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Kommunizieren auf sozialer Ebene = Aversiv?


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HansMueller

@Renesis Sorry, diese Argumentation kenne ich schon von Salostowitz, Balser, Baumann, Millan, usw als Rechtfertigung für die übermässige Härte, die sie schon bei Welpen einsetzen. Aber weil du deren Härte so vehement abstreitest, habe ich noch Hoffnung und bin gespannt, ob du einen Trainer nennen kannst, der es tatsächlich schafft sich auf einer so viel geringeren Härtestufe zu bewegen. 

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vor 3 Stunden schrieb HansMueller:

kenne nicht einen Trainer, der auf einer Härtestufe trainiert

Was für ne Härtestufe?

 

vor 3 Stunden schrieb HansMueller:

Trainingsmethoden von etwa hundert Trainern beschäftigt, die ohne Belohnungen arbeiten.

Wer sagt denn das ich ohne Belohnung arbeite? Ich arbeite sehr viel mit "positiver Verstärkung!"

Du scheinst nichts zu verstehen. Sagte schon mehrmals, dass das eine, das anderen nicht ausschließt bzw. sehr viele Elemente von dem einen, Teil des anderen sind.

Ums mal kurz und unverständlicher zu sagen ;)

 

vor 3 Stunden schrieb HansMueller:

Aber es gibt unzählig viele Trainer, die so wie ich trainieren, falls irgendwas nicht klappt.

Zwei davon hatte ich unabhängig von einander bei mir, und die waren mit uns überfordert. Bzw. verstanden nicht warum mein Hund so und so reagiert, dabei wars offensichtlich.

Also ich habe auch schon so Sachen wie Click vor Blick, bei jeder Umorientierung, Marker setzen und Belohnung.... durch.

 

vor 41 Minuten schrieb HansMueller:

Sorry, diese Argumentation kenne ich schon von Salostowitz, Balser, Baumann, Millan, usw als Rechtfertigung für die übermässige Härte

Von welcher Härte redest Du? Gibts bei mir/uns nicht.

Dann komm mal bitte mit Gegenargumenten... Wo siehst Du in meiner Argumentation übertriebene Härte? Wo schade ich dem Hund damit? Oder wo schadet irgendwer wem?

Um nochmal aufs Beispiel Eltern - Kind zurück zu kommen. Fändest Du es besser so Eltern gehabt zu haben, wie beschrieben? Die Dich zwar ganz dolle lieb haben, aber sich sonst nen sch... kümmern und Du verwahrlost machen kannst, was Du willst? Oder die Variante Eltern, die dich auch ganz dolle lieb hat, dir aber nicht klipp und klar sagen kann, dass Du dies oder jenes lassen sollst, und Dich statt dessen ständig mit anderen Sachen ablenken und bespaßen wollen, sobald Du auf dumme Gedanken kommst? Damit Du ja nichts anstellst?

Wie gesagt, ich bin für die Version Eltern, die mich vielleicht nicht ganz so dolle lieb haben, dafür aber ganz klar sagen können wenn ich etwas nicht machen soll, ehrlich zu mir sind (keine Ablenkungsmanöver).

Wo siehst Du da eine Argumentation für Härte? Ist doch ganz natürlicher, normaler Umgang.

 

Natürlich könnte ich meinen Trainer hier nennen. Aber warum? Damit Du, als Herr Siebengescheit ein Urteil über ihn fällen kannst?

Oder hast Du auch ehrliches Interesse?

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Mein Problem mit dem Thema beginnt im Titel. Kommunizieren auf sozialer Ebene? Kommunikation findet immer auf sozialer Ebene statt. Selbst dann, wenn die Kommunikation nicht gelingt. Ohne soziale Ebene gibt es keine Kommunikation.

 

Die vermeintlichen 4 Kommunikationsbereiche des Hundes klingen für mich eher wie 4 Manipulationsgedanken des Menschen. Natürlich geht es in vielen Kommunikationen um solche Dinge. Aber die Kommunikation darauf zu reduzieren nimmt der Kommunikation ganz viel von ihrer (sozialen) Reichweite.

 

Und dann dieses Beispiel:

Am 18.4.2021 um 17:20 schrieb Renesis:

Beispiel: Hund A will den Raum von Hund B betreten. Hund B sagt unmissverständlich durch Körpersprache zu ihm (Körperspannung, Schwerpunkt nach vorn, Ohren nach vorn, Blick fest auf Hund A gerichtet... etc). Keinen Schritt weiter! (also er übt Druck auf Hund A aus).

 

Wenn miteinander lebende Hunde regelmäßig so kommunizieren würden, dann sollte man dringend darüber nachdenken, wie die Beziehung dieser Hunde aussieht. Ich jedenfalls möchte meine Wohnung nicht mit jemandem teilen, der mir beim Versuch, das Wohnzimmer zu betreten ein "Keinen Schritt weiter!" entgegendroht. Um bei der "sozialen" Kommunikation zu bleiben: diese Kommunikation ist eher asozial. Kann in einer extremen Situation mal vorkommen, aber selbst da würde ich mich frage, wie es um die sozialen Fähigkeiten meines Mitbewohners bestellt ist.

 

Das können Hunde auch ohne Druck. Da schaut Hund A kurz hin und stellt vieleicht noch ein Barthaar auf - "ich wäre jetzt lieber allein" - und Hund B dreht ganz ohne zusätzliche Calming Signals ab oder legt sich mit etwas Abstand hin.

 

Um auf die Frage in der Überschrift zurückzukommen: ja, Kommunikation kann aversiv sein. Ich finde es nicht mal schlimm, wenn man auch aversive Kommunikation nutzt (den Hund körpersprachlich blockt z.B.). Schlimm finde ich es nur, wenn die Kommunikation (egal ob zwischen Mensch und Hund, Hund und Hund oder Mensch und Mensch) regelmäßig aversiv ist, wenn aversive Kommunikation zum Normalzustand wird.
 

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Missyble
Am 18.4.2021 um 09:51 schrieb Renesis:

Um dem ganzen mal ein extra Thema zu geben.

Viele hier denken ja immer noch das Calming Signals und Druck aus üben etwas "negatives" sind. Bzw. sind der Meinung das es "auch netter" geht.

Ich hingegen sage, dass Druck aus üben und Calming Signals völlig normale Hundekommunikation ist. Denn beobachtet man eine Hundgruppe, wird genau das immer wieder gezeigt. Und dies natürlich ohne, das sie deshalb gleich das vertrauen zueinander verlieren, die Bindung kaputt geht oder was man sonst alles so für emotional gebildete Meinungen hört. Also mit anderen Worten, würden Hunde dann ziemlich mies miteinander umgehen wenn das stimmen würde. Stichwort: Hund bedrohen und einschüchtern... ist Käse von gestern und mindestens genauso überholt wie die Rudelführertheorie.

Natürlich, wie bei allem, braucht es auch hier Feingefühl.

 

Hunde kommunizieren über 4 wesentliche Punkte: "Wer kann Raum beanspruchen?" "Wer bewegt wen?" "Wer bestimmt über Zeit?" Und "Wer kann Stimmung steuern?"

Genau das kann man sich zu nutze machen um mit seinem Hund auf der sozialen Ebene zu kommunizieren. Denn hat man das erstmal verstanden, wird man feststellen, wie oft der eigene Hund mit einem über diese vier Punkte spricht. Also, lernt man eine gemeinsame Sprache. Wobei hier der HH mehr lernen muss als der Hund, denn der Hund kann es von Haus aus perfekt.

Anders als beim formalistischen lernen (also Signale und Kommandos wie "Sitz", "Bleib", "Hier" etc.), wo der Hund erstmal bestimmte Wörter lernen, verknüpfen und dann generalisieren muss.

Wenn man eine gemeinsame Sprache spricht, hat das den Vorteil, dass man sich direkt etwas sagen kann und muss nicht den Umweg gehen und erst ein Signal aufbauen.

 

Natürlich funktioniert das, wie bei Hunden auch, über Druck ausüben und wieder raus nehmen also Grenzen setzen, Führung übernehmen und damit Sicherheit vermitteln.

 

Aber genau das ist ja das Streitthema, das nicht verstanden wird, dass es eben nicht "negativ" ist, sondern dem Hund zu gute kommt und er besser verstanden wird.

Denn um über die soziale Ebene zu kommunizieren, muss ich mich mit Fragen auseinandersetzen wie: "Wer bin ich?", "Wie bin ich gerade drauf?" "Wie bewege ich micht?" etc. also Dinge bewusst machen, die einem normalerweise unbewusst sind (aber in der Kommunikation sehr stark mit rein spielen). 

Außerdem muss man sich natürlich auch fragen: "Wer ist mein Hund?" "Wen hab ich denn da an der Leine?" "Wie bewegt er sich?" "Was sagt er mir gerade?" (über Körpersprache, Mimik, Stimmung...).

Wenn man das alles über sich und seinen Hund lernt, stärkt das definitiv das Band zwischen einander. Man versteht sich besser, kann sich mehr Dinge mitteilen, dem Hund mehr vertrauen und Sicherheit geben.

Wenn da nicht das Arbeiten mit den schlecht geredeten Calming Signals wär (wovor viele angst haben) und Druck aus üben (was auch sehr negativ wahr genommen wird, es aber nicht ist)...

 

 

Ich habe mir alles durchgelesen, möchte aber erstmal auf den Eingangspost eingehen.

 

Um welche Hundegruppen handelt es sich denn, bei denen du so etwas beobachtest? Freilebende Hunde? Eine Hundegruppe die dauerhaft zusammen lebt? Eine Hundegruppe die regelmäßig zusammen spazieren geht? Eine Hundegruppe die zufällig Zusammentreffen auf einer Hundewiese?

Das ist nämlich für mich ein entscheidender Punkt..... Ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sprechen, aber bei Hunden die sich verstehen und gut kennen, habe ich noch nicht erlebt das bspw. Raum beansprucht wird. Klar hat jeder Hund eine Individualdistanz, die in verschiedenen Situationen unterschiedlich groß ist, aber würde einer meiner Hunde den anderen nicht in den Raum/Couch etc lassen, in dem/auf der er gerade ist, würde ich mir Gedanken machen ob die Hunde zueinander passen. Ein häufiges Problem ist doch, dass die Hunde sich arrangieren müssen, ob sie wollen oder nicht, weil der Mensch sie zusammen hält. Könnten sie abwandern, würden sie es tun, bzw. würden sie nicht auf so engem Raum zusammen leben. Kommt ein neuer Hund ins Haus, ist die Individualdistanz natürlich größer als bei Hunden die sich gut kennen. Das Vertrauen muss ja erst einmal wachsen, aber bei Hunden die sich verstehen, kenne ich es nicht, dass sie einen anderen Hund nicht neben sich dulden oder Raum und Bewegung diktieren.

 

Wenn Hund a länger schnüffelt, und Hund B weiter läuft und Hund A folgt, heißt dass doch nicht dass Hund A den Weg oder die Zeit vorgibt. Man muss sich immer vor Augen halten dass unsere Hunde keine freie Entscheidungen treffen dürfen. Sie leben mit uns Menschen zusammen und sind angehalten bei der Gruppe zu bleiben. Hätten sie die Wahl, würden Hund B zum Gassi gehen vielleicht Hund C wählen, der auch lieber langsamer unterwegs ist. Diese Möglichkeiten haben unsere Hunde aber nicht. Daher halte ich solche Argumente für sehr fragwürdig. 

 

Wie sieht denn die gemeinsame Sprache aus? Ich frage mich dass jetzt schon seit 9 Seiten.... 

 

Ich nutze mein Wissen über die Kommunikation von Hunden vorzugsweise um auf sie eingehen zu können, um sie nicht in einen Konflikt zu bringen, um die richtigen Spielpartner für sie herauszusuchen, um die Emotion die hinter Verhalten steckt versuchen zu erkennen usw.

 

Ich achte auf meine Hunde und deren Körpersprache, daheim, auf Spaziergängen bei Sozialkontakten. Anders funktioniert das Zusammenleben mit meinen Hunden bei mir nicht. 

 

Führung übernehmen hat für mich nichts mit Druck zu tun. Führen kann man auch durch die Mitteilung an den Hund wie er sich bitte Verhalten soll, indem ich ihn bestätige BEVOR er etwas falsch macht. Ich kann führen indem ich sehe dass mein Junghund gerade nicht mehr adaquat auf die Kommunikation meines Althundes regieren KANN und beiden den Stress nehme die Situation selbst zu regeln zu müssen indem ich sie freundlich zu mir rufe und sie Futter suchen lasse.  Damit entspannt sich die Situation, es kommt nicht zu Missverständnissen oder Frust. Ich kann führen indem ich meinen Hund nicht in Situationen bringe, denen er nicht gewachsen ist und wenn es unumgänglich ist, die Situation so entspannt und angenehm zu gestallten wie eben möglich. Führen bedeutet für mich den Hund zu verstehen und nicht ihn mit Druck irgendetwas beibringen zu wollen. 

 

Ich bringe meinen Hunden alles über Belohnung bei. Aber bevor mein Hund seine Nase an den heißen Ofen hält, wird er körpersprachlich geblockt. Da es für meine Hunde ungewöhnlich ist, dass ich aversiv arbeite, brauche ich da auch nicht besonders hart sein. Aber das sind situative Momente, in denen es nicht darum geht meinen Hunden etwas beizubringen. Es sind Momente die schnelles Handeln und einen Verhaltensabbruch erfordern, da ihnen sonst körperliches Unheil drohen würde. Danach überlege ich mir dann, wie ich diese Situation vermeiden hätte können. Denn auch positives Training erfordert vom Hundehalter sich selbst zu reflektieren. Positiv mit den Hunden arbeiten zu wollen bedeutet aber auch Selbstbeherrschung, also Frust oder Wut die man hat, nicht an den Hunden auszulassen. 

 

Wobei mir nach dem Lesen des Themas ehrlich nicht ganz klar ist, worum es im Ausgangspost geht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn jemand von "Kommunikation die dem Hund nicht beigebracht werden muss", von "Kommunikation die Hunde gebrauchen", gesprochen wird, viel mit Strafe gearbeitet wird. Daher sind diese Ausdrücke für mich negativ belegt. Und da kommen wir dann zum nächsten Thema. Wenn wir Menschen nicht mal in der Lage sind uns unmissverständlich zu verständigen, wie können wir dann davon ausgehen die Sprache einer anderen Spezies fehlerlos zu beherrschen? 

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@Renesis 

Als Elternteil und als Hundehalter und auch als "Teil - Vorgesetzter" von jüngeren Kollegen und sehr jungen Praktikanten kann ich sagen:

Ich lasse alles laufen, stehe beratend zur Seite, stelle mich oft vor Mensch oder Hund - habe meine Augen weit offen.... und dann, wenn etwas zuviel ist, in Gefahr ist, Grenzen überschreitet, auf Kosten anderer geht - dann sage ich halt. Und agiere. Wie es mir richtig erscheint. Selten aversiv, aber ich kann auch sauer werden.

Und ich sehe bei mir ehrlich gesagt wenig Unterschiede zwischen der Behandlung von Menschen und von Hunden. Unabhängig von der intellektuellen Ebene.

 

Die Versionen von Menschen, die du entwirfst, um Hundehalterverhalten zu verdeutlichen, kenne ich gar nicht, solches strebe ich nicht an. Das sind doch  Ausnahmen, schwarz oder weiß gedacht. Ich kenne niemanden, der so ist als Elternteil oder als Hundehalter.

 

Zudem lebe ich hiuer seit 25 Jahren mit Hund, seit 21 Jahren mit mehreren, momentan 3 Hunden. Obwohl die ersten beiden Hunde - Mutter und Tochter - eine ziemlich deutliche Kommunikation hatten und die auch nicht nur aus Friede Freude Eierkuchen bestand, kann ich sagen, dass das, was du an Interaktion zwischen Hunden beschreibst, auf meine Hunde nicht zutrifft. Das wäre kein Zusammenleben, wie ich es mir vorstelle. Das ist Stress pur.

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HansMueller

@Renesis Danke, jetzt kann ich dich einordnen. Finde es extrem spannend, daß ich mich furchtbar fühlen würde, wenn ich bei manchen Menschen keine Calming Signals einsetzen würde und du nicht. Und Calming Signals bei Eltern, Freunden und sogar dem Partner zu brauchen, finde ich noch viel furchtbarer und lässt richtig tief blicken. So wie auch deine Eltern-Beispiele. Echt erstaunlich, daß du dir keine Beispiele vorstellen kannst bei denen dich deine Eltern "ganz dolle lieb" haben und dich trotzdem gut erziehen könnten. Genauso wie du "Lass das!" und "Nein, wird nicht gemacht! Fertig!" für normale Kommunikation mit einem Kind hältst. Aber was soll ich sagen, überrascht mich bei einem Aversivler nicht wirklich. Meine These, daß wir ihre Kinder genauso behandeln wie ihre Hunde, konnte ich ja schon bestätigen. Jetzt habe ich endlich eine These, um vielleicht zu erklären warum wir es tun wie wir es tun. Danke! Und sorry, daß ich mich jetzt verziehe. Habe die nächsten Tage erstmal keine Zeit mehr für solche Themen.

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vor 8 Stunden schrieb Missyble:

Das ist nämlich für mich ein entscheidender Punkt..... Ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sprechen, aber bei Hunden die sich verstehen und gut kennen, habe ich noch nicht erlebt das bspw. Raum beansprucht wird.

Weil Du nicht verstehst, deine Hunde nicht lesen kannst. Also nur weil Du nicht in der Lage bist es zu sehen, heißt das nicht, das es nicht da ist. Hunde kommunizieren sehr viel über Raum.

Hat im übrigen nichts damit zu tun, dass sie nicht auch gemeinsam auf der Couch liegen können usw. ... (aus dem Zusammenhang gerissen)

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Wenn Hund a länger schnüffelt, und Hund B weiter läuft und Hund A folgt, heißt dass doch nicht dass Hund A den Weg oder die Zeit vorgibt.

Habe ich auch nicht behauptet. Es entsteht ein Konflikt. "Wer kann in dieser Situation über Zeit bestimmen?" Darüber wird gesprochen.

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Ich achte auf meine Hunde und deren Körpersprache, daheim, auf Spaziergängen bei Sozialkontakten. Anders funktioniert das Zusammenleben mit meinen Hunden bei mir nicht. 

Schön, so solls sein.

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Führung übernehmen hat für mich nichts mit Druck zu tun. Führen kann man auch durch die Mitteilung an den Hund wie er sich bitte Verhalten soll, indem ich ihn bestätige BEVOR er etwas falsch macht. Ich kann führen indem ich sehe dass mein Junghund gerade nicht mehr adaquat auf die Kommunikation meines Althundes regieren KANN und beiden den Stress nehme die Situation selbst zu regeln zu müssen indem ich sie freundlich zu mir rufe und sie Futter suchen lasse.  Damit entspannt sich die Situation, es kommt nicht zu Missverständnissen oder Frust. Ich kann führen indem ich meinen Hund nicht in Situationen bringe, denen er nicht gewachsen ist und wenn es unumgänglich ist, die Situation so entspannt und angenehm zu gestallten wie eben möglich. Führen bedeutet für mich den Hund zu verstehen und nicht ihn mit Druck irgendetwas beibringen zu wollen. 

Falsch verstanden. Im Grunde ist das nichts anderes als ich auch machen würde. Agieren, statt reagieren. Hund nicht in Konflikte bringen, sondern vorher sagen, das er dies oder das bitte lassen soll. Dies allerdings nicht durch konditionierte Signale, sondern eben auf der sozialen Ebene. Und hier haben wir auch schon den Unterschied. Ich bringe meinem Hund nichts bei, sondern sage ihm etwas.

Druck ist im übrigen immer noch nichts schlimmes. Da haben wir ja nun schon genug Beispiele gebracht...

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Ich bringe meinen Hunden alles über Belohnung bei. Aber bevor mein Hund seine Nase an den heißen Ofen hält, wird er körpersprachlich geblockt. Da es für meine Hunde ungewöhnlich ist, dass ich aversiv arbeite, brauche ich da auch nicht besonders hart sein.

Von welcher Härte ist hier die Rede? Wovon redet ihr immer?

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Denn auch positives Training erfordert vom Hundehalter sich selbst zu reflektieren.

Naja, das körpersprachliche ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Positiv mit den Hunden arbeiten zu wollen bedeutet aber auch Selbstbeherrschung, also Frust oder Wut die man hat, nicht an den Hunden auszulassen.

Ach, und das mache ich oder wie?

 

vor 9 Stunden schrieb Missyble:

Wie sieht denn die gemeinsame Sprache aus? Ich frage mich dass jetzt schon seit 9 Seiten.... 

Auch schon X mal erklärt. In dem man mit seinem Hund über Raum, "Wer bewegt wen?", "Zeit" und "Stimmung" kommuniziert.

Und auch hier noch mal. Heißt NICHT! Das ich das alles immer und überall bestimmen muss. NUR das darüber kommuniziert wird.

Also ich kann meinem Hund etwas über Raumverwaltung sagen und er mir (setzt voraus, dass ich meinen Hund auch lesen kann). Oder über Stimmung...

Ja, man kann sich darüber mit seinem "unterhalten."

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Missyble
vor einer Stunde schrieb Renesis:

Weil Du nicht verstehst, deine Hunde nicht lesen kannst. Also nur weil Du nicht in der Lage bist es zu sehen, heißt das nicht, das es nicht da ist. Hunde kommunizieren sehr viel über Raum.

Hat im übrigen nichts damit zu tun, dass sie nicht auch gemeinsam auf der Couch liegen können usw. ... (aus dem Zusammenhang gerissen)

 

Da hast du Recht. Ich verstehe nicht. Und du kannst nicht erklären. Hört sich für mich an als könntest du etwas was niemand anderes sonst kann.

 

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Auch schon X mal erklärt. In dem man mit seinem Hund über Raum, "Wer bewegt wen?", "Zeit" und "Stimmung" kommuniziert.

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Naja, das körpersprachliche ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.

 

Sorry, weiß immer noch nicht was du meinst. 

 

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Von welcher Härte ist hier die Rede? Wovon redet ihr immer?

 

Ich kann nur für mich und nicht für andere sprechen: Ich muss meinem Hund nicht mit der Hand in die Seite stupsen, ich muss ihn nicht anbrüllen. Ich muss ihn nicht berühren. Ich muss mich nicht über ihn beugen und mich steif machen.

Bezogen auf das Beispiel das ich gebracht habe und nicht auf Situation xy. Es gibt viele Möglichkeiten zu strafen..... den Hund ignorieren, auszusperren, Leinenruck, nicht auf Bedürfnisse eingehen etc. Muss ich jetzt alles aufzählen oder reicht das um einen Eindruck zu bekommen was ICH als unnötige Härte sehe.

 

Da ich normalerweise mit ihnen sehr leise und mit hoher Stimmlage spreche, reicht die Stimme im normalbereich zu halten und eine normale Lautstärke zu verwenden. Ein Abbruchsignal kennt mein Junghund (noch) nicht, aber das allein das reicht schon aus um einen Abbruch herbeizuführen.

 

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Dies allerdings nicht durch konditionierte Signale, sondern eben auf der sozialen Ebene. Und hier haben wir auch schon den Unterschied. Ich bringe meinem Hund nichts bei, sondern sage ihm etwas.

Druck ist im übrigen immer noch nichts schlimmes. Da haben wir ja nun schon genug Beispiele gebracht...

 

Dass du deinen Hund aus der Türe schiebst? Das ist für mich weder eine Kommunikation die hundlich ist, es ist menschlich. Und sowas finde ich auch nicht schlimm. Als Karon einzog, durfte er nicht mit in den Waschraum, weil er meine Klamotten in der Wohnung verteilt hätte. Da habe ich ihn auch rausgeschoben. Gab aber keinen Lerneffekt. 

 

Du lässt deinen Hund an der Leine beim Gassigang nicht schnüffeln. Leine -> hat für mich auch nichts mit körpersprachlicher Kommunikation zu tun. 

 

Ansonsten höre ich nur das du über Raum, Zeit etc bestimmst und damit kann ich nichts anfangen. Hab jetzt aber nicht mehr alles durchsucht. 

 

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Ach, und das mache ich oder wie?

 

Habe ich nicht behauptet und um deine Frage zu Antworten, ich weiß es nicht. Ich kenne dich nicht und habe keine Ahnung wie du mit deinen Hunden arbeitest. Werde ich auch nicht herausfinden, solange ich dich und deine Hunde nicht persönlich kennenlerne . Denn anhand des geschriebenen, bekomme ich keine Vorstellung.

 

 

Glaube mir, ich kann meine Hunde lesen und sie verstehen. Ich finde es ziemlich frech, soetwas zu behaupten obwohl du weder mich, noch meine Hunde kennst. Ich glaube nicht dass ich dich persönlich in irgendeiner Form denunziert habe. Ich habe gefragt, Beispiele gebracht, ausgeführt. Von dir kommt eigentlich nichts was für MICH greifbar ist. Und interessant ist auch, welche Passagen du auslässt zu beantworten, vielleicht denkst du ja da mal drüber nach.

 

Für mich ist mein Weg richtig. Es funktioniert, ich und meine Hunde fühlen sich gut, unser Alltag funktioniert und die Bedürfnisse meiner Hunde werden befriedigt. (Nein, ich habe nicht gesagt dass das bei dir anders ist, ich sage nur das es bei mir so ist) Somit passt das für mich.

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AnjaBla
Am 18.4.2021 um 09:51 schrieb Renesis:

Hunde kommunizieren über 4 wesentliche Punkte: "Wer kann Raum beanspruchen?" "Wer bewegt wen?" "Wer bestimmt über Zeit?" Und "Wer kann Stimmung steuern?"

Nur für mein Verständnis nochmal, weil es mir auch echt schwer fällt, alles auf die 4 Punkte zu reduzieren...

"Wer kann Raum beanspruchen?"

Hund A liegt in einem Raum und Hund B kommt rein, jetzt wird Hund A also immer auf irgendeine Art kommunizieren, wie nah Hund B rankommen darf?

Wenn Hund A Hund B jetzt "rausschmeißt", wäre das dann "Wer bewegt wen?"? oder gehen diese beiden Punkte immer irgendwie ineinander über?

Hund B könnte ja jetzt auch Hund A verscheuchen...

Also, du bist der Meinung irgendein kommunizieren dieser Fragen findet statt, wenn Hund B sich in den Raum bewegt, in dem Hund A schon liegt? Kann es nicht auch einfach vollkommen egal für Hund A sein, was Hund B macht? Oder ist dieses "egal" auch schon ein beanworten dieser Fragen?

"Wer bestimmt über Zeit?" 

Wäre dann z.B. das die beiden Hunde jetzt in einem Raum liegen, aber die Frage entsteht, wie lange? Funktioniert die Frage dann auch für einen allein, oder braucht man immer mindestens 2 Individuen, damit die Fragen überhaupt aufkommen?

"Wer kann Stimmung steuern?"

Ich z.B. indem ich auf dem Spaziergang ein Spielzeug auspacke und der Hund vom langsamen Trott auf der alltäglichen Runde in überschwängliche Freude umspringt?

 

Ich versuche gerade wirklich das zu verstehen, ich hoffe meine Fragen sind verständlich.

Weil dann wäre das ja nur eine andere Definition des Miteinanders... Ich kann ja einen Hund z.B. auch in einen Raum einladen oder ihn rausschicken oder entscheiden, wie lange er darin bleibt, aber ich denke dabei nicht über diese Fragen nach, bzw. habe es noch nie getan.

 

Wobei ich auch leider noch nicht hinter die Definition von Druck komme... Du schriebst irgendwo, wenn dein Hund sich setzen soll, dann stehst du auf eine bestimmte Art vor ihm und sobald er sich setzt, veränderst du deine Körperhaltung, nimmst also den Druck damit raus. 

Übe ich dann nicht auch eine Art Druck aus, wenn ich sage "Sitz" und dabei den Zeigefinger hebe, den ich auch wieder raus nehme, sobald der Zeigefinger unten ist? Aber du machst es eben nur mit deiner Körperhaltung? Gibst also eine andere Art von Signal... 

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Henriette

@AnjaBlagut gefragt, ich kann es mir konkret nämlich auch nicht vorstellen. Wie stelle ich mich denn hin, dass mein Hund weiß, dass ich möchte, dass er sich hinsetzt oder auf die Decke geht 🤔

Aber ich meine, @Renesis du lässt ihn gar nicht Sitz oder Ähnliches machen, wenn ich das richtig im Kopf habe...

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