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Hund, Mann und das dumme Geschirr


Alanza

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gebemeinensenfdazu

@RenegadeDas ist ja keine isolierte Situation , sondern das Produkt kontinuierlichen Umgangs miteinander. Mein Hund und ich reden häufig miteinander. Sie ist wirklich sprachaffin und dazu sehr sensibel, d.h. sie riecht, hört und fühlt , dass es um etwas geht, das irgendwie Rücksichtnahme verlangt.

Die Witze von wegen der Hund würde weghören sind so richtig unpassend für meinen Hund, die belauscht ja sogar Fremde. Und es nimmt wirklich die Erregung und Anspannung heraus. Das sind echte Dialoge, bei denen der Hund herunterfährt und nach Alternativen sucht.

Also: es steckt ein kontinuierlicher gewachsener Umgang dahinter, der sooft wie möglich auf  Kooperation abzielt- Dauerteamwork unterwegs, Zeigen und Benennen, ich verstecke Beute sie muss suchen, sie versteckt Beute, ich muss suchen, sie kann mitessen, wenn wir etwas essen usw. Wir tauschen uns häufig aus. Sie kennt das und weiss, dass ich ihre Angebote oft genug annehme.

Deswegen mache ich das so. Hätte sie sich nicht bewegt, hätte ich sie noch einmal angesprochen.

Das ist jetzt hypothetisch: Hätte sie sich auch dann nicht bewegt, hätte ich wohl irgendeinen Snack an die Stelle gelegt. Dann wäre sie aufgestanden.

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vor 8 Stunden schrieb black jack:

@Kibu mich irritiert deine Vorstellung von Rangordnung....das sind doch  wirklich  veraltete Modelle. 

 

Veraltet ist die Meinung Hunde ständig dominieren zu müssen.

Aber Rangordnungen gibt es doch in allen sozialen Gruppen. In der Mensch-Hund-Beziehung sollte ich als Hundehalter doch möglichst die höhere Stellung einnehmen. Schon zur Sicherheit meines Hundes, aber auch Anderer.

Wie soll ich ihn sonst zurückrufen, wenn er eigentlich gerne dem Hund dort drüben eines überbraten möchte, der Meinung ist das Reh im Wald zu jagen, dem Kind den Ball weg zu nehmen, ...?

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vor 1 Stunde schrieb Kibu:

Veraltet ist die Meinung Hunde ständig dominieren zu müssen.

Aber Rangordnungen gibt es doch in allen sozialen Gruppen. In der Mensch-Hund-Beziehung sollte ich als Hundehalter doch möglichst die höhere Stellung einnehmen. Schon zur Sicherheit meines Hundes, aber auch Anderer.

Wie soll ich ihn sonst zurückrufen, wenn er eigentlich gerne dem Hund dort drüben eines überbraten möchte, der Meinung ist das Reh im Wald zu jagen, dem Kind den Ball weg zu nehmen, ...?

Wie du deinen will-to-please Hund zurück rufen sollst, fragst du? 

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Eifelkater

Durchsetzen und positive Verstärken schließen sich doch nicht gegenseitig aus. Im übrigen weder beim Tier noch beim Menschen. 

Und nur weil man Chef ist, heißt dass ja nicht, dass man auf die Belange des anderen keine Rücksicht nimmt. Geht aber eben nur in bestimmten Grenzen. Die geben zum einen die Hunde selber vor, liegen aber natürlich auch im Individualbereich der jeweiligen Menschen. 

 

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vor 54 Minuten schrieb Holo:

Wie du deinen will-to-please Hund zurück rufen sollst, fragst du? 

Nee - ich möchte wissen, wie man einen Hund zurück ruft, der gerade lieber dem Reh hinterher möchte und der meinung ist, dass die diskussion auf Augenhöhe gerade warten kann, weil ...das Reh tut es nicht? 😉

 

... aber ich habe das Gefühl, die Diskussion dreht sich im Kreis.

Ich denke ich bin aus dem Thema raus. 🤷‍♀️

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Nebelfrei

Ich finde auch, das hat nichts mit dem Thema zu tun.

Das Problem des Hundes ist mE kein Hierarchieproblem, sondern eher Unsicherheit.

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vor 16 Stunden schrieb Alanza:

 

Du sagst es, ich muss nur ein gutes finden. 

 

 

 

Da bin ich ehrlich gesagt deiner Meinung. 

 

 

Es klingt nicht nur so, es ist so. Mir gegenüber zeigt er so ein Verhalten nicht, bei mir ist ein 'Nein' aber auch ein 'Nein'. 

Mein Mann hat erst in der jung Hunde Phase damit angefangen obwohl ich ihm oft gesagt habe, er soll ihm nicht alles durchgehen lassen und ich dann teilweise dazwischen gegangen bin. 

Die beste, anschaulichste Situation war folgende:  Mein Mann sagt zu Rio 'Platz', Rio macht Sitz und starrt ihn fragend an. Er sagt es nochmal, Hund starrt ihn weiter an, als ob mein Mann nen Knall hat. 

Mein Mann hat mich, weil ich stumm daneben stand, angeschaut und gefragt ob er 'Platz' vergessen hat. Nope, Hund hatte gerade nur keinen Bock und hat getestet ob er mit 'Sitz' durchkommt. 

 

Ich war leider, leider auch nicht dabei. :( Er ist Sensibel, aber mein Mann hat seit damals vieles, vieles verändert in seinem Umgang mit ihm. Eben weil auch er dazu gelernt hat und ich ihn auch oft meiner Trainerin vor die Füße geworfen habe. 

 

Es macht mich halt selbst auch irgendwie traurig. Er möchte gerne die selbe Bedeutung für Rio einnehmen, wie ich sie habe. Das geht aber nicht, wenn er nichts macht mit ihm.

Ich habe auch schon Vorgeschlagen, dass er das Hundi nimmt und einfach mal für ne Stunde mit ihm so richtig Cooles Zeug erlebt. Leckerli in Baumstümpfen verstecken, Spielen, Rennen usw. Genau mit sowas kommst du bei Rio weit. Er liebt Futter aber Spiel und Spaß ist das aller beste.  Aber es ist bei einem Vorschlag geblieben. Leider.

Ich mag mich kurz nochmal auf die Situation mit deinem Mann beziehen, in der der Hund "Sitz" und nicht "Platz" gemacht hat.

Das lässt sich auch einfach mit einem alternativen Handeln erklären, dass ihm Angeboten wurde. Viele von uns verstärken solches handeln, da das gerade in Extrem-Situationen Gold wert sein kann.

Kleines Beispiel: Hund im Jagdmodus, der in diesem Moment voll in seinem Programm ist und nicht runterfahren kann. Bekommt einen Rückruf - weil er aber gerade nicht zurückkommen kann, aus reiner innerlicher Natur, bietet er ein stehen bleiben an. Halter kann Hund nun abholen, das gemeinsame Ziel ist also trotzdem erreicht.

 

Meine führt auch nicht immer Platz durch und bietet dann eher mal ein mürrisches Sitz an. Dann ist sie einfach ungeduldig, oder der Boden zu kalt oder oder. Das hat aber alles nichts damit zu tun, dass mein Hund mich oder andere nicht respektiert. Ich kann ihr auch, wie Kibu, Zecken ziehen, das Maul untersuchen, rundherum drehen und untersuchen wie ich lustig bin und auch schmerzhaftere Behandlungen durchführen. Ich bin aber kein "Leithund", "Alpha" oder weiß der Geier was, noch habe ich das je so aufgebaut. Ich bin eher Verfolger der "Hund = Partner"-Theorie und eben positiver Verstärkung.

Und wenn an all diesen verkorksten Thesen etwas dran wäre, dann dürfte ich mittlerweile nicht mehr in meinem Bett schlafen, mein Hund wäre mit Kindern nicht kompatibel und würde den TIsch in meiner Abwesenheit abräumen. Tut sie aber alles nicht, und zwar weil wir auf einer Augenhöhe sind.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass sie unter härterer Hand, Dominanzkram usw, eher und sehr schnell explodiert wäre. Sie verknüpft negative Erinnerungen recht schnell und nachhaltig, geht dabei entweder in die "Flight"- also Flüchten Methode über- oder aber in die "Fight"-Kampfmethode über, wenn Flüchten für sie keine Alternative ist, oder sich als nicht hilfreich rausgestellt hat. (Das gestehe ich ein, habe ich in einem konkreten Fall als Ersthundehalter selber in der Hundeschule nachhaltig verkackt, weil diese eher auf "Die müssen das mal klären, sonst steht das ewig zwischen ihnen" gesetzt hat und ich drauf gehört habe.) Letzteres sollte also nie der Fall sein und das zu mir flüchten immer möglich sein und von mir unterstützt werden.

 

Was im übrigen auch durchaus der Fall sein kann, aber eher bei nordischen Rassen der Fall ist: Hinterfragen. Ist das Kommando "Sitz" für ihn überhaupt sinnvoll oder denkt er sich gerade "Jo, warum soll ich das denn jetzt machen? Hab ich keinen Bock drauf und sehe ich keinen Sinn hinter." Hat dein Mann diesbezüglich im Hinblick auf Sitz überhaupt mal was mit ihm aufgebaut über Leckerchen, Spielzeug oder gemeinsame Aktivität. Klingt meines Erachtens nämlich nicht so und dann wäre das ganze ziemlich schnell erklärt. Was ich mich hierbei auch frage: Hat überhaupt mal jemand anderes außer dir etwas von deinem hund verlangt? Einen einfachen Trick oder Sitz? Das wurde bei meiner sehr häufig auch von anderen abgefragt, so dass eine einseitige Kommunikation nur zwischen mir und dem Hund gar nicht entstehen konnte.

 

Ich glaube bei euch ist einfach eine Menge ungünstig gelaufen, mit einer Rasse die viel Kommunikation und einarbeitung braucht.

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gebemeinensenfdazu
vor 3 Minuten schrieb Shyruka:

mein Hund wäre mit Kindern nicht kompatibel

Das hat andere Ursachen, wie man aber mit diesen erzieherisch umgeht, macht sich dennoch bemerkbar. Mein Hund wird nie lieben, wenn jemand schreit und sich außergewöhnlich benimmt (außer es sind engste Freunde und Familie, die sie auch anders kennengelerntund dadurch Vertrauen aufgebaut hat), aber sie hat gelernt, auch Ausweichen zu können. Aber wirklich "kompatibel" würde ich das nicht nennen.

 

Alternativen Zulassen statt Kommandos Einfordern ist finde ich sehr wichtig im positiven Umgang.

@Kibu Wa Herdifreund im anderen Thread schildert,

vor 12 Stunden schrieb Herdifreund:

Auch wenn HSH sehr eigensinnig sind, bzw. sich nicht der Willkür menschlicher Halter unterwerfen (wohl ein Punkt warum will to please Hunde, bzw. Hunde überhaupt so beliebt sind .... Endlich jemand der macht was man will, egal wie unsinnig das auch sein mag.) sind sie als sehr soziale Tiere natürlich kooperativ. Das aber nicht im Sinne von Befehlsempfängern, sondern im Sinne eines Mitglieds im sozialen Verbund. Sie haben wie viele andere Hunde ein sicheres Gespür für die Gemütslage ihres menschlichen Partners (Partner dürfte die Verbindung von HSH zu Mensche wohl am ehesten beschreiben) und reagieren entsprechend. Es ist überhaupt kein Problem einen solchen Hund (im Rahmen der für ihn sinnvoll erscheinenden Handlungen) zu irgendwas zu bewegen. Oft eben nur nicht in Form eines Kommandos, sondern im Rahmen der (hoffentlich vorhandenen) intellektuellen Überlegenheit des Menschen dem Hund zu vermitteln, das der Hund auch will was Mensch will. Findet Hund (sozial) sinnvoll etwas gewünschtes zu tun, wird er es tun. Zwingt ihn seine genetische Bestimmung aber zur Handlungen die seiner eigentlichen Aufgabe entsprechen, dann muss man sich auf den Hund einlassen und kann nicht einfordern. Soll heissen: Wenn ein HSH z.B. der Meinung ist, irgendetwas in seiner Umgebung müsse gesichtet und gesichert werden, dann wird er es tun. Und niemand hält ihn davon ab. ABER man kann ihn im Rahmen einer vernünftigen Kooperation "abholen". Geht man zu ihm und löst die Situation (was ab und an schon etwas peinlich sein kann... aber da muss man als HSH Halter durch), dann wird sich sein Verhalten schneller als bei jedem anderen Hund normalisieren.

Kooperation/ Partnerschaft, wechselseitig toleranter Umgang, Alternativvorschläge annehmen, gemeinsam nach Lösungen Suchen, Vertrauen ineinander und auf die SINNVOLLEN Entscheidungen des anderen zu haben.... das geht meiner Meinung nach bei Hunden jeder Rasse- wird aber leider nicht bei jeden gemacht.

Stattdessen werden Duldsamkeit (fies) und bzw. oder Bestechlichkeit (nicht so fies) genutzt. Es geht aber sehr wohl ohne peinliche Machtverhältnisse. Akzeptanz für andere Entscheidungen entsteht aus der Erfahrung, dass richtige Entscheidungen getroffen wurden - also sichergestellt wurde, dass z.B. niemand des Sozialverbandes angegriffen oder belästigt wurde, alle Spass haben durften, alle den Überblick behalten konnten, was Neues entdecken usw. man also alle Anliegen gleichermaßen berücksichtigt und auch mal die Vorschläge des anderen annimmt.

 

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pixelstall

@gebemeinensenfdazu Du beschreibst genau das, was ich mit strukturell meine ;) Wobei es da in meinen Augen durchaus eine "Hirarchie" gibt, aber Autorität kann ich nicht einfach behaupten, die muss ich mir "verdienen"/bzw. meine Kompetenz in Form von wohlwollenden Entscheidungen beweisen, so daß der Hund seinen Vorteil darin erkennt mir Entscheidungen zu lassen, vor allem in Überforderungssituationen. Dazu gehört dann auch, nie gegen den Hund bzw seine Emotionen/Anlagen zu arbeiten, sondern Komplize zu werden.

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gebemeinensenfdazu

Hm, dieses Prinzip Vorschläge zu machen, sich gemeinsam zu beraten, den anderen in die Planung miteinzubeziehen und nicht auf der eigenen Entscheidung zu beharren ist dabei ein Kernelement.

Wenn man das konsequent macht, sind auch Konsequenzbefürworter*innen zufrieden😉. Da die Zuschreibung von "Kompetenz" aber von der Bewertung des Hundes abhängt und jeder Entscheidungen abehnen und annehmenkann ist es keine hierarchische Struktur würde ich meinen

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