ärgere mich ja bis heute, daß ich nie Rumsi in dieser (wiederholbaren) Szene gefilmt habe:

 

Rumsi lag irgendwo in der Wohnung. Ich rollte langsam einen Tennisball auf ihn zu. Er stand auf, ging dem auf ihn zurollenden Ball aus dem Weg und legte sich wieder an die gleiche Stelle als der Ball vorbei gerollt war.

 

Antiballjunkie.

 

so weit

Maico

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Bimbam
vor 56 Minuten schrieb Zenta:

Ich würde einem Hund der da anfällig ist und schon drauf fixiert ist absolut gar nicht werfen. Damit fördert man doch das Abtriften in die Sucht.

 

Das sehe ich ganz genauso.

 

Meine Hündin wird z. B. auch sofort hysterisch und fährt sich auf 100 000 Volt, sobald ich mich bücke und irgend etwas in die Hand nehme.

Ich habe aber nie viele Bälle geworfen. Die Anlage dafür steckt einfach in ihr.

Es gibt hier zwar Spielzeug, aber ich ziehe nicht dran und ich werfe nix. Spielt sie alleine damit, ist das für mich völlig in Ordnung.

Sie ist also kein Junkie, könnte aber in Windeseile einer werden.

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Bimbam:

Es gibt hier zwar Spielzeug, aber ich ziehe nicht dran und ich werfe nix. Spielt sie alleine damit, ist das für mich völlig in Ordnung

Das ist doch nicht wirklich der Sinn von Spielzeug. Der Sinn von Spielzeug ist gemeinsames interaktives Spiel. Rollentausch, Variationen etc.

Stumpfes Werfen und Bringen ist ja lediglich stereotype Handlung und kein Spiel. Beim Spiel muss man sich Manöver überlegen etc., das fordert geistig.  Das Spielzeug ist nur Vehikel, das kann ein Ball sein, ein Zerrspielzeug oder ein Stock etc., es ist eben künstliche Beute, zu der Hunde (auch frühsozialisationsbedingt!) unterschiedliche Affinität zeigen.

Beutemotiviert ist mein Hund auch sehr und extrem spielbegeistert- das würde ich ihr nie verwehren wollen. Wichtig ist aber, dass es kreatives SPIEL ist. Stereotypie bzw. Zwangshandlungsanandlungen hatte sie ansatzweise beim Wellenjagen, da habe ich den Fokus umgelenkt, weil ich da die Gefahr von wirklich stumpfem Suchtverhalten sah.

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Die Kröte wirft sich Sachen not falls auch selber, deshalb gibt es Spielzeug im allgemeinen und besonders Bälle nicht zur freien Verfügung. 

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Bimbam
vor 55 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Das ist doch nicht wirklich der Sinn von Spielzeug. Der Sinn von Spielzeug ist gemeinsames interaktives Spiel. Rollentausch, Variationen etc.

Stumpfes Werfen und Bringen ist ja lediglich stereotype Handlung und kein Spiel. Beim Spiel muss man sich Manöver überlegen etc., das fordert geistig.  Das Spielzeug ist nur Vehikel, das kann ein Ball sein, ein Zerrspielzeug oder ein Stock etc., es ist eben künstliche Beute, zu der Hunde (auch frühsozialisationsbedingt!) unterschiedliche Affinität zeigen.

Beutemotiviert ist mein Hund auch sehr und extrem spielbegeistert- das würde ich ihr nie verwehren wollen. Wichtig ist aber, dass es kreatives SPIEL ist. Stereotypie bzw. Zwangshandlungsanandlungen hatte sie ansatzweise beim Wellenjagen, da habe ich den Fokus umgelenkt, weil ich da die Gefahr von wirklich stumpfem Suchtverhalten sah.

 

und ich schrieb:

 

vor 2 Stunden schrieb Bimbam:

Meine Hündin wird z. B. auch sofort hysterisch und fährt sich auf 100 000 Volt, sobald ich mich bücke und irgend etwas in die Hand nehme.

 

Somit ist keine Interaktion mehr möglich, da sie nicht mehr ansprechbar ist!

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Annali
vor 43 Minuten schrieb Holo:

Die Kröte wirft sich Sachen not falls auch selber, deshalb gibt es Spielzeug im allgemeinen und besonders Bälle nicht zur freien Verfügung. 

 

Das macht Linnie auch. Finde ich aber überhaupt nicht bedenklich sondern eigentlich sehr kreativ. Bei uns gibt es Spielzeug immer zur freien Verfügung - die Gefahr von Suchtverhalten sehe ich zumindest bei Linnie nicht. Wir spielen manchmal gemeinsam und manchmal spielt sie alleine und ganz oft liegt das Spielzeug auch nur so rum.

 

Hätte ich nie gedacht, dass das Vorhandensein von Spielzeug/Bällen bei manchen Hunden schon problematisch sein kann - krass!

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Hier ein interessanter Artikel zur Sucht und die Rassetypischen Neigungen.

http://hundemagazin.ch/rassetypische-verhaltens-und-hormonprobleme-beim-britischen-huetehund/

(Den Link war bereits einmal hier im Forum geteilt.)

 

Der Teil mit "Stereotypien und Zwangshandlungen" ist für diesen Thread besonders interessant. 

Zitat

In der Domestikationsgeschichte des Hundes wurden Treib- und Hütehunde dadurch geschaffen, dass bestimmte Elemente des Beutefangverhaltens aus dem wölfischen Gesamtverhalten heraus selektiert und verstärkt beziehungsweise überhöht wurden. Besonders zu nennen sind hier die mittleren Teile der gesamten Beutefangkette, nämlich Fixieren, Anschleichen und Zupacken. Um dieses Verhalten stundenlang an grossen Schafherden immer wieder zeigen zu können, darf es nahezu nicht ermüden. Eine sogenannte hohe Persistenz (man könnte auch Sturheit dazu sagen) bei der Ausübung dieser Aufgaben ist also ebenfalls rassetypisch erwünscht gewesen. Wenn ein Hütehund eine grosse Herde zu betreuen hat, gibt es eben immer wieder ein Schaf zurückzutreiben, im Zaum zu halten oder anderweitig zu beeinflussen. Da kann der Hund nicht einfach nach dem dritten Schaf keine Lust mehr haben und deshalb aufgeben…

 

Auch hier sind wieder neurobiologische Probleme versteckt. Eine hohe Persistenz, das zeigen Untersuchungen an anderen Tierarten sowohl im Labor als auch an Bären aus langweiligen, schlechten Zwingerhaltungen, ist oftmals gekoppelt mit einer besonderen Anfälligkeit für Stereotypien und Zwangshandlungen. Wer schon im Alltag bestimmte Handlungen nahezu ermüdungsfrei immer wieder wiederholt, wird auch dazu neigen, bei Langeweile oder anderweitig unzureichenden Bedingungen eine Stereotypie zu entwickeln. Gerade Border Collies und in vermindertem Ausmass auch Australian Shepherds neigen bekanntlich zur Entstehung von Zwangshandlungen. Schattenjagen, stundenlanges Anstarren von Treppenstufen und unbewegten Gegenständen oder auch die Neigung, als Ball- und Stöckchenjunkie in einen Rauschzustand zu versinken, sind rassetypisch. Erniedrigte Reizschwellen und damit leichtere Auslösbarkeit für die Elemente des Fixierens, Anschleichens beziehungsweise -rennens und Zupackens sind Risikofaktoren für die Entstehung eines Bällchenjunkies. Auch hier ist wieder die erhöhte Persistenz ein zusätzlicher Risikofaktor, der die Handlung eben nahezu ermüdungsfrei, notfalls stundenlang wiederholen lässt. Wenn Halter und Trainer dann glauben, einen solchen Hund durch noch mehr Beschäftigung und noch mehr Aktivismus auslasten oder gar ermüden zu können, beginnt eine unheilvolle Spirale, die schliesslich zu einem völlig «durchgeknallten» Suchtpatienten führen kann. Und genau wie in der menschlichen Suchttherapie ist auch bei der Dopaminsucht eines Balljunkies nur noch die konsequente Abstinenz, also das Fernhalten von jeglichem auslösenden Reiz möglich. So wie der trockenen Alkoholiker keine Schnapspraline mehr haben darf, sollte der Border Collie-Balljunkie kein einziges Mal mehr hinter einem geworfenen Ball, Stock, Futterbeutel oder ähnlichem hinterher hetzen. Auch die heute so moderne Reizangel ist für solche Hunde buchstäblich Droge.

 

 

 

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