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Hundebiss am Zaun.


Elli60

Empfohlene Beiträge

vor 39 Minuten schrieb Elli60:

Sind Online-Rechtsanwälte wirklich nicht so gut?


Das würde ich gar nicht mal sagen, die können durchaus auch sehr gut sein. Aber die geben dir online halt nur eine Rechtsauskunft. Sie sagen dir quasi wie sie die Rechtslage anhand des von dir geschildertem Sachverhalts einschätzen. Bestenfalls hast du dann einen guten Überblick und die nötigen Vorschriften und kannst versuchen, deinen Anspruch selbst geltend zu machen.
 

Dein Problem ist, dass du eine Rechtsschutzversicherung auf der gegnerischen Seite sitzen hast. Die haben ihre Syndikusanwälte, also Rechtsanwälte, die bei der Versicherung angestellt sind. Und die sehen dich als „juristischen Laien“ und Privatperson auf der anderen Seite und lehnen die Forderung erstmal einfach ab. Dagegen kannst du dich natürlich wehren, aber wirklich wirksam wehren kannst du dich nur gerichtlich. Und da pokert die Versicherung einfach und setzt darauf, dass du dir eben keinen Anwalt nimmst, sondern versuchst es selbst irgendwie zu regeln und die Versicherung quasi zu überrreden. Du wirst schlicht nicht ernstgenommen.
 

Was du aus meiner Sicht brauchst ist ein Anwalt, der sich mit einem sogenannten anwaltlichen Aufforderungsschreiben an die Versicherung wendet und denen quasi schreibt „entweder ihr zahlt oder ich werde beim fruchtlosen verstreichen der von mir gesetzten Frist Klage einreichen.“ Dann erst wird die Versicherung ihre „Erfolgsaussichten“ mit der bisherigen Strategie „stur stellen“ und „pokern“ überdenken und neu bewerten und dann vermutlich eine Teilübernahme der Kosten anbieten. Ob man so etwas dann annimmt oder vielleicht doch Klage einreicht müsste man dann entscheiden - ich mag da keine Prognose abgeben. Einmal weil ich grundsätzlich keine „Fernrechtsberatung“ mache - das ist auch eine Haftungsfrage. Und außerdem kenne ich nicht alle Einzelheiten des konkreten Falls. Hier wäre zum Beispiel noch die genaue Beschaffenheit des Zauns wichtig und die Größe/Rasse deines Hundes. Und natürlich der genaue Wortlaut der Stellungnahmen des gegnerischen Halters, der Versicherung und eventueller Zeugen. Und selbst wenn ich alle Einzelheiten genau und unverfälscht kenne, bin ich mit Prognosen immer sehr vorsichtig - es gibt immer Spielraum bei richterlichen Entscheidungen und tatsächlich gibt es auch mal Fehlurteile, nicht viele und ständig, aber habe ich schon erlebt. 

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vor 3 Minuten schrieb agatha:

mal abgesehen meiner Nerven, komme ich da nicht in die Verlegenheit, eventuell noch mal 

Für Anwlt und eventuell  verlorenen Rechtsstreit echt noch mal was zahlen zu müssen.


Aus diesem Grund habe ich der TE die Beantragung eines Beratungshilfescheins empfohlen - das würde ihre Kosten (im außergerichtlichen Verfahren) auf 15 € beschränken. Was sie nun macht, muss sie selbst entscheiden. Ich kann nur sagen, was ich an ihrer Stelle machen würde.

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