Zum Inhalt springen
Registrieren

Tierschutz und Frühkastrationen


gebemeinensenfdazu

Empfohlene Beiträge

sampower
vor 4 Minuten schrieb Nebelfrei:

 

Da hst du recht. Aber schau dich nur mal hier im Forum rum, wieviele 'problematiache' unsichere Hunde es hat, und ob die kastriert sind.

 

Auf Beiträge wie den von @KleinEmmazb wird gar nicht eingegangen, passt halt nicht ins Weltbild

 

Aber genau das meine ich doch. Man kann weder in die eine noch in die andere Richtung damit diskutieren weil man einfach nicht weiß wie sich der Hund entwickelt hätte wenn er nicht kastriert wäre.

Und das Unsicherheiten auch ohne Kastra auftreten können hat ja nie jemand bestritten.

 

Welchen Beitrag meinst du? Es haben doch ganz viele auf den ersten Beitrag von ihr reagiert

Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei

Was kleines aus dem Link

Zitat

Bei Hündinnen:
49% zeigen Fellveränderungen

 

 

Sorry, das glaube ich schlicht und einfach nicht, und wenn das nicht stimmt, kanns mit dem Rest auch nicht weither sein

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

In der oben verlinkten Originalstudie  (Aggression toward Familiar People, Strangers, and Conspecifics in Gonadectomized and Intact Dogs) sind zum Thema Krankheitsrisiken

die Quellen 44- 61 gelistet

Das ist glaube ich genug aktuelles Informationsmaterial.

 

Link zu diesem Kommentar
vor 5 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

@fritzthecat Wenn  könnte ich mir  eher vorstellen, dass zu Beginn der Scheinmutterschaft Konflikte auftreten, aber dann müssen sie ja schon lange nicht mehr von den Rüden getrennt werden .

 

Sophie Strodtbeck hat es im Interview beim Hundekongress genau andersrum beschrieben: vor und während der Läufigkeit gilt es, die Konkurrenz klein zu halten - da können auch verträgliche Hündinnen sehr ungemütlich werden. Können, nicht müssen.

 

In der Scheinmutterschaft bzw. kurz davor gilt es, sich potentielle Babysitter zu sichern. Die besten potentiellen Babysitter sind andere Hündinnen. (S. Strodtbeck hat es so formuliert: "da hat man oft den Eindruck, dass die das in der Läufigkeit zerschlagene Porzellan wieder kitten wollen".)

 

Außerdem hat sie alle diese Vorgänge als rein hormonell gesteuert beschrieben.

 

vor 2 Stunden schrieb Jiri227:

Gibt es denn hier jemanden, der einen frühkastrierten Hund hat und mal erzählen kann, welche Folgeschäden der Hund davon getragen hat?

 

Im Einzelfall bleibt es natürlich immer eine Vermutung.

Meine erste Hündin wurde vom Vorbesitzer kastriert. Ich weiß nicht genau wann, aber ich bin sicher, dass es spätestens nach der ersten Läufigkeit war. Das war damals in der Gegend sowieso üblich und sie lebte mit einem unkastrierten Rüden zusammen, da haben die ganz sicher nicht lange gewartet mit der OP.

 

Sie hatte ein Problem, dass eine typische Folge von Kastration sein kann (also bei kastrierten Hündinnen häufiger vorkommt als bei unkastrierten): sie hat sich beim einfachen rennen über die Wiese einen sehr komplexen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. In der Klinik, wo das schlussendlich operiert wurde, nannten sie es nur noch "Weichteilbruch" weil es einfach ausgeufert wäre, die Sehnen, Bänder usw. alle aufzuzählen.

Ob das auch im unkastrierten Zustand oder bei zumindest späterer Kastration passiert wäre? Keine Ahnung. Ich weiß nur dass Bänderrisse bei kastrierten Hündinnen statistisch deutlich häufiger vorkommen.

 

vor einer Stunde schrieb Nebelfrei:

@gebemeinensenfdazu

Wenn du von den Studien redest, könntest du vielleicht etwas konkreter werden.

Um wieviel % steigt die Krebswahrscheinlichkeit? Und von wieviel % auf wieviel?

 

Ich habe weiter oben schon mal eine Zusammenfassung vieler Studien eingstellt. Dort steht genau das drin. Das Risiko verändert sich nämlich für unterschiedliche Erkrankungen unterschiedlich stark. In dem Text sind auch die entsprechenden Studien genannt, die Zahlen sind also nachprüfbar.

 

Das was in dem von dir angezweifelten Link steht ist allerdings wirklich undurchsichtig zusammengestellt. Keine Ahnung wo die diese "Statistik" zusammengesammelt haben, in den Originaltexten finde ich die meisten Zahlen nicht.

(Wobei ich knapp 50% Fellveränderung gar nicht viel finde. Fellveränderung ist völlig normal nach Kastration und nicht jede Fellveränderung ist problematisch. Ich jedenfalls habe nur einen einzigen Hund vor und nach Kastration erlebt, bei dem sich das Fell gar nicht geändert hätte. Das war eine Mischlingshündin mit sehr kurzem Fell ohne Unterwolle. Da war einfach nichts, das sich hätte ändern können.)

 

  • Gefällt mir 1
  • Daumen hoch 1
Link zu diesem Kommentar
Shyruka
vor 3 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, lohnt es, sich diverse Studien anzuschauen, sowohl was infantiles Verhalten (bei Rüden und bei Hündinnen), Stressanfälligkeit, Skelettwuchs/Bewegungsapparatsschäden, Inkontinenz, SDU und Krebsentwicklung angeht. Aber das ist wirklich beser in einem eigenen Thema aufgehoben.

 

@ShyrukaNur interessehalber, waren die Angreiferinnen in ihrer ersten Läufigkeit? Die war nämlich sogar bei der DSH/Mali artgenossenbedingtverträglichen Hündin problemlos, erst mit der Scheinmutterschaft ist sie alle angegangen und wurde dann kastriert (verträglicher ist sie nicht geworden). Ich guck' mal ob ich dazu was finde.

Nein, die beiden Angreiferinnen waren jeweils in ihrer vierten, bzw in ungefähr ihrer 10 Läufigkeit. Ich würde da einfach kein Pauschalurteil ziehen wollen nur Anhand deiner oder meiner Erfahrungen. Bei beiden Hündinnen konnte ich aber definitiv sagen, dass es sich vor der Läufigkeit um sehr liebe Hündinnen handelte. Die waren auch dannach noch lieb. Im Fall der "Freundin" aber nicht mehr zu Quinta. Und mit Nala musste sich das erstmal wieder einspielen und auch die Scheinmutterschaft zuende sein.

 

vor 2 Stunden schrieb Nebelfrei:

Was kleines aus dem Link

 

 

Sorry, das glaube ich schlicht und einfach nicht, und wenn das nicht stimmt, kanns mit dem Rest auch nicht weither sein

 

Ob die 49% stimmen weiß ich nicht. Durch unsere Tierarzt-Odyssee und das ein oder andere Gespräch mit anderen Hundehaltern, hab ich aber mitbekommen, dass viel Hundefell sich nach z.B Notkastras, also im Erwachsenen Alter ändert. Einige werden unausgewogen Plüschig, wie ein aufgeplatztes Sofakissen, manche haben auch teilweise kein Unterfell mehr und mussten nach der Kastra dann Mäntel tragen. Dummerweise sind die meisten Gespräche meinerseits mit "Der/die hat aber schönes Fell" angefangen... Dann wurde sich zumeist beschwert, dass das mal viiiel schöner war und im Falle einer Colliehündin das vorher Bild am Handy gezeigt. 

Kann durchaus sein, dass das 49% der getesteten so beantwortet haben. Bei einem Welpen oder jung kastrierten Hund würde man das mit dem Fell aber wohl gar nicht mitbekommen. Man kennt den Hund dann ja nur so. 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

@Selkie Den Link hatte ich gebracht, weil dort auch im Gegensatz zu deinem aktuedlle Studien verlinkt sind (die von dir genannte Studie geht außerdem noch von falschen Mammatumorraten aus) 

Die og. Studie von 2018 verglich neben Aggressionsproblemen gegen Vertraute und gegen Fremde  u.a. 13237 Hunden mit Artgenossenproblemen und nimmt Bezug auf diverse Ergebnisse bisheriger Studien (u.a. auch die von frühkastrierten Hündinnen)liefert einen recht aktuellen pool an Quellen sowohl verhaltens- als auch krankheitstechnisch. Übrigens konnte sie keinen signifikanten Unterschied bei der innerartlichen Aggression feststellen, wohl aber bei der gegenüber Menschen und die ging eher von mit 7-12 Monaten kastrierten Tieren   aus.

Diese Dissertation von 2015 kommt zu ähnlichen Ergebnissen https://d-nb.info/1081794186/34.

 

Auch Strodtbeck behauptet gewiss nicht, dass Hündinnen generell in der Läufigkeit aggressiver seien, s. erwähnter Artikel- Das ist eine sehr individuelle Sache. Hündinnen, die ganzjährig zur Aggressivität neigen oder generell zur Unsicherheit  verzeichnen eine verhaltensverschlimmerung nach dem Eingriff, da Östrogene Testosteronwirkung regulieren und angstlösend und selbstbewußtseinsstärkend wirken. Bei Hündinnen, die auf die Prolaktinausschüttung, also in der Scheinmutterschaft, aggressiv reagieren bedeutet ein operativer Eingriff keine Veränderung, da Prolaktin nicht von den Keimdrüsen erzeugt wird. Insofern ist eine pauschale Kastration definitiv keine pauschale Maßnahme zur Aggressionseindämmung auch bei Hündinnen, das trifft nur auf den "bestimmten Kreis"der nur in der Läufigkeit betroffene Hündinnen zu  keinesfalls auf die Mehrheit.

 

Auch wenn es vielleicht müßig ist in die Original- Links zu aktuellen Studien schauen so lohnt es doch weitaus mehr als die anekdotischen Erfahrungen einzelner User'innen abzufragen.

@shyruka

Danke. Wie oben erwähnt üben individuelle Erfahrung,Haltung und Erziehung und ggf./rassespezifische Neigung usw. einen weitaus größere Einfluss auf das Aggressionsverhalten aus als die Geschlechtshormone  Das entwickelt sich im meistens im Laufe der Pubertät bis zu vollständigen geistigen Reife über mehrere Läufigkeiten. Deshalb ist ein Aggressionauftreten in der ersten Läufigkeit unwahrscheinlicher als danach.

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu
vor 10 Stunden schrieb Selkie:

In der Scheinmutterschaft bzw. kurz davor gilt es, sich potentielle Babysitter zu sichern. Die besten potentiellen Babysitter sind andere Hündinnen. (S. Strodtbeck hat es so formuliert: "da hat man oft den Eindruck, dass die das in der Läufigkeit zerschlagene Porzellan wieder kitten wollen".)

Das ist interessant, habe ich aber noch nie mitgekriegt, wohl auch deshalb, weil wir gerade mal zwei Hündinnen kennen, die auch sonst gleichgeschlechtlich aggressiv reagieren und in der Läufigkeit entsprechend ferngehalten werden .

Ein krasser Fall von überschiessender Aggressionj (DSH Mali MIx) in der ersten Scheinmutterschaft hat zur deren Kastration geführt (laut Klinik würde "nur noch schlimmer werden sonst"). Die war gegen alle aggressiv, egal welchen Geschlechts, hing vielleicht mit übersteigerter Ressourcenaggression (hat sie sonst auch ausgeprägt) und Scheinwelpen zusammen nach der Beschreibung.

Link zu diesem Kommentar
Renegade
vor 13 Stunden schrieb Nebelfrei:

Was mich hier besonders stört, ist, dass alle Probleme die ein Hund hat, zb Unsicherheit, Aggressivität etc auf die Kastration zurück geführt wird, andere schieben alles auf Impfen oder so was

Ist halt einfacher dort die Gründe zu suchen, als zb beim eigenen Verhalten.

 

Das ist ja wohl eine grobe Vereinfachung, sorry.

Präjudiziert, dass man "alle" Probleme, die ein Hund hat, durch das "richtige" Verhalten vermeiden oder heilen könnte.

Schön wär's...

Link zu diesem Kommentar
vor 1 Stunde schrieb black jack:

ZB setzt man  Krankheiten einfach  in Zuammenhang zur Kastration .

 

 

Es gibt mehrere Studien, die eine Häufung von bestimmten Krebsarten durch die Kastration nachweisen. Auch dass das Bindegewebe schwächer ist bei kastrierten Hunden als bei nicht-Kastrierten ist nachgewiesen, das denkt sich hier keiner einfach aus!

 

Lemmy hatte einen, unter Kastraten leider sehr häufigen Milztumor. Hätte er den nicht gehabt, wäre er nicht kastriert gewesen? Ich weiß es nicht. Aber unsere TÄ sagte gleich als sie ihn auf dem Tisch vor sich hatte "Das ist sehr häufig bei kastrierten Hunden", und sie ist wahrlich keine gewesen, die man Kastrationsgegner genannt hätte. (Eher im Gegenteil). Ihre eigene Hündin, ebenfalls kastriert, starb mit 9 Jahren an Bauchspeicheldrüsen-Krebs.

 

Der Rüde einer Bekannten starb mit 12 an Knochenkrebs. "Sehr häufig bei Golden Retrievern, vor allem bei kastrierten", hieß es da in der Praxis (anderer  TA als meine). Das Risiko gerade für Knochenkrebs ist deutlich erhöht - das heißt nicht dass der Hund unausweichlich diesen Krebs bekommt. Aber wenn es vorher ein Risiko von zB 4% gab, und durch die Kastration steigt es auf das Doppelte, also auf 8%, dann ist das schon erheblich mehr als vorher. (Die Zahlen hab ich mir jetzt aus der Luft gegriffen, es gibt genug Studien die man lesen kann und selber schaut was da für Zahlen stehen)

8% sind immer noch nicht soooo viel. Das hieße ja, der Hund hätte immer noch 92% Chance diesen Krebs NICHT zu bekommen. Aber eben nicht mehr 96%. Wenn es nicht nötig ist, finde ich diese Risikoerhöhung schon ganz beträchtlich.

 

Higgins ist kastriert, Scully ist es auch. Lemmy war kastriert (mit 6 Jahren). Butch und Marlowe waren es nicht. Lemmy war immer fit wie ein Turnschuh, und natürlich hätte es sein können dass er den blöden Tumor auch bekommt wenn er nicht kastriert gewesen wäre. Wenn nicht, dann wäre er sicherlich verflixt alt geworden, denn er war 16 als er leider gehen musste, und hätte er das Ding nicht im Körper gehabt wäre er sicherlich noch länger unterwegs gewesen.

Wenn ich höre, dass meine Bekannte mit dem gestorbenen Goldie sagt "naja, er war ja schon echt alt geworden", dann finde ich das eigentlich nicht. 12 Jahre ist nicht uralt! Das ist halt alt, ja, aber doch nicht steinalt! Ab 15 kann man sich schon freuen über den "alten Hund", bei großen Rassen vielleicht früher. Doch nicht mit 12! (Ok... man redet es sich ja auch ein wenig besser, wenn der Hund plötzlich gehen muss, daher würde ich da nie mit ihr diskutieren)

 

Unsere beiden nicht-kastrierten Rüden wurden 15 und 14 Jahre alt, wobei der 15jährige mehr Probleme hatte als der kastriert Lemmy. Allerdings vor allem gelenkbedingt, und dann schmerzmittel-verursachte Nierenprobleme. Wenn ich mir also meine persönlcihe Statistik ansehe, dann wurde der Kastrat am ältesten und war am gesündesten. Dennoch glaube ich eher den Studien als meiner eigenen Erfahrung, denn drei Hunde sind eben nicht genug um eine Statistik zu entwerfen. Noch dazu wurde der Kastrat nicht als Jungtier kastriert sondern als gestandenes Mannsbild, also für eine Studie über jungkastrierte Hunde gar nicht in Frage käme. Auch Higgins übrigens nicht - den haben wir bewusst nicht vor seinem 3. Lebensjahr kastrieren lassen.

 

  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...