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Persönlichkeit


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@Fiona01 mein Hund reagiert auch mal sozial inkompetent und drangsaliert andere weil er ein fordernder, aktiver Typ ist. Trotzdem ist er sozialisiert und artgenossenverträglich :) (Gerade sehr junge Hunde werden auch gerne mal pro forma in Grenzen gewiesen). 

 

Ein anderes Beispiel: mein Hund kennt es so gut wie nicht, von anderen drangsaliert zu werden, da er „aktiv fordernd“ ist. Dreht sich das um, ist er völlig überfordert und reagiert extrem: Flucht oder Angriff. Beides ist möglich und stellt eine übertriebene Reaktion dar, die in seinem Typ liegt, der ME nicht unbedingt mit Konfliktfähigkeit (innere wie äußere) glänzt ;) 

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Ich denke, es ist schwierig eine Persönlichkeit zu beschreiben, ohne implizit auch zu werten. Fast alle geeigneten, treffenden Wörter haben auch eine bewertende Konnotation. Nach der möglichst "nicht wertenden" Beschreibung käme anschließend ja immer auch der Nutzwert des Ganzen und ab dann wird sowieso immer gewertet. Bei Menschen wird so eine Einordnung von "Persönlichkeit" ja ständig gemacht, informell in unseren Köpfen und offiziell mit genormtem Begriffsapparat bei Therapien, Trainings oder Beurteilungen durch Lehrer, Arbeitgeber oder Gefängnispsychologen. Beschreiben und werten ist ja fast ein und dasselbe in diesen Zusammenhängen. In unserer heutigen westlichen Welt will man ja bewertende Informationen über das "Material Mensch" weitergeben können (Arbeitszeugnisse z. B.: teamfähig, durchsetzungsfähig, motivierbar, schnelle Auffassungsgabe ...) oder Probleme bearbeiten, die ein Individuum mit seiner Lebenswelt hat, damit es erfolgreicher und glücklicher ist.

 

Etwas zu beschreiben heißt auch Kontrolle darüber zu haben, weil man die Definitionsmacht besitzt. Solche psychologischen und mehr oder weniger wissenschaftlichen Modelle hängen ja von der Kultur und ihrem Menschenbild ab, die sie erschafft. Die Bewertungen ändern sich auch. Hier mal der Begriff "Psychopathie":

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article118599774/Forscher-entdecken-Erfolgsmodell-von-Psychopathen.html

Die Checkliste des Kriminalpsychologen Hare zur Erkennung von Psychopathen. Es gibt demnach eine auffällige Korrelation mit Kriminalität:

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_D._Hare

Stand heute im Westen: Psychopath sein ist wunderbar und positiv, wenn man es sozial akzeptiert auslebt und keine Gesetze bricht.

 

Man will doch auch als Mensch immer Worte finden, damit man etwas überhaupt fassen kann. Es soll ja seit kurzem z. B. "hypersensible" Menschen geben (1/4 der Menschheit, glaube ich), die typische Eigenschaften und soziale Probleme haben und dadurch oft sehr verunsichert sind. Wenn sie dann erfahren, dass es einen Begriff dafür gibt, sollen sie oft erleichtert sein, weil sie sich ihre Probleme plötzlich erklären können. Ursache und Wirkung sind durch dieses Modell fassbar geworden, es ist dann "normal" so zu sein und man ist nicht mehr allein betroffen. Nun kann man damit "arbeiten", wenn man möchte. Die Bewertung von "Hypersensibilität" nimmt die Umgebung je nach Kontext vor (nicht belastbar genug, ungesellig / einfühlsame Künstlernatur, die mehr sieht als andere) und davon abhängig auch der Hypersensible selbst (bin zu nichts zu gebrauchen und ecke nur an / ich kann mehr als 3/4 der anderen Menschen und suche Umgebungen, wo meine Persönlichkeit ein Vorteil ist). Wenn man sich dessen bewusst wird, kann man handeln.

 

Das ist ja auch bei der Hundeerziehung von Vorteil, wenn man erst mal Begriffe wie "Angsthund" oder "Deprivationssyndrom" kennt, das richtig zuordnen und darauf eingehen kann. Für mich sind das immer theoretische Modelle (wie jede Form von westlicher Wissenschaft), mit denen man dann arbeitet. Die Anwendbarkeit in der Praxis ist der Nutzwert. (Auch wenn das so klingt wie "Wahr ist, was nützlich ist.")

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@@Bable  Interessant! Ist dein Hund denn intakt und du konntest auch noch mal feststellen, dass er zwischen Kastrat und intakt unterteilt? 

 

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@Fiona01 ja, unkastrierter Rüde (aber erst 2 Jahre alt ;) dh. er zeigt Tendenzen aber inwiefern die sich verfestigen sei mal dahingestellt: Er testet auch manchmal noch Grenzen aus). Generell scheinen Kastraten weniger kritisch zu sein aber nicht grundsätzlich unkritisch. Auffällig ist, dass er auf stark unterwürfiges Verhalten heftig reagiert.

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gebemeinensenfdazu
vor 1 Minute schrieb Bable:

Auffällig ist, dass er auf stark unterwürfiges Verhalten heftig reagiert.

Das finde ich nun gar nicht auffällig und auch nicht geschlechtsspezifisch. Ich kenne eigentlich keinen Hund, der das gut findet.

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@gebemeinensenfdazu naja, den anderen Hund zu attackieren weil er sich auf den Rücken rollt finde ich schon etwas übertrieben ... beim Welpen finde ich es sogar intolerant. sorry OT. Um zum Thema zurück zu kommen: hier stellt sich für mich dann eben die Frage der Ausprägung der Sozialkompetenz - im Hundetyp verankert kann der Hund hier nicht angemessen reagieren. Theoretisch betrachtet natürlich und unter der Prämisse dieses Threads. 

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