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Hund schlägt bei Passanten an


Tannenbaum

Empfohlene Beiträge

Tannenbaum

Liebes Forum,

 

ich oute mich mal als Nicht-Hundebesitzer. Allerdings habe ich ziemliche Schwierigkeiten mit den Hunden in der Gegend und möchte euch um Rat bitten.

Jedes Mal wenn ich durch das Dorf in dem ich Wohne spaziere werde ich aus-gebellt. Es sind so 2 bis 3 Hunde welche hinter einem Zaun warten und wenn ich vorbei komme werden sie aggressiv. Das ist besonders nervig, wenn ich früh Morgens zur Arbeit muss oder Abends noch einen Sparziergang mache. Da hätte ich gerne Ruhe und möchte auch nicht, dass die Nachbarschaft gestört wir.

Ich habe schon versucht stehenzubleiben, damit die Tiere mich beschnuppern können, auch stampfen oder gegen den Zaun Klopfen habe ich versucht. Bei einem Hund hilft das Stampfen tatsächlich und er ergreift die Flucht und verstummt. Bei den anderen Hunden sind die Versuche Fehlanzeige. Auch den Dialog mit einem Hundebesitzer habe ich bereits gesucht. Der meinte aber die Hunde sind richtig erzogen, sie sollen bei Passanten am Gehsteig anschlagen. Ist das tatsächlich die Lehrmeinung? Oder habe ich nur einen selten dummen Hundebesitzer getroffen?

 

Heute hatte ich im Nachbardorf wieder so einen Hund, der bei vorbei spatziern aggressiv wurde. Als ich stehen blieb konnte ich mir zum Gekläff auch noch das Geschimpfe vom 200kg schweren Frauchen anhören.

 

Welchen Umgang empfehlt ihr mir mit den Tieren? Ich hätte einfach gerne meine Ruhe und nicht jedes mal ein Bellkonzert wenn ich durchs Dorf gehen. Ich überlege mir ein Ultraschall Abwehrgerät zu kaufen. Hilft das?

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Also zunächst einmal: Das ist kein aggressives Verhalten. Hunde sind territoriale Tiere und sie haben einen Schutzinstinkt. Das Bellen, wenn ein Fremder am Zaun vorbeigeht ist keine Aggression dir gegenüber, sondern schlicht Kommunikation mit ihren Menschen: sie melden. Im Grunde sagen sie damit „Hört mal Leute, hier geht einer ganz schön dicht an unserem Grundstück vorbei, ich weiß nicht, ob das so seine Richtigkeit hat.“ Das richtige Verhalten der Hundehalter bzw. die richtige Reaktion auf das Melden wäre ein Benennen („Hab ich auch gesehen, ist nur ein Passant, alles in Ordnung“. Für Hunde ist es wichtig, dass ihre Meldung vom Halter zur Kenntnis genommen wird, damit sie wissen, dass das quasi nicht mehr ihr Problem ist. In deinem Fall scheinen die Halter das nicht zu tun, weshalb die Hunde so lange bellen, bis du vorbei bist.

 

Mit Stampfen oder gegen den Zaun klopfen machst du die Sache auf jeden Fall noch schlimmer, denn damit gibst du den Hunden, die bisher nur melden, dass „da was ist“ zu verstehen, dass „da eine Bedrohung ist“. Das ist nämlich das erste mal, dass Aggressivität ins Spiel kommt - aber nicht von den Hunden, sondern von dir. Durch stehenbleiben, stampfen oder gar Zaun berühren wirst du von „da ist jemand, ist vielleicht nicht schlimm, aber ich melde es mal vorsorglich“ zur konkreten Bedrohung „da ist jemand, der hat schon versucht hier einzubrechen“.

 

Entschärfen kannst du die Situation durch ausweichen. Wenn die Hunde anschlagen, die Straßenseite wechseln, quasi einen Bogen ums Grundstück gehen (das ist das, was Hunde tun, wenn sie eine Situation entschärfen, einer Konfrontation aus dem Weg gehen), dabei leise, ruhig und freundlich sagen „Alles in Ordnung, ich bin es nur“, ansonsten nicht beachten und einfach zügig weitergehen. Es wird nicht von heute auf morgen klappen, aber mit der Zeit lernen die Hunde, dass du keine Bedrohung bist. 

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gebemeinensenfdazu

Territoriale Aggression ist eine Aggressionsform- aber eine vorsorgliche.

In erster Linie sagen sie dem Besitzer Bescheid, dass da jemand kommt, erst recht , wenn diese Person nicht weitergeht. Dann sagen sie dir, dass du nicht näher kommen sollst.

Was du machen kannst, ist den Besitzer fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn die Hunde dich besser kennenlernen/positiver verknüpfen, dass sie nur kurz melden und sich gleich beruhigen.

Je nach Hund (und Futter-Allergie) und Besitzererlaubnis kann man mit einem herübergeworfenen Leckerlie und einem netten Hund schon viel erreichen. Aber nie ohne Erlaubnis irgendwas in die Richtung machen. Ansonsten hilft Ausweichen wie hier schon genannt wurde.

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Lieber @Tannenbaum,

 

ohne deine Einstellung prinzipiell beurteilen zu wollen, finde ich es jedenfalls gut, dass du hier Rat suchst, anstatt ewig wild herumzuexperimentieren, und dass du schon den Schritt gegangen bist und das persönliche Gespräch gesucht hast! Bei ihren Erklärungen und Ideen stimme ich meinen Vorrednern zu, mit liegt aber noch eine Ergänzung auf dem Herzen.

 

Davon abgesehen, dass ich den Einsatz eines Ultraschallabwehrgeräts hier als sehr rücksichtslos und verwerflich empfinden würde (ich bin sicher, du kannst dir mit etwas Empathie bei näherem Nachdenken ja ausmalen, was das für die Hunde, die nichts Falsches getan haben, und ihre Besitzer, die nicht wissen, was ihre Hunde so verstört, bedeuten würde, bei völlig natürlichem Verhalten mit so einem Ding im eigenen Heim traktiert zu werden...): Ich glaube, damit würdest du dich noch mehr als Bedrohung outen und das Gegenteil von dem erreichen, was du erreichen willst. Meine Hündin zumindest würde dich damit erst recht als Feind einstufen und dafür sorgen, dass ich auf dich aufmerksam werde und dich ordnungsgemäß von unserem Zuhause vertreiben kann. Vor allem mit sehr, sehr viel Lärm und Gebell. Die Dinger sind ja, wenn ich das recht verstehe, dafür da, ein Gebiet als bedrohlich zu markieren, um Tiere fernzuhalten, ergo sie zur Meidung derselben zu zwingen. Wenn die Quelle der Gefahr aber (1) mobil ist und unverhofft aus dem Nichts auftaucht, (2) dabei noch in das eigene Zuhause eindringt und so nicht meidbar ist und (3) einzig und allein mit deiner Anwesenheit zusammenfällt und nur mit dir in Verbindung gebracht werden kann, ist das nicht nur nicht im Sinne des Erfinders, sondern wird dir m. E. erst recht nicht den Effekt, den du dir wünschst - nämlich der, von den Hunden eben NICHT als meldenswert erachtet zu werden - einbringen!

 

Übrigens hatten wir in unserer Straße in meiner Kindheit auch einen großen Hund, der seine Wachaufgabe sehr ernst genommen und am Tor Party gemacht hat, wenn man direkt am Grundstück vorbeiging. Uns Kindern hat man also beigebracht, dort einfach die Straßenseite zu wechseln, wenn uns das unangenehm ist. Wir gewöhnten uns rasch daran und der Hund blieb ruhig: Problem gelöst. Vielleicht wäre das ja, wie auch @Annali beschrieb, auf deiner Route auch einen Versuch wert?

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vor 15 Stunden schrieb Tannenbaum:

Liebes Forum,

 

ich oute mich mal als Nicht-Hundebesitzer. Allerdings habe ich ziemliche Schwierigkeiten mit den Hunden in der Gegend und möchte euch um Rat bitten.

Jedes Mal wenn ich durch das Dorf in dem ich Wohne spaziere werde ich aus-gebellt. Es sind so 2 bis 3 Hunde welche hinter einem Zaun warten und wenn ich vorbei komme werden sie aggressiv. Das ist besonders nervig, wenn ich früh Morgens zur Arbeit muss oder Abends noch einen Sparziergang mache. Da hätte ich gerne Ruhe und möchte auch nicht, dass die Nachbarschaft gestört wir.

Ich habe schon versucht stehenzubleiben, damit die Tiere mich beschnuppern können, auch stampfen oder gegen den Zaun Klopfen habe ich versucht. Bei einem Hund hilft das Stampfen tatsächlich und er ergreift die Flucht und verstummt. Bei den anderen Hunden sind die Versuche Fehlanzeige. Auch den Dialog mit einem Hundebesitzer habe ich bereits gesucht. Der meinte aber die Hunde sind richtig erzogen, sie sollen bei Passanten am Gehsteig anschlagen. Ist das tatsächlich die Lehrmeinung? Oder habe ich nur einen selten dummen Hundebesitzer getroffen?

 

Heute hatte ich im Nachbardorf wieder so einen Hund, der bei vorbei spatziern aggressiv wurde. Als ich stehen blieb konnte ich mir zum Gekläff auch noch das Geschimpfe vom 200kg schweren Frauchen anhören.

 

Welchen Umgang empfehlt ihr mir mit den Tieren? Ich hätte einfach gerne meine Ruhe und nicht jedes mal ein Bellkonzert wenn ich durchs Dorf gehen. Ich überlege mir ein Ultraschall Abwehrgerät zu kaufen. Hilft das?

Wechsel einfach die Seite oder such Dir einen anderen Weg, wenn es Dir nicht passt das Hunde IHREN Bereich schützen.

Unsere schlagen auch an, vor allem werden sie nicht ruhiger wenn irgendwelche Vollhonks meinen vor dem Haus/den Hunden stehen bleiben zu müssen.
Das dreht die meist noch mehr auf.
Mit dem Stampfen oder gegen den Zaun klopfen, da würde ich direkt mal zurück stampfen...
Ich finde es immer "witzig" das sich nicht Hundehalter erdreisten müssen Hunde zu "erziehen".
Wenn wir uns dann aber bei der Kinder Erziehung einmischen würden, oh was dürften wir uns da anhören ? 
Oder die Nachbarschaft die meint Quer über die Straße blöcken zu müssen….dieses dumme Gesabbel muss man sich auch anhören Tag für Tag..
Wir Hundehalter müssen uns den ganze Scheiß auch gefallen lassen oder gehen dem aus dem Weg und Du meist bei Dir sollte es anders sein ?
Oder beim Gassi gehen, wenn die Hunde kurz bellen, das man sich da dann auch beschimpfen lassen muss...
Und dann sich wundern warum die Leute (Hundehalter) immer "komischer" reagieren !?



Sorry, aber da kriege ich echt die Pimpernellen...

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gebemeinensenfdazu

Prinzipiell  glaube ich ja mehr an einen Ultraschallgerätverkaufsagenten als ursächliche Motivation.

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Nebelfrei
vor einer Stunde schrieb JB-6:

Wechsel einfach die Seite oder such Dir einen anderen Weg, wenn es Dir nicht passt das Hunde IHREN Bereich schützen.

 

Nur ist die Strasse eben nicht ihr Bereich, sondern der Bereich, der allen gehört. Dass Passanten ständig die Strassenseite wechseln sollen, finde ich eine Zumutung. Die Hundebesitzer haben darauf zu achten, dass das nicht nötig ist, zb eben die Hunde nicht unbeaufsichtig draussen lassen.

Oder eben mit den Hunden arbeiten, dass sie wissen, wo ihr Bereich ist und wo nicht.

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vor 1 Stunde schrieb JB-6:


Ich finde es immer "witzig" das sich nicht Hundehalter erdreisten müssen Hunde zu "erziehen".

 

Würden die Hundehalter das selbst übernehmen, würde kein Passant auf die Idee kommen sich einzumischen.

 

Ich habe selbst jahrelang in einem Wohngebiet gewohnt wo ich mehrmals tätlich, teilweise mit verängstigten Pflegehunden, an einem am Zaun kläffenden Hund vorbei musste. Teilweise schoss dieser im Dunkeln total unerwartet an den Zaun, so dass ich samt meiner Hunde auf der Straße stand. Seite wechseln war nicht möglich da dort kein Gehweg war. Ich fand das, obwohl ich selbst Mehrhundehalter bin, extrem nervig.

 

Manche meiner Hunde bellen jetzt auch mal am Zaun. Ist auch völlig normal, aber ich bin immer in der Nähe um mich dann selbst zu kümmern und das wissen sie inzwischen natürlich. Wenn ich aber Hunde, die das Grundstück bewachen würden, unbeaufsichtigt länger oder immer wieder draußen lasse entsteht so ein Verhalten. Klar der Hund passt auf weil es der Besitzer nicht tut. Geht für mich gar nicht.  

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Herdifreund

Zuerst mal: In was für einer Gegend findet das Ganze statt? Würden meine Hunde nicht so reagieren, hätten wir ein gewaltiges Problem miteinander. Bzw. Würde ich die (Hunde)Welt nicht mehr verstehen. Man mag es kaum glauben, aber vor nicht allzu langer Zeit war so ein Verhalten von vielen Hunden nicht nur erwünscht, sondern führte, wenn es nicht vorhanden war, zur "Entsorgung der nutzlosen Töle". 

Und würde ich jemanden dabei erwischen, dass er meine Hunde (Die sich auf unsere Grundstück befinden und nur ihren Job machen) mit Ultraschall "angreift", wäre das Bellen die allergeringste Sorge die er hätte. Wobei ich aus Erfahrung weiß, dass diese Spielzeuge bei meinen nicht den Effekt haben, der gewünscht ist. Meine werden dabei sehr aggressiv, bzw. richtig wütend. Und es fällt mir dann sehr schwer sie davon abzuhalten, die Quelle anzugehen. Das mussten schon  2 "Maulwurfabwehrgeräte" in unserem Garten mit ihrem Leben bezahlen.

 

Man sollte nicht vergessen, dass nicht jeder Hund bei Schmerzen oder unangenehmen Geräuschen wegläuft. Manche versuchen auch einfach die Quelle "auszuschalten. Sollte man auch bedenken, wenn es um Reizgas geht.

 

Da wir recht abgelegen wohnen und es bei hundelosen Nachbarn in den letzten Jahren schon zu Einbrüchen gekommen ist, haben die nichts gegen das Bellen unserer Hunde. Ganz im Gegenteil: Da nächtliche Besucher  bei uns vorbei müssen wenn sie zu den anderen Dorfbewohnern wollen, fühlen die sich sicherer mit den Hunden. Das das auch mal der Zeigungsbote ist wird dabei als normal hingenommen. Und da es sich auch noch um HSH handelt, kennen sie im "Territorial-Verteidigungsmodus" auch nicht Freund oder Feind. In dem Modus gilt da, außer mir und meiner Frau, erst mal JEDER sls potentieller Feind

 

Und das ist auch gut so. Es hat nicht jeder über den Zaun zu fassen, es muss nicht jeder ungefragt in den Garten. Schon gar nicht, wenn wir nicht da sind.  Und wenn man so dämlich ist, sich direkt vorm Tor aufzubauen um den Hunden beim Bellen zuzuschauen, muss man sich halt damit abfinden, dass sie immer wütender werden. Bevor es da aber zur Eskalation kommen würde, wäre erfahrungsgemäß der ein oder andere Nachbar vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen. Ob das angenehmer ist als bellende Hunde, lass ich mal dahingestellt sein.Geht man einfach vorbei, ist das Gebell genau so schnell vorbei, wie es begonnen hat. 

 

Reden wir aber von einer Stadt oder Wohnsiedlung, sollte man den Halter evtl. Mal darauf ansprechen. Vielleicht hilfts?

 

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