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Wann ist es an der Zeit unseren Hund gehen zu lassen...


bianca-batterman

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bianca-batterman

Hallo! Ich brauche gerade Austausch mit Menschen die meine Situation verstehen.

 

Wir haben vor drei Jahren einen damals 9jährigen Labrador aus dem Tierschutz übernommen. Wobei Tierschutz da nicht die richtige Umschreibung war aus meiner Sicht. Rocky war so verwurmt dass er die Würmer schon erbrochen hat, seine Ohren so entzündet, dass er bei der geringsten Berührung vor Schmerzen gejault hat und andere Hunde hatten ihn zerbissen. 

Wir haben ihr mitgenommen und dieser Hund hätte nicht besser in unser Leben passen können. Er ist großartig mit den Kindern, mit der Katze und er ist der beste Bürohund den man sich vorstellen kann. Mein Mann hat ihn jeden Tag mit ins Büro genommen. Die Kollegen haben ihn so geliebt, einige haben ihm sogar an ihren Wochenenden Hundekekse gebacken. 

Alle gesundheitlichen Probleme haben wir wunderbar in den Griff bekommen, er war wieder superfit, lief auch noch eine Zeit lang gern am Rad. Immer wieder hatte er jedoch Probleme mit den Ohren. Auf unseren Wunsch hin hat die Tierärztin ihn im Herbst letzten Jahres geröngt und eine tumoröse Veränderung hinter seinem rechten Ohr festgestellt, die schon den Knochen teils aufgelöst hat.

Es ging ihm aber soweit gut.

Im Frühjahr diesen Jahres, viel er an einem Morgen plötzlich um, konnte nicht laufen, hatte offensichtlich starke Schmerzen und war apathisch. Die Tierärtzin sagte dass es evtl. an der Zeit wäre ihn einschläfern zu lassen. Ich sah seinen schmerverzerrten Gesichtsausdruck und sage ja, mein Mann aber: Nein, noch nicht.

Also bekam er Schmerzmittel und wir nahmen ihn wieder mit nach Hause. Die ganze Familie saß den ganzen Tag bei ihm und nahm mehr oder weniger Abschied.

Doch schon gegen abend wurde er fitter und nach zwei Tagen war er wieder fast der Alte. Die Tierärztin hat bis heute keine Erklärung dafür. Sie meint er ist zäh, er tut für seine Menschen alles.

vor 2 Wochen bekam er dann eine Hautinfektion. Hotspots hatte er immer mal wieder im Sommer. Dieser Wollte aber nicht weggehen. Die Tierärztin nahm einen Abstrich und er musste ein ziemlich starkes Antibiotikum bekommen, in der Infektion sind drei verschiedene Erreger und zwei davon nicht mit jedem Antibiotikum zu bekämpfen. Vorgestern ging es dann plötzlich los, er konnte nicht mehr geradeaus laufen, torkelte wie betrunken und fiel immer wieder hin. Laut TÄ ist es weder eine Nebenwirkung vom Antibiotikum, noch eine Sepsis.

Entweder ist es das Vestibularsyndrom (Störung im Gleichgewichtssystem), dann müsste es aber in wenigen Tagen wieder besser sein oder es liegt an seiner tumorösen Veränderung im Kopf.

Lieder kann ich bis heute morgen keine Besserung festellen. Er scheint keine Schmerzen zu haben, er wedelt mit dem Schwanz und frisst gern und versucht mich im Auge zu behalten wenn ich in der Küche bin. Aber er torkelt, fällt hin, hällt den Kopf schief, seine Augen drehen sich immer weider weg, als würde sich alles um ihn drehen. die TÄ hat noch mal Blut abgenommen, wir warten auf die Ergebnisse.

Ich frage mich was wird. Wie entscheide ich wann sein Leben noch lebenswert ist. Er liegt neben mir und schläft und schläft und träumt zwischendurch. Strampelt mit den Beinen und wufft leise im Traum.

Aber er ist der Hund der vor Freude gebellt hat wenn man das Fahrrad geholt hat, der stundenlang apportieren wollte und immer mit dabei war.

Und jetzt schafft er es gerade mit Hilfe in den Garten.

Wann ist der Moment? Nicht zu früh und nicht zu spät?

Mein Mann sagt noch nicht, wir müssen es in dem Moment sehen.

ich weiß nicht auf welchen Moment ich warten soll.

Mute ich ein Leben zu aus Egoismus dass er nicht wollen würde?

Oder will er das so? obwohl er nichts mehr kann was er liebte?

 

Sorry für den langen Text, ich bin so unendlich traurig und nicht viele Menschen verstehen das leider.

 

  • Traurig 1
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KleinEmma

Hallo,

 

ich glaube, hier können das ganz viele verstehen und nachempfinden. Aber, es wird dir hier niemand die Entscheidung abnehmen können.

 

Wäre ich an eurer Stelle, würde ich erstmal noch abwarten, ob die momentanen Probleme wieder in den Griff zu bekommen sind - in Absprache mit eurer Tierärztin. 

 

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und zudem, dass sich euer Hund wieder berappelt und noch eine Weile bei euch bleiben kann.

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Hat er irgendwas gegen Zecken zusätzlich bekommen? 

Es tut mir leid, was ihr gerade durchmacht. Viele von uns kennen diese Situation und sind überfordert damit über Leben und Tod zu entscheiden. 

Ich würde wohl noch etwas abwarten, wenn er zur Ruhe findet und schlafen kann, ist das gut. 

 

Wackeln die Augen schnell hin und her? 

Wurde schon Cortison gegeben? 

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Simona1711

Hallo Bianca, ja das ist wirklich sehr traurig.

Und es ist immer schwer, aus der Ferne einen Rat zu geben.

Aber ich glaube, es wäre eine Erlösung für den Hund.

Wie du auch geschrieben hast, Hunde tun einfach alles für den Menschen, ertragen viele Schmerzen.

Darum sollte man sie nicht zu sehr leiden lassen, nur weil man sie nicht gehen lassen will.

Ich hoffe, ihr könnt bald eine Entscheidung treffen.

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bianca-batterman

@Estray Nein, er hat nichts gegen Zecken bekommen und auch kein Cortison.

 

 

ich war gerade mit kurz draußen, er war aufgewacht und wollte raus. Er hat irgendwie einen "Linksdrall", hält den Kopf auch immer links schief. 

Er lief zweimal linksrum um den Terassentisch anstatt mit in den Garten zu kommen und wollte dann wieder rein, als wollte er sagen "Ne sorry, schaff ich doch nicht".

Ich hab ihn dann an die Leine genommen und wir sind kurz nach draußen geschwankt. Er will sein Geschäft nur einfach nicht im Garten machen er zieht dann immer weg, hin zur Straße so weit er das kann. Es war schwierig aber er hat alles erledigt, was getrunken und jetzt liegt er wieder auf seiner Decke und ist echt erschöpft.

 

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Diese Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen Bianca, du kennst deinen Hund am Besten, wahrscheinlich auch deine Tierärztin. 

Aber ich kann dich soooooo gut verstehen! Schon sehr oft musste ich die Entscheidung treffen, meine letzte Hündin ist gerade erst vor 8 Wochen verstorben und auch ich habe mehrere Anläufe gebraucht. 

Natürlich muss man diese Entscheidung allein im Sinne des Hundes treffen, aber wenn wir ehrlich sind, suchen wir nicht alle am Ende nach jeder noch so kleinen freudigen Regung unserer Vierbeiner, um den Abschied hinaus zu zögern? 

Egal wie viele Tage euch noch bleiben, genieße jede Minute. Ich schicke dir ganz viel Kraft. 

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Deine Beschreibungen nach könnte es tatsächlich ein Vestibularsyndrom sein.

Bekommt er Medikamente, die die Durchblutung verbessern, z. B. Karisvan?

 

Meine Katze hatte es und ihr wurden 2 x täglich Infusionen gegeben und auch ein Medikament, das die Durchblutung anregt.

Nach ein paar Tagen ging es ihr deutlich besser.

 

 

 

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bianca-batterman

@Bimbam Ja er bekommt Karsivan und Vit. B12.

 

@Shary Danke! Bei meiner vorigen Hündin damals war es "einfach" es war eindeutig, es gab keine Chance mehr. Ich hielt sie eine ganze Nacht im Arm und ließ sie am Morgen gehen. Der frühere Hund von meinem Mann starb bei einem epileptischen Anfall.

 

Ich hab Rocky gerade noch ein Leckerli angeboten und er versucht mir dafür Pfötchen zu geben fiel im Liegen einfach um. Aber er hat es gern gefressen.Ich kann nicht aufhören zu weinen. Aus der Lebensfreude die aus ihm sprudelte ist nur ein hilfloses Häufchen übrig.

 

Viele Menschen sagen: Selbst schuld wenn man einen alten kranken Hund nimmt. Aber er hat uns gebraucht und wir ihn. So sehr.

Ich kann mir das Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.

 

ich habe nach meiner Hündin 10 Jahre gebraucht um mich auf einen anderen Hund einlassen zu können und es viel mir verdammt schwer. Und jetzt kann ich nicht mehr ohne ihn. Schon fast ironisch.

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