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Trennungsangst bei anderer Bezugsperson - Wie damit umgehen?


deka

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Hallo ihr,

 

ich würde mich sehr freuen einmal ein paar Meinungen, Einschätzungen, vielleicht Tipps von Euch zu meiner Situation zu hören.

 

Also, ich habe eine 6 Monate alte kleine Hündin, die jetzt seit 7 Wochen mit mir lebt. Davor hat sie verhältnismäßig lange (bis zur 16 Woche) noch bei ihrer Mutter gelebt und war danach drei Wochen in einer Familie, die sie dann doch nicht halten wollten/konnten.

 

Wir haben natürlich hier und da noch ein paar Baustellen, an denen wir arbeiten müssen, aber im Großen und Ganzen bin ich richtig glücklich damit, wie sie hier angekommen ist und unser Zusammenleben läuft. Sie lernt sehr schnell und ich habe das Gefühl, dass sie mir immer mehr vertraut. Die Kleine ist sehr anhänglich und sozial. Wenn wir spazieren gehen, würde sie am liebsten fast jeden (Mensch oder Hund) begrüßen. Ich freue mich, dass sie so offen und neugierig ist (viel besser als andersherum) und schaue, dass wir oft auf die Hundewiese gehen, wir gleichzeitig aber auch nicht jedem „hallo“ sagen müssen. Das klappt gut. Ihrer Art entsprechend, mag sie es natürlich auch gar nicht alleine zu sein (winseln, an Türen kratzen, überall hinterherlaufen). Auch das üben wir und haben schon gute Fortschritte gemacht. Wenn sie zum Beispiel abends frei entscheiden kann, ob sie zu mir kuscheln oder in ihr Körbchen gehen will, ist es so 50-50 gerade und sie kann auch schon besser ganz alleine sein (2-3h, wenn ich in der Wohnung bin, 1h außerhalb).

 

Soweit so gut. Ganz anders ist die Situation nun allerdings, wenn mein Freund am Wochenende zu Besuch kommt. Sie ist dann sehr auf ihn fixiert, stalkt ihn in der Wohnung und neuerdings ist es sogar so, dass sie winselnd an der Tür wartet, wenn er in einem anderen Raum ist und ich mit ihr zusammen bin. Mich ignoriert sie dann komplett und sie kommt dann auch kaum zur Ruhe. Wenn er am Sonntag geht, scheint sie eine Art Trennungsschmerz zu haben. Es ist nicht so, dass ich mir dies nicht erklären kann. Sie verknüpft seinen Besuch wahrscheinlich mit viel Positivem. Es ist Wochenende, alles ist entspannter und ausgelassener, sie sieht, dass ich mich auch freue, bekommt allgemein mehr Aufmerksamkeit und er ist ihr gegenüber auch milder und verständnisvoller als ich es im Arbeitsalltag in jeder Situation sein kann und will. Hier und da bekam sie in der Vergangenheit auch noch ein extra Leckerli von ihm. Ich frage mich nun, wie wir am besten damit umgehen sollten? Sollte ich ihr Winseln ignorieren, auch wenn ich mit im Raum bin?

 

Mir macht das schon zu schaffen. Sie hat auch noch ein paar andere Bezugspersonen, aber bei niemanden sonst ist es so, dass ich so „abgeschrieben“ bin und der Abschied von der anderen Person so schwer fällt.

 

Danke schon einmal!

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Ich würde versuchen, sie abzulenken. Mach irgendwas Schönes mit ihr, wenn dein Freund geht. Du kannst auch mit ihr raus gehen, wenn er weg ist, irgendwas, was ihr Spaß macht und sie aus dieser Schleife raus holt.

Ich verstehe, dass die Situation doof für dich ist, aber das wird sich sicher irgendwann geben.

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Danke, Traudel, für Deine Antwort! Bei dem letzten Abschied habe ich das auch so gemacht. Wir waren schon draußen und haben uns auf dem Weg verabschiedet. Sie wollte ihm hinterher laufen und ich hatte den Eindruck, dass sie mich am anderen Ende der Leine quasi "verantwortlich" dafür macht, dass wir den Anschluss verloren haben 🙈 Wir haben dann schöne Dinge auf dem Rückweg gemacht und nach einer Weile war alles wieder gut. 

 

Aber was mache in der Wohnung, wenn sie nach ihm winselt, nur weil er gerade in einem anderen Raum ist? Ich bin dann dabei und bekomme das mit, aber sie ignoriert mich total. Ich würde mir auch komisch vorkommen, sie dann zu "bespaßen", weil es ja nun eigentlich auch keine große Sache ist. Vielleicht sollte ich sie dann einfach zu ihm lassen, so dass sie "kontrollieren" kann, was er da treibt. Das Bad ist bei uns Tabu-Zone, aber ansonsten würde das gehen.

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Kommt drauf an, wie gut deine Nerven sind. 😉

Man kriegt ja oft den Rat, solche Verhaltensweisen zu ignorieren, aber dazu gehört sehr viel Konsequenz. Manche Hunde haben sehr viel Ausdauer.

Ich glaube, ich hätte die Nerven nicht und würde irgendwann aufgeben.

Ehrlich gesagt, hab ich darauf auch keine gescheite Antwort.

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vor 3 Stunden schrieb Traudel:

Man kriegt ja oft den Rat, solche Verhaltensweisen zu ignorieren

Ich glaube kaum, dass sie aus „Berechnung“ winselt, sondern tatsächlich aus Angst bzw. Stress. Und Emotionen sind keine Verhaltensweisen, also passt der Rat, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren hier nicht.

 

 Ich habe allerdings auch keine Ahnung. was man in solchen Fällen am besten macht. Ich würde mal davon ausgehen, dass sich das „rauswächst“, das heißt aber nicht automatisch, dass man das einfach so laufen lassen sollte. Für den Hund scheint das ja Stress zu bedeuten.

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es gibt doch zwei Möglichkeiten, der Trennungsangst entgegen zu wirken:

 

Auf die Zeichen (Winseln, nachlaufen, türkratzen usw) nicht zu reagieren.

Machst Du ja beim Verabschieden schon, aus meiner Sicht, echt gut.

Kein großes Gestreichel im Sinne von "armer Hund ich muss jetzt leider....", sondern Ignorieren und Ablenkung. (auf gemeinsamen Spaziergang sich einfach trennen...)

Wobei ich meinen Hunden immer ein Signal angeboten habe, damit sie sich einstellen konnten auf das Geschehen.

Also ein kurzes Tschüss, ohne großes Gedöns.Ein Handzeichen für "ich gehe jetzt".

ES dauert eine Zeit, aber jeder meiner Hunde wußte nach ein paar Wochen, der geht und kommt wieder.

Das Verfolgen im Haus , bei uns sind alle Türen offen.

(außer Toilette/Bad, da müssen sie durch. )

all meine Schäferhunde haben sich immer absolut verlässlich an meine Beine "geheftet".

Da wo ich lief, hatte ich sie dabei.

Ramse tritt mir heute , nach zwei Jahren Gemeinsamkeit , noch in meine Hausschlappen hinten rein, vor lautem "Kontrollwahn".

Es ist eben so, da muss ich durch, lach

Ich ignoriere, bis zum Bad, da ist Tür zu.

(Ramse liegt dann hinter Tür, ich treffe ihn fast mit der Tür beim Öffnen)

 

Jeder Hund von mir brauchte seine Zeit, um sich an unsere Lebensweise zu gewöhnen, sie zu verinnerlichen.

Ramse brauchte ganze zwei Jahre, aber das war auch eine komplette Wesensveränderung für ihn.

 

 

 

Oder du reagierst auf jede Reaktion Deines Hundes mit Leckerli, Abrufebelohnung, Spiel usw.

 

Du bespielst Deinen Hundin bei jeder Trennungssituation, draußen wie drinnen.

Die Tür ist zu, bespielen, also Leckerlis  bei Abruf usw.

 

Nur, auf was wird HUnd konditioniert?

Ich jaule, kratze, winsel, da wird sofort reagiert mit Ablenkung.

Belohnungsprinzip---- Jaulen, winseln... ist super????

 

Ich lasse meine Hunde immer sehen, wo ich im Haus bin.

Sie wissen, das Bett ist Tabu, da werfe ich sie raus, meins eben alleine.

(meine Hunde sind fast jeden Tag draußen in der Natur, echt nie sauebr)

 

Selbst den agressiven, außer mich , andere Menschen stellende Hund  hat in zwei Jahren gelernt, dass es in meinem Haushalt viele Menschen gibt, die kommen und gehen.

Er hat gelernt, dass es meine Familie gibt.

Heute dürfen meine erwachsenen Kinder und mein Enkel ins Haus, einfach so.

Sie werden sanft begrüßt.

 

Aber Handwerker und sonstige "Nicht dazu Gehörende" , wie weitere Verwandte , werden weg gebissen (gestellt...)

 

Lass Dir und Deiner Hündin Zeit.

Mach das, was DU und nur DU als richtig empfindest, so kann Deine Hündin dich gut lesen.

Aber mach es immer zur gleichen Situation gleich!!!

 

Das wäre mein Rat.

 

 

 

 

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gebemeinensenfdazu

Sie zu ihm zu lassen finde ich gut. Sie sieht dich dann als Hilfe- nicht als Hindernis, und das bringt euch dann auch wieder näher.

Kennst du Zeigen und Benennen? Das wäre mein rat- es verbessert eure Kommunikation und dann weiss sie, dass sie sich an dich wenden kann , wenn sie Not hat. Und momentan dürfte es wahrscheinlich dass sein, dass sie ihre familie beieinanderhalten will- jetzt  nachdem sie zwei Wechsel hinter sich hat ist das nochmal weniger verwunderlich als es sont wenig verwunderlich bei einem sehr jungen Hund ist.

Also, guck' dir das mal bei markertraining an, du würdest dann mit einem bestimmten Satz:" Oh du willst zu ,,,Moment, komm' wir gehen mal gucken" oder so. Einfach, damit sie merkt, dass sie verstanden wird. Dazu gehört auch , dass sie Bedauern kennenlernt, wenn es aus bestimmten Gründen leider nicht geht und dann solltest sie mit etwas trösten damit es nicht so schwerfällt. Wenn sie mit dir einen sicheren Partner hat, fällt ein Verzicht nicht so schwer wie ohne.

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@gebemeinensenfdazu ja, zeige und benenne Deinem Hund die Situation.

Sage ihm, das dein Freund ja wieder kommt, sage ihm das Datum, wann er wieder da ist.

S o lernt sie Bedauern kennen , weis, dass es aus bestimmten Gründen leider nicht geht und tröste sie.

Oh je, meine Hunde sprechen leider noch nicht, aber bald.....

 

 

 

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Ich bin wirklich so dankbar für Eure Kommentare! 🤗 Ich habe das Gefühl, dass das, was ihr schreibt, richtig gut zu uns passt und mir beim Sortieren sehr hilft. Ich bin ja noch neu in dem Forum und gerade echt froh, mich angemeldet zu haben.

 

Die Idee, dass sie ihre Familie zusammenhalten will, kann ich gut nachvollziehen und ich habe da auch immer an die vielen Wechsel gedacht, die sie schon hatte. Ich will ihr wirklich diesen Stress und die Angst nehmen und ihr beistehen. Es ist ganz schwer, sie da so zu sehen. Wegen der Räume ist es bei uns so, dass sie zwar ab und zu in die Küche mit darf, manchmal aber auch nicht. Außerdem bekommt sie jetzt seit einer Weile auch nichts mehr zu essen und auch keine besondere Aufmerksamkeit von mir in der Küche. Sie ist sehr futterbezogen und mich hatte das Betteln beim Essen zubereiten mit der Zeit doch zu sehr gestört. Es läuft eigentlich gut. In der konkreten Situation in der Wohnung war es nun aber so, dass mein Freund auch noch alleine in der Küche war. Nachdem ich Eure Kommentare gelesen habe, hatte ich mir auch noch einmal überlegt, dass das kleine Schlitzohr zusätzlich vielleicht auch testen wollte, ob die neue Regel (kein Essen in der Küche) denn bei meinem Freund auch so gilt 😅 Wenn das eine zusätzliche Motivation wäre, wäre es ja wirklich nur gut, sie dahin zu lassen. Mein Freund ist natürlich in die neue Regel eingeweiht und dann bemerkt sie mit der Zeit, dass es bei ihm auch nicht anders läuft als bei mir.

 

Das Zeigen und Benennen kannte ich bisher noch nicht. Ich habe mir das einmal durchgelesen und fand es toll! Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie ich es in der Situation genau einsetzen könnte? Als ich mir den Artikel durchgelesen habe, musste ich daran denken, dass sie manchmal wirklich Angst vor Schatten hat. Da könnte ich es mir ungefähr vorstellen, bei der Trennungsangst noch nicht so richtig. Naja, ich habe das Gefühl, ich werde mich einmal in das Z&B einarbeiten...

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