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Hund & Co: Außerartliche Kommunikation und Interaktion


Gast

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Außerartliche Kommunikation sowie Interaktionen finde ich ja ist ein verdammt spannendes Thema! 

 

Den Anlass zu diesem Thread gab's hier:

 

https://www.polar-chat.de/hunde/topic/110713-das-elefantengedächtnis/?do=findComment&comment=3041329

 

Der Köterling hat 2 Pferde auf seiner "Fahndungsliste". Es kam im Folgenden die Frage auf woran Khan das festmacht.

Er kann es überhaupt nicht leiden wenn sich jemand nicht höflich/sozial verhält, für Stunk in der Gruppe sorgt oder (aus seiner Sicht) grundlos "rumpampt" und biestig ist. 

Darauf hin die Frage von @Laikas

"Sorry für OT: Verstehen Pferde und Hunde einander? Khan merkt ja, dass da jemand sozial auf Krawall gebürstet ist, das finde ich eigentlich schon erstaunlich." 

 

Meiner persönlichen Erfahrung nach ein klares JA! 

Ich finde das auch gar nicht erstaunlich! Beides sind hochsoziale Lebewesen mit einem breiten Kommunikationsspektrum und der grunsätzlichen Fähigkeit zu lernen und sich "Dinge" zu Merken. Mensch kann ja auch "Hund" lernen und Hund lernt "Mensch". Menschen und die Pferde können sich gegenseitig verstehen, kommunizieren und interagieren. Warum dann nicht auch Hund und Pferd? Körpersprache des anderen lesen lernen, Stimmungen erkennen und sogar übernehmen (Stichwort: Stimmungsübertragung) , funktioniert wunderbar. 

Mal abgesehen davon dass Pferd und Hund uns Zweibeinern olfaktorisch meilenweit überlegen sind und schon allein daher viel vom Gegenüber wahrnehmen. 

 

Pauschalisieren möchte ich es jedoch nicht. Da gehört auch "üben" und eine gewisse Bereitschaft bzw. Notwendigkeit für beide Artfremde Individuen dazu - auch ein selbst (innerartliches) halbwegds gutes Sozialverhalten (bzw. -bewusstsein). 

 

In unserem Fall besteht ein kleines soziales Netzwerk aus 4 verschiedenen Arten (Mensch, Pferde, Hund, Katze) die gemeinsam leben. Daher hatte Khan gar keine andere Wahl als zu lernen mit Pferden umzugehen und zu interagieren. Das Miteinander ist hier Lebensgrundlage.

 

Spannend fände ich jetzt total ob und wie eure Hunde diesbezüglich so "drauf" sind. Von @KäptnKörk meine ich schon gelesen zu haben dass Spock auch so ein artübergreifend kommunikativer Typ ist?!?.....

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Stimmt, Hunde und Katzen leben ja auch oft eng zusammen. @KleinEmma hat ja Paula und Emma gerade zusammengeführt. Und Schäferhunde, die an Schafen arbeiten, kennen sich doch sicher auch mit den verschiedenen Schafen aus, umgekehrt lernen Schafe, die verschiedenen Hunde einzuschätzen?

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Zu dem Schaf-Hund- Thema hab ich null Erfahrung. Denke aber ja - wenn auch nicht so differenziert wie jetzt bei Hund und Katze im selben Haushalt, oder Hund und Pony im Alltag und vor allem beim Wanderreiten.

Aber ein gegenseitiges Ab- und Einschätzen kann ich mir da schon gut vorstellen. Mindestens ein ganz banaleschles "tut Hund/Schaf das oder sieht so aus passiert immer das".

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pixelstall

Es gibt ja auch Hunde, die mit Pferden und Katzen usw spielen... Lotti hat mal ein Fohlen angefiddelt, dieses ist eingestiegen und am Zaun hin und her gerannt und Lotti ist mitgefetzt - die waren irgendwie auf einer Wellenlänge und immer wenn wir an dieser Weide vorbeigekommen sind war Lotti schon vorher am gucken -.- und zack kam das Fohlen schon angerannt und dann gings wieder los :D Seitdem Fiddelt Lotti alle Pferde an -die Kontakt aufnehmen.

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KleinEmma
vor 1 Stunde schrieb Lyris:

Körpersprache des anderen lesen lernen, Stimmungen erkennen und sogar übernehmen (Stichwort: Stimmungsübertragung) , funktioniert wunderbar. 

 

Genau, sie können es lernen - und das fasziniert mich auch immer wieder, da Tiere ja ohne Worte den anderen kennenlernen müssen.

 

Emma kam mit 6 Wochen zu uns und damals lebten zwei ältere Hunde und ein Kater mit uns zusammen. Der Kater wiederum kam ebenfalls im Alter von 6 Wochen zu uns und wuchs mit unseren Hunden auf. Er konnte also schon hündisch. 

 

Emma fand den Kater anfangs unheimlich. Der saß nämlich da und beobachtete die Emma - ganz still und "starrend". Sie hat ihn dann auch beobachtet und irgendwann waren sie sehr dicke Freunde. Sie hatten ihre ganz eigene Art miteinander  zu spielen und lagen auch gemeinsam auf einem Kissen.

 

Emma fand also jahrelang alle Katzen prima. Dann stieß sie das erste Mal auf eine Katze, die einen Buckel machte und Emma abwehrte. Emma hielt Abstand, obwohl sie das von bis dahin keiner Katze kannte. 

Vor 2-3 Jahren waren wir bei Freunden für 2 Wochen zu Besuch, mit Wohnmobil. Da wir nahe an einer Straße standen und zudem Hühner, Katzen, Gänse und andere Tiere im Garten liefen, blieb Emma angeleint. Eine Katze saß dann eines Tages unter dem PKW unserer Freunde, als ich mit Emma vom Spaziergang zurückkam. Weder Emma noch ich hatten das Tier gesehen, das plötzlich blitzschnell hervorkam, Emma verhaute und wieder unterm Auto verschwand. Seitdem waren Katzen für Emma ein richtig rotes Tuch.

 

Und dann kam Anfang Oktober Paula zu uns. Emma war empört und Paula ebenso. Beide verstanden sich anfangs nicht, denn Paula ist scheinbar nicht mit Hunden aufgewachsen, so wie es bei unserem Kater der Fall war. Es waren die typischen Missverständnisse der unterschiedlichen Kommunikation vorhanden ( z.B. Hund wedelt freundlich, Katze sieht das gar nicht als freundlich an u.ä. ). Die 2 mussten ihre Körpersprachen lesen lernen. 

Jetzt, zwei Monate später, ist das kein Problem mehr. Sie verstehen sich. Was lustig ist: Die Katze ahmt den Hund nach. D.h., sie beobachtet, welche Gewohnheiten Emma hat und eignet sich diese auch an. 

 

Und was heute Morgen beeindruckend war: Die Tierärztin kam für Impfungen von Emma und Paula. Emma hat immer Angst vorm Tierarzt und so stand sie wieder leicht zitternd und angespannt da. Paula, die Katze, ging zu Emma, schnupperte erst vorsichtig und schmiegte sich dann an Emmas Beine. 

 

 

Ich denke, wenn die Tiere oft zusammen sind, können sie die Sprache des anderen lernen. Pferde zum Beispiel kann Emma immer noch nicht richtig einschätzen. Wir haben mit Pferden nichts am Hut. Hin und wieder reitet unser Vermieter hier herum und kommt auch zum Plausch an unseren Zaun. Emma und das Pferd beschnuppern sich gegenseitig, aber Emma findet das Pferd immer noch zu groß und unheimlich. Sobald das Pferd den Kopf tiefer neigt und sich Emma nähert, macht Emma einen Satz  zurück. 

Das Pferd wiederum hat Hunde einschätzen gelernt. Anfangs hatte es fast Panik, wenn ein Hund zu ihm kam und wenn der Hund auch noch bellte, wollte es am liebsten flüchten. Hier laufen aber immer Hunde frei herum und die meisten verbellen das Pferd. 

Heute bleibt es sehr ruhig, nur wenn Hunde sehr "aggressiv" bellen, wird es nervös.

 

Da fällt mir noch was ein. Wir hatten Hühner. Da wir oft draußen sind, hatte Emma genügend Gelegenheit, die gefiederten Tiere kennenzulernen. Haben z.B. die Hühner aufgeregt gegackert, weil sie gerade einen internen Streit hatten ( :D ), hat sie nicht reagiert. Gackerten sie aber aufgeregt, weil z.B. ein Greifvogel über unsere Gegend flog, dann wurde auch Emma aufgeregt. Sie schaute sogar nach oben und wollte den Greifvogel verbellen.

 

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fritzthecat
vor 12 Minuten schrieb KleinEmma:

Was lustig ist: Die Katze ahmt den Hund nach.

Da fällt mir eine Anekdote aus Fritz' Jugend ein. Er gehörte zu den Katzen (bzw. meiner Erfahrung nach überwiegend Katern), die gern mit ihren Leuten und deren Hunden spazieren gehen. Ich ging eines Morgens mit  meinen damaligen Hunden die Straße lang Richtung Ortsrand, Fritz im Schlepptau, als von hinten ein Nachbar im Auto gefahren kam. Fritz marschierte da mitten auf der Straße. Ich ging mit den Hunden so weit wie möglich vom Fahrbahnrand weg, ließ die Hunde absitzen und rief Fritz zu mir. Der kam schnurstracks und setzte sich wie ne Eins zu den Hunden. Dem Nachbarn fiel die Kinnlade runter. 

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DerOlleHansen

Hund und Pferd: War einst mit meinem ersten Hund offline unterwegs und kam an einer Pferdekoppel vorbei. Hund war nicht zu halten und lief auf einen Hengst zu. Eigentlich passt Hund/Pferd (Jäger/Beute) ja nicht so gut ... daher war ich sehr besorgt, was wohl passiert. Für einen Rückruf war es längst zu spät ... Es gab ein paar Interaktionen zwischen dem Hengst und meinem Hund, die ich nicht so recht deuten konnte und plötzlich spielten die beiden miteinander! Abwechseln jagte einer den anderen über die Koppel, es gab auch Ruhepausen und dann ging es wieder los. Die anwesenden Stuten sahen ebenso verblüfft zu wie ich.

Irgendwann ließ sich mein Hund auch zurückrufen - genug gespielt.

Wir waren dann im Lauf der Wochen noch 2,3 mal dort: immer das gleiche Spiel, nur dass es sofort losging, da Hengst und Hund sich ja schon kannten und aus weiter Ferne begrüßt hatten. Irgendwann waren diese Pferde fort, später kamen andere, die wollten nicht mehr spielen.

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Schönes Thema.

 

Selbstverständlich können Hunde lernen andere Arten zu lesen, deren Körpersprache zu deuten.

Meiner Meinung nach tun sie das auch viel schneller und besser als wir Menschen.

Hunde lernen ja ständig, wir, obwohl es einem oft nicht so vorkommt,

angeblich auch. (Ich hege da bei einigen Nachbarn und Verwandten aber doch größere Zweifel!)

Nun lernen Hunde überaus gut ihre Menschen zu lesen,

da wird es für sie kaum ein Problem sein, eine so ausgeprägte Körpersprache wie die der Pferde

oder anderer Tierarten zu erkennen.

 

Ich selbst habe mir bis heute eine infantile Freude an zwischenartlicher Kommunkation

bewahrt. Ich finde es super, wenn mein Hund sich freut, wenn er hört, dass sich die Katzenklappe

bewegt und eine Samtpfote hereinkommt, oder er sich bei einem Spaziergang freut, weil

er ein bekanntes Pferd auf der Weide erblickt hat.

 

Wie Hütehunde Schafe lesen können, ist schon eine ganz besondere Nummer.

Ich empfehle allen Interessierten mal ein Trial anzusehen, denn dort starten

Hunde mit Schafen die sie nicht kennen, oft haben die Hunde noch nie

mit der zu bewegenden Schafrasse gearbeitet.

Es klappt dennoch.(Meistens!)

 

Spock der schon als Youngster Besen zum Spielen anstiften wollte.

 

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