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Angst vor der "Rückkehr der Giardien"...


Kanae

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Hallo liebes Forum,

ich wende mich mal wieder an euch, in der Hoffnung, ein paar Erfahrungsberichte, Tipps und Ratschläge von Leuten zu bekommen, die meine Sorge verstehen. Entschuldigt bitte den langen Text, wenn ich besorgt bin, platzt mein Kopf vor Gedanken und ich wollte alles irgendwie unterbringen... 

 

Letzten Herbst wurden bei meinem Hund Giardien diagnostiziert, die dann auch erfolgreich nach zehn Tagen Panacur und Dauerputzen, -waschen und -abkochen verschwunden waren. Anschließend bekam er ein Probiotikum, seitdem war wirklich absolute Ruhe, wundervolle Häufchen (:D), gar kein Durchfall oder Erbrechen mehr.

Vergangene Woche Dienstag war ihm dann schlecht, nachts übergab er sich zweimal, dann tagsüber, während ich in der Uni war, noch einmal. Ich schob es darauf, dass mein Freund ihm am Vortag ein paar gesalzene Erdnüsse abgegeben hatte und dachte nicht weiter drüber nach, auch weil die nächsten Tage wieder alles super war. 

 

In der Nacht zum Montag hat er mich nachts dann einmal geweckt, weil er Durchfall hatte. Morgens schien wieder alles okay, also ging ich zur Uni. Ich war kaum zwei Stunden weg, aber als ich nach Hause kam, musste ich feststellen, dass er in die Wohnung gemacht hat. Das tat mir sehr leid, weil ich weiß, dass das für ihn mindestens so blöd gewesen sein muss, wie es für mich und jeden normalen Menschen gewesen wäre- er gibt sich die größte Mühe, einzuhalten, das merke ich allein schon an seinen rührenden Versuchen, mich nachts zu wecken, wenn er dringend raus muss. Also steht erstmal eh fest, allein gelassen wird er nicht mehr, bis er gesund ist.

 

In der Nacht auf Dienstag weckte er mich dann nachts wieder zweimal und wir gingen runter. Tagsüber war dann soweit alles ruhig, also nicht, dass er jetzt alle halbe Stunde rausgemusst hätte. 

Die Nacht zu heute verlief ganz ereignislos, er schlief durch und machte morgens eine "gute Wurst", nachmittags eine etwas weichere, hockte sich auch öfters hin, ohne dass was kam, er wirkt soweit aber fit und aktiv und normal.

 

Jetzt schlägt natürlich mein Giardienalarm aus. Nicht nur, dass es mir für ihn leid täte, zehn Tage Ausnahmezustand kämen auch mir gerade sehr ungelegen. Sowas wie Hundeschule oder Hundesitten kann ich dann erstmal knicken, auch müsste mein ganzer Tag nach dem Putzprogramm getaktet sein- die Erinnerungen an das letzte mal sind noch frisch. Aber klar, ich hab nicht vor, es zu ignorieren, wollte nur erstmal ein paar Tage warten in der Hoffnung, dass es doch nur ein Infekt oder sowas ist. 

 

So, nun zu den konkreten Fragen: Für wie wahrscheinlich haltet ihr, dass es wieder Giardien sind? Es könnten im Prinzip ja auch andere Würmer sein oder eine ganz andere Krankheit? Besonders schleimig oder stinkend war der Kot nicht, war er aber auch letztes mal nicht. Mir fiel heute nur auf, dass er etwas Mundgeruch hat und auch etwas bläht. In einem Haufen sah ich etwas wie weiße Punkte, was wohl auf Bandwurmteile hinweisen kann laut Internet, aber ich gucke seinen Kot normalerweise nicht so genau an, was vielleicht ein Fehler ist, denn ich kann nicht sagen, ob das jetzt neu ist oder einfach so aussieht bei ihm.

Würdet ihr auf Verdacht einfach eine Wurmkur geben? Das stünde eh nächste Woche an. Aber sollten es Giardien sein, hilft die nichts und er bekommt das Panacur dann ja lange genug, da will ich eigentlich nicht noch extra Chemie vorher in ihn kippen...

Könnte eine Wurmkur, wenn ich sie ihm doch gäbe, das Ergebnis einer Kotuntersuchung verfälschen? Und würdet ihr überhaupt ein zweites mal mit Panacur behandeln? Das letzte mal liegt zwar einige Monate zurück, aber noch kein halbes Jahr. Umbringen würde es ihn sicher nicht und besser als dieses Taubenmedikament ist es sicher auch, aber meint ihr, ich sollte es mal auf dem Öko-Weg versuchen, mit Buttermilch oder was es da für Anleitungen gab (falls ihr nochmal Anleitungen zu alternativen Methoden habt, die bei euch wirklich funktioniert haben, wäre ich dankbar, wenn ihr sie mit mir teilen könntet)? Ich bin nicht gegen Schulmedizin und war mit dem Ergebnis der letzten Behandlung auch sehr zufrieden, aber ich würde das jetzt ungern regelmäßig wiederholen... Und wie lange würdet ihr warten, bis ihr einen Infekt ausschließen und wirklich handeln würdet? 

 

Aus meiner Erfahrung vom letzten Mal weiß ich, dass bei Giardien durchaus mal ein paar gute Tage dazwischen sein können, bis der Durchfall wieder losgeht. Wenn er aber jetzt ab morgen nicht die ganze Zeit wieder ultimativ fit ist, lasse ich den Kot auf jeden Fall testen. Dem Labor der Uni Gießen, wo ich die Proben untersuchen lasse, soll man allerdings nur zum Wochenanfang Kot schicken, damit er bei der Untersuchung noch frisch ist. Das hieße für mich ab Sonntag sammeln und Montag früh losschicken. Bis dahin werde ich vorsichtshalber gründlichst jeden Kot einsammeln und Hundekontakt vermeiden. Nebenbei, habt ihr einen Tipp, wie man Durchfall am besten einsammelt? Das gestaltet sich mit Plastiktüte mitunter schwer.. Sind dann Taschentücher besser oder wie macht ihr das? 

 

Zum Abschluss noch ein paar allgemeinere Fragen, die mir mit am meisten Kopfzerbrechen bereiten: Natürlich der Klassiker- habe ich etwas falsch gemacht? Ja, ich lasse ihn viel in Kontakt zu fremden Hunden, wobei wir nur noch sehr selten in Auslaufgebieten sind. Aber auch in meinem engeren Bekanntenkreis höre ich von mehreren Leuten, dass ihre Hunde nie entwurmt werden und der Kot auch nicht getestet wird, weil sie ja gesund seien (geimpft wurden sie auch nur als Welpen). Aber wenn diese Hunde Giardien ausscheiden, aber keine Symptome zeigen, mein Hund aber nun mal anfällig dafür ist.. Dann bin ich doch am A... Und ich kann ja von niemandem verlangen, den Hund checken zu lassen auf Verdacht, zumal da zwar einerseits inzwischen wirklich Freunde dabei sind, sie aber andererseits sehr die Öko- und Natürlichkeitsschiene fahren, wie "Der Körper kriegt sowas alleine hin, die haben ja ein Immunsystem, das mit der ganzen Chemie ist bloß Panikmache" etc.- ich sage nicht, dass diese Aussagen doof oder falsch sind, aber wenn man selbst den anfälligen Hund hat, ist das einfach ungünstig. Müssten die mehrmals die Nacht mit ihrem Hund raus, weil der so dringend muss, würden sie sich das sicher auch nochmal überlegen. Dann kenne ich noch Leute, die ignorieren, dass ihr Hund häufig Durchfall hat, nicht auf Parasiten testen lassen, sondern eine Futtermittelunverträglichkeit oder ähnliches vermuten. Von denen halte ich mich lieber fern. Aber ich habe auch gelesen, dass der direkte Kontakt zwischen Hunden gar nicht so gefährlich sein soll, sondern eher der infektiöse Kot, also wie gefährlich, denkt ihr, ist es, ihn zu diesen Hunden zu lassen? Ich meine, einen Garant, dass der andere Hund gesund ist, gibt es leider nicht, ob ich ihn nun kenne oder nicht.. Wie würdet ihr mit solchen Leuten umgehen? Man kann doch nicht sagen "Sorry, dein Hund wirkt zwar gesund, aber wenn du willst, dass die beiden spielen können, müsste ich das nochmal von einem Arzt bestätigt sehen"??

 

Und auch die Frage, ob ich einen "anfälligen" Hund habe und mich damit abfinden muss, belastet mich. Man sagt ja, viele Hunde seien weniger anfällig oder zeigen keine Symptome mehr, wenn sie älter werden. Offiziell ist meiner inzwischen zwei Jahre alt, aber mit "älter" ist da doch "nach der Welpenzeit" gemeint, oder? Kann man aktiv etwas für das Immunsystem tun, um ihn gegen sowas zu stärken? Seit ich "Schwarzbuch Tierarzt" gelesen habe, fühle ich mich eh schon wie eine Hundemörderin, weil ich nicht barfe und ihn impfen lasse und so. Ich mache mir schon etwas Vorwürfe, ihn durch seine Ernährung anfälliger zu machen (er bekommt hauptsächlich Rinti Nassfutter und etwas Josera Trockenfutter, was haltet ihr davon? Also ist das so schlecht, dass es die Abwehr seiner Darmflora schwächt?) obwohl ich das Buch ehrlich gesagt nicht gut fand.

Mir haben auch schon Leute gesagt, man müsse sich mit Giardien einfach abfinden, bei manchen Hunden seien die chronisch. Aber was macht man dann? Mit dem Durchfall leben? Das ist doch auch für den Hund nicht schön.. Aber wenn die ganze Umgebung so stark belastet ist und man einen sehr empfindlichen Hund hat, kann man doch auch nicht ewig weiter Chemie anwenden? Müsste ich mir bei zweimal Giardien überhaupt schon Gedanken um etwas Chronisches machen bei ihm? 

 

Und zuletzt: Was könnte ich besser machen? Anderes Futter? Weniger Hundekontakt? Mehr oder weniger entwurmen und Chemie (er wird ca. alle drei Monate entwurmt bisher, trägt ein Zeckenhalsband und ist geimpft)? Etwas für sein Immunsystem tun (dauerhaft ein Probiotikum vielleicht? Aber ist es nicht bei Hunden auch so wie bei Menschen, dass jemand gesundes nicht durch Nahrungsergänzungsmittel noch gesünder werden kann? Ist seine "Anfälligkeit" wie eine Krankheit zu werten? Könnte ein Mensch nicht theoretisch auch gesund sein, aber einfach anfällig auf Magen-Darm-Viren reagieren??)? Verhindern, dass er an Kot schnüffelt (aber wie? Und wenn es dann mal regnet und ein infizierter Haufen weggespült wird, ist der dann nicht eh im umliegenden Gras und so? Es lässt sich doch gar nicht 100% vermeiden, dass er mit Erregern in Kontakt kommt??)? Ist Seewasser trinken gefährlich? Worauf kann ich achten, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden?

 

 

Ich höre jetzt auf zu schreiben, entschuldigt bitte wirklich, dass der Text so lang ist. Ich mache mir einfach Sorgen. Ich weiß, Giardien sind nicht gefährlich, aber halt nervig und aufwendig loszuwerden und mich quälen die Selbstvorwürfe und die Angst, dass das ein Dauerthema wird und über die nächsten Jahre immer wieder wochenlanger Ausnahmezustand die Regel wird.

 

Für alle tapferen, die den Text durchgelesen haben, ein extra Dankeschön, ich freue mich auf Antworten von euch und natürlich auch allen, denen das Lesen zu viel war.

Liebe Grüße :)

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vor 8 Minuten schrieb Wilde Meute:

Es tut mir leid, ich habe jetzt auf die Schnelle nicht alles gelesen aber hast du schon eine Sammelkotprobe zum Tierarzt gebracht?

 

Hunde haben halt auch mal Durchfall, so wie Menschen auch. Das ist im Grunde nicht immer ein Grund in Panik auszubrechen aber abklären sollte man es schon wenn es nicht nach 2-3 Tagen wieder weg ist, bzw. zu oft auftritt. 

Kein Thema. Nein, das habe ich noch nicht, weil man der Uni Gießen, wo ich den Kot testen lasse, die Proben immer zu Anfang der Woche schicken muss, damit sie noch frisch sind und nicht im Zweifel über´s Wochenede da liegen. Wenn er ab morgen nicht die restliche Woche wieder komplett fit ist, sammele ich auf jeden Fall Sonntag Kot und schicke ihn Montag los. Bis dahin gebe ich ihm auch noch Zeit und hoffe, es legt sich von selbst. 

Der dritte Tag wäre ja heute und heute war es bisher sehr ruhig. Hoffentlich bleibt es einfach so.

 

Danke für die beruhigenden Worte :)

 

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Gerade eben schrieb Wilde Meute:

So, alles gelesen, zum Kot sammeln kannst du dir auch die richtigen Röhrchen (mit dem Löffel) dafür entweder beim Tierarzt oder in der Apotheke holen. 

Damit lässt sich auch Durchfall gut einsammeln. 

 

Ich persönlich entwurme meine Hunde nur noch Bedarf.

Eine Wurmkur wirkt ja nicht prophylaktisch sondern tötet nur die erwachsenen Würmer die vorhanden sind. 

Hat der Hund keine Würmer belastet man den Darm unnütz mit Chemie. 

 

Also dein Hund dürfte meinen Hunden rein theoretisch nicht zu nahe kommen ;) die sind weder entwurmt, noch "nach Plan" geimpft, sind nicht gegen Ungeziefer behandelt usw.

 

Giardien und Würmer sind überall, davon kannst du deinen Hund nur fernhalten wenn du ihn in eine Plastikblase steckst. 

 

Jap, danke, die Röhrchen hol ich auf jeden Fall noch. Aber da Giardien im Kot so infektiös sein sollen, wird geraten, wirklich alles einzusammeln und das finde ich bei Durchfall schwierig.. Man greift sozuasgen eine Handvoll und der Rest läuft runter und an den Grashalmen hängen dann ja auch noch Reste, wie soll ich das alles sauber bekommen ohne immer kochendes Wasser mitzuschleppen?

 

Das würde ich auch viel lieber machen, um ehrlich zu sein... Seine letzte Entwurmung war jetzt das Panacur bei den letzten Giardien, wäre jetzt nicht direkt drei Monate später wieder was, hätte ich sicher überlegt, den Kot testen zu lassen, statt ihm die Wurmkur zu geben. Ich weiß, dass die nur tötet und wahrscheinlich oft mehr schadet als nutzt.. Auch auf das chemische Zeckenhalsband würde ich lieber verzichten, aber er scheint Zecken magisch anzuziehen. Ohne Chemie finde ich nach jedem Spaziergang locker 12 krabbelnde Zecken auf ihm. Bisher wurde er dank meiner Absammelaktionen nur einmal wirklich gestochen, aber ich kann das so gründlich nicht täglich mehrmals, besonders vor der Uni, leisten. Nachdem es pflanzlich nicht klappte, hab ich einfach kapituliert und nach wie vor keine Ahnung, ob jetzt die Zecken oder die Chemie schlimmer sind..

 

Haha, eigentlich bin ich nicht so überpenibel, wie das jetzt vielleicht rüberkam :D

Ich lasse meinen Hund ja trotz leiser Zweifel mit all seinen Kumpels spielen und auch an fremden Hunden schnuppern. Denn ja, Hunde haben ein Immunsystem, er wird nicht direkt von ein paar Keimen eingehen und hielte ich ihn steril- wie auch immer das bei einem Hund gehen sollte- wäre das sicher nicht förderlich für sein Immunsystem. Ich mache mir trotzdem Sorgen, wie es auf Dauer aussieht, wenn er sich immer wieder bei gesund wirkenden Kumpels anstecken sollte, die irgendwelche Erreger tragen. 

Natürlich kommt dann wieder direkt die Sorge, dass mein Hund "schwächlich" ist und was ich schlechter mache als die anderen. Aber klar, wäre er jetzt nie angeschlagen oder so, wäre ich viel versuchter, ihn auch nur nach Bedarf zu impfen. Aber falls er dann auf diese Leptospiren in den Pfützen oder was genau das war, genauso reagiert wie auf Giardien, dass es gefühlt bei allen gut geht außer bei ihm, na dann würde mich die Impffaulheit teuer zu stehen kommen.. Verstehst du die Sorge?

 

Und ja, das alles sage ich ohne eine Diagnose zu haben. Und ich denke auch nicht, dass innerhalb von einem Jahr zweimal eine Junghundebindehautentzündung und womöglich ein zweites mal Giardien zu haben, mit "ständig krank" gleichzusetzen ist. Wobei andererseits andere Hunde einfach kein mal krank werden in einem Jahr oder nur einmal. Vielleicht kann ich es ihm als "Pluspunkt" anrechnen, dass er vorher in Russland gelebt hat und sein ganzes Immunsystem sich auf das andere Klima und alles hier einstellen musste und das sicher auch stressig für ihn war. Das klingt jetzt alles so hochdramatisch.. Es ging ihm bei keiner dieser "Krankheiten" wirklich schlecht, ich hatte immer einen lebensfrohen, aktiven Hund zuhause sitzen, der gar nicht verstanden hat, warum an ihm herumgedoktort wird und so ist es auch jetzt. Es fühlt sich nur für mich dramatisch an und darum generalisiere ich und male schwarz.. :D

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vor 6 Minuten schrieb Wilde Meute:

Ach das meintest du.

Wie du schon sagst, du müsstest kochendes Wasser oder Löschkalk mitnehmen. 

Ist aber nicht möglich und jeden Grashalm kannst du nicht reinigen.  Das ist halt so und mal angenommen dein Hund hat tatsächlich Giardien, dann hat er die nicht erst seit Montag und alle anderen Haufen der letzten Tage hast du ja auch nicht klinisch rein entfernt. 

Wie gesagt, die Biester können draußen eh überall sein. Jeder Hund ein Ausscheider.. Da denkt man am besten einfach nicht zu lange drüber nach ;)

 

Hast du den Beitrag von Dr. Rückert zu dem Thema mal gelesen?

 

 

Leptospirose ist so eine Sache..  Um wirklich "sicher" zu impfen müssten man das im Tonus von 6 Monaten machen. 

Ebenso müsste bei jedem neuen Impfstoff  (mit neuer Serovare) eine komplette Grundimmunisierung erfolgen. 

 

Man kann auch m.M.n. (bin noch nicht auf dem ganzen aktuellen Stand) gegen alle Stämme von Leptospiren impfen. Es wurden zwar zwei neue Stämme in die Impfung aufgenommen aber alle sind es meine ich trotzdem nicht. 

 

Dein Hund kann also trotz Impfung erkranken. Entweder weil die Impfung nicht frisch genug ist oder weil er ausgerechnet den Stamm erwischt gegen den er nicht geschützt ist. 

 

 

Ich würde jetzt erstmal den Teufel nicht an die Wand malen.

Eine meiner Hündinnen hatte in ihrem Leben (16 Jahre bis jetzt) einmal Giardien. Und ich möchte mal behaupten dass sie eigentlich ein sehr gutes Immunsystem hat.

War einfach Pech und eine Verkettung unglücklicher Umstände.

 

Dein Hund kann auch einfach nur gerade einer schlechten Phase gewesen sein und deshalb konnten die Giardien überhand nehmen. 

 

Warte erstmal ab und wenn du den Kot einschickst, lass doch gleich mal ein Bakterienprofil machen. 

Auch eine Dysbakterie kann Durchfall, Blähungen ect verursachen. 

Ja, ich kenne diesen Artikel, aber danke, dass du mich daran erinnert hast, das nochmal zu lesen, hat mich wirklich etwas beruhigt!

 

Wahrscheinlich bin ich gerade einfach so drüber, weil ich so dringend möchte, dass mein Hund gesund ist und keine Giardien hat und gleichzeitig Angst vor der Behandlung der Giardien hab. Das letzte mal war unheimlich aufwendig, weil ich mir von Verwandtschaft und Freunden extra Handtücher leihen musste, also tagelang mit viel unhandlichem Gepäck durch die Stadt fahren und um Putzen und Waschen und alles zu schaffen, konnte ich zwei komplette Wochen nicht in die Uni, was ich das ganze Semester schwer aufholen konnte. Gleichzeitig ging es dem Hund super und ihm war langweilig so ohne richtige Spielmöglichkeit. Und dann waren Halamid, Panacur und co. auch nicht ganz billig.. 

 

Okay, das ist so Jammern auf hohem Niveau :D Eigentlich reicht es, dass es keine gefährliche Krankheit ist und wir sie ja auch in den Griff gekriegt haben. Es war auch total okay in dem Moment das alles zu machen, aber ich war doch sehr erleichtert, als es ein Ende hatte. Und die Pause jetzt dazwischen wäre einfach so kurz und ich hätte so gar keinen Nerv, das alles von vorne durchzuziehen und dazu die lästigen Selbstvorwürfe.. Oh je, ich hör mich selbst wieder jammern.. Ich sollte mal die Pobacken zusammenkneifen und mir nicht so viele Gedanken machen, was gewesen ist und was sein könnte. Noch gibt es keine Diagnose, also step by step, erst Röhrchen kaufen, dann Brief losschicken und dann geht alles seinen Gang und so oder so ist es kein Weltuntergang :D

 

Ja, Leptospirose war nur ein Beispiel, das mir einfiel, weil es mich ärgert, dass das jährlich geimpft werden muss. Mein Hund wurde dabei sogar nochmal grundimmunisiert mit anderthalb, weil es in Russland, wo er herkam, wohl einen alten Impfstoff gab oder so, sodass er hier den neuen bekam und der wurde dann auch gleich nach vier Wochen aufgefrischt. Ich hab vorher drei Tierärzte gefragt, die mir alle dazu geraten haben, eine Veterinärmedizinstudentin sagte mir letztens, sie halte das für überimpft. 

Ich weiß nicht, ob du diese lippenschürzenden Tierärzte kennst, die dann sowas fragen wie "Können Sie zu 100% garantieren, dass Ihr Hund nie aus Pfützen trinkt? Wenn nicht, also diese Erreger können ernsthafte Folgen haben, alle impfen ihre Hunde dagegen. Ihr Hund könnte Ihretwegen sterben" und so weiter. Ich könnte denen irgendwie nicht in die Augen sehen, wenn mein Hund dann wirklich mit einer dieser schlimmen Krankheiten in deren Praxis steht und ich ein "Hab ich´s Ihnen doch gesagt und gewusst, dass Sie Ihr Tier nicht genug lieben" von denen bekomme.. Es ist mein erster Hund, ich habe keine praktische Erfahrung, wer wäre ich zu behaupten, ich wisse, welche Impfungen wirklich wichtig sind? Ich will nur möglichst alles richtig machen... Dabei bewundere ich all die, die ihre Hunde jahrelang ungeimpft lassen und es geht immer gut. Wobei das vermutlich, ähnlich wie bei menschlichen nicht-geimpften, nur funktioniert, weil der Großteil der Gesellschaft eben doch geimpft ist. Also impfen ist schon gut, aber halt mit Sinn und Verstand..

 

Ganz sicher bin ich mir auch nicht, aber ich meine, dass es wohl weltweit ganz viele Stämme gibt, in Europa aber nur acht und gegen die vier häufigsten davon kann man impfen oder so. Ja, das stimmt, er könnte trotzdem krank werden, aber das ist so ein Gewissensding, wenn er dann daran stirbt, werd ich nie wissen, ob ich das hätte verhindern können..

Das ist vergleichbar damit, dass ich nicht gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft bin. Wenn ich diesen Krebs irgendwann bekommen sollte, wäre ich sicher absolut wütend auf mich, das versäumt zu haben und alle Schuld darauf schieben, obwohl diese Impfung ja gar nicht richtig gegen diesen Krebs schützt. Aber mit Impfung könnte ich mir sagen, ich hätte zumindest alles versucht, das zu vermeiden.

 

Vielen Dank nochmal. Ja, könnte sein, dass es einfach alles viel war in letzter Zeit, ich vergesse schnell, dass Durchfall sogar psychisch sein könnte. Und auch, falls er wieder Giardien haben sollte. Ich habe ihn jetzt knapp ein Jahr, das heißt, er macht vieles gerade so gut wie zum ersten Mal mit in meinem Jahresablauf und viel hat sich geändert. Vielleicht wird für ihn nächstes Jahr schon alles Routine. Auch könnte ich mir vorstellen, dass sowas wie die Hundeschule, wo wir jetzt neu sind, ein ziemlicher Herd für Erreger sein kann, vielleicht hat er sich gepaart mit Stress, ungewohnten Leckerlies und ein paar Keimen wirklich nur durch Pech jetzt etwas weggeholt..

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gebemeinensenfdazu

Da war mal was von 200 Leptospirosestämme die Rede und nur gegen vier kann geimpft werden. Mein Hund trinkt aus Pfützen, ist nicht gegen Leptospirose geimpft und noch nie daran erkrankt- auch nicht an Giardien oder Würmern obwohl sie schon diversen Haufen begegnet ist. Sie hat ein fast zu aktives Immunsystem.

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Renegade

Wir lassen Enya regelmässig im Sommer gegen Leptospirose impfen.

Und zwar nicht, weil mir das mein TA einfach mal so eingeredet hat, sondern, weil eben Leptospirose bei uns in der Gegend vermehrt und mit heftigen Auswirkungen aufgetreten ist.

Ausserdem halten wir uns regelmässig in ländlicher Umgebung im Süden Spaniens auf, wo es Nager in Hülle und Fülle gibt.

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schwarze Kiwi
vor 21 Stunden schrieb Kanae:

Wenn er ab morgen nicht die restliche Woche wieder komplett fit ist, sammele ich auf jeden Fall Sonntag Kot und schicke ihn Montag los.

 

Bei Verdacht auf Giardien sammelt man den Kot normalerweise nicht nur von 1,5 Tagen sondern über 3 Tage, Giardien werden nicht mit jedem Kot ausgeschieden.
Sprich wenn du nun nur Sonntag und vielleicht noch den ersten Haufen von Montag sammelst dann läufst du Gefahr das der Test evtl. falsch negativ ausfällt.

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  • 2 Wochen später...
Am 13.2.2020 um 09:48 schrieb gebemeinensenfdazu:

Da war mal was von 200 Leptospirosestämme die Rede und nur gegen vier kann geimpft werden. Mein Hund trinkt aus Pfützen, ist nicht gegen Leptospirose geimpft und noch nie daran erkrankt- auch nicht an Giardien oder Würmern obwohl sie schon diversen Haufen begegnet ist. Sie hat ein fast zu aktives Immunsystem.

Das freut mich echt für euch und ist wirklich beneidenswert! :)

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Am 13.2.2020 um 20:56 schrieb schwarze Kiwi:

Bei Verdacht auf Giardien sammelt man den Kot normalerweise nicht nur von 1,5 Tagen sondern über 3 Tage, Giardien werden nicht mit jedem Kot ausgeschieden.
Sprich wenn du nun nur Sonntag und vielleicht noch den ersten Haufen von Montag sammelst dann läufst du Gefahr das der Test evtl. falsch negativ ausfällt.

Dort, wo ich den Kot testen lasse, reicht es, drei aufeinanderfolgende Haufen zu sammeln, also wären das Sonntag morgens und mittags und Montag morgens geworden. Hätte er aber drei am Sonntag gemacht, wäre das wohl auch okay. Bei einigen Tests dort reicht es wohl sogar, nur eine einzige Kotprobe einzuschicken, wenn sie groß genug ist. Ich weiß nicht genau, wie getestet wird, nur, dass sie scheinbar nach Antigenen und Giardien gucken.. 

 

Allerdings war er wie auf´s Stichwort ab dem folgenden Tag wieder tiptop und ist es bis heute. Ich bin trotzdem noch skeptisch und beobachte das, aber da jetzt tagelang Ruhe war, sammele ich noch keine Proben, falls es bloß eine Verstimmung war, wäre das rausgeschmissenes Geld und wenn es Giardien sind, kommt der Durchfall sicher wieder...

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@schwarze Kiwi Ich hab eben nochmal nachgeschaut, um auf Magen-Darm-Parasiten inkl. Giardia + Lungenwürmer testen zu lassen, braucht man wohl nur 10-20g Frischkot und es werden diese Methoden zur Untersuchung verwendet: Kombiniertes Sedimentations-Flotationsverfahren + Giardia Koproantigen-ELISA + Trichterauswanderverfahren.. Auch wenn mir das schon zu fachspezifisch ist, ich weiß nicht genau, was die einzelnen Testverfahren zu bedeuten haben :D

 

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