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Tierschutz und Frühkastrationen


gebemeinensenfdazu

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Renegade

Mich stört an dieser Diskussion nachhaltig, dass man (wohlgemerkt als Mensch!) meint, man könne ernsthaft beurteilen, was eine Läufigkeit und deren Folgeerscheinungen für eine Hündin bedeuten. Ja, die Hündin ist vlt. anders als sonst. So what?

Muss denn alles so sein, wie wir Menschen es uns für uns und unsere Befindlichkeiten vorstellen?

Wir sind keine Hunde und sollten uns auch nicht anmassen, genau zu wissen, wie es Hunden in ihren verschiedenen von der Natur vorgegebenen Zuständen ergeht.

 

vor 15 Minuten schrieb fritzthecat:

 Unter natürlichen Bedingungen würde wohl kaum eine Hündin ihr Leben lang bei keiner Läufigkeit gedeckt, also auch nicht regelmäßig Scheinschwangerschaft und -Mutterschaft durchmachen. Ich glaube deshalb nicht, dass das von der Natur so vorgesehen und für die Hündinnen okay ist.

 

Den Gedankengang verstehe ich gar nicht.

Voraussetzung für Scheinschwangerschaft und -mutterschaft ist doch nicht die regelmässige Belegung.

Und wenn ich über regelmässige Belegung "unter natürlichen Bedingungen" Studien anstellen wollte, dann brauchte ich die nur in Spanien zu machen, wo es durchaus regelhaft passiert, dass Hündinnen bei jeder Läufigkeit gedeckt werden.

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vor 3 Minuten schrieb KerstinundTeddy:

Es werden überhaupt keine Anzeigen bearbeitet. M. E. würde das unter Zivilrecht fallen, im Endeffekt also einen Haufen Anwälte (sorry @Annali und alle anderen, die dieser Zunft angehören, das soll absolut nicht abwertend gemeint sein) reich machen.


Das macht keinen reich, lohnt sich als Anwalt überhaupt nicht - viel Arbeit für wenig Geld und schlechte Erfolgsaussichten. Erst recht, wenn Auslandstierschutz involviert ist, dann hat man noch mit der Frage der Rechtsanwendung zu kämpfen, also nach welchem Recht von welchem Land das Ganze zu beurteilen ist. Da gibt es sehr wenig Fälle, die wirklich verfolgt werden. Sehe es auch so, dass vertragliche Klauseln im Auslandstierschutz wenig bis keinen Sinn machen. Im Inland schon eher, muss aber gut durchdacht und gemach sein, kostet also Rechtsberatungskosten für die Tierschutzorganisation und viel muss auf Vertrauensbasis laufen. 
 

Heißt übrigens nicht, dass ich Frühkastration, also Kastration vor Geschlechtsreife, befürworten würde, auch nicht im Auslandstierschutz. 

  • Danke 3
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vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Und wenn sie infolge der Operation stattdessen Brustkrebs und Osteoporose kriegt, tut dir das nicht leid?

 

Es ging darum, dass einem natürliche Vorgänge nicht leid tun müssten, nicht um vermeintliche oder tatsächliche Lösungen.

 

vor einer Stunde schrieb Renegade:

Doch. Soviel mir bekannt ist, hat die Scheinschwangerschaft und -mutterschaft innerhalb eines Rudels (pardon!) die Funktion, dass die nicht belegten Hündinnen einspringen können, falls der Mutter eines Wurfs etwas zustösst, und sie sich selbst nicht mehr um ihre Welpen kümmern und sie ernähren kann.

 

Tatsächlich fände ich die Frage, wie oft, in welchem Alter und warum Hündinnen in natürlichen Sozialverbänden nicht belegt werden, sehr interessant. Und auch die Frage, ob es Hündinnen, die bereits selbst Nachwuchs hatten, dabei anders ergeht als "unerfahrenen" (ohne dabei der "die soll wenigstens einmal"-Fraktion in die Hände spielen zu wollen...).

Aber hier im Thread wäre das wohl etwas zu sehr am Rande des Themas.

 

vor 44 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

So ganz stimmt das nicht, weil genau hier wirklich KEIN Pro-Argument greift.

 

Dass die (örtlichen) Verhältnismäßigkeiten als Pro-Argument nicht greifen, würde ich nicht sagen. Wenn man mal von seinem hohen Ross herabsteigt und versucht, sich in Tierschützer im Ausland hinein zu versetzen (um die es jetzt ja offenbar doch geht, weil deutsche Tierheime da ja anscheinend doch schon etwas weiter sind), landet man ganz schnell bei folgenden Fragen:

  • Wie viel geringer ist die statistische Lebenserwartung früh kastrierter Hunde?
  • Wie viele nicht kastrierte Hündinnen werden in der ersten Läufigkeit gedeckt und wie wirkt sich die Entsorgung unerwünschter Welpen auf die statistische Lebenserwartung aller Hunde in dem jeweiligen Land aus?

Ein Tierschützer betrachtet ja nicht nur Einzelschicksale, er will möglichst wenig Nachschub und möglichst viel davon in ein gutes Zuhause vermitteln. Und natürlich misstrauen die dem Otto-Normal-Hundehalter, egal ob der nun Deutscher oder Spanier ist. (*) Die HuHa, die sooo gerne nur einmal Welpen haben wollen, sind doch gerade besonders nette, tierliebe Menschen, die einfach nur ein bisschen doof sind. Nach 2..3 Gesprächen kann man das einfach nicht durchschauen.

Und nein, Verträge sind da wirklich keine Lösung, weil sie a) nicht durchsetzbar sind und b) der für engmaschige Kontrollen nötige Aufwand im Sinne des Gesamtwohls aller Hunde vor Ort besser investiert werden kann. Und wie viele Hündinnen würden wohl noch vermittelt, wenn man sich vertraglich dazu verpflichten müsste, jährlich einen Attest vom TA vorzulegen? Und dass ein Rüde nicht doch schon im pubertären Sturm und Drang bei der ersten Gelegenheit die Nachbarshündin beglückt, lässt sich schließlich gar nicht kontrollieren.

 

(*) Klar könnten da die deutschen Vermittler ein gutes Wort für ihre Landsleute einlegen. Aber dann gucken sie sich die angebotenen Ups-Welpen auf Kleinanzeigenportalen an und sind sich doch nicht mehr so sicher...

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KerstinundTeddy
vor 3 Minuten schrieb Annali:

Heißt übrigens nicht, dass ich Frühkastration, also Kastration vor Geschlechtsreife, befürworten würde, auch nicht im Auslandstierschutz.

 

Bin ich völlig bei Dir, gut finde ich das ganz sicher nicht.

 

vor 8 Minuten schrieb Annali:

viel muss auf Vertrauensbasis laufen. 

 

Womit wir wieder am Anfang wären, Vertrauen, der Willen, Verträge einzuhalten, wie sie unterschrieben werden usw. 😞

 

Im Inland stellt sich mir aber die Frage, gibt es überhaupt Tierärzte, die sowas machen? Selbst hier fiele mir nur ein einziger ein, dem ich zugetraut hätte, Hunde und Katzen jedweden Alters auch ohne Narkose zu kastrieren, aber der ist glücklicherweise seit über 20 Jahren nicht mehr im Dienst.

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Ich schreibe doch nochmal was ..

Auf der einen Seite fordert man  Vertrauen auf der anderen Seite ist man nicht bereit den Menschen die sich nicht nur vom Sofa aus  engagieren zu vertrauen das es anders nicht leistbar ist. 

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gebemeinensenfdazu

Und wieder wird in keiner Weise auf "Sterilisation" eingegangen, beim Rüden "Vasektomie" ein völlig komplikationsloser Eingriff, bei der Hündin nicht ganz, deshalb wären selbst erbrachte Nachweise doch eine echte Alternative,  .

Das entsetzt mich langsam, dass niemals auf diese Alternative eingegangen wird.

@blackjackEs ist sehr wohl leistbar einen noch nicht fortpflanzungsfähigen Hund nach Deutschland zu bringen, das zeigen doch einige Forumsbeispiele hier.

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Renegade
vor 6 Minuten schrieb KuK:

Tatsächlich fände ich die Frage, wie oft, in welchem Alter und warum Hündinnen in natürlichen Sozialverbänden nicht belegt werden, sehr interessant. Und auch die Frage, ob es Hündinnen, die bereits selbst Nachwuchs hatten, dabei anders ergeht als "unerfahrenen" (ohne dabei der "die soll wenigstens einmal"-Fraktion in die Hände spielen zu wollen...).

Aber hier im Thread wäre das wohl etwas zu sehr am Rande des Themas

 

"Natürliche Sozialverbände"... danke für deinen Beistand bei meinem Wortfindungsproblem!

Und sonst - ja, interessanter Gedankengang. Ob eine Erforschung dieser Frage  allerdings hilfreich wäre bei dem Thema der Kastration aufgrund von "Leiden während der Läufigkeit und deren Folgen".... da bin ich mir gar nicht sicher.

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Nebelfrei
vor 18 Minuten schrieb Renegade:

Mich stört an dieser Diskussion nachhaltig, dass man (wohlgemerkt als Mensch!) meint, man könne ernsthaft beurteilen, was eine Läufigkeit und deren Folgeerscheinungen für eine Hündin bedeuten

Genau das tust du!

 

Ich lese hier immer wieder, dass die Hündin fast depressiv sei, völlig durch, nicht fressen mag (finde ich grundsätzlich alarmierend).

Und diese Symptome finde ich halt sehr negativ und bin froh, dass Wega das nicht ständig durchmachen muss.

Ich bin auch froh keine Angst vor einer Pyrometra haben zu müssen, das ist nämlich auch etwas was ich erst im Forum kennengelernt habe, und das sind viele

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Ich bin auch entsetzt. Mit solchen Worten wird es emotional.

 

Schreib doch Orgss an und frag nach warum nicht sterilisiert wird. Wir können es doch auch nicht ändern.

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Renegade
Gerade eben schrieb Michelle003:

Ich bin auch entsetzt. Mit solchen Worten wird es emotional.

 

Worüber? Was meinst du?

vor 1 Minute schrieb Nebelfrei:

Genau das tust du!

 

Nun ja, nicht mehr oder weniger als die "andere" Fraktion

vor 1 Minute schrieb Nebelfrei:

Ich lese hier immer wieder, dass die Hündin fast depressiv sei, völlig durch, nicht fressen mag (finde ich grundsätzlich alarmierend).

Und diese Symptome finde ich halt sehr negativ und bin froh, dass Wega das nicht ständig durchmachen muss.

Ich bin auch froh keine Angst vor einer Pyrometra haben zu müssen, das ist nämlich auch etwas was ich erst im Forum kennengelernt habe, und das sind viele

 

Und was liest du von Hündinnen, bei denen alles unproblematisch verläuft?

Nichts?

Siehste.

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