Babsie 10. März 2020 Hallo ihr alle. Nun habe ich mich hier angemeldet, um etwas zu brainstormen und Erfahrungswerte von euch einzuholen. Schon immer waren Hunde meine Lieblingstiere und durch die Reiterferien früher als Kind und Jugendliche habe ich mich in Rauhaardackel verliebt Nun bin ich Ende 20, Psychologin und fange im Oktober an, in der Psychiatrie zu arbeiten und die Therapeutenausbildung berufsbegleitend zu machen. Mein Freund bzw. seine Familie hatte 17 Jahre lang eine süße Hundedame, er hat also etwas Erfahrung. In letzter Zeit sprechen wir immer mal wieder über das Hunde-Thema. Das ging jetzt so weit, dass ich seit gestern stundenlang im Internet verschiedene Rassen recherchierte und 'Welcher Hund passt zu mir'-Tests machte Bis Sommer 2022 würde ich vollzeitnah in der Klinik arbeiten, danach würde ich die sog. Ambulanzstunden machen und es wäre ab dann mehr Zeit für einen Hund. Achso, zur Wohnsituation: Pärchen, Großstadt, 4. Stock, große Wohnung, Kinder irgendwann gewünscht. Würden den Hund bis zu einer gewissen Gewichtsgrenze natürlich die Treppen hochtragen. Wir passen auch manchmal auf den Hund einer Bekannten auf, er schläft dann auch bei uns in der Wohnung. Das mag ich. Die Fragen, die sich mir stellen - passt ein Hund zu meinem Charakter - passt ein Hund zu meinem Leben - welche Rasse - Tierheim? älterer Hund? Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch und habe Bedenken, dass ich mich (zu) eingesperrt/eingeschränkt fühle mit einem Hund. Dabei liebe ich Hunde und finde es toll, wie sie Leben und Liebe (ok und Haare :D) ins Haus bringen. Deshalb müsste ich herausfinden, ob ein Hund tatsächlich nicht zu mir passt oder ob ich von hinderlichen Denkmustern beeinflusst bin. Denn ich überdenke Dinge sehr lange sehr gründlich. Ich bin mir der Verantwortung sehr bewusst. Eventuell stelle ich es mir zu krass vor? Eine Traumvorstellung wäre, den Hund später in meine Praxis (wenn ich mich niedergelassen habe) mitnehmen zu können. Ob ein Hund als Therapiebegleithund geeignet ist, ließe sich am besten an einem älteren Tier festmachen und kann man einem Welpen nicht ansehen, richtig? Bei einem älteren (Tierheim-)Hund habe ich die Befürchtung, dass es eine Blackbox ist und er im Patientenkontakt vielleicht unvorhergesehen reagiert. Oder kann das schon quasi ausgeschlossen werden, wenn ich meinen Hund gut kenne und das in der Begleithundeausbildung getestet wird? Der Hund könnte sonst natürlich auch in einem anderen Raum in der Praxis liegen während der Sitzungen. Er müsste halt still liegen bleiben können :D wir gehen weder joggen, noch reiten, noch jagen. Ein Hund mit übermäßigem Bewegungsdrang wäre daher nichts für uns. Häufig bellende große Hunde mag ich nicht, habe da ein kleines Kindheitstrauma von den zwei jagdlich geführten Nachbarshunden, die mich gefühlt am liebsten zerfleischt hätten. Zudem der Punkt mit der Rasse: ich weiß um den Jagdtrieb des Dackels. Rein optisch betrachtet mag ich gerne kleinere Hunde mit struppigem Fell. Rauhaardackel, Jack Parson Terrier und Kromfohrländer sagen mir optisch sehr zu. Charakterlich und auch optisch wäre eventuell auch ein (ungeschorener :D) Zwergpudel etwas. Meine hundehaltende Tierarzt-Freundin warf noch den Airedale Terrier in den Raum. Ihr seht, viele, viele Gedanken, die geordnet und Fragen, die beantwortet werden wollen. Ich habe einfach sehr großen Respekt davor, die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen. Und möchte mir einfach mal Anregungen holen von erfahreneren Menschen. Liebe Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
gatil 10. März 2020 Herzlich willkommen! Nun, zwischen Airedale und Zwergpudel liegen Welten - soweit einmal gleich am Anfang. Von der Grösse, dem Bewegungsdrang, dem Terrierwesen und dem Willen zur Beschäftigung würde ich von Airedale eher absehen. Auch kleinere Terrier sind im zweifelsfalle etwas anstrengender als Pudel, die aber auch physisch und hirnmässig beschäftigt werden wollen, halt nicht so stark. Übrigens schert man einen Pudel, weil sein weiches, stark gelocktes und einschichtiges Fell sehr stark zum Filzen neigt, da fällt zwar der Fellwechsel weg, aber man muss das längere Fell seeehr pflegen. Es ist besser, es kurz zu halten, muss ja keine Löwenschur sein, geht auch normal kurz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast 10. März 2020 Herzlich Willkommen! Vorab: Du wirst hier viele unterschiedliche Antworten bekommen und eventuell fangen Leute an in deinem Thread miteinander zu streiten diskutieren, aber dann kannst du sie einfach des Threads verweisen, also lass dich nicht abschrecken. vor 18 Minuten schrieb Babsie: Achso, zur Wohnsituation: Pärchen, Großstadt, 4. Stock, große Wohnung, Kinder irgendwann gewünscht. Würden den Hund bis zu einer gewissen Gewichtsgrenze natürlich die Treppen hochtragen Einen Erwachsenen Hund brauchst du nicht dauernd die Treppen hochtragen (runter ist auch schädlicher für die Gelenke) einen Welpen aber natürlich schon. Angesichts dieser Wohnverhältnisse würde ich aber von allem über 20 Kilo absehen, dass ist unpraktikabel, sollte der Hund sich mal ein Bein brechen oder ähnliches (Ich zumindest kann keinen Hund über 20 Kilo mehrmals am Tag auf und ab tragen). Was du auf jeden Fall immer im Blick behalten solltest,sind die vielen gesundheitlichen Probleme mancher Hunderassen (Dackel zum Beispiel haben oft Wirbelsäulen- Probleme). Ich würde euch dazu raten, euch mal Tierschutzhunde auf Pflegestellen an zu sehen - die Tiere verbringen dort oft Wochen bis Monate und die Leute kennen sie also sehr gut; es gibt im Tierschutz viele hübsche Hunde und was gutes tut man auch noch. Tierheimhunde haben auch nicht alle eine schlimme Vergangenheit- viele sind unüberlegte Anschaffungen, Trennungskinder oder wurden aus dem Ausland importiert um Plätze aufzufüllen. Altersmäßig würde ich dir zu einem Jahr und älter raten; Welpen sind sehr anstrengend (wirklich wie Babys, nur dass sie auch noch spitze Zähne haben mit denen sie Kabel und Lieblingsmöbel attackieren). Bei Terriern musst du beachten, dass die viel Jagdtrieb haben und oft nicht freilaufen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Babsie 10. März 2020 Hey gatil. Danke schön! Ich habe mich dann nicht richtig ausgedrükt mit der Schur. Ich meinte damit, dass man den Pudel nicht so seltsam scheren muss wie für Show-Zwecke (fand Pudel bisher nämlich recht unschön, bis ich gemerkt habe, dass es die Schur ist). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Babsie 10. März 2020 @Holo: Alles klar, danke für die Warnung! Ja, die Probleme bei Dackeln sind mir bewusst. Gibt es denn eine Rasse, die ihr euch vorstellen könntet für meine/unsere Bedürfnisse (eher kleiner, evtl geeignet als Therapiebegleithund)? Ein Tierheim-Besuch ist eine gute Idee und ich werde auf jeden Fall darüber berichten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nebelfrei 10. März 2020 Wenn du Pudel magst ist das eine Superentscheidung. Ich finde vor allem Mittelpudel (sind nicht riesig) als angenehm. Die Zwergpudel erlebe ich oft als sehr hysterisch, Grosspudel zT als eher heftig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pixelstall 10. März 2020 Wieviele Stunden müsste der Hund denn alleine sein, oder käme auch ein Sitter oder eine Huta in Frage ? (dann würde ich von "Meinungstabilen" Hunden wie Terriern und auch Dackeln absehen, wenn viele wechselnde Artgenossenkontakte abzusehen sind) Ich würde die Idee mit dem Tierheim, und evtl als fester Gassigänger auch beführworten, da kannst du dann auch sehen, wie sich das regelmäßige so anfühlt und vielleicht.. läuft dir dann direkt an der Quelle ein passender Hund über den Weg. Denn wichtiger als Rasse ist der individuelle Charakter. PS neulich fand ich auch den Lagotto ganz interessant, hab aber keine Ahnung wie die "wirklich" sind Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast 10. März 2020 Ich finde es schwierig, konkrete Rassen zu empfehlen, weil deine Ansprüche eigentlich relativ unspezifisch sind. dieses ganze Maltester/ Havaneser/ Zwergpudel-/ Bichon/ Bolonka- Gedöns ist traditionell eher easy-going und aufgeschlossen und freundlich gegenüber Menschen. ( ich adde mal @denny , die hat... Havaneser?) Aber halt sehr klein. Das kann problematisch sein, wenn sie irgendwo runterfallen oder im Kontakt mit anderen Hunden. Terrier haben aber auch ihren Charme, und sind oft sehr unerschütterlich (allerdings auch stur). Einige kommen mit Menschen besser klar als mit anderen Hunden. Von Border-Collies und ähnlichem würde ich schon Mal präventiv abraten, die lernen zwar sehr gerne und schnell (und waren mal in Mode und werden immer noch oft als "leicht erziehbar" beschrieben), die wären euch wahrscheinlich zu anspruchsvoll (ohne das abwertend zu meinen). Beagle sind ein bisschen größer als die ganz kleinen Begleithunde und Jagdhunde, aber oft auch sehr nett. Kann man halt nicht unbedingt überall frei laufen lassen. Ist ein Hund, der viel Freilaufen kann für euch denn wichtig? Ich glaube viele Leute unterschätzen die Tragweite von so etwas vor der Anschaffung. Einen Hund mit viel Jagdtrieb zu haben heißt unter Umständen, jeden Tag zum selben umzäunten Gebiet zu fahren, damit er sich bewegen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Renegade 10. März 2020 vor 45 Minuten schrieb Babsie: wir gehen weder joggen, noch reiten, noch jagen. Ein Hund mit übermäßigem Bewegungsdrang wäre daher nichts für uns. Wie definierst du "übermässigen Bewegungsdrang"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kibu 10. März 2020 Solltest du dich für eine Rasse entscheiden, würde ich mir an deiner Stelle sehr gut die Rassebeschreibungen durchlesen. Ich kann gut verstehen, dass du die Struppis besonders hübsch findest, aber das sind häufig Terrier und die sind nicht unbedingt einfach und haben deutlich höhere Ansprüche was Bewegung und Beschäftigung angeht (siehe Jack Russel). Da sind die kleineren Gesellschaftshunde sicher passender. Oder, wie schon geschrieben wurde ein Hund von einer Pflegestelle aus dem Tierschutz mit guter Beratung. Gut, dass du dir genau überlegst, ob ein Hund überhaupt zu dir passt. Ein Hund ist auch mal krank, muss erzogen und gepflegt werden, bringt schmutz ins Haus, hat persönliche Eigenheiten, die einem vielleicht nicht immer in den Kram passen, müssen immer raus, auch wenn man gerade lieber im Bett bleiben möchte oder das Wetter schrottig ist. Reißt du gerne ins Ausland? Bist du abends gerne unterwegs,... Das sind alles Punkte, bei denen man sich gut überlegen muss, ob man sich diese "antun" möchte. So ein hundetier macht viel Arbeit, gibt aber unglaublich viel zurück. Deshalb wäre es ungerecht dem Tier gegenüber, dann doch nach ein paar Wochen zu merken, dass man sich das ganz anders vorgestellt hat. Ich für mich bin mir da ganz sicher! Ich möchte meine 8 Pfoten niemals missen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag