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Der Hund legt sich ganz plötzlich in die Leine


Soia

Empfohlene Beiträge

vor 2 Stunden schrieb Soia:

(ich hab immer Angst vor Giftködern oder Nägeln drin oder was sich die Perversen da draußen ausdenken).

 

Das ist wirklich sehr unwahrscheinlich. Da könntest du ruhig entspannter sein, die Wahrscheinlichkeit dass dein Hund einen Giftköder findet, ist fast so gering wie ein Lottogewinn. Das wird im Internet aufgebauscht. Hunde fressen nun mal Dinge am Boden, das ist vollkommen normal für diese Art und kein Grund überzureagieren. :) 

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Naschkatze
vor 1 Stunde schrieb Soia:

Ja, ich hoffe es.. ob es an meinem Verhalten liegt, weiß ich leider nicht.. ich stehe ziemlich geduldig bei ihm, während er schnuppert und schaut und strullert etc. Deshalb hat mich das so geärgert, dass er dann dieses Theater aufführt. Ich muss leider noch den richtigen Hundetetrainer finden.. ich hatte zwei und durch Corona hab ich nicht nochmal gesucht.. er hat sich ja auch ganz gut gemacht, ich hatte gehofft, dieses Problem alleine lösen zu können. Und manchmal hilft es ja schon gewisse Tricks zu trainieren.. ich glaube ich hab den Fehler gemacht, ihm kein Zeichen für das Nicht-Jagen oder Nicht-Tun beizubringen. Er weiß z. B. wenn ich ihm Leckerlies hinlege oder sogar auf seine Pfoten, darf er sie erst fressen, wenn ich das bestimmte Wort sage und natürlich mit meiner Gestik ausdrücke, dass es jetzt ok ist, das zu fressen. Ihn nun so zu konditionieren, dass er bei dem Wort oder Gestik, irgendwas nicht macht, kann vllt helfen, wenn er sich wieder reinlegt. (Manchmal hilft das Aufmerksamkeitssignal, aber danach versucht er es dann doch wieder.)

 

Diese Leckerchenspiele/-tricks bringen nichts bezogen auf die generelle Impulskontrolle. Dabei wird dem Hund nur beigebracht zu Hause, wenn die Kekse auf den Pfoten liegen die Kekse nicht zu nehmen. Das kann der Hund nicht auf den Döner auf der Straße übertragen, weil absolut nichts aus der Trainingssituation sich dort wiederfindet. Im besten Fall noch das Signalwort, wobei ich da bei vielen Hundehaltern eher einen Schwall an Worten mitbekomme die auf den Hund einprasseln, weil der das jetzt auf gar keinen Fall aufnehmen soll.

 

Das Gleiche gilt für die Situation im Treppenhaus. Dass er das kann ist klasse! Wenn er es gut kann, wird er es vielleicht auf jede Treppe übertragen die ihr gemeinsam geht. Hast du das mal getestet? Er wird es nur nicht auf eine Hundebegegnung o. Ä. übertragen können.

 

Hunde lernen situations- und ortsbezogen. Dh was an Ort X gilt, gilt nicht automatisch auch an Ort Y. Gleiches bei Situationen. Um eine Generalisierung zu erzeugen muss man an verschiedenen Orten trainieren. Dadurch wird es zum Gesetz.

 

Ich hatte nur angenommen dass du einen Trainer hast, weil du davon schriebst.

Ein Trainer ist kein Muss, es kann auch ohne sehr gut laufen. Da würde ich mir an deiner Stelle keinen Druck machen. Findest du einen guten Trainer, zieh ihn zu Rate. Findest du keinen, lies ein gutes Buch über Hunde :)

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gebemeinensenfdazu
vor 5 Stunden schrieb Soia:

Wenn der andere Reiz nicht größer ist, funktioniert das

Richtig. Und ich halte es tatsächlichauch nicht für möglich in jeder Situation den Hund verbal umzulenken. Und gerade Fressbares kann gefährlich werden für ihn. Da muss dann schon mehr laufen als ein positiv aufgebautes "Weiter".

Hat mein einen reizoffenen Hund mit einer Menge Kraft funktioniert das zum Glück mit dem Hinterherschlefen wenigstens nicht. Versuchen Besser zu belohnen. Superkeks,Leberwurst notfalls vor die Nase halten und ein "Nee, lass mal, komm' wir gehen hier entlang" oder so. Beim Mega Trigger Geschirrgriff und ebenfalls belohnen.

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vor 18 Stunden schrieb Shyruka:

Ach Leute. Ihr habt hier einen Troll und einen Menschen, der auf einen Sachbestand zurückgreift, der ein Jahr zurückliegt, wenn ihm die Argumente ausgehen.

Da kann man nur drüber Lach-Smileys setzen oder die Verwirrt-Dinger. Letztere haben einen schönen Effekt: Wenn genügend davon da sind und die sogar die Herzchen überwiegen, dann  kann man den nächsten Neuling gepflegt darauf hinweisen, dass aus dem User nur grütze raus kommt. Im Profil ist die Statistik schließlich einsehbar.

Warum wird eigentlich immer auf unsachliche Weise provoziert? Wenn schon, dann bitte mit Argumenten.

 

vor 18 Stunden schrieb Shyruka:

nd ja, antürlich kann man auch körpersprache Signale vermitteln, damit der Hund gezielt mitkommt oder ein wenig schneller geht. Man kann ejdes Kommando wortlos aufbauen. Aber das selbe geht auch verbal.
Perse war die Ablaufkette doch sowieso: Erst körpersprachlich beibringen, bis der Hund drauf gut reagiert udn dann kommt das Kommando. Warum also nicht den Hund durch einen zügigeren Gang gleich mitgeben: "Komm wir beeilen uns." oder ähnliches. Und gerade bei jungen Hunden geht das so schnell und einfach, in dem man einfach ein wenig trabt. Schon hat man die Aufmerksamkeit, einen schnellen Gang und ein Gesetztes Kommando. Ohne Rucken, ziehen, schimpfen oder oder oder. Trotzdem hat man keine "Führung" abgegeben

 

vor 18 Stunden schrieb Shyruka:

der aufgrund dieser Rucktechnik eine Querschnittlehmung bekommen hat. Lasst es einfach. Da hab ich lieber einen Hund der in anderen Augen nicht gehorcht, als einen Querschnittsgelähmten Hund. Im schlimmsten Falle toten Hund.

Gebt jemand falschen mit genügen Muckis so einen Tipp und ihr könnt euch solche Resultate auf eure Nase schreiben.

Man man man, was für ein Kopfkino hier immer geschoben wird... Wahnsinn!

 

vor 10 Stunden schrieb Zurimor:

Das ist ein ganz netter Artikel zum Thema positiv Grenzen setzen: https://www.hey-fiffi.com/blog/gastbeitrag/positiv-grenzen-setzen-wie-geht-das/

 

Das ist ein fortlaufender Prozeß, kein "üb das zweimal täglich für 3 Wochen und dann klappt das". Deshalb ist es wohl häufig auch schwer zu vermitteln, daß man durch einen positiven Umgang prima mit seinem Hund klar kommen kann. Aber es ist eben ein kontinuierlicher Umgang miteinander, kein Training im Sinne von "mach a, dann funktioniert x". Aus dem Artikel geht auch hervor, warum es eine detaillierte Beschreibung gar nicht geben kann: Das konkrete Vorgehen ist individuell vom Hund abhängig. Was bei Hund a funktioniert, klappt bei Hund b überhaupt nicht wie @Shyruka ja auch schon angedeutet hat. Es ist mit einer Menge Arbeit verbunden, Hund gut kennenlernen, konkrete Lösungen entwickeln, die eben oft vom Hund abhängig sind etc., aber den Aufwand allemal wert.

Jetzt im Ernst? Es muss erst ein Artikel im Internet raus gekramt werden, damit man erklären kann, was man da überhaupt macht?

Leider steht da jetzt auch nichts konkretes drin, außer das hier auch nicht ausschließlich mit positiver Verstärkung gearbeitet wird (Geschirrgriff....)

Also, ich weis warum hier keine Antworten auf meine Fragen kommen.

Hatte schon zwei Trainer bei mir, die sich der "positiven Verstärkung" verschrieben haben (waren aber mit unseren Problemlagen überfordert). Ihr glaubt gar nicht, wie viele negative Strafen ich in deren Trainingsmethoden gefunden habe. Darunter auch positive Strafe und negative Verstärkung. Das Ding ist, ihr wisst selber nicht genau, was ihr da macht (sonst wären auf meine Fragen sofort Argumente gekommen). Ich seid euch dessen nämlich gar nicht bewusst und ignoriert völlig, dass ihr eben NICHT nur mit positiver Verstärkung arbeitet (wollt es nicht wahr haben).

Denn, ganz wichtig um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Es ist nicht möglich mit positiver Verstärkung Grenzen zu setzen. Ganz einfach aus dem Grund weil man damit keine Grenzen kommunizieren kann (wenn du dies oder jenes machst, bekommst nen Käse... das kommuniziert keine Grenze)

Denn, allein wenn ein Hund eine Motivation hat und ich diese abbreche, ist das erstmal eine negative Strafe. Da könnt ihr Euch drehen und winden wie ihr wollt. Schon klar, das im nächsten Moment wieder belohnt wird ABER. Beispiel: Wenn ein Hund freudig auf etwas zu rennt, Hormone ausgeschüttet werden, er einfach voll im Flow ist und dann ein Aufmerksamkeitssignal kommt, dann wirkt das im ersten Moment bestrafend, weil er ja gerne weiter rennen würde, er aber davon abgehalten wird. Also vergesst mal ganz schnell, dass ihr mit sowas eine Grenze auf positiver Verstärkung aufgebaut habt.

Da finde ich die Beschreibung von @Zurimor auch recht bezeichnend, wenn Sein Hund in den Wald rennen möchte, gerufen wird und erstmal stehen bleibt um zu überlegen ob er kommt oder nicht... eigentlich will er ja in den Wald...

 

Was man allerdings recht gut damit hin bekommt, mit viel Leckerchen um sich schmeißen etc.. Also der Grund überhaupt (der eigentlich hätte von Euch kommen müssen, wenn ihr wirklich nen Plan hättet).

Nennt sich Desensibilisieren. Also dadurch das ich ständig und alles mögliche an richtigem Verhalten belohne und damit falsches Verhalten im Vorfeld abbreche, schwäche ich von mal zu mal den Außenreiz, dem der Hund eigentlich nachgehen möchte. Somit fällt es ihm natürlich nach und nach leichter sich um zu orientieren.

Also kann man machen, muss man aber nicht immer. Und vor allem, hat es meiner Meinung nach, auch seine Grenzen oder ist in bestimmten Situationen nicht sinnvoll. Aber vergesst mal ganz schnell, dass das an eurer ach so tollen Bindung liegt, die ja ach so viel besser ist, als meine Bindung zu meinem Hund (weil ich immer so böse zu ihm bin und er mir völlig ausgeliefert ist).

Könnte jetzt natürlich auch noch einige Nachteile aufzählen..... mach ich aber mal nicht an der Stelle.

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gebemeinensenfdazu

Noch was vergessen: beim Super Trigger lenke ich auf Zerrspielzeuge um mit viel Bewegung zum Stress-bzw. Frustabbau. (Superbelohnung KautschukFrisbee eignet sich gut).

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vor 4 Stunden schrieb Naschkatze:

 

Diese Leckerchenspiele/-tricks bringen nichts bezogen auf die generelle Impulskontrolle. Dabei wird dem Hund nur beigebracht zu Hause, wenn die Kekse auf den Pfoten liegen die Kekse nicht zu nehmen. Das kann der Hund nicht auf den Döner auf der Straße übertragen, weil absolut nichts aus der Trainingssituation sich dort wiederfindet. Im besten Fall noch das Signalwort, wobei ich da bei vielen Hundehaltern eher einen Schwall an Worten mitbekomme die auf den Hund einprasseln, weil der das jetzt auf gar keinen Fall aufnehmen soll.

Das war nur als Beispiel gedacht..Ich habe ihm nie ein Wort beigebracht, das bedeutet (wenn der Reiz da ist und er da hin will), dass er das jetzt nicht tun soll. Außer "Nein", aber das verwende ich zu allgemein.

 

vor 4 Stunden schrieb Naschkatze:

 

Das Gleiche gilt für die Situation im Treppenhaus. Dass er das kann ist klasse! Wenn er es gut kann, wird er es vielleicht auf jede Treppe übertragen die ihr gemeinsam geht. Hast du das mal getestet? Er wird es nur nicht auf eine Hundebegegnung o. Ä. übertragen können.

Ja, macht er. War auch nicht auf Hundebegnungen bezogen. 

 

vor 4 Stunden schrieb Naschkatze:

 

Hunde lernen situations- und ortsbezogen. Dh was an Ort X gilt, gilt nicht automatisch auch an Ort Y. Gleiches bei Situationen. Um eine Generalisierung zu erzeugen muss man an verschiedenen Orten trainieren. Dadurch wird es zum Gesetz.

 

Ich hatte nur angenommen dass du einen Trainer hast, weil du davon schriebst.

Ein Trainer ist kein Muss, es kann auch ohne sehr gut laufen. Da würde ich mir an deiner Stelle keinen Druck machen. Findest du einen guten Trainer, zieh ihn zu Rate. Findest du keinen, lies ein gutes Buch über Hunde :)

Du hast recht, das habe ich außer Acht gelassen, dass sie Orts-/Situationsbezogen lernen. Ich hatte zwei Hundetrainer (Frauen, weil mein Hund Männern noch weniger traut), aber die erste wendete größenwahnsinnige Methoden an und die zweite hat irgendwie nicht so viel geschafft.. naja, ich hab erstmal ein paar Baustellen, bei denen mir ein Hundetrainer auch nicht so helfen kann. Wir müssen halt üben üben üben :)

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vor 2 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Noch was vergessen: beim Super Trigger lenke ich auf Zerrspielzeuge um mit viel Bewegung zum Stress-bzw. Frustabbau. (Superbelohnung KautschukFrisbee eignet sich gut).

Wenn er nur diese Art von Frisbee annehmen würde.. oder dummies. Er mag das Material nicht :D aber Kau- und Zerrspielzeuge hat er einige

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Naschkatze

@Soia Es waren auch von mir nur Beispiele die erklären sollten warum diese Art von Impulskontrolltraining nur für diese eine Situation funktionieren :)

 

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Zurimor
vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Jetzt im Ernst? Es muss erst ein Artikel im Internet raus gekramt werden, damit man erklären kann, was man da überhaupt macht?

Warum nicht? Wenn in einem Artikel das Grundprinzip recht gut erklärt wird, warum sollte ich stattdessen nochmal Alles selbst tippen?

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Leider steht da jetzt auch nichts konkretes drin

Warum wurde auch bereits erklärt, das konkrete Vorgehen sieht bei jedem Hund anders aus.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

außer das hier auch nicht ausschließlich mit positiver Verstärkung gearbeitet wird (Geschirrgriff....)

 

Ja, das steht unter "reaktiv Grenzen setzen" und hat mit positivem (proaktiven) Grenzen setzen überhaupt nichts zu tun. Entschuldige, aber das erweckt den Eindruck, daß du den Artikel gar nicht gelesen und verstanden hast.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Also, ich weis warum hier keine Antworten auf meine Fragen kommen.

Du hast Antworten bekommen. Vielleicht keine, die dir gefallen, aber das ist dann dein Problem.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Hatte schon zwei Trainer bei mir, die sich der "positiven Verstärkung" verschrieben haben (waren aber mit unseren Problemlagen überfordert). Ihr glaubt gar nicht, wie viele negative Strafen ich in deren Trainingsmethoden gefunden habe. Darunter auch positive Strafe und negative Verstärkung. 

Es gibt eben auch Trainer, die sich "positive Verstärkung" auf die Fahne schreiben nur um ihr Geschäft besser zu verkaufen. Schwarze Schafe gibt's überall,

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Das Ding ist, ihr wisst selber nicht genau, was ihr da macht (sonst wären auf meine Fragen sofort Argumente gekommen). Ich seid euch dessen nämlich gar nicht bewusst und ignoriert völlig, dass ihr eben NICHT nur mit positiver Verstärkung arbeitet (wollt es nicht wahr haben).

Ich denke, daß "wir" recht genau wissen, was "wir" da machen (übrigens könnte man auch selbst mal suchen, wenn einen das Thema interessiert statt auf Antworten zu warten). Von nur mit positiver Verstärkung war auch gar keine Rede, sondern von "positiv". Daß negative Strafen im Alltag unvermeidbar sind, ist, denke ich, jedem, der positiv arbeitet, klar.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Denn, ganz wichtig um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Es ist nicht möglich mit positiver Verstärkung Grenzen zu setzen. Ganz einfach aus dem Grund weil man damit keine Grenzen kommunizieren kann (wenn du dies oder jenes machst, bekommst nen Käse... das kommuniziert keine Grenze)

Grenzen sollte da meiner Meinung nach auch in Gänsefüßchen stehen, ist halt eine Parallelformulierung, die verdeutlichen soll, worum es geht. Grenze wäre ja "Tu das nicht", und das ist gar nicht nötig, wenn ich stattdessen sage "Mach bitte xy".

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Denn, allein wenn ein Hund eine Motivation hat und ich diese abbreche, ist das erstmal eine negative Strafe. Da könnt ihr Euch drehen und winden wie ihr wollt. Schon klar, das im nächsten Moment wieder belohnt wird ABER. Beispiel: Wenn ein Hund freudig auf etwas zu rennt, Hormone ausgeschüttet werden, er einfach voll im Flow ist und dann ein Aufmerksamkeitssignal kommt, dann wirkt das im ersten Moment bestrafend, weil er ja gerne weiter rennen würde, er aber davon abgehalten wird. Also vergesst mal ganz schnell, dass ihr mit sowas eine Grenze auf positiver Verstärkung aufgebaut habt.

Das muß nicht so sein. Beispiel: Besuch bei Oma, Kind hat schon zwei Stück Kuchen gegessen und ist drauf und dran ein drittes zu essen. Vater will das nicht und sagt "Laß uns doch rausgehen und ein paar Bälle kicken", Kind zieht begeistert mit und die Zeit bis zur Abfahrt wird damit verbracht. Vor der Abfahrt wird dem Kind vielleicht noch ein Bonbon von Oma zugesteckt. Ich glaube nicht, daß sich das Kind in irgendeiner Weise bestraft fühlt, immerhin hatte es Kuchen, eine tolle Zeit mit dem Vater und noch ein Bonbon. Wenn was Gleich-/Höherwertiges angeboten wird, muß ein Umlenken gar nicht negativ empfunden werden. Und ich glaub kaum, daß Hunde, von denen ständig gesagt wird, sie leben im Hier und Jetzt, ein ebenso gutes Angebot vom Halter als Strafe empfinden, die denken ja nicht "In 10 Sekunden brenn ich durch. 9....8....7....6....5.....4...3...2.... Och nee, Cheffe will rumtoben, so ein Mist! So knapp davor, Menno....!" Außerdem ist man im Idealfall eh schon in Interaktion mit seinem Hund, bevor der auf dumme Gedanken kommt.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Da finde ich die Beschreibung von @Zurimor auch recht bezeichnend, wenn Sein Hund in den Wald rennen möchte, gerufen wird und erstmal stehen bleibt um zu überlegen ob er kommt oder nicht... eigentlich will er ja in den Wald...

Hast du irgendwelche näheren Erfahrungen mit eigenständigen Hunden, also dem Hundetyp FCI-Gruppe 5 Hunde vom Urtyp? Denn wenn nicht fehlt dir wirklich die Expertise, um da mitreden zu können. Es waren Rehe direkt im angrenzenden Wald unterwegs. Es war ein Riesenerfolg, daß in der Situation überhaupt kurz drüber nachgedacht wurde, ich hab das gefeiert. Und natürlich auch meinen Hund gefeiert, als der kam. Der Fehler lag bei mir, daß ich in der Situation nicht frühzeitig genug angeleint habe.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Also kann man machen, muss man aber nicht immer. Und vor allem, hat es meiner Meinung nach, auch seine Grenzen oder ist in bestimmten Situationen nicht sinnvoll. 

Für den Hund ist es auf jeden Fall die schönere Variante. Seine Grenzen hat es nicht, denn, s.o. es werden ja eigentlich gar keine Grenzen gesetzt (der Kalauer war jetzt zu verlockend), sondern Angebote gemacht, interagiert.

 

vor 6 Stunden schrieb Renesis:

Aber vergesst mal ganz schnell, dass das an eurer ach so tollen Bindung liegt, die ja ach so viel besser ist, als meine Bindung zu meinem Hund (weil ich immer so böse zu ihm bin und er mir völlig ausgeliefert ist).

"Unsere" Bindung ist auf jeden Fall anders.

 

Zwei Beispiele von heute, Hund lief recht zügig vor, ich sagte "Mach mal bitte langsam da vorne" (heißt so viel wie "lauf mal nicht so weit vor"), Hund lief langsamer, wurde gelobt, blieb stehen, drehte sich von sich aus um und kam freudig angetrabt um sich eine Belohnung abzuholen. Die er natürlich auch bekam, es gilt die alte Regel: "Wenn Hund meint, er hat eine Belohnung verdient, dann hat er auch eine Belohnung verdient, denn aus seiner Sicht hat er irgendwas Tolles für mich gemacht. Selbst wenn ich nicht mal weiß was überhaupt." 

Es besteht also die Möglichkeit, daß der Hund von sich aus  mehr anbietet als von ihm gefordert wurde. Das kann man dann auch nutzen, um die Handlungskette mit einem neuen Wort zu belegen, so ein bißchen free shaping halt.

 

Ebensfalls auf der Wiese, unter Bäumen standen in einiger Entfernung zwei Personen, recht nah an der Straße, nicht erkennbar, ob da Hunde dabei waren. Hund lief wie üblich vor, ich wollte sicherheitshalber anleinen und rief "Warte mal, bitte anleinen", Hund wartet bis ich aufgeschlossen hatte, wollte dann weiter gehen, ich erinnerte kurz "Ich wollt dich eben anleinen" und Hund blieb stehen bis die Leine dran war und ging dann weiter. Wir sind dann auch zu den Bäumen rübergegangen, wollte Hund tatsächlich hin.

Grenzen setzen ist da wirklich überflüssig, eben so gut kann ich dem Hund vermitteln, was ich von ihm möchte.

 

 

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AnjaBla

Ich möchte auch mal versuchen, das Ganze aus meiner Sicht zu erklären...

Wir waren anfangs auch nicht nett zu unserem was die Erziehung angeht, weil wir es so von unseren Eltern gelernt hatten. Dadurch wurde mit Peanut alles immer schlimmer, war ein ganz böser Teufelskreis. Ich habe dann angefangen hier Fragen zu stellen und zu lesen und meine Einstellung, unser Miteinander, meine Methoden vollkommen umgekrempelt. Und plötzlich haben wir Fortschritte gemacht.

Situation an der Straße: Hund soll natürlich nicht auf die Straße rennen und sich vom Auto anfahren lassen. Und ja, bevor es soweit kommt, rucke ich ihn auch an der Leine zurück. Aber eigentlich kommt es gar nicht soweit, denn ich bleibe früh genug stehen, bzw. halte die Leine kurz genug, so dass er gar nicht auf die Straße kommen kann oder lege meine flache Hand auf seine Brust, damit er stehen bleibt. Bzw. ich sage dabei immer "Stopp", das haben wir auch gar nicht groß trainiert, ich habe es einfach jedes Mal, wenn ich an einer Straße stehen bleiben wollte, gesagt. Wenn Peanut mit stehen geblieben ist: Lob+ Leckerchen. Das wurde sehr, sehr schnell begriffen.

Situation Essbares auf dem Boden: Auch hier rucke ich ihn im Zweifel weg. Aber auch das passiert eigentlich nicht, denn ich sehe das Essbare früh genug und lenke ihn dran vorbei, wenn er mitgeht, bekommt er ein Leckerchen. Auch nicht groß trainiert, hat sich im Alltag einfach ergeben, wurde sehr schnell gelernt und klappt problemlos.

Situation Hundebegegnungen: Peanut wollte die alle töten um es mal ganz einfach zu erklären. Hat sich ohne Ende in die Leine gestemmt, einen heiden Radau gemacht und auch im Zweifel uns gebissen. Recht einfache Lösung: ihn loben und Leckerchen verteilen, bzw. spielen, BEVOR er ausrastet, also allein dafür, dass er den anderen Hund gesehen hat. Er macht das inzwischen, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr, weil er sich bewusst dafür entschieden hat, dass Spiel oder Leckerchen viel cooler ist als Aufregen. Dafür musste ich natürlich, vorallem anfangs, sehr schnell sein. Man hat aber mit der Zeit immer mehr Zeit zu reagieren, bzw. der Hund weist einen sogar darauf hin, dass man nicht reagiert hat. Ich habe gemerkt, seine "Zündschnur" wurde immer länger.

Situation Sitz an der Straße: Ich will, dass mein Hund irgendwann an der Straße sitzt. Das muss er nicht sofort und ab jetzt für immer bei jedem Mal tun. Ich bleibe mit ihm an der Straße stehen und es reicht mir erst einmal, wenn er mit mir an dem Platz verharrt. Ob er das im Stehen, Platz oder Handstand tut, ist mir erstmal schnuppe (mir persönlich ist es grundsätzlich schnuppe). Sollte er sich aber in dieser Situation von sich aus setzen, dann belohne ich das. Er wird dieses Verhalten also öfter zeigen, weil es sich für ihn lohnt. 

Deine Situation: Dein Hund wird vor seinem "Fehlverhalten" dieses ankündigen, auf irgendeine Art und Weise. Bei der Ankündigung musst du ihn unterbrechen/ umlenken. Dafür musst du ihn aber genau beobachten und schnell sein. Hunde kündigen JEDES Verhalten IMMER an.

Positiv kann also funktionieren, man muss nur irgendwie andersrum denken. Man muss nicht bei sich bleiben, sondern auf seinen Hund und seine Umwelt achten. Man muss reagieren, BEVOR Fehlverhalten auftritt, nicht Fehlverhalten korrigieren/ bestrafen. Der Fehler liegt nicht beim Hund sondern beim Menschen. Immer. Man hat zu spät reagiert, etwas übersehen oder sonst was.

Mein Liebster hätte immernoch gerne einen "Polizeihund-Peanut" und steht auch immernoch auf diesen Kasernenhofton bzw. Strafen... er legt das aber auch immer mehr ab, weil er merkt, dass meine Art und Weise viel besser funktioniert. Jede Situation, die schwierig werden könnte mit unserem, überlässt er mir, weil ich es besser kann. Das sagt er ganz offen und ehrlich. Und er sagt auch, dass alles, was Peanut kann, ich ihm beigebracht habe. 

Also irgendwas muss an diesem positiven Umgang dran sein. Ist zumindest meine persönliche Meinung. Man muss nur umdenken und reflektieren. Auch so ein bisschen aus diesem Stress raus, dass alles immer sofort perfekt sein muss. Muss es nicht. Es ist wie es ist, kann nur besser werden. Aber das braucht eben seine Zeit.

 

 

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