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Tierschutzhund > Panikbeißer > Kleinkind


flolue

Empfohlene Beiträge

vor 3 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Daran ist nichts verkehrt.

Die gibt's nicht. Es gibt Reflexe und es gibt Motivationen.

 

Dann hättet ihr einen Hund, der mehrfach ungehemmt gebissen hat. Dann würde der Hund vermutlich nicht mehr leben oder es gäbe wenigstens Maulkorb- und leinenzwang. Was du vermutlich meinst ist, dass er keine Hemmungen hat Zähne einzusetzen, d.h. aber nicht, dass er ungehemmt zubeisst. Zähne einsetzen können Hunde jedoch sehr dosiert- von Festhalten und Zwicken über sehr viele Zwischenstufen bis zum richtigen Beschädigungsbeissen.

 

Wirkllich raten kann euch nur jemand der sich das anguckt (und positiv arbeitet). Im Text steht leider überhaupt nichts Nettes über den Hund, was irgendwie schon rein müsste, wenn es tatsächlich um Abgabe geht. Falls da nichts ist, würde man allein deshalb zur Abgabe raten.

 

Auch mit dem anderen Hund kann man das Kleinkind nicht unbeaufsichtigt lassen, auch wenn das leider verbreitet ist. Deshalb kommt es statistisch am häufigsten zu Beissvorfällen im häuslichen Umfeld.  JEDER Hund kann aus Schmerz heraus schnappen. In jedem Haushalt passieren Unfälle usw. Ist einfach so, man hat da keine Sicherheit.

@gebemeinensenfdazu Ich habe auch nicht geschrieben, dass an Willis Reaktionen etwas verkehrt wäre. Gleichwohl ist diese Reaktion für nicht nicht wünschenswert und das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Bzgl. "Triebe", ich meine natürlich deine Ausführung zu Reaktionen.

 

Bzgl. "Im Text steht nichts nettes über den Hund": Ich könnte jetzt schreiben, wie toll Willi funktioniert wenn er mit "Frauchen" unterwegs ist und wie gerne er bei Oma und Opa auf der Couch schmust. Oder das wir im Sommer auf ihm liegen und kuscheln können - hilft aber nicht bei seinen Stress / Angstreaktionen.

 

Wie @Lemmy schon sagte: Wir haben Willi gern und kümmern uns seit vielen Jahren um diese Wundertüte aus Spanien. Auch das Management von Baby, Riesenschnauzer und Willi ist anstrengend aber > geht. Jedoch nehmen wir grade eine Risikobewertung speziell für Willi vor und haben hier extreme bedenken.

 

Das oft beschriebene "Gitter" um das Hundebett ist natürlich eine Option. Natürlich wäre auch eine Maulschlaufe bzw. ein Maulkorb eine Option.

 

Bzgl des Gitters: Das Dingen funktioniert ja in beide Richtungen - Ergo: Kind kommt nicht rein, Hund aber auch nicht raus. Heißt in der Konsequenz, Willi bleibt in diesem rechte kleinen Bereich ( 4qm) und wartet auf Ausgang bzw. Kind freie Zeit.

 

Unsere Überlegung ging jetzt dahin, sobald "Kind-Zeit" ist = das Kind hält sich im EG des Hauses auf, bekommt Willi vorläufig einen Maulkorb. Zusätzlich gittern wir das Hundebett ab.

 

ABER: Willi läuft in "geplanten" Situation super. Es geht einzig um den plötzlichen Moment an der Garderobe, das versehentliche fallen lassen von Dingen, das Stolpern über die Schleppleine im Garten oder irgendwas anderes unerwartetes. Da reichen seine Reaktionen nunmal von panischer Flucht zu Biss. 

Ziel ist es, diese Reaktion quasi auszuschließen (Ja, ich weiß, dass ist per se nicht möglich - ihr wisst was ich meine) um ein "normales" beisammen Leben zu gewährleisten.

 

Ist dies nicht möglich, bleiben uns nicht viele Optionen.

 

Bzgl. des Zahnstatus: Willi kam mit besagten zwei Eckzähnen und einem katastrophalen Gebiss zu uns. Wurde / wird regelmäßig geprüft - alles gut.

 

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HundundKind1

Hey,

 

ich habe selbst so eine kleine Schnappschildkröte aus dem Tierschutz und drei Kinder. Unsere Hündin lebte bei der Geburt unseres ersten Sohnes schon sechs Jahre bei mir und meinem Mann. Sie ist im gewohnten Umfeld nicht mehr unsicher, aber setzt sich leider bis heute (zwar sehr sehr selten) in manchen Situationen mit den Zähnen zur Wehr.

Wir haben aber zum Glück die Biologie auf unserer Seite, denn als Terrier- Chihuaha Mix hat sie zwar Pfeffer im Allerwertesten, aber nur winzige Zähne und durch einen Unfall (Madame hat versucht im vollen Galopp eine Wurzel aufzuheben) sind die Fangzähne zudem auch ein bisschen ramponiert.

Naja, lange Rede kurzer Sinn: Wir haben uns damals entschieden sie zu behalten (da eben kaum ein Kratzer durch die Zähne möglich ist) und ultra aufzupassen, aber so wie Du schreibst 24/7 funktioniert nicht immer zu tausend Prozent.

In einer Situation - Ecke im Flur, Hund lag dort, Kind krabbelte vorbei und Hundine war es zu dicht - schnappte sie zu. Natürlich ins Gesicht, denn das war auf Schnauzenhöhe. Gott Sei Dank, dass die Zähne zu nichts mehr taugen und außer einem Schrecken nichts anrichten können.

Aber wir hätten Hundi abgeben müssen, wenn es nicht so wäre...

Mittlerweile haben wir viel mehr Platz und Kinder und Hund können sich noch viel mehr aus dem Weg gehen (Hundine zieht sich ins andere Stockwerk zurück wenn sie ihre Ruhe will), aber das war trotzdem einerseits harte Arbeit im Training, zum andern geht es durch die Größe (Minischlupflöcher sind möglich in den Türen, da passt wirklich nur der Hundi durch), und drittens wäre mir auch damit nicht wohl wenn es ein Hund wäre der wirklich Schaden anrichten könnte.

Denn bei einer entfernten Bekannten habe ich erlebt wie es ist, wenn das Kind durch so eine Situation das halbe Gesicht einbüßt. Du wirst jeden Tag deines weiteren Lebens daran erinnert, dass du eine falsche Entscheidung getroffen hast. Und wenn dann schnell ein Platz gefunden werden muss, für eine Hund der ein Kind verletzt hat...

 

Versteh mich nicht falsch, ich HASSE es wenn Tiere abgegeben werden (müssen), aber höre auf dein Herz. Wenn du dir nicht absolut sicher bist, dass in den restlichen Lebens-Jahren deines Hundeopas nichts schief geht im Zusammenleben mit deinem Kind, dann suche ihm ein schönes neues zu Hause wo er in Ruhe und ohne Kinder seinen Lebensabend genießen kann.

 

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Lemmy:

Schmerzreaktionen kann man eventuell beim Tierarzt so auch erkenne - sofern der TA sich auskennt und weiß

Für die Schmerzlokalisierung würde ich deswegen einen routinierte Physiotherapeuten empfehlen. Die sollten jegliche Verspannung und Empfindlichkeit registrieren können- meiner Erfahrung nach besser als Tierärzte, sogar besser als Orthpädiefachärzte.

 

vor 36 Minuten schrieb flolue:

Oder das wir im Sommer auf ihm liegen und kuscheln

Wahrscheinlich hätte ich einen text von deiner Frau lesen sollen;).

Dass du das erwähnst ist aber tatsächlich nicht unrelevant wegen "Sommer" und "auf ihm liegen", weil du an andere Stelle geschrieben hast, dass man ihn an bestimmten Stellen nicht berühren sollte (wenn es jetzt nicht gerade Pfotenballen und Ohren sind)

Das kann u.U. bedeuten, dass er Schmerzen haben könnte, die bei Wärme nachlassen, z.B. Gelenkschmerzen.

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Freefalling
vor 2 Stunden schrieb flolue:

ABER: Willi läuft in "geplanten" Situation super. Es geht einzig um den plötzlichen Moment an der Garderobe, das versehentliche fallen lassen von Dingen, das Stolpern über die Schleppleine im Garten oder irgendwas anderes unerwartetes. Da reichen seine Reaktionen nunmal von panischer Flucht zu Biss. 

Ziel ist es, diese Reaktion quasi auszuschließen (Ja, ich weiß, dass ist per se nicht möglich - ihr wisst was ich meine) um ein "normales" beisammen Leben zu gewährleisten.

Dann müsste der Hund eigentlich permanent zu Hause einen Maulkorb tragen oder man muss konsequent trennen.

Ich weiß nicht. Ich würde so eine Situation dem Hund, dem Kind und den verantwortlichen Erwachsenen nicht antun. 

Es gibt einen Unterschied zwischen “nicht allein lassen“ und zu 100% präsent sein müssen. 

Bei uns reicht “nicht allein lassen“. Beschließt Kind, Hund mit dem Auto über den Rücken zu fahren, macht es einen großen Unterschied, ob man die Zeit hat, 3 Meter hinzugehen, Auto und Kind vom Hund zu pflücken, den verwirrten Hund zu loben und dem Kind was zu erklären. Oder ob der Hund sofort um sich beißt. Kleinkinder sind verdammt schnell. Und Hunde auch. 

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gebemeinensenfdazu

Die Frage ob das generalisiert bei jedem so auftritt oder ob er unterscheidet wurde noch nicht beantwortet. Das finde ich ziemlich maßgeblich. Und da unterscheiden sich Hunde gewaltig.

Es gibt Hunde, die bei Kindern generell herunterdosieren, die machen es vom Alter abhängig.

Es gibt auch Hunde, die generell Kinder für verdächtiger halten

Es gibt Hunde , die bei Familie und Vertrauten viel toleranter sind bzw. generell herunterdosieren und es gibt eben Hunde bei denen Erwartungshaltung, Erfahrung, Bindung, Bekanntheitsgrad keine Rolle bei ihren Reflexen spielt.

 

Bei Hunden, die in ihren Reflexen nicht zwischen Familie und Fremden unterscheiden und Kinder generell verdächtig finden , halte ich das Restrisiko trotz optimaler Aufsicht auch für zu groß. Bei Hunden, die nur in ihren Reflexen nicht unterscheiden, stellt das enorm hohe Anforderungen an Aufsicht und Sicherheitsvorkehrungen, die Leute unterschiedlich gut leisten können oder wollen. Bei Hunden, die stark familienbezogen sind, kann es auch gutgehen, wenn der Hund generell Fremde und Kinder für verdächtig hält.

Insofern finde ich die Frage nach Unterscheidung sehr wichtig , Schleppleine im Garten wäre ja ein potentielles Risiko, das man einfach weglassen könnte (und einen Zaun bauen), aber dass Sachen herunterfallen, kann man schlecht verhindern.

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Fiona01

Ich sehe das auch wie @Freefalling und das Risiko wäre mir zu hoch.

 

Davon  abgesehen, wenn der Hund tatsächlich schon eine Möglichkeit hat, bei Bekannten untergebracht zu werden, was ja hier geschrieben wurde, vielleicht und je nach Gegebenheiten, kommt ihm das auch entgegen?

Er könnte dort vielleicht noch wieder ganz anders leben, eben ohne diese Einschränkungen wie Maulkorb, Gitter etc. Das Leben mit einem Kleinkind kann u.U. auch für einen Hund anstrengend sein und hier, wegen seiner Problematik, würde er auch immer und  ständig beobachtet werden. 

So würde ich das weitergeben an die Bekannten für den Hund sogar noch mal als Chance sehen, bzw. er könnte da vielleicht auch zur Ruhe kommen. 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 13 Minuten schrieb Fiona01:

So würde ich das weitergeben an die Bekannten für den Hund sogar noch mal als Chance sehen, bzw. er könnte da vielleicht auch zur Ruhe kommen. 

Das kommt eben auch auf die Bekannten an, ob die das gut leisten können.

Wenn man eine gewisse Routine hat, führt man den Hund automatisch ganz anders als jemand, der die nicht hat. Und dann passieren eben spätestens unterwegs Sachen, die beim anderen Halter nie passiert wären, ganz besonders, wenn er stark familienbezogen ist und ihm ein Halterwechsel sehr schwerfällt- weil er zusätzlich gestresst ist.

 

@agathaWenn sie Angst hätte, wäre die Gefahr viel größer. Es ist gut, dass sie keine hat.

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gebemeinensenfdazu

Ich meinte, dass für den Hund der Umgang mit Ängstlichkeit normalerweise angespannter ist.

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Vielleicht noch ein paar Ergänzungen:


Man vermutet in Willi einen Pastor Mallorquin Mix, was zumindest die Abneigung von Fremden bzw. die Distanz zu selbigen erklärt.

 

Die Frage: in welchen Situationen und wie sich Willi allgemein verhält wurde durch @gebemeinensenfdazu gestellt.

 

Grundsätzlich macht Willi keine großen Unterschiede zwischen Fremd und Familie etc.
Ich verdeutliche das mal Beispielhaft an einer Situation gestern: Willi legt sich auf den Rücken, streckt die Beine von sich und lässt sich von meiner Frau "bekrabbeln". Unser Sohn nähert sich der Situation auf wenige Meter > Willi fixiert ihn mit starrem Blick und an der Körpersprache erkennen wir, dass Willi kurz davor ist zu schnappen - sollte sich unser Sohn ihm noch weiter nähern. 

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 53 Minuten schrieb flolue:

Pastor Mallorquin

Die sind normalerweise alles andere als ängstlich und SEEEHHR familienbezogen und unterscheiden stark, typisch für Hunde mit Schutzmotivation.

 

vor 57 Minuten schrieb flolue:

Willi legt sich auf den Rücken, streckt die Beine von sich und lässt sich von meiner Frau "bekrabbeln". Unser Sohn nähert sich der Situation auf wenige Meter > Willi fixiert ihn mit starrem Blick und an der Körpersprache erkennen wir, dass Willi kurz davor ist zu schnappen - sollte sich unser Sohn ihm noch weiter nähern. 

Das hört sich dann eher nach Sozialressourcenverhalten an. Immerhin warnt er, wäre natürlich besser, wenn er bellen würde, dann muss man ihn nicht ständig beobachten und auch das Kind würde eher reagieren.

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