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Futteraggression gegenüber Zweithund


Dracococo

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Dracococo

Hallo zusammen 😊👋,

 

ich und mein Freund haben da ein kleines Problem mit unseren zwei Fellnasen und würde gerne eure Meinung dazu hören.

Der Ersthund ist ein Beagle-Mädchen, 6 Jahre alt und seit Welpenalter bei uns.

Seit März diesen Jahres haben wir einen 5 jährigen Beagle-Mix Rüden aus dem Tierschutz zu uns geholt.

Die zwei verstehen sich eigentlich ganz gut. Problematisch wirds in letzter Zeit nur wenn es ums Futter geht.

Die Fütterung läuft immer in getrennten Zimmern ab, sodass jeder in Ruhe fressen kann.

Die Hündin ist beagletypisch verfressen. Das heißt der Boden wird, nachdem wir gegessen haben, gründlichst nach Krümeln abgesucht und inhaliert.

Jetzt kam der Rüde bei der Krümelsuche etwas zu nahe und sie wollte sofort auf ihn los gehen. Ich saß zum Glück daneben und hab sie gleich am Halsband geschnappt. Der Rüde ist ein äußerst ruhiger Zeitgenosse und geht bisher Gott sei Dank nicht auf das Gestänkere der Kleinen ein. Solche Situationen hatten wir in den letzten Tage des Öfteren. Leckerlis nebeneinander geben geht ganz gut. Nur eben wenn sie meint auf Futtersuche gehen zu müssen, duldet sie ihn zunehmend weniger in ihrer Nähe. Bisher bin ich immer dazwischen gegangen und habe sie ausgeschimpft. 

Von daher weiss ich nicht wie ernst es wirklich geworden wäre.

 

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir hier ein paar Tips geben, ob und wie man sowas abtrainieren kann?

 

Vielen lieben Dank schonmal 🙂

 

 

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Ausschimpfen würde ich die Hündin nicht. Das führt nur dazu dass sich die Situation zuspitzt und sie immer im Hinterkopf hat dass diese Situation so richtig mies für sie ist.

Ich würde einfach dabei bleiben und gucken dass der Rüde ihr beim fressen nicht zu nah kommt.

So schlimm scheint ihre Futteraggression ja nicht zu sein, wenn Leckerchen nebeneinander füttern gut geht.

Bei meinen zwei Rüden sieht es ähnlich aus. Der jüngere kommt schon mal unbedarft in Richtung Futternapf des anderen, dann gibt es auch Ärger.

Ich bin am Anfang immer dabei gewesen und habe den jüngeren geblockt. Mittlerweile geht er nicht mehr an den Napf des anderen, damit ist das Problem weitestgehend gelöst. Man kann es eben nicht immer verhindern dass es mal zu Futterstress kommt, aber man sollte es auf ein Minimum reduzieren damit sich diese Situationen nicht auf die Beziehung der beiden auswirkt.

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vor 7 Stunden schrieb Dracococo:

ob und wie man sowas abtrainieren kann?

 

"Abtrainieren" im Sinne von "wir machen jetzt ein paar Übungen und dann ist das erledigt" sicher nicht.

Es bedarf eines ständigen Managements von euch beiden, sodass im Laufe der Zeit ein Lern- und auch Gewöhnungsprozess einsetzt.

Also beim Ansatz von Aggressionen (Timing ist wichtig!) die Hunde trennen - nicht aggressiv oder schimpfend, aber sehr bestimmt. Den Hunden klarmachen, dass ihr beide das Verhalten nicht toleriert. Dazu kann ein Blick, ein Wort, eine Geste reichen. Sofort Alternativverhalten anbieten. Den kleinsten Ansatz von erwünschtem Verhalten loben und belohnen - Leckerlis scheinen ja bei "Staubsauger-Hunden" wirksam zu sein. ;)

Nie nachtragend sein! In einer Sekunde die Hunde getrennt, in der nächsten Sekunde gutes Verhalten freundlich belohnen.

 

Wenn gemeinsames Leckerli verteilen ganz gut geht (abwechselnd oder immer gleichzeitig?), würde ich das auch weiter spielerisch üben. Eventuell auch mal mit einer ganzen Hundemahlzeit, wenn die Art des Futters das zulässt. Wenn die Hunde das gut machen, zum Schluss loben und als Abschluss beiden gleichzeitig ein "Superleckerli" geben.

 

Insgesamt ist ein Dreivierteljahr eine kurze Zeit, um Gewohnheiten und seit Jahren angestammte Rechte(!) der Hündin zugunsten des Neuankömmlings zu ändern. Sie ist ja diejenige, die "abgeben" muss. Bis zur "trauten Zweisamkeit" können schon mal ein paar Jahre ins Land gehen.

 

Bei der Beurteilung von Aggressionen schaut dreimal hin, wer eigentlich anfängt! Als Mensch täuscht man sich oft, weil man den minimalen ersten Auslöser übersehen hat:

- Hund A zeigt dem Hund B ein Signal, dass er auf "Krawall" aus. Das ist aber so minimal, dass Mensch es übersieht.

- Hund B reagiert auf den Auslöser. Mensch glaubt nun, Hund B hätte angefangen und bestraft Hund B.

Manche Hunde sind so clever, dass sie dieses "Spielchen" erkennen und den Menschen als "Vollstrecker" mit einkalkulieren, denn der Mensch wird Hund B maßregeln. Hund A hat sein Ziel erreicht und steht auch noch als bemitleidenswertes Opfer da.

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fritzthecat

Ich sehe bei dieser Schilderung allerdings keinen Anlass für die Vermutung, in Wirklichkeit könne der Rüde krawallige Signale gesendet haben. Sie schreibt ja, der ist von Haus aus friedlich und geht nicht auf das Stänkern der Hündin ein. Und wenn er selbst nicht so verfressen und nicht futterneidisch ist, kann er sich in aller Unschuld der den Boden absuchenden Hündin genähert haben. Eine vergleichbare Situation hatte ich hier auch schon. 

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vor einer Stunde schrieb fritzthecat:

Ich sehe bei dieser Schilderung allerdings keinen Anlass für die Vermutung, in Wirklichkeit könne der Rüde krawallige Signale gesendet haben.

 

Nein, ich lese das aus der Beschreibung auch nicht heraus. Es ist nur der allgemeine Rat, immer ganz genau hinzuschauen.

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@DerOlleHansen nimm es mir nicht übel aber das klingt sehr nach  C.M.🙄

 

@sampower schlägt das gute,nötige Management vor ohne  die "Schuldfrage"zu stellen, meiner Meinung  eh Quatsch. 

 

Hunde besitzen eine  Eigenschaft die  vielen Menschen fehlt,sie handeln nicht um irgendwen arglistig zu täuschen usw.

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@black jack Es geht im Zusammenhang mit Hunden nie um "Schuld". Aber man sollte sich bemühen, Hundeverhalten richtig zu beobachten. Da ist vieles so schnell und unauffällig, dass man es als Mensch schwer hat, es zu sehen. Was nun der kleine Mexikaner mit der genauen Beobachtung von Hundeverhalten zu tun hat, erschließt sich mir nicht - ist aber auch egal.

Hunde können das Verhalten von Menschen sehr genau beobachten und zu ihrem Vorteil ausnutzen. Das ist objektiv gesehen einfach sehr praktisch. Darin liegt keine Arglist.

Hunden derartige menschliche Charakterschwächen zu unterstellen, wäre tatsächlich eine Beleidigung. ;)

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vor 19 Stunden schrieb Dracococo:

Das heißt der Boden wird, nachdem wir gegessen haben, gründlichst nach Krümeln abgesucht und inhaliert.

Jetzt kam der Rüde bei der Krümelsuche etwas zu nahe und sie wollte sofort auf ihn los gehen.

 


Hey, das kenne ich von meiner Hündin auch. Sie ist Ressourcenverteidigerin. Schon von klein auf. Wir haben das gut im Griff, da sie anfangs auch Menschen gegenüber verteidigt hat, aber anderen Hunden gegenüber konnte ich das nie abtrainieren...es wurde besser, aber die hohe Wertigkeit von Futter und das Bedürfnis es vor anderen Hunden schützen zu müssen, ist irgendwie immer tief in ihr geblieben.
Grundsätzlich ist das auch nichts tragisches, es ist normales Hundeverhalten, was im Fall der Fälle das Überleben sichert.

Bei uns zu Hause hat es in der Vergangenheit auch immer wieder mal gekracht zwischen meinen Hunden. Immer ging es ums Futter und immer war es mein Fehler, weil ich zu nachlässig war. 
Einfach abgewöhnen kann man das nicht. Man kann es trainieren, es in akzeptable Bahnen leiten, aber für meine Begriffe ist das auch eine Charaktersache des Hundes. Einem Hund, dem Futter meeega wichtig ist, wird man nicht einfach mal beibringen können, dass er keinerlei Grund dazu hat.
Nur verbieten und schimpfen ändert nichts an der Grundstimmung des Hundes - nämlich, dass er Grund sieht, verteidigen zu müssen - eher im Gegenteil, wenn solche Situationen noch unangenehmer sind für den Hund, spitzt sich das womöglich nur immer mehr zu und eskaltiert. 

Wir regeln es ganz einfach durch Management daheim. Die Hunde werden in getrennten Räumen gefüttert - und - da meine Hündin auch alle Krümel aufsaugen muss und ihren Futterplatz noch minutenlang danach verteidigt, lasse ich sie nach dem Fressen noch einige Minuten in dem Zimmer, warte, bis sie wieder entspannt ist und lasse die dann aus dem Zimmer raus....ab da ist die restliche Wohnung und auch mein Rüde kein Problem, er darf nur nicht gleich danach in das "Futter"zimmer.

Anfangs musste ich eine halbe Stunde warten, bis meine Hündin entspannt war nach dem Fressen (wir hatten schon Vorfälle vorher, weshalb sich das Verteidigungsmuster bereits schön etabliert hatte 🙄 ). Jetzt sind das 2 Minuten nach dem Futtern warten und dann kann sie wieder rüber. Wie gesagt, reines Management. Das gilt für alles Fressbare, was länger als ein paar Sekunden zu fressen braucht, also Kausachen und die Hauptmahlzeiten. Leckerlies nebeneinander gehen problemlos, sogar wenn eins runterfällt. Da habe ich es so geübt, dass ich meiner Hündin zuerst ein Leckerlie gegeben habe, dann meinem Rüden und meiner Hündin danach nochmal. Sprich: Da sie die meiste Angst hat, zu kurz zu kommen, ganz klar zeigen, dass das nicht der Fall ist. Das hat es mit der Zeit sehr entspannt. Oder Leckerlis zeitgleich geben. 
Auch am Essenstisch gelten klare Regeln, denn um etwaige Streitereien unterm Tisch vorzubeugen, wenn mal was runter fällt, ist das unverzichtbar. Beide Hunde sollen auf ihren Plätzen liegen bleiben, was man ganz einfach beibringen kann. 

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  • 2 Monate später...
Linuslorenz

Ich denke auch, dass man mit Maßregelungen nicht viel erreicht. Dennoch sollte man in der Lage sein, den Tieren Einhalt zu gebieten. Ansonsten ist es natürlich richtig, die Tiere getrennt zu füttern. Wenn sie sich sonst gut vertragen, wird das  mit dem Fressen meiner Meinung nach mit der Zeit händelbar. Es wird, denke ich, irgendwann so sein, dass der neue Hund der Hündin in bestimmten Situationen nicht zu nahe kommt und wenn das wirklich so ist, sollte man sich da nicht mehr einmischen, denn dann sind die Fronten geklärt.

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