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Medikamente in der Veterinärmedizin


Laikas

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vor 3 Stunden schrieb Renegade:

 

 

Was hindert die sonst so rührige Pharma Industrie daran, die Medikamente nach Zielgruppen (sprich Tiere für den Verzehr oder eben nur zum Spass)

anzubieten und zu vertreiben?

Im Beipackzettel findet dieser Unterschied ja auch seinen Niederschlag, siehe evtl. Wartezeiten.

Ist das wirklich so generell unterschieden? Als Laie würde ich denken, das sollte man nicht der Industrie sondern den Tierärzten überlassen, welche Medikamente wer bekommt. Differenzieren muss man doch sowieso zwischen den einzelnen Tierarten, schon bei den Kleintieren, Rassen, Vorerkrankungen usw. 

Ich kann mir vorstellen, dass beim Menschen die Krankenkassen die Preise bestimmen. Vielleicht würde sich etwas ändern, wenn viel mehr (Haus)tiere versichert wären. Wenn nicht so eine starke Lobby dahinter steht, können die Preise ohne Ende hoch gehen. 

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vor 6 Stunden schrieb Renegade:

Was hindert die sonst so rührige Pharma Industrie daran, die Medikamente nach Zielgruppen (sprich Tiere für den Verzehr oder eben nur zum Spass)

anzubieten und zu vertreiben?


Tun sie doch in vielen Fällen. Schon weil sich Darreichungsformen und Dosierungen unterscheiden.

 Aber das ändert ja nichts an der Kosten-Problematik: ein Medikament wird ja nicht „für Tiere“ zugelassen, sondern für jede Tierart einzeln (siehe Stufe zwei der Kaskadenregel). Warum sollte ein Medikament für unsere nutzlosen Tiere billiger werden, nur weil es nicht nur extra dafür zugelassen, sondern auch unter zusätzlichem logistischem Aufwand als gesondertes Produkt vertrieben wird?

 

Die Kosten für die Halter von Tieren, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen, könnte man nur reduzieren, indem für diese Tiere die Umwidmung von Medikamenten aus den humanmedizinischen Bereich gesetzlich erleichtert würde. Damit wäre aber der Anreiz verpufft, die Wirkstoffe für diese Tiere überhaupt zu testen (siehe Artikel von Rückert: so ganz sinnlos ist das ja nicht).

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Renegade
vor 13 Minuten schrieb KuK:

Warum sollte ein Medikament für unsere nutzlosen Tiere billiger werden, nur weil es nicht nur extra dafür zugelassen, sondern auch unter zusätzlichem logistischem Aufwand als gesondertes Produkt vertrieben wird?

 

Billiger soll es ja nicht werden. Nur nicht teurer, in den Fällen wo das "Menschenmedikament" längst in der Veterinärmedizin erfolgreich verwendet wurde.

Als "Tiermedikament" kostet es auf einmal ein Vielfaches.

An die Story mit den dafür nötigen Versuchen zur Zulassung glaube ich nur beschränkt.

Diese Versuche waren ja auch nicht nötig, als man noch das "Menschenmedikament" verschrieb bzw. wurde es an den damit behandelten Hunden ja durchaus erprobt.

 

Der "zusätzliche logistische Aufwand" ist hausgemacht und dient letztlich der Profitsteigerung.

Zwingt denn jemand die Pharma Industrie, ein Tiermedikament zu "entwickeln"?

 

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Renegade
vor 5 Stunden schrieb Gerhard:

Kosten?

 

:lol: Du meinst wohl eher Profitreduzierung.

Bekanntermaßen nagen die Pharma Hersteller ja am Hungertuch.

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Renegade
vor 8 Minuten schrieb Renegade:

Zwingt denn jemand die Pharma Industrie, ein Tiermedikament zu "entwickeln"?

 

Zusatz: Das meine ich nicht generell, sondern lediglich auf die Umwidmung von humanmed. Präparaten beschränkt.

Wer bestimmt denn, DASS keine am Tier längst erprobten "Menschenmedikamente" mehr verwendet werden dürfen,

sondern dass für Tiere aus dem gleichen Wirkstoff Pillen in einer anderen Farbe "entwickelt" werden müssen?

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vor 7 Stunden schrieb Renegade:

Der "zusätzliche logistische Aufwand" ist hausgemacht und dient letztlich der Profitsteigerung.


Ähm... Du hast doch vorgeschlagen, die Medikamente für Tiere, die zur Lebensmittelgewinnung dienen und für „nur zum Spaß“ Tiere getrennt anzubieten. (Oder habe ich das falsch verstanden?) Und das würde da, wo es nicht ohnehin nötig ist, halt nichts billiger machen. Billiger im Vergleich zu einem Medikament für beides.

 Ich gehe zwar davon aus, dass die Zulassung für Rinder, Schweine, Hühner, ... aufwendiger und teurer ist als für die nutzlosen Tiere -aber die holen das durch wesentlich höheren Umsatz wieder rein.

 

Dass die Zulassung für Hunde & Co. bei Wirkstoffen, die in der tierärztlichen Praxis längst erprobt sind, meist verdächtig nach Abzocke riecht, steht ja außer Frage.

 Aber kann damit denn ein erneuter Patentschutz erzielt werden? Sonst stünde es ja anderen Herstellern frei, ein günstigeres Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen.

 

vor 8 Stunden schrieb Renegade:

Diese Versuche waren ja auch nicht nötig, als man noch das "Menschenmedikament" verschrieb bzw. wurde es an den damit behandelten Hunden ja durchaus erprobt.

 

Jein. Die Erprobung durch Tierärzte erfolgt halt nicht systematisch. Keine Verblindung, keine Vergleichsgruppen, keine statistische Auswertung von Wirkungen und Nebenwirkungen. Es gibt nur die (prinzipiell wahrnehmungsverzerrten) Erfahrungen einzelner TÄ an relativ kleinen Patientengruppen und deren Austausch untereinander (der auch nicht zwingend objektiv ist). Da braucht es schon viele Jahre der Erprobung, um eine gewisse Sicherheit zu erreichen. Bis dahin machen TÄ das sicher nicht gerne und eben nur in alternativlosen Fällen.

Die fehlende Quantifizierbarkeit macht auch eine gesetzliche Regelung, die diese Abzockerei verhindert, schwierig. Da müsste es schon eindeutige Studien geben (dass dann noch ein Patentschutz möglich ist, kann ich mir allerdings nicht vorstellen).

Und für humanmedizinische Medikamente gibt es wohl auch keine zentrale Erfassung von Nebenwirkungen bei Tieren.

 

 Was ich damit sagen will, ist: grundsätzlich ist eine spezifische Zulassung eine gute Sache. Dass ein Medikament dadurch erstmal teurer wird, als ein humanmedizinisches Generikum, ist unvermeidbar. Die Frage ist nur, ob man den freien Markt an der Stelle sich selbst überlassen kann oder ob man irgendwie verhindern muss und kann, dass sich einige Hersteller an einzelnen Präparaten übermäßig bereichern.

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Am 19.10.2020 um 06:23 schrieb Gerhard:

Falls der TA mir doch mal mehr Tabletten verkauft hat, als ich brauche, dann nimmt er die nicht benötigten (sofern sie erkennbar noch in Ordnung sind) zurück und ich bekomme das Geld wieder.
Das geht nicht. Abgegebene Medikamente dürfen auf keinen Fall zurück genommen werden ( außer zur Entsorgung ). Das gilt auch z.B. für unbeschädigte Blister.

Also wir haben auch immer die Tabletten zurück gegeben, gerade als unsere Herzkranken Hunde verstarben und haben das Geld für die nicht verbrauchten Medikamente zurück bekommen. Also geht es doch, selbst bei der TK hat das geklappt.

 

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vor 2 Stunden schrieb JB-6:

Also wir haben auch immer die Tabletten zurück gegeben, gerade als unsere Herzkranken Hunde verstarben und haben das Geld für die nicht verbrauchten Medikamente zurück bekommen. Also geht es doch, selbst bei der TK hat das geklappt.

 

Lt. meinen, mehreren, TÄ dürfen diese die Medikamente nicht zurücknehmen, genauso wenig wie eine Apotheke. Ich würde keine Medikamente einnehmen wollen die schon in einem anderen Haushalt waren.

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vor 5 Stunden schrieb JB-6:

Also wir haben auch immer die Tabletten zurück gegeben, gerade als unsere Herzkranken Hunde verstarben und haben das Geld für die nicht verbrauchten Medikamente zurück bekommen. Also geht es doch, selbst bei der TK hat das geklappt.

 

Ich habe nicht behauptet, dass einzelne Tä das so machen. Nur dürfen die es halt nicht. Daher am Besten nicht groß rum erzählen.

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Renegade
vor 19 Stunden schrieb KuK:

Die Kosten für die Halter von Tieren, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen, könnte man nur reduzieren, indem für diese Tiere die Umwidmung von Medikamenten aus den humanmedizinischen Bereich gesetzlich erleichtert würde. Damit wäre aber der Anreiz verpufft, die Wirkstoffe für diese Tiere überhaupt zu testen

 

Genau das. Das versuche ich ja zu erklären.

Das Problem, das ich bei dieser Idee sehe, ist die Lobbyarbeit der Pharmaindustrie:

dieser Bereich dürfte nicht der einzige sein, in dem Gesetzesvorlagen von den Lobbyisten erarbeitet und weitergereicht werden.

 

Und zum wiederholten Mal der Hintergrund meiner Einwände:

Zur Behandlung von Herzinsuffizienz wurde mein Hund über Jahre hinweg mit Ramipril (Humanmed.) behandelt. Erfolgreich.

Erst als der gleiche Wirkstoff für Hunde auf den Markt kam und dann Vasotop hieß, wurden die Tabletten um ein Vielfaches teurer.

Ein Schelm, der Übles dabei denkt....

 

Zitat

Dass die Zulassung für Hunde & Co. bei Wirkstoffen, die in der tierärztlichen Praxis längst erprobt sind, meist verdächtig nach Abzocke riecht, steht ja außer Frage.

 Aber kann damit denn ein erneuter Patentschutz erzielt werden? Sonst stünde es ja anderen Herstellern frei, ein günstigeres Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen.

 

Tja, ob dies ein weiteres Patent verhindert, weiß ich nicht.

Wenn ja, dann ist die Absicherung der Abzocke ja erfolgreich erledigt. Neben den gesetzlichen Bestimmungen natürlich.

Bei denen man wie schon weiter oben geschrieben, man ziemlich sicher sein kann, wer sie dem Gesetzgeber in die Feder diktiert hat.

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