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Animal Hoarding unter "Profis"


Colomba

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Colomba

Es wurde hier ja mehrfach geschrieben, es hätte keine Kontrollen gegeben und ich weiß nicht, woher ihr diese Info habt. Mit einer Vorkontrolle zu jedem einzelnen Hund weiß ich tatsächlich nichts aber aus den Facebookverläufen geht hervor, dass mehrfach Leute da waren. Einen Kommentar dazu habe ich eben auf die Schnelle gefunden: Start ins neue Leben: "so ist das nicht. Es gab vor Ort Nachkontrollen und wir haben nichts von Halterverbot gewusst. Aber eine Haltererlaubnis anzufragen, das ist bei den zukünftigen Vermittlungen garantiert. Es wundert uns, weshalb uns niemand informiert hat. Viele scheinen es ja gewusst zu haben. Im März bekamen wir die allererste Info und handelten umgehend."

 

Ich habe den Rest auch mal mit rein kopiert, weil ich es enorm finde, wie viel Tierschützer (nicht nur SinL) hier geleistet haben. Sowohl das Rausholen der Hunde als auch die Recherchen, die zu dem Ergebnis von 35 toten Hunden in Mülltüten führten, haben eigeninitiativ stattgefunden. Es wurde sich eben nicht damit zufrieden gegeben, dass das Vetamt alles für ok befunden hat.

Klar kann man sagen, wir prüfen noch mehr und noch mehr vor einer Vermittlung. In manchen Tierheimen wird der Fragebogen ja schon um die dritte und vierte Seite ergänzt. Die Leute müssen sich komplett nackig machen und weichen deswegen oft schon auf andere Möglichkeiten aus, um an einen Hund zu kommen. Immer mehr Tierheime bleiben auf den Hunden sitzen, gerade auf denen, die nicht so einfach sind. Man muss ein kleines bisschen Vertrauen haben, wenn man Hunde vermitteln will. Skeptisch wird man nach ein paar Jahren im Tierschutz von ganz allein, da braucht es keine Mühen. Die Möglichkeit, dass man falsch vermittelt besteht immer. Es bleibt nur die Alternative zu sagen: Ich mache den Job nicht mehr, damit einem sowas nicht passiert.

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Colomba

Das hier hatte ich eigentlich gesucht: Start ins neue Leben: "aaalso. Wir haben kontrolliert, zweimal. Ja, Nachkontrollen sind wichtig, Vorkontrollen ebenso. Wir ziehen uns nicht aus der Verantwortung, denn sonst hätten wir keine 7 Hunde unter unserer Obhut, von denen einer von uns vermittelt wurde. Und nun freuen wir uns über Angebote von Menschen, die für regelmäßige Kontrollen zur Verfügung stehen, was viel, viel Arbeit im Ehrenamt bedeutet. Wir werden die Tage, danke für den Denkanstoß, mal einen Post dazu machen"

 

So, nun reichts aber auch wieder. Mein Computer ist erstmal aus.

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Laikas

Ich kenne die Skandalgeschichten aus dem Tierschutz und der Hundeszene nur vom schnellen Vorbeilesen alter Polar-Threads. Ihr könnt hoffentlich bestätigen, dass das nur vereinzelte, besonders groteske Ausnahmen sind, oder? Ich glaube nämlich immer noch, dass die Mehrheit der Leute in der Hundeszene und im Tierschutz normal bei Sinnen ist und weiß, was sie zum Besten der Tiere tut - auch wenn die konkreten Wege oft kritisch diskutiert werden.

 

Diese Geschichte mit der Facebookuserin "Malinois Freund" aus Kärnten, die alle Tierfreunde empfohlen und der sie vertraut haben, ist einfach nur bestürzend. Hört sich für mich nach einem schwer gestörten Menschen an, der andere hervorragend blenden kann, aber tatsächlich nicht mal das eigene Leben auf die Reihe bekommt. Ich ahne, dass solche Menschen dann auf die Idee kommen könnten, statt der Probleme im eigenen Kopf lieber den Kopf anderer Menschen oder Hunde zu heilen. Und wer Gutes tut, kann so schlecht nicht sein. Die Bewunderung im Netz ist sicher auch ein Ansporn, der auf keinen Fall versiegen oder durch aufkommende Probleme getrübt werden darf. Was für eine grausame Lösung sie gefunden hat. Was für ein Vertrauensmissbrauch. - So reime ich mir das zusammen und bin einfach nur traurig. Hoffentlich hat Tschamad aus dem Tierheim Koblenz es irgendwie überlebt.

 

Ich staune, dass keiner dahinter gekommen ist und dass keiner mal ohne Ankündigung kontrolliert hat. Das hätte doch auffallen müssen, dass sie ständig umgezogen ist und haufenweise Hunde aufnimmt ... Erinnert mich an den Journalisten Relotius, der von einem Kollegen aufgedeckt wurde. Dem wollte zuerst auch keiner glauben, dass der preisgekrönte Star der Szene ein Schwindler sein könnte, der sich nicht um die Berufsstandards schert. Wahrscheinlich haben alle daraus gelernt. Die Tierschützer und Hundefreunde sollten sich auch ein anderes Konzept überlegen, um ihre Helfer besser zu kontrollieren. Wenn eine "Branche" alle zwei Jahre immer den gleichen Riesenskandal hat (siehe Nahrungsmittelverarbeitung), dann sollte man überlegen, ob man was ändern sollte oder ob es leider das normale Branchenrisiko durch schwarze Schafe ist.

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Herdifreund

Wieso so verwundert? So funktioniert "Mensch". Das ist ja nicht nur bei Hunden, bzw. Tieren im Allgemeinen so. Was ist mit Fällen wie in Lügde?  Da waren über Jahre unzählige Menschen und sogar "offizielle" Stellen involviert, "ohne etwas zu bemerken".  Und das ist ja nur EIN Beispiel. Wieso blenden viele "rechtsorientierte" Wutbürger aus, dass die Anzahl von Straftaten durch die ach so verhassten Flüchtlinge nicht einen Bruchteil der Fälle ausmachen, bei denen teuschte Teutonen, z.B. ihre eigenen (Klein)Kinder vergewaltigen oder ihre Frauen halb tot schlagen? Oh, das war der Nachbar? Na dann hat sie es wohl verdient...

 

Es wird gesehen, was gesehen werden will und was in das nicht selten kleine Hirn passt.  Und was nicht passt, wird eben passend gemacht. Und abseits dieser Tiefen menschlicher Schlichtheit, gibt es da ja noch das ebenfalls greifende Gruppengefühl und der Wunsch nach Zusammengehörigkeit, nach einer heilen Welt und guten Menschen. Wenn man glaubt, jemanden zu kennen: Wer kommt da auf die Idee, immer wieder Nachkontrollen zu machen und so evtl. ein vielleicht gutes Verhältnis zu zerstören? Vor allem, wenn es ja schon Kontrollen gab, die scheinbar gut verlaufen sin?

 

Und @Laikas: Ja. Der Grossteil von Leuten aus dem Tierschutz, oder in TS Vereinen organisierten Menschen helften Tieren tatsächlich. Und solche Fälle wie hier SIND die Ausnahme.  Die Frage an sich ist genau so absurd, als würde ich die Zahl der bei uns abgegebenen oder eingezogenen Hunde und Katzen einfach hochrechnen und ernsthaft fragen, ob der Grossteil der Hunde- und Katzenhalter ihr Tier tatsächlich irgendwie mag und ausserdem, ob es die Ausnahme ist, dass man Katzen aus Spaß die Schwänze ausreisst, ihnen genau wie Hunden die Augen aussticht, ihnen just for fun ein Bein abhackt oder Katzen Dosen an den Schwanz bindet und ihnen zuschaut, wie sich sich vor Angst zu Tode laufen. Das ist übrigens ein hochinteressantes Foren-Phänomen: Wenn wir von Tierquälerei reden, dann deutschlandweit oder auch andere Länder-weit, von einigen hunderten, bis tausenden Fällen allein in einem Monat. Schaut man aber in dieHundeportale, so finden (wenn überhaupt) bestenfalls die allerschlimmsten den Weg in das ein oder andere Portal. Nicht selten in Form eines kurz geposteten Links, mit 3 bis 5 kurzen Kommentaren und das war es. Passiert aber so etwas wie hier, dann wird nicht selten der gesammte Tierschutz mit seinen hundertausenden aktiven und passiven Mitgliedern und Helfern auf ihre grundsätzliche Sinnhaftigkeit hinterfragt. 

 

Ich finde die vor einigen Posts gestellte Frage übrigens durchaus berechtigt: "Wieso hat da niemand gewarnt oder ist eingeschritten, wenn hier doch so deutlich geschrieben wird, dass man ja wusste was da abging?" Und wie soll man Leute bezeichnen oder betrachten, die sowas wissen, nichts sagen und dabei zuschauen. Nachher wenn es öffentlich geworden ist,  aber eine große Klappe haben und rumtönen "Ich habe es ja schon immer gewusst!" Wäre "erbärmlich" oder mindestens genau so schuldig wie der Täter (hier Täterin) selbst hier vielleichtdie richtige Wortwahl?

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Hier in der Nähe hat es mal eine Tierschützerin mit eigenem Verein gegeben, die mittlerweile auch ein absolutes Tierhalteverbot hat. :( 

Dem Verfall konnte man buchstäblich zuschauen. Jedes Jahr wurde es einfach unordentlicher, Dinge gingen kaputt und wurden nicht repariert und die Vermittlungsbemühungen gingen nieder wie die Ebbe und eine Flut an Hunden und anderem Getier kam da auf. 

 

Ich kenne die Dame seit ich ein kleines Mädchen war. Eigentlich eine ganz liebe Person, die schon immer ein wenig eigen war aber durchaus geschätzt wurde. Aber sie hat den Draht zur Gesellschaft stückchenweise immer mehr verloren. Versank in Einsamkeit, in Überforderung, in dem Wunsch helfen zu wollen, in ihrer Tierliebe und schließlich auch im Dreck. Ich vermute das sie vielleicht eine psychische Erkrankung haben könnte und denke mit einer Behandlung und/oder Medikamenten könnte sich sicher wieder ein Teil der Gesellschaft werden (behandelt wurde sie aber bis heute nicht, da hat keiner Bemühungen gezeigt - was ich persönlich schade finde, ich finde neben den Tieren sollte man auch den Menschen helfen).

 

Ich denke gerade weil ich die Frau kannte, habe ich für Hoarder eine andere Sichtweise. Eine die das Leid des Menschen nicht vergessen kann und dem die Tiere unsäglich Leid tun.

Ich würde mir persönlich wünschen, dass solche Menschen schnell einen Vormund bekommen der ihnen zurück in ein geregeltes Leben hilft. Ich denke viele wären mit frühzeitiger Stütze in der Lage ihre durchaus geliebten Tiere ordentlich zu halten, vorausgesetzt es sind nicht bereits viel zu viele. Aber ich denke alles ist besser, als viel zu spät nach Jahren der Verwahrlosung zu kommen und erst dann zu helfen. Da könnte man vielleicht auch schneller eingreifen als wenn man sich "nur auf die Tiere konzentriert", weil die Gesetze zum Tierschutz leider noch nicht so gut haften das man Hoarder vermeiden kann. 

Wohl wieder sehr viel überoptimistischer Glaube dabei, aber vielleicht erlebe ich es ja doch noch.

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Bei dem aktuellen geschilderten Fall bin ich nicht im Bilde.

 

Aber mal anders gefragt: Fandet Ihr Perdita Lübbe und ihre Methoden bislang gut?

Persönlich hatte ich mit ihr nie was zu tun, aber die Trainer, bei denen ich mit Dobby so Junghundezeugs machte, hatten vor allem bei ihr Seminare besucht (die ist nicht weit weg von hier). Ich habe aufgepasst, dass keiner außer mir meinen Hund anfasst. Als mein Kleiner dann zu den jungen Wilden kam und die Trainer mit Besenstielen auf dem Platz standen, war das unser letzter Besuch.

Und dann habe ich mal so 'nen Beitrag auf Vox gesehen. Fand ich nicht so prickelnd. Klar, sie war souveräner im Umgang mit dem Hund als die Besitzerin. Aber sonst?

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Was mir an diesem Fall ein bisschen aufstößt, ist, dass ich schon den Eindruck habe, dass einige Personen die da Hunde hingegeben haben es sich schon leicht gemacht haben. Ach der Malinois ist hier im Tierheim gefährlich und nicht zu händeln, na dann geben wir den an jemanden mit mehreren anderen Hunden, weil Hundeflüsterer ja real sind und jemand mit mehreren 'schwierigen' oder 'gefährlichen' Hunden ganz sicher nicht an Selbstüberschätzung leiden kann. 

 

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Ich glaube nicht, dass man es sich leicht gemacht hat. Gerade Tierheime stecken da in einem großen Dilemma. 

Einen solchen Hund zu vermitteln ist nun nicht gerade leicht. Es gibt kaum Menschen, die einem solchen Kaliber gewachsen sind. Und von denen, die es wären, nehmen trotzdem nur die wenigsten einen solchen Hund, denn sie sind sich auch der Verantwortung für ihr Umfeld bewusst. 

Das Tierheim weiß, dass es immer ein Risiko ist, einen solchen Hund zu vermitteln. Was ist, wenn die Menschen zu unvorsichtig sind? Was ist, wenn der Hund wieder auffällig wird? Wird in Zweifelsfall auch das Tierheim schlechte Schlagzeilen machen, weil man sie als verantwortungslos bezeichnet?

Viele Tierheime würden solche Hunde lieber behalten als zu vermitteln. Aber wie soll das auf Dauer finanziert werden? Kann man dauerhaft den Platz mit einem solchen Kaliber besetzt lassen und muss dann andere Hunde ablehnen?

Einen Menschen zu finden, der verantwortungsvoll und selbstsicher mit einem solchen Hund umgehen kann, ist ein Sechser im Lotto. Wenn dann auch noch die Vorkontrolle positiv verläuft, wieso sollte man zweifeln?

Ich kenne tatsächlich einige, die ihren etwa 10 Hunden gerecht werden können. Ich könnte das nicht, möchte aber niemand anderem meine eigene "Unfähigkeit" unterstellen. 

 

In diesem Fall tun mir die Vereine wahnsinnig leid. Sie wähnten ihre Schützlinge in guten Händen. Sie wussten nichts von der Menge der Hunde und den tatsächlichen Zuständen der letzten Monate. 

Und nun stehen sie auch noch im Kreuzfeuer der Kritik, weil so viele andere an ihrer Stelle anders gehandelt hätten. 

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