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Hunde und Dankbarkeit?!


Gast

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Ich habe die Worte "ach, meine Hunde sind so dankbar, und das zeigen sie mir jeden Tag",

unzählbar oft gehört. Am meisten bei Haltern von Hunden aus dem Tierschutz.

Und ich halte diese Aussage für blanken Unsinn.

Hunde sind großartig und ich möchte nie ohne Hund sein,

aber Dankbarkeit haben sie nicht in ihrem Verhaltensrepertoire,

das ist ein menschgemachter Unfug.

Und selbst bei uns Menschen halten Viele Dankbarkeit für fragwürdig.

"Ich tue Menschen nicht gern einen Gefallen, allzu schnell hat man dadurch einen Freund verloren."

George McDonald-Fraser

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Schlimm finde ich, daß das oft erwartet wird. Und dann kommt das Hundetier an, kennt und weiß erstmal nichts und pinkelt auch noch auf den Teppich. Und weil es so undankbar ist muß es schnell wieder weg. 
 

  • Danke 1
  • Traurig 2
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vor 3 Minuten schrieb KäptnKörk:

ach, meine Hunde sind so dankbar

 

Ich seh`s genau andersherum: WIR sollten dankbar sein, dass wir sie um uns haben dürfen.

Dasselbe gilt für angeblich dankbare Blumen: wir sollten dankbar sein, dass wir uns an ihnen erfreuen dürfen.

 

Sag ich den Leuten oft auch direkt so, wenn ich den Spruch höre.

 

 

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Nebelfrei

Dankbarkeit würde ja voraussetzen, dass sie sich vorstellen könnten woanders zu sein.

Ich glaube ein Hund nimmt das Leben halt wie es ist. Jetzt ist er da und freut sich des Lebens. Warum er da ist, und dass es hätte schlechter laufen können, weiss er nicht. Auch wenn es ihm vorher schlecht ging.

Ist doch schön, dass sie nicht Grübeln.

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Ich habe auch das Gefühl das Tiere viel zu oft moralisch idealistische Vorstellungen übergestülpt werden.

Sie sollen dankbar sein. Sie sollen fair sein. Sie sollen teilen können. Sie sollen nicht nachtragend sein. usw.

 

Ich denke für diese kleinen Momente des Lebens kann ein Hund sicher ein verhalten zeigen, das man als "dankbar" beschreiben kann.

Wenn meine Hündin zu Weihnachten ein Stück Ente bekommt, freut sie sich sehr. Sie ist dann schon dankbar, könnte man sagen. 

Aber man sollte eben nicht denken, dass sie deswegen beim nächsten Unfug den sie im Kopf hat denkt "ach das lass ich lieber, weil gestern hat sie mir auch ein Stück Ente gegeben". 

So langfristig denkt kein Hund, bzw. über so viele Ecken denkt kein Hund.

 

Auch die Dankbarkeit über das "Retten aus dem Auslandstierschutz" überreißt kein Hund. Sicher freut er sich wenn er es gut hat. Warm und satt in einem gemütlichen Deckchen schlafen kann, aber das ist irgendwann auch "normal". Sie leben eben im Hier und Jetzt und philosophieren nicht über die Vergangenheit und die Zukunft. 

 

Sie sind glücklich und freuen sich auch über Kleinigkeiten. Sie sind dankbar, naja im entferntesten Sinne schon. Aber eben immer nur für einen kurzen Moment. 

Man darf das nicht überstrapazieren. Ich denke da wird im Grunde eine gute Bindung/Beziehung/Erziehung mit Dankbarkeit verwechselt. 

 

Ich glaube auch nicht das ein Tier versteht was Fairness sein soll. Das ist etwas das sich der Mensch ausgedacht hat. Die Natur war noch nie fair. 

Wir hätten das aber gerne so, ich auch. Leider ist das aber etwas an dem wir noch arbeiten müssen und ganz werden wir es nie schaffen.

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Dass Hunde eine grundsätzlich dankbare Haltung haben, weil man sie irgendwo hergeholt hat, wo es ihnen weniger gut ging, glaube ich nicht.

Wovon ich aber überzeugt bin ist, dass sie einem für konkrete Dienste schon dankbar sind. So als Beispiel: Puschel hatte ein riesiges Talent dafür, in jeden Brombeerstachel zu treten, den sie fand. Sie hatte es dann schnell raus, dass sie nur stehenbleiben und die entsprechende Pfote hochhalten muss, damit ich ihr den Stachel rausziehe. Hier gibt es ziemlich viele Brombeeren, wir hatten also oft Gelegenheit dazu. Nach einiger Zeit hat Fussel das genauso gemacht (die tritt aber viel seltener in die Piekser). Dafür, dass sie nicht selbst umständlich den Stachel mit ihren Zähnchen rausziehen müssen, sind sie glaube ich schon dankbar.

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Bei Hunden ist für mich "Dankbarkeit" schon sowas wie der Begriff bei den "dankbaren" Pflanzen, wenn es ihnen nämlich in ihrer Umgebung gefällt und sie damit glücklich und zufrieden sind. Bei den einen Hunden braucht es dazu mehr Aufwand, bei anderen weniger. Leicht zufrieden zu stellen, wäre dann "Dankbarkeit". Das sollte man auch lieber so sehen und nicht mit Menschendankbarkeit verwechseln und mit Vorwürfen anfangen als wäre man vom Hund betrogen worden. Ich traf z. B. mal meine Hausärztin beim Spazierengehen und sie beklagte sich bitter, dass ihr neuer Bordercollie ständig unzufrieden sei. Ob das bei meiner (ein BC-Mix) auch so wäre? Ständig will der was, mäkelt rum, bleibt nicht mal etwas länger einfach mal ruhig im Körbchen liegen. Ihre Freunde hätten inzwischen so einige TS-Hunde aufgenommen und die wären unendlich dankbar, sind glücklich und zufrieden mit jedem Futter und freuen sich an allem, was sie gerade bekommen. - Ich schätze, da gibt es auch ganz andere Erfahrungen mit TS-Hunden :D, z. B. Hunde, die sich eben nicht so schnell eingewöhnen können. Die sind ja nicht undankbar in unserem menschlichen Sinne, nur undankbar im Pflanzensinn. Und es gibt Hunde, denen im Alter die Knochen weh tun. Die sind auch nicht undankbar, wenn das harte Körbchen nun weh tut, nur anspruchsvoller oder bedürftiger.

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Ich finde ja, daß manche Hunde oft zu "dankbar" sind bei Besitzern, die diese "Dankbarkeit" gar nicht verdient haben. 

 

so weit

Maico

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Ich glaube, dass es genauso ist, wie Mark Rowland es in "Der Philosoph und der Wolf" beschreibt,

nämlich, dass Hunde klug sind, klug ohne etwas dafür zu können,

und den guten Moment nur für sich, und als genau das was er ist, wahrnehmen,

eben ein guter Moment. Während wir Menschen "äffisch" denken, den Augenblick mit einem Fenster für

Zukunft und Vergangenheit versehen und somit entwerten.

 

Allzuviel typisch menschliches Verhalten mag ich Hunden nicht zugestehen,

dafür habe ich sie zu gern.

 

 

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