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Frustration beim Gassi gehen


Alanza

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vor 35 Minuten schrieb Nebelfrei:

Naja, der Mittagsspaziergang von 12-1 ist eine Stunde, der Anfang davon 20(?)min? Finde ich zu wenig. 

 

Hin sind es ca 35 bis 40 Minuten je nachdem wie lang ich gehe und dann dasselbe zurück. 

 

vor 35 Minuten schrieb Nebelfrei:

Ich verstehe, dass du unter der Woche nicht mehr Zeit am Stück hast, aber zb am Wochenende einfach mal 2-3 Stunden durch die Landschaft bummeln, ohne Klicker, dafür mit Bächlein, Baumstrünken etc.

 

Wir machen das an einigen Wochenenden aber nicht an jedem. Meinst du reine geh zeit 2-3 Stunden? Das machen wir gar nicht. Maximal 2 Stunden. Wir sitzen aber gerne mal am Fluss und er kann machen was er will. Kommt eben auch darauf an wie ich arbeiten muss. 

 

Eine Frage. Wieso soll ich gutes Verhalten, was er von sich aus zeigt nicht Klickern und Belohnen? 

Soll ich schlechte Verhaltensweisen ignorieren? 

 

Nehmen wir an, ich bin gerade mit ihm im Wald. Er hat seine Hunde zeit, darf ohne mein zutun Junghund sein. Er darf überall rein, ins Unterholz, scheucht Hasen auf und was dort sonst alles Keucht und Fleucht. Denn das wird er tun, wenn ich ihn nicht mit einem Klicken der Zunge leise korrigiere. Damit er das auch weiterhin zuverlässig tut, klicke ich mit dem Klicker und gebe ein Leckerli. Soll sich ja auch schließlich für ihn lohnen auf Frauchen zu hören, danach darf er ab durch die Mitte. 

Spinnen wir dieses Bild weiter. Uns kommt ein Jogger/ Radfahrer wahlweise ein Spaziergänger entgegen. Das läuft so ab. Hund sieht Jogger/Radfahrer und findet die unheimlich cool, weil die bewegen sich so schnell. Ein kurzer Blick zu Frauchen. Da er seine Hundezeit hat, reagiert Frauchen nicht und Hundi denkt, er darf endlich, endlich diese sich bewegenden Menschen Hüten und seinen Impulsen nachgehen. Der einzige der dann kurzzeitig glücklich ist, ist der Hund. 

Ist es nur ein Spaziergänger, wird er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hinrennen, sich schwanzwedelnd auf den Boden schmeißen und nach Streicheleinheiten betteln, bevor er dann ganz aufgeregt an diesen fremden Menschen hochspringt. Wieder freut sich nur der Hund, bis er mal von wildfremden einen Tritt bekommt. 

 

Bitte korrigiere mich, wenn ich irgendetwas missverstanden habe. Kann natürlich sein, das wir gerade aneinander vorbei reden.

 

 

vor 35 Minuten schrieb Nebelfrei:

Warum erst am Mittag der erste Spaziergang? 1 Stunde in der Morgendämmerung täte bestimmt gut, wenn der Hund erst am Mittag, rauskommt ist er halt am Explodieren

 

Ehrliche Antwort? Weil ich Langschläfer bin und ohne Kaffee + Aufwachzeit bei mir nichts geht. Und das meine ich so. Der Hund hat nichts von einer explodierenden Hausdrachen, der bei Kleinigkeiten genervt reagiert. Und ihm macht das nichts aus, hat sich einfach so eingespielt. Er überdreht auch mittags nicht.

 

@nyan Danke schön für deinen Beitrag! Wahr sehr hilfreich. 

 

Darf ich fragen woher dein Border kommt? Also ich meine mehr Arbeitslinie oder Show ? 

Meiner kommt aus einer Leistungsorientierten Zucht, mit viel Power unter seinem kleinen Hintern. Ich Frage das nicht, um irgendwie anzudeuten meiner braucht mehr Programm, wie deiner.  Ich frage aus Interesse und eventuell einschätzen zu können, wie ähnlich beide sich sind. Ich hoffe du weißt was ich meine?

Ja ich bin mittlerweile auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich zu viel mache. Habe gestern Abend und heute den ganzen Tag überlegt. Mir zusammen geschrieben, wie viel ich wann, was mache. Ich werde Mantrailing auf 1 mal im Monat runter schrauben. Schnüffelspaß wird erstmal bleiben, das ist nur zwei mal im Monat und da darf er auch immer mit den Hunden spielen. Und generell ist das eigentlich mehr Spiel und Spaß. 

 

Den Workshop mit dem Antigiftködertraining machen wir zu ende. Das sind noch zwei Termine. Danach werde ich nichts neues buchen.

Ich schau mir das dann mal über 1-2 Monate an, wie er sich verhält. 

 

Eine Frage des Verständnis, was er 'können' muss. Wir reden hier von zb. Platz, Sitz, bei Fuß oder?  Nicht von Erziehung, also Regeln was er darf und was nicht usw. richtig? 

 

 

@Bable  Auch dir vielen Dank für deine Antwort! Hat mir ebenfalls sehr weiter geholfen. :) 

 

 

 

Ich mochte mich zwischen durch bei allen Bedanken. Auch wenn ich manchen Antworten nicht zustimme, nicht verstehe oder andere Meinung bin, ihr helft mir. Allein durch das antworten eurer Fragen, regt es mich schon zum Nachdenken an!  

Dieser Hund, mein Teufelchen auf vier Pfoten, ist seit 18 Jahren mein Traum und ich bin einfach auch glücklich ihn zu haben, egal wie anstrengend er ist. Möchte natürlich alles richtig machen. Fehler aus der Vergangenheit mit seinem Vorgänger vermeiden usw. aber das ist eben nicht leicht für mich umzudenken. 

Zwischen Herdenschutzhund und Border gibt es massive Unterschiede und ich habe mir vor allem am Anfang schwer getan. 

Ich habe eben viele Verhaltensweisen von früher noch drinnen. Das ist mir auch heute erst wieder beim Spazieren gehen aufgefallen. Immer alles im Blick haben. Wo starrt der Hund hin, ist da etwas, was ich übersehen habe? Kommt da ein Jogger von hinten? Wie ist seine Körpersprache gerade? Wann muss ich reagieren.

 

Ich muss eben auch noch an mir arbeiten! Aber ich bin guter Dinge, wird schon werden. 

 

 

 

 

 

 

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vor 37 Minuten schrieb Bable:

klar, er schnappt einfach rum. Jetzt ist es keine Übersprungshandlung mehr sondern er wehrt sich gegen deine grobe Behandlung. Er versteht ja nicht warum du das tust (vorheriges Verhalten war „nur“ Übersprungshandlung). Du „kämpfst“ jetzt mit ihm. 
 

wie gesagt: „Kampf“ statt Hilfestellung (mir ging es übrigens nicht besser)

 

Genau deswegen finde ich den Ansatz auch nicht gut. :)

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@Zurimor es macht ME nach einfach keinen Sinn :) sogar egal mal jetzt ob gut oder schlecht :) auch liebevolles streicheln würde hier für mich keinen Sinn machen (zwar schmerzfrei für Hund aber dafür schmerzhaft für HH). 
 

aber ich denke, ich verstehe was du meinst :) 

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vor 46 Minuten schrieb Alanza:

Darf ich fragen woher dein Border kommt? Also ich meine mehr Arbeitslinie oder Show ? 

Meiner kommt aus einer Leistungsorientierten Zucht, mit viel Power unter seinem kleinen Hintern. Ich Frage das nicht, um irgendwie anzudeuten meiner braucht mehr Programm, wie deiner.  Ich frage aus Interesse und eventuell einschätzen zu können, wie ähnlich beide sich sind. Ich hoffe du weißt was ich meine?

 

Mischlinie, mütterlicherseits Arbeitsblut, väterlicherseits ist von Show, Sport und Arbeit alles vertreten, vorrangig aber entferntes Ausland und er ist aus dem VDH.

Meiner hat weder optisch noch vom Typ her groß etwas von ner Showlinie abbekommen, zudem hat er (neu erst herausgefunden) eine beginnende SDU. Er ist daher wohl extremer als die meisten anderen BC, ändert aber nichts daran, dass man immer schauen sollte wie das Leben aussieht für das sie über die Zeit gezüchtet wurden. Kein Schäfer bespasst seinen Junghund, sondern die lernen im Grunde nur den Alltag und ansonsten: Aushalten können. Ggf. gibt es vereinzelte Versuche an den Schafen. 1-2x die Woche wenige Minuten, Rest ist wieder Alltag in eher reizarmer Umgebung. 

Vom Grundtyp her ist meiner sehr aufgeschlossen und umweltsicher, unfassbar viel wtp und wtw und nervenstark, kein Hibbeltyp und sehr klar im Kopf. Er hat Pfeffer im Hintern und braucht nen Bruchteil einer Sekunde um angeknipst zu sein, schläft aber auch ordentlich (ohne Box, war aber ein steiniger Weg). Ansonsten ist er ein echter Clown und für jeden Blödsinn zu haben. Seine SDU hält nur leider dagegen weshalb er sich oft selbst total im Weg stand/steht zwischen Wollen und Können. Wir sind aktuell auf dem Weg der Besserung, er wird sehr jodarm ernährt und wir hoffen, das seine Schilddrüse sich von allein wieder auf die Reihe bekommt und wir ohne Medikamente auskommen können. Genaueres weiß ich dann in 3-6 Monaten.

 

Der Hund war für mich eine totale Umstellung: Vorher hatte ich eine ziemlich kranke Chihuahua Hündin (sie musste leider vor kurzem mit 7 Jahren gehen) die gegensätzlicher nicht hätte sein können. Der BC stand aber für mich fest seit ich einen Hund will (vor mehr als 20 Jahren), den Wunsch erfüllt hab ich mir aber erst jetzt bzw vor 1 1/2 Jahren, da die Voraussetzungen nie passten für den Typ Hund. Dafür bin ich dank dem etwas kaputten Border nun gerüstet für den nächsten, der ziemlich sicher ein Spaziergang dagegen wird 😅

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@nyan Von deiner Erzählung her passt das wie die Faust aufs Auge. Das könnte ebenso gut meiner sein. :D 

 

Darf ich dich fragen, wie sah den ungefair euer Tag aus bzw. Woche? Einfach, damit ich irgendwas habe, woran ich mich orientieren kann. 

Das ist echt nicht leicht den Mittelweg zu finden. Ich dachte, ich habe ihn aber anscheinend doch nicht. :(

 

Ich habe von so vielen Border Leuten gehört, ich mache zu wenig und dachte immer: noch mehr? ne, der ist erst 7 Monate, das sehe ich nicht ein.  Anderer seits sind die meisten davon im Agility recht erfolgreich und wollen die Hundis auf dem Platz durchgeknallt. Sorry ich habe nichts gegen den Sport aber wenn ich mir das bei meinem vorstelle, bekomme ich eine Gänsehaut im negativen Sinne.   

 

 Irgendwie bin ich gerade demotiviert und es ärgert mich, dass ich einfach nicht sehe, wann es zu viel und wann es zu wenig ist... Das kann doch eigentlich gar nicht so schwer sein oder? 

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HansMueller
Am 21.10.2019 um 20:56 schrieb Alanza:

Wenn ich so wenig mache, explodiert er mir.

Langsam reduzieren. Hunde fordern was sie gewohnt sind.

 

Ich hatte meinen ersten Welpen/Junghund auch überfordert und viele Probleme. Jetzt mit dem zweiten Welpen/Junghund, mit dem ich überhaupt keine Probleme habe, merke ich erst, daß ich mit dem Ersten mehr Probleme hatte, als mir bewusst war. Und ich merke wie viel einfacher/besser mit dem Zweiten ist. Geduld, Impulskontrolle, Frustration, Bindung, usw. Dabei habe nur folgendes anders gemacht: Viel kürzere Gassigänge, viel weniger Hundekontakte und viel weniger Training. 

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Alltag war sehr gemischt und nur davon abhängig wie das Tierchen so drauf war (Unsicherheitsphase, Hormonschub, zuviel Input, etc.).

 

Dinge die immer stattfanden, weil sie eben mein Leben sind: Er kam täglich mit zur Arbeit und war somit für ein paar Minuten täglich einer Großstadt ausgesetzt und der Büroumgebung mit knapp 100 Kollegen und bis vor kurzen im Großraumbüro mit etwa 20 Leuten. Das ist auch der einzige Punkt von dem ich nie abgewichen bin, da ich (bis auf wenige Ausnahmen wie Urlaub oder mal Mobile Office) nunmal nichts daran ändern konnte.

 

Ansonsten hatten wir Phasen wo es täglich nicht mehr gab als 2x am Tag ne Runde um den Block (der Herr kackt nicht in den Garten, also musste das eben auch sein) und einmal die Woche dann rund ne Stunde Freilauf irgendwo im nirgendwo - das war etwa um den 7. und 8. Monat rum, mal für 1 Woche, dann auch mal für 3 Wochen

Dann gab es aber auch Phasen wo wir problemlos 1x die Woche zum longieren konnten und oder Hundeschule - Junghundkurs und zusätzlich noch 2-3x Freilauf je 45-90 Minuten - vorrangig ab dem 9. Monat

Punkt 12. Monat ne echt ätzende Unsicherheitsphase, da war er für 3 Wochen wieder ein rohes Ei was auseinander floß sobald man es nur schief ansah

Immer wenn er mal ne "gute" Zeit hatte, haben wir auch mal geklickert oder Dummys gesucht (entspricht 1x alle 2-3 Wochen für wenige Minuten)

 

Hundeschule und Co gab es seit dem 11. Monat gar nicht mehr, weil Winterpause war und er nach der Pause dann 13. Monate alt war und zu nichts mehr wirklich in der Lage. Den Frust und Stress wollte ich ihm und mir ersparen und meine Prioritäten lagen nicht beim schönen Fuß laufen sondern im Alltag.

 

13. - etwa 19. Monat war dann ein heiteres Gemisch aus massive Entwicklungen (jagen, sexuell sehr gesteigertes Interesse), Krankheiten, Tod meiner Hündin und dementsprechend war auch dann das was ich mit ihm gemacht habe. Mal sehr wenig für 1-2 Wochen, dann wieder mehr. Fokus lag aber auch da nur auf Alltag, nicht auf Kunststücken. Auslastung bringt der Alltag genug für nen jungen, vor Hormonen strotzenden Border. Wenn der Hund in der Lage ist, bin ich aber immer für geistige Forderung und Förderung in Maßen. Meiner kam da beispielsweise an die Schafe, was dann aber wegen Krankheit abgebrochen werden musste.

 

Bei ihm merke ich den Unterschied zwischen zuviel und zu wenig sehr stark: ist es zuviel wird er ätzend (aufdringlich/frech, schlechter ansprechbar, sehr aussenorientiert, wirkt ruhelos und schläft schlechter) und ist es zu wenig, dann wird er einfach nur kreativ, strotzt vor toller Ideen (zumindest in seinen Augen) und bleibt dabei immer komplett ansprechbar und "bei mir" (also nicht so aussenorientiert) da er dann ja in Erwartungshaltung kommt ENDLICH etwas tun zu dürfen, weil laaaaaaaaaaangweilig und die Hummeln im Hintern nerven.

Letzteres kenne ich aber kaum von ihm, das war nur während der Krankenhauszeit meiner Hündin so. Er war da für 3 Wochen quasi abgeschrieben.

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HansMueller
vor 29 Minuten schrieb Alanza:

Ich habe von so vielen Border Leuten gehört, ich mache zu wenig

Die sind in einem Teufelskreis gefangen. Ihnen wurde erzählt, daß man diese Rasse viel beschäftigen muss. Dann gewöhnen sich die Hunde daran und weil sie fordern woran sie gewöhnt sind, denken die Menschen, daß es stimmt und erzählen es weiter. Ich habe mittlerweile aber schon von einigen Border/Malinois/Leistungszucht-Leuten gelesen, die empfehlen im ersten Jahr nichts anderes als Ruhe zu trainieren. 

 

vor 29 Minuten schrieb Alanza:

Das kann doch eigentlich gar nicht so schwer sein oder? 

War beim Ersten ein großes Thema bei uns und ich war mir so sehr sicher, daß wir uns zwischen Unter- und Überforderung bewegen. Dabei lagen wir im nachhinein so falsch. 

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Und ich weiß jetzt bereits was ich beim nächsten anders mache. Es wird noch weniger gemacht (longieren, Junghundkurs) und noch mehr Fokus auf Alltag gelegt.

Die Kapazitäten die dafür drauf gingen, fehlen woanders einfach.

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vor 12 Minuten schrieb nyan:

Und ich weiß jetzt bereits was ich beim nächsten anders mache. Es wird noch weniger gemacht (longieren, Junghundkurs) und noch mehr Fokus auf Alltag gelegt.

Die Kapazitäten die dafür drauf gingen, fehlen woanders einfach.

 

Wir haben bis heute nicht einen einzigen Kurs gemacht und leben gut damit. :)

 

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