Zum Inhalt springen
Registrieren

hund zieht sich zurück


hundedecke

Empfohlene Beiträge

hundedecke

hallöchen alle miteinander, 

mich bin 19 jahre alt & ich habe damals mit 7 mal einen hund in der familie gehabt. jetzt, ein paar jährchen später, bin ich ausgezogen & habe mir einen eigenen hund angeschafft. genauer gesagt ist es eine hundedame. sie ist 4 jahre alt, kommt aus rumänien, wurde dort vom tierschutz aus dem tierheim, wo sie vorher lebte ‚gerettet‘ & hat dann ein neues zuhause gesucht. bevor ich sie adoptierte, war sie für 11/2 wochen in einer pflegefamilie, die sie aufnahmen, bevor die vermittlung eingeleitet werden konnte. meine hündin ist sehr ruhig. also sie hat auch noch nie gebellt, ist sehr zurückgezogen & hat in den ersten wochen auch nur nachts gegessen. das hat sie auch in der pflegestelle so gemacht. ich hab sie dann dazu bringen können, nach dem gassi gehen in der küche zu essen. das war aber auch der einzige fortschritt bis jetzt. die pflegestelle sagte mir, dass sie ganz ruhig wäre, dass sie gefallen möchte (stupst einen beim gassi gehen an, wenn sie pipi gemacht hat etc.), dass sie auch schon nach 3 tagen mit dem schwanz gewedelt hätte, als sie wieder nach hause gekommen sind. 

der mann sagte mir auch, dass mit etwas geduld & zeit, sie ein ganz toller wegbegleiter sein wird. ich hab mich für sie entschieden, da ich ihr ein ruhiges, liebevolles zuhause bieten möchte, wo sie frei sein kann, nicht im käfig eingesperrt. wo sie spielen & die welt erkunden kann. wo sie liebe & zuneigung erfährt & nicht das gefühl haben muss, eine last zu sein. 

die ersten tage war sie natürlich erstmal schüchtern aber das hat sich dann auch schnell gelegt. wir gehen bis zu 5 mal am tag raus. bzw., wir sind bis zu 5 mal am tag draußen gewesen. sie zieht mittlerweile nur noch, freut sich überhaupt nicht nach draußen zu gehen. sie geht maximal bis zur wiese um da ihr geschäft zu machen & will dann sofort nach hause. wir gehen auch öfters mal einen anderen weg, da sie bei den gewohnten routen immer weiß, wo es wieder nach hause geht & dann zieht sie so sehr, dass sie teilweise fast erstickt. sie hat keine freude am erkunden, sie interessiert sich 0 für andere hunde. sie will am liebsten den ganzen tag alleine im bett liegen. sie weiß auch nicht was spielen ist. wir versuchen es ihr immer beizubringen, bzw., sie zu animieren, ihr neue sachen zu zeigen. wir reden viel mit ihr, wir zeigen ihr ihr zuhause, geben ihr liebe & zeit. allerdings macht sie keine anstalten uns kennenlernen zu wollen. sie wackelt nie mit dem schwanz, er ist aber auch nicht immer eingeklemmt. sie will nicht mit uns in einem raum liegen. ich glaube, sie hat sich in ihrer pflegestelle wohler gefühlt. wir hatten auch schon mit der pflegestelle kontakt aufgenommen & nach tipps gefragt, allerdings haben sie nichts anders gemacht, als wir. bei ihnen ist sie aber total aufgeblüht, nach einer woche, bei uns ist sie sehr in sich gekehrt. mir tut es sehr leid, dass sie sich hier nicht so wohl fühlt. ich bin ratlos & weiß nicht, was ich noch für sie tun kann, außer ihr noch mehr zeit zu geben. sie möchte auch nicht gestreichelt werden. also sie sucht die nähe nicht. sie lässt es praktisch über sich ergehen, wenn wir ihr versuchen nähe zu zeigen. mittlerweile isst sie auch wieder nur noch nachts. also sie macht praktisch immer mehr rückschritte. von tag zu tag. vielleicht kann mir ja einer einen tipp geben ? 

ach so, wenn wir draußen sind & mal an einer ampel warten müssen oder wenn sie warten muss, wenn ich hier geschäft beseitigen will, dann dreht sie total durch. sie zieht & reißt sich los & klemmt den schwanz ein. warten ist ganz schlimm für sie. was kann ich da noch machen ? 

 

vielen dank. beste grüße. 

Link zu diesem Kommentar
Shiranui

Schließe mich Gatils Frage an. 

 

Tierschutz Hunde brauchen unter Umständen WIRKLICH Zeit, um anzukommen, und um sich wohlzufühlen und vertrauen zu fassen, erst recht.

 

Das ist jetzt wirklich keine Anschuldigung oder sowas, aber Vermittlungen und Pflegestellen geben gerne geschmückte und sehr blumige Beschreibungen von den Tieren raus, sie wollen schließlich vermittelt werden und nicht potentielle Adoptanten abschrecken. Manche praktizieren das mehr, manche weniger. 

 

Also, zum Tierschutzhund: Oft liest man: 3 Tage um anzukommen, 3 Wochen um sich an alles zu gewöhnen, 3 Monate um sich richtig "zu Hause" zu fühlen. 

Das kann schneller oder auch langsamer von statten gehen, je nach Hund. 

 

Ja, manche können es nichtmehr hören, aber es ist und bleibt einfach so: Gebt ihnen Zeit, Zeit, Zeit. 

 

Erst kennt sie nur das grausige Tierheim, dann die Pflegestelle und ja, da war sie grad mal zuhause und wurde dann auch wieder rausgerissen, manche Hunde reagieren da sehr sensibel drauf und brauchen viel Zeit, sich wieder umzugewöhnen. 

Kennt sie zb Gassi gehen? Viele Pflegestelle haben nur Hof/Garten und gar nicht die Zeit, Gassi zu gehen, wenn sie es nicht wirklich kennt, braucht sie auch hier Zeit, das alles kennenzulernen. 

 

Du hast ganz tolle Voraussetzungen für so einen Hund, wie du selbst sagst, ruhig, ohne Zwänge. Sie braucht das. Nicht verzweifeln, ich glaube, dass sie einfach Zeit braucht, sich an alles zu gewöhnen :)

Link zu diesem Kommentar

Kommt auch immer drauf an was so ein Hund erlebt hat....mit unter kann es auch mehrere Monate bis Jahre dauern, bis ein Hund wirklich ZUHAUSE ist...
Gerade auch wenn der Hund in der Pflegestelle sich an anderen Hunden orientieren konnte und jetzt mit mal alleine da ist..
Habe einfach Geduld.... :)

Link zu diesem Kommentar
Am 21.3.2022 um 18:29 schrieb Shiranui:

Erst kennt sie nur das grausige Tierheim, dann die Pflegestelle und ja, da war sie grad mal zuhause und wurde dann auch wieder rausgerissen, manche Hunde reagieren da sehr sensibel drauf und brauchen viel Zeit, sich wieder umzugewöhnen. 

Kennt sie zb Gassi gehen? Viele Pflegestelle haben nur Hof/Garten und gar nicht die Zeit, Gassi zu gehen, wenn sie es nicht wirklich kennt, braucht sie auch hier Zeit, das alles kennenzulernen. 

 

Du hast ganz tolle Voraussetzungen für so einen Hund, wie du selbst sagst, ruhig, ohne Zwänge. Sie braucht das. Nicht verzweifeln, ich glaube, dass sie einfach Zeit braucht, sich an alles zu gewöhnen :)

 

Das möchte ich gerne nochmals hervorheben: Dein Thema ist (IMHO) - Vertrauen und  G e d u l d... 🙂 

 

Nicht zu viel auf einmal wollen.

Lass sie Dein Verständnis spüren für ihre Situation.

Bleib bei Dir und Deiner liebevollen Grundhaltung und Fürsorge.

Und bleib offen und achtsam für das, was sie Dir nach und nach von sich aus zeigen wird. 

 

Alles wird gut werden. 

 

Link zu diesem Kommentar
hundedecke

@gatil hallo, entschuldige für die später antwort. sie ist jetzt knapp 2 monate bei uns. 

Link zu diesem Kommentar
hundedecke

@Shiranui vielen dank, für die liebe antwort. gassi gehen kennt sie gar nicht. sie hat mittlerweile auch ihr kissen angefressen. obwohl wir nicht mal mit ihr lange draußen waren. 

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Wo geht ihr denn mit ihr spazieren? Welches Fell hat sie  (genug Unterwolle/Wärmeisolation?)

Wenn ihr die Straße Angst macht, wrde ich das erstmal meiden und mit dem Auto rausfahren in reizarme Gebiete. Dort kann sie bestimmen, ob und wie schnell ihr lauft. Nimm' richtig leckere Belohnung mit und lass sie die suchen (Käse. gebratene Hühnerbrust etc.) Geht seltener raus, aber dafür länger, immer mit demselben Tagesablauf und drängt sie zu gar nichts, also auch nicht enttäuscht sein, wenn sie nicht suchen will oder so -ruhig und freundlich bleiben, Abstand lassen.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
  • 1 Jahr später...
Laursen

Hej,

 

es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Hund zu misshandeln und diese Möglichkeiten bewirken verschiedene Reaktionen.

Dazu kommt noch, dass die Hunde wegen der Zucht zum Gebrauch auch noch auf Druck verschieden reagieren.

 

Meine Diagnose auf Distanz, Depressionen wegen unterbeschäftigung, vielleicht Kaspar Hauser Syndrom.

Grosse Hunde werden nicht alt, wenn sie auf den Stress der Unterbeschäftigung mit Hysterie reagieren, diese Reaktion ist eher bei kleinen Hunden normal.

Früher legte man grossen Hunden, die wegen Unterbeschäftigung hysterisch wurden einfach in Kette.

Kettenhunde ohne Auslauf werden nicht alt.

Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass ein großer Hund wie ein unterbeschäftigter Eisbär reagiert, soll heißen, Depressionen.

 

Auf der anderen Seite, das Kaspar Hauser Syndrom nennt man bei Menschen Deprivation.

Mangelnde Eindrücke und Herausforderung machen unsicher und bewirken Panikattacken bei kleinen Herausforderungen.

Bei Hunden ist es fast normal, dass das Kaspar Hauser Syndrom nicht alleine steht, sondern dass traumatische Erlebnisse dazu kommen.

 

Deine Situation ist jetzt also: Ein Hund, der mit Stress nicht umgehen kann und der vielleicht Auslöser für extremes Verhalten hat (Gerüche, Verhalten, Töne). 

Gleichzeitig hat er wegen dem Stress der Langeweile Depressionen.

 

So einen Hund wieder einzugliedern ist möglich aber sehr aufwendig.

 

Der erste Punkt ist logisch, den Hund herausfordern ohne extremes Verhalten zu provozieren.

Leckerli helfen dabei viel, Leckerli fokussieren den Hund auf etwas, das nicht stresst und haben den Vorteil, dass sie beruhigend wirken, der Popcorn Effekt.

Am Anfang würde ich nur normales Hundefutter nehmen und mir dafür einen Predummy besorgen.

 

Ein Dummy benützt man zum Adoptieren, ein Pre-Dummy ist ein Beutel für Futter.

Unbedingt tauschen beibringen, ein Hund soll nicht lernen , den Beutel zu zerstören, er soll lernen, dass es sich lohnt, den Beutel dir zu geben.

An sicheren Orten kann dann der Beutel an die Leine und dann lernt ein Hund schnell.

 

Mit anderen Worten, dein Hund lernt das erste Spiel.

Spielerisch kann man dem Hund viel beibringen, auch Stressbewältigung.

Dazu kommt, dass du deinem Hund beibringen kannst, den Beutel zu tragen.

So hat er eine Aufgabe, wenn er Stress empfindet, bedeutet Ablenkung.

 

Negativer Effekt!

Der Predummy hat eine grössere Bedeutung, wie Futter alleine oder Spielzeug alleine.

Fremde Hunde können das nicht wissen, auch Menschen, denen dein Hund nicht vertraut.

Bedeutet, was du kannst, kann gefährlich werden, wenn andere es probieren, denen dein Hund nicht vertraut.

Du und dein Hund, das ist kein hegtiger Reiz für aggressives Verhalten, dein Hund und eine Unbekannte, kann aggressives Verteidigungsverhalten auslösen!

Wie gesagt, Fressen und Spielzeug in Einem.

 

So lange du diesen Hund hast, wirst du immer mit der Stressbewältigung arbeiten müssen, wenn ich recht habe.

Mach ein Trainingsbuch, drei Schritte vor und zwei Zurück ist bei diesen Problemen normal.

Ein Buch hilft Muster zu erkennen aber ist auch eine Motivationshilfe für den Menschen.

Rückschritte bewirken, dass man das Gefühl hat, gar nicht weiter zu kommen, dieser einte Schritt Vorwärts nach fünf Schritten, das bemerkt man am Anfang, später fühlt es sich an , als würdet ihr nur Rückschritte machen.

 

Fast jeder Hundetrainer könnte dir helfen aber die Arbeit hast du!

Deshalb nur ein Hundetrainer, der dich motivieren kann.

Das wird seine wichtigste Aufgabe.

Von deiner Seite aus, aggressives Verhalten kann gefährlich sein, damit könntest du extremes Verhalten auslösen, inklusive nachfolgender Depression.

Bedeutet nicht, dass du nicht führen sollst aber zum führen braucht es Intelligenz und Einfühlungsvermögen, nicht aggressives Verhalten.

So lange dein Hund ein Muster erkennen kann, darfst du auch schlechte Laune haben, dein Hund kann damit umgehen.

Aber er wird schlecht lernen, denn Erfolg wegen Zusammenarbeit kennt er nicht.

 

Bedeutet, eine gute Zeit ist für euch beide das Wichtigste.

Herausforderungen gehören zum Leben, aber es sollte nicht negativer Stress werden.

Die Vorfreude vor Weihnachten ist Stress, schadet den Kindern aber weniger, wie den Erwachsenen.

Kinder lernen und passen sich an, das haben sie mit den Hunden gemeinsam.

 

MfG 

Link zu diesem Kommentar
Laursen

PS: Positive Bestärkung ist fast ein Muss beim Training. Der Test für einen Trainer, lass dir Belohnungskontrolle erklären 😉

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...