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Kommunizieren auf sozialer Ebene = Aversiv?


Gast

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Henriette

Ok, unser vorheriger Hund war da ziemlich entspannt, der war nicht so schnell zu verunsichern... 

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vor 8 Stunden schrieb HansMueller:

Ich glaube das hat niemand behauptet. Ich selbst habe nur bestritten, daß Hunde "in Interaktionen total viele Calming Signals zeigen". Klar, das tun sie oft

Aha, jetzt wird die Aussage schon relativiert.

 

vor 8 Stunden schrieb HansMueller:

Achte darauf bei welchen Menschen du Calming Signals einsetzt und bei welchen nicht.

Heute, als ich nett meinen Nachbarn auf der Straße mit einem lächeln und Kopfnicken begrüßt habe, habe ich Calming Signals eingesetzt. Genauso, bei meinem Chef, beim reden und kommunizieren mit meinen Kollegen... überall wo halt sozialer Austausch statt findet, finde ich auch Calming Signals (bei mir und bei anderen). Höfliches lächeln, sich zurück nehmen, sympathisch wirken wollen... Ganz ehrlich, ich fühle mich jetzt überhaupt nicht schlecht dabei. Komisch oder?

Ich bin froh, dass es diese Grenzen/Regeln des sozialen Miteinanders gibt. Und solche sozialen Regeln sollten natürlich auch zwischen Hund - Mensch kommuniziert werden.

Aber wie macht man das, wenn man Angst davor hat, dass man irgendwas tun könnte und der Hund Calming Signals zeigt? Tja, der Austausch auf der sozialen Ebene wird dann ziemlich schwer (besser gesagt, gar nicht richtig möglich), weil eines der wichtigsten Elemente in einer vernünftigen Unterhaltung fehlt.

Problem: Du Denkst dabei wieder nur an die krassen Sachen, wie anschreien, bedrohen.... bla. Wie schon paar mal geschrieben... da redet hier immer noch keiner von.

 

@Henriette

Das mit dem kscht würde ich nicht machen. Das mit dem Blocken aber schon. ABER ich würde bevor er die Grenze übertritt, also wenn man schon sieht, das er gedanklich gerade drüber geht, einen Abbruch setzen. Und erst dann, wenn der Abbruch ignoriert wird, würde ich körpersprachlich blocken. Und dann nicht nur blocken, sondern auch weg auf die Ruhedecke z.B. schicken. Und wenn er doch mal die Grenze überschreitet: Kommentarlos am Halsband wieder raus führen.

Aber habt ihr schon mal an ein Gitter gedacht?

Andere Möglichkeit: Weis ja nicht wie das bei Euch ist. Wenn er nur Zeitweise nicht in diesen Raum darf, also nur mal ein oder zwei Stunden, immer mal wieder über den Tag verteilt, ja dann würde ich ihn so lange auf die Ruhedecke schicken, und so zu sagen "schlafen" legen.

 

Und trotz allem.... ich weis ja nicht was ihr da macht, wie das aussieht, wenn ihr blockt oder wie euer Abbruch ausschaut. Von daher kann ich es auch nicht beurteilen ob das gut oder schlecht ist, was ihr da macht. Das ist nicht so einfach, dass man das einfach so machen kann/sollte. Und ich rate auch jedem davon ab, das ohne das richtige Wissen oder Anleitung einfach so zu machen.

Also alles mit Sinn und Verstand und nicht einfach irgendwas machen, wovon man denkt es wäre richtig. Oder denken: Blocken und weg schicken... doch ganz einfach.... ne, so ises nicht.

 

vor 7 Stunden schrieb Henriette:

Wenn der Hund jetzt aber schnüffelt und nicht weiter läuft wenn ich ihn bitte, was macht ihr dann?

Habe ich ja schon in einem anderen Thread erklärt, ich würde Punkt A, recht zügig laufen und Punkt B, den Wauzi nicht gerade da laufen lassen, wo vorher zig andere Hunde waren und markiert haben. Also überlegen, welche Seite am günstigsten ist, dass er gar nicht so oft in die Gelegenheit kommt. Wenn ich einen der zwei Punkte nicht erfüllen könnte...., ja dann würde ich ihn zuhause lassen und mit ihm extra ne Runde laufen. Aber stehen bleiben, Hund sich fest schnüffeln lassen und warten, wäre für mich keine Option, bzw. nur in Ausnahmefällen erlaubt.

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Henriette

Dieser unser Hund ist ja noch nicht da, er kennt kein Abbruchsignal und kein „auf deine Decke“... Wie gesagt, bei unserem Alten hat das mit dem körperlich Rausschieben gut funktioniert und dass hat er sein Leben lang verstanden (nur wenn er ganz aufgeregt war, so 2x im Jahr, isser ganz schnell durchgeflitzt).
Ja, das mit dem Spaziergang ist eher eine Frage für die andere Seite, das hattest du ja schon beschrieben und die anderen theoretisch auch, für sie wäre aber die Frage, was mache ich wenn ich nicht stehen bleiben kann und schnüffeln lassen kann und nicht mein Hund den Weg/die Geschwindigkeit bestimmen kann... (ohne Kind geht übrigens nicht, das bleibt noch nicht allein daheim 😉)

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Zurimor

Wenn du ein normales Lächeln oder Kopfnicken als Calming Signal bezeichnest, dann hast du Calming Signals nicht verstanden. 

 

http://en.turid-rugaas.no/calming-signals---the-art-of-survival.html

 

Nicht jedes Kopf weg drehen, Nase lecken oder am Boden schnüffeln ist ein Calming Signal, dazu wird es erst, wenn es bewußt zur Beschwichtigung des Gegenübers eingesetzt wird. Deine Argumentation bezüglich wichtigen Elemente in einer vernünftigen Unterhaltung ist damit hinfällig, da sie offenbar von falschen Voraussetzungen ausgeht. 

 

Anmerkung: Rugaas Beobachtungen und Schlußfolgerungen sind auch nicht unumstritten und gehen teilweise zu weit, aber interessant sind sie. 

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Zurimor
vor 18 Minuten schrieb Henriette:

Ja, das mit dem Spaziergang ist eher eine Frage für die andere Seite, das hattest du ja schon beschrieben und die anderen theoretisch auch, für sie wäre aber die Frage, was mache ich wenn ich nicht stehen bleiben kann und schnüffeln lassen kann und nicht mein Hund den Weg/die Geschwindigkeit bestimmen kann... (ohne Kind geht übrigens nicht, das bleibt noch nicht allein daheim 😉)

 

Lange Leine dran und zum Beispiel "auf der Stelle" bewegen, dann kann der Hund stehen bleiben und schnüffeln. Oder eine Tragehilfe statt Kinderwagen benutzen, finden die meisten Kinder eh besser. 

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Henriette

@ZurimorAh ok, das is ne Idee wenn ich nicht gerade an der Straße laufe (Trage wird schwierig). Und wie handhabt ihr das mit Räumen in die dein Hund nicht darf bzw. Falls er in alle darf, wie würdest du das machen, wie HansMueller oder anders? 

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Zurimor

Mein Hund darf sich frei bewegen. Da das hier gar kein Thema ist, hab ich auch keine Lösung dafür. Ich würde als erstes hinterfragen, ob es überhaupt einen Grund gibt, warum der Hund da nicht rein darf. 

 

Tragehilfen sind echt cool, damit kann auch eine 45kg Person ein Kind tragen. Kinderwagen könnte man auch zusätzlich mitnehmen und's Kind reinpacken wenn es schläft. 

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laraderdackel

Ich denke die Mischung macht’s.

 

Man kann es nicht nur schwarz und weiß sehen. Die Grautöne dazwischen sind enorm wichtig.

 

Ich blocke hier auch wenn der Abbruch kein Gehör findet. Er wird aber auch belohnt für gewünschtes Verhalten, es wird gekaspert und gespielt. Eben gerade so wie es die Situation erfordert.

 

Mit kleinem Kind würde ich wahrscheinlich auch mit Gitter arbeiten. Einfach weil man nicht immer schnell reagieren kann, oder dann schnell evtl. zu heftig. Bei mir kommt in ein paar Wochen auch wieder ein Welpe, das Gitter habe ich schon da. Dort wird ihr Rückzugsort sein. Bei mir sind es nicht die kleinen Kinder, sondern mein Rüde der Welpen ziemlich überflüssig findet und ich kann nicht jede Sekunde ein Auge auf das kleine Ding haben.

Gerade mit Kinder hat man oft nicht die Zeit da 100 mal nett zu bitten.

 

Es gibt auch Hunde die eben genau diese konsequente Führung durch den Halter brauchen, wenn man die einfach laufen lässt in Form von „Selbstbestimmt“,werden sie zur Gefahr. Das hat für mich dann auch nichts mit aversiv zu tun. Diese Hunde brauchen das, um selbst und sicher in dieser Menschenwelt leben zu können.

Anders sieht es bei Angsthunden aus, da sollte man mit blocken und Druck nur sehr dosiert umgehen. 
 

Wie gesagt es kommt immer auf den Hund und Halter an. 
 

 

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HansMueller
vor 2 Stunden schrieb Renesis:

Höfliches lächeln, sich zurück nehmen, sympathisch wirken wollen... Ganz ehrlich, ich fühle mich jetzt überhaupt nicht schlecht dabei. Komisch oder?

 

Überhaupt nicht. Du hast diese Calming Signals ja eingesetzt, um dich wohl zu fühlen, weil du dich zuvor unwohl gefühlt hast. Lass sie bei deinem Chef doch mal weg und guck wie du dich dann fühlst. ;) Wie er es wohl schafft, daß du dich ohne Calming Signals unwohl fühlst? Stehst du etwa unter Druck, wenn du mit ihm kommunizierst?

Damit ist es mal an der Zeit zu dem Punkt zu kommen, um den es eigentlich geht: Würdest du mit deinem Chef zusammen wohnen wollen? Zu Hause höflich lächeln und nicken müssen, um dich wohl zu fühlen? Also ich bin heilfroh, daß ich zu Hause keine Calming Signals brauche, um zu kommunizieren. Gilt natürlich auch für draussen. Da habe ich am liebsten mit Menschen zu tun bei denen ich mich auch ohne Calming Signals wohl fühle. Menschen, die keinen Druck ausüben, mit dem sie mich in die Verlegenheit bringen Calming Signals zu brauchen, damit sie den Druck wieder rausnehmen.

 

So geht es auch Hunden mit uns Menschen und anderen Hunden. Also übe ich keinen Druck aus und suche Kontakte für sie, mit denen sie nicht erst "total viele Calming Signals" zeigen müssen, damit sie sich wohl fühlen können.

 

vor 2 Stunden schrieb Renesis:

Du Denkst dabei wieder nur an die krassen Sachen, wie anschreien, bedrohen.... bla.

 

Nein, tu ich nicht. Ich denke an sowas wie frontal auf einen Hund zulaufen, damit er zurückweicht. Oder ihn mit der Leine weiterzuziehen, selbst wenn man es sanft macht. 

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laraderdackel

@Zurimor So eine Trageghilfe ist toll, aber ich weiß jetzt nicht wie alt Henriettes Kind ist, aber ab einem gewissen Alter wollen die auch nicht mehr in eine Tragehilfe wo die Bewegung und Sicht eingeschränkt ist.

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