piper1981 10. Dezember 2019 Teilen 10. Dezember 2019 Ich habs im anderen Thread schon angedeutet- Für mich bedeutet "Assistenzhund" oder "FamilienHund eines Behinderten sein" nicht automatisch, dass es dem Hund schlecht geht. Tierquälerei würde ich das schon mal gar nicht nennen. Da wird es genauso wie bei allen anderen Hundehaltern auch, solche und solche geben....Die einen kümmern sich, die anderen nicht. Selbst wenn ein Hund nicht jeden Tag mehrere Spaziergänge bekommt, finde ich das, je nach Hund, nicht schlimm, solange er trotzdem die Möglichkeit bekommt sich zu lösen, zb im Garten, gepflegt wird, essen bekommt und ansonsten bei seinem Menschen sein darf, vll sogar noch Aufgaben bekommt...Da finde ich Vollzeitarbeitende, bei denen der Hund 8 Std und länger alleine ist, schlimmer für so ein hochsoziales Tier. Verwahrlosen ist natürlich nicht ok, aber das passiert bei allen Bevölkerungsgruppen, nicht pauschal bei Behinderten. Was ich allerdings schon mal mitbekommen habe und für den Hund nicht fair fand: Der Hund wurde nur als reines Arbeitstier angeschafft. Das ist meiner Erfahrung nach, aber auch eher die Ausnahme. Bei den Meisten Rollstuhlfahrern die ich kenne, gab es vor Anschaffung schon Liebe zu Hunden oder es entwickelte sich eine, grade bei Kindern. 3 1 Link zu diesem Kommentar
Alanza 10. Dezember 2019 Autor Teilen 10. Dezember 2019 Ich kann ja nur aus meinen persönlichen Erfahrungen sprechen und vieles empfand ich bei den eher schlecht gehaltenen Hunden nicht, als Artgerecht. Was Kinder anbelangt, kann ich nicht mitsprechen. Diese habe ich nie betreut. Ich habe auch nie etwas über automatisch geschrieben. Bei weitem nicht, ich wäre im falschen Job, wenn ich die Vorurteile unterstützen würde. Ich finde einfach viele Stunden arbeit an einem Tag, 7 Tage die Woche, über viele Jahre zu viel für einen Hund. Kann natürlich auch falsch liegen. Es geht ja nicht primär um die beeinträchtigten Menschen, es geht viel mehr um die Arbeit als Assistenzhund und dessen Leben, wenn er wenig 'Freizeit' hat. Oder wie wäre es für einen Menschen 10 Stunden, jeden Tag, 7 Tage die Woche über 10 Jahre zu arbeiten? Ganz wenige schaffen das länger, als einige Jahre. Link zu diesem Kommentar
Gast 10. Dezember 2019 Teilen 10. Dezember 2019 Weder der Assistenz- als auch der Blindenhund arbeiten 10 Stunden am Tag, wie kommst Du denn darauf? Assistenzhunde werden eingesetzt bei posttraumatischen Belastungsstörungen, bei Hilfen im Alltag, Handy, Fernbedienung bringen, Schubladen öffnen, sie warnen z.B. Epileptiker vor einem Anfall, oder Asthmatiker. Blindenführhunde führen ihre Menschen beim Einkauf, zu Arztbesuchen, Besuch bei Familie und Freunden, etc. Dazwischen schlafen sie, spielen, fressen, gehen Gassi. Sie sind doch keine 10 Stunden im Dienst. Welcher kranke Mensch, der mit einem solchen Hund zusammen lebt macht denn 10 Stunden am Tag Action, in der er ständig den Hund braucht?@piper1981 Ich kann mich Deinem Hinweis nur anschließen, es geht diesen Hunden sicher um Längen besser, als bei Vollzeitarbeitenden 8-10 Std. allein im Haus eingesperrt zu sein Link zu diesem Kommentar
Alanza 10. Dezember 2019 Autor Teilen 10. Dezember 2019 @benno0815 Ich bin bei den Leuten früher über 8 Stunden am Tag zuhause gewesen? Die schlechter gehaltenen Hunde haben in der Zeit in der ich da war, ständig irgendetwas gebracht, gemacht, oder waren beim Einkaufen dabei. Ich weiß für was die Hunde eingesetzt werden Wobei die 10 Stunden ein übertriebenes Beispiel darstellt. Von Spielen habe ich ehrlich gesagt kaum etwas gesehen, genauso wenig wie vom Freilauf. Wie erwähnt kann ich auch einfach nur Pech gehabt haben und habe immer sowas zu Gesicht bekommen. Wobei ja auch einige gut gehalten wurden. Von dem Blindenführhund habe ich kaum etwas mitbekommen und da die Person viel unterwegs war, gehe ich einfach mal davon aus, dass es dem Hund gut ging. Ich habe ja auch um Erfahrungsberichte und Meinungen gefragt und nicht, welchen Hunden, es wo schlechter geht. Link zu diesem Kommentar
Gast 10. Dezember 2019 Teilen 10. Dezember 2019 Das Bild das du von Assistenzhunden beschreibst kann ich auch nicht bestätigen. Ich kenne zwar nicht viele, aber gerade im eigenen Haus brauchen die meisten Menschen nicht ständig Hilfe. Bevor für mehrere tausend Euro ein Assistenzhund bewilligt wird, hat man doch ein wenigstens einigermaßen behindertengerechtes Zuhause und kann viel allein machen. Und wenn sie wirklich 24/7 so hilfsbedürftig sind dass selbst Kleinigkeiten nicht ohne Hilfe gehen, gibt es auf Pfleger die einem per Gesetz zustehen. Denn viel kann ein Hund auch einfach nicht leisten. Das über den Tag verteilt immer mal wieder ein Kommando kommen kann, das mag sein. Aber eine stundenlange Dauerbeschäftigung ist wohl eher abnormal. In so einer langen Zeitspanne bringt ein Hund locker jeden Gegenstand der nicht niet- und nagelfest ist zum Halter und wird keine 10 Stunden brauchen. Außerdem haben die auch nicht unendlich viele bekannte Kommandos und demzufolge können sie auch nur eine gewisse Anzahl an Teilen apportieren. Ich finde wir sollten schon in realistischen Ausmaß bleiben. Link zu diesem Kommentar
Gast 10. Dezember 2019 Teilen 10. Dezember 2019 Ich kann das so nicht nachvollziehen, da musst Du wirklich extrem abweichende Erlebnisse gehabt haben. Ich arbeite in einer Behindertenwerkstatt, dort wird tiergestützte Therapie eingesetzt, das Wohlergehen der Tiere wird engmaschig vom Amtsveterinär überwacht. Es werden Ruhetage für die Tiere verordnet. Regelmäßige Tierarztbesuche und artgerechte Haltung muss nachgewiesen werden. Es finden Kontrollen statt. Die ausgebildeten Hunde sind einem Assistenzhundenetzwerk angeschlossen, die die Betreuung übernehmen, wenn der Besitzer krank wird, in die Reha oder ins Krankenhaus muss. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. In meinem Freundeskreis sind Leute, die Schulhunde und Assistenzhunde ausbilden, auch dort deckt sich nichts mit den hier beschriebenen "Misständen"... Link zu diesem Kommentar
Gast 10. Dezember 2019 Teilen 10. Dezember 2019 Ich habe vor längerer Zeit eine ganz gute Doku über Blindenhunde gesehen. Es wurde sehr gut der Unterschied zwischen "Arbeitsmodus" und "normalem Hundeleben" gezeigt und es wurde sehr betont, dass der Hund diesen "Freizeitausgleich" braucht, weil seine Arbeit echt anstrengend ist. In der Nachbarschaft gibt es einen Blindenhund. Den habe ich gestern mit der Tochter der fast blinden Halterin getroffen. So ganz normal auf Gassirunde war der Hund wie ausgewechselt. Fröhlich und verspielt statt pflichtbewusst an der Führleine (es geht noch ohne feste Führung). Es ist halt wichtig, dass Arbeitshunde solchen Ausgleich haben. Es gibt auch Hunde, die wollen arbeiten. Habe einen eindrucksvollen Bericht gesehen von einem Hund, der einem Karpfenteichbesitzer gehört. 1x im Jahr werden die Teiche abgelassen und die Fische eingesammelt. Das hat der Hund sich zweimal angesehen und hat dann eigenständig mitgeholfen: gaaaaanz vorsichtig die zappelnden Fische lebendig(!) zu Herrchen tragen. Der Hund sah bei seiner Arbeit sehr glücklich aus. Ich bin mir sicher, dass Blindenhunde und Assistenzhunde wissen, welche verantwortungsvolle Aufgabe sie haben und dass sie diese Arbeit für einen geliebten Menschen gern machen. Es ist dann die Pflicht der Halter (oder deren Helfer, wenn der Hundehalter nicht dazu in der Lage ist), nach der Arbeit auch für das Wohl der Hunde zu sorgen. Unterbleibt das, ist das einfach eine Sauerei einem sozialen Wesen gegenüber. Link zu diesem Kommentar
KleinEmma 11. Dezember 2019 Teilen 11. Dezember 2019 Ich kennen keinen einzigen Blindenführhund, aber jemanden, der Blindenführhunde ausbildet. Da sie eine Userin dieses Forums war oder ist, habe ich sie mal angeschrieben. Vielleicht hat sie Lust etwas dazu zu schreiben. Was ich von ihr weiß ist: Die Hunde werden bei ihr Zuhause ausgebildet. Sprich, der jeweilige Hund lebt dann bei ihr, bis er an die blinde Person übergeben wird - und die Übergabe erfolgt dann auch nicht von Heute auf Morgen. Link zu diesem Kommentar
Gast 11. Dezember 2019 Teilen 11. Dezember 2019 Diese These ist ungefähr so sinnvoll wie zu behaupten alle blonden Menschen hüpfen auf einem Bein . Beruflich und aus anderen Gründen stecke ich tief in diesem Thema, deshalb habe ich mich auch nicht geäußert. Soviel Unwissenheit und Vorurteile.im Jahr 2019... Menschen sind Menschen . Ich würde gerne nach Fakten fragen die über Hören/Sagen hinausgehen. Link zu diesem Kommentar
Kibu 11. Dezember 2019 Teilen 11. Dezember 2019 Ich durfte bei meiner letzten Fortbildung einen Hund erleben, der bei Tiergestützter Ergotherapie mitarbeitet. Der liegt vollig entspannt dösend im Raum, bis sein Einsatz kommt. Der dauert etwa bis zu 15 Minuten am Stück, und dann kann er wieder abschalten. Er machte auch absolut den Eindruck, dass ihm diese Arbeit Spaß macht. Einen Blindenhund oder Behindertenbegleithund kenne ich nicht. Ich finde die Leistung aber wirklich erstaunlich. Ich vermute aber schon, dass gerade Blinde, die ja ihrem Hund in besonderem Maß vertrauen müssen, und zusätzlich wegen des fehlenden Sehsinnes, in vielen Dingen viel feinfühliger sind, eine besonders enge emozionale Beziehung haben als "normale" HH, und sicher sehr an dessen wohlergehen interessiert sind. (was für ein Satz!) Link zu diesem Kommentar
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