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Wir beginnen neu! (Achtung Roman)


Wölfin

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Wölfin

Hallo liebe Foris.

Ich weiß nicht, ob ich in dieser Kategorie richtig bin, wenn nicht bitte verschieben.

Es geht um die Beziehung zwischen meinem Hund und mir. Momentan habe ich das Gefühl, in den sieben Jahren bei Blacky alles falsch gemacht zu haben, was nur geht.

Wie ich darauf komme, tja, das weiß ich selber nicht so genau. Ich will versuchen, es zu erklären.

Ich Arbeite ja nun seit knapp zwei Wochen mit einer Verhaltenstherapeut in zusammen, damit ich es endlich schaffe, Blackys Trennungsangst zu besiegen.

Ganz am Anfang musste ich dafür einen Fragebogen ausfüllen, ganz genau anschauen, Zeit lassen bei den Fragen etc. Das tat ich. Und war am ende zutiefst erschüttert über mich selbst. :(

Irgendwie ist mir beim Ausfüllen so einiges an Lichtern aufgegangen. Ich dachte immer, mein Hund und ich hätten eine super Bindung zueinander, ich dachte immer wir wären ein super Team und ich dachte immer, mein Hund würde mir Blind vertrauen.

Ich kann es nicht genau erklären, aber als ich diesen Bogen ausfüllte, Nachgedacht und grübelte, bekam ich immer mehr das Gefühl, das ich mich in allem, was ich bisher dachte, getäuscht habe.

Es waren simple Fragen, ob mein Hund gewisse Kommandos zuverlässig ohne zu Zögern ausführt. Ich wollte erst bei allem selbstverständlich ja ankreuzen, nach langem Grübeln und beobachten... nein, er tut es nicht. Kann ich jederzeit über meinen Hund drüber steigen.... nein, auch das kann ich nicht jederzeit, ohne das er ein paar mal aufsteht. Usw....

Da habe ich das erste mal geheult, als ich fertig war mit ausfüllen, da ich da schon das Gefühl hatte, Blacky nicht die Führung geben zu können, die er braucht.

Tja, das große AHA- Erlebnis und auch ein gewaltiger Schock kam heute auf dem Hundeplatz.

Ich habe heute das Longieren begonnen mit Blacky.

Jedesmal wenn ich ihn aus dem Kreis per *Raus* Kommando brachte, duckte er sich :???

Beim ersten mal dachte ich, ich hätte mich verguckt. Nun, ich sollte zügig laufen und auf den Blickkontakt von ihm achten. Wisst ihr wie mein Hund neben mir lief???

In geduckter Haltung und beschwichtigte ständig. :heul: Ich konnte mir das garnicht erklären, war aber schon kurz vor dem nächsten Heulanfall. Die ganze Zeit, während ich mit ihm im Kreis lief, duckte er sich ganz leicht, die Rute hing leicht nach unten, die er sonst immer aufgerollt über dem Rücken trägt. Bei jedem *Raus* Kommando zuckte er sichtlich zusammen als ob ich ihn verprügelt hätte. :(

Als nächstes sollten wir Fuss laufen, was Blacky zwar kann, einigermassen, aber auch nicht zuverlässig. Mein Hund schleifte hinter mir her als wenn ich gleich sonstwas mit ihm mache. Mein *Fuß* Kommando kam locker und Fröhlich, leckerlies und locken halfen nichts. Der Blick geradeaus, die Ohren angelegt, er schaute mich nicht einmal an und schlürfte hinter mir her. Seine Unsicherheit leuchtete in grellen Roten Buchstaben über ihm. :(

Ich weiß, das ich in unserer Beziehung wahrlich viele Fehler gemacht habe, aber so wie heute war es noch nie, bzw. es ist mir noch nie so sehr aufgefallen. Das er Unsicher ist weiß ich. Und ich weiß auch, das das durch meine Unsicherheit noch verschlimmert wird. Daher vermutlich auch die Trennungsangst.

Ich fühle mich einfach furchtbar und könnte schon wieder heulen. Ich hatte heute das Gefühl, bei Blacky in Sachen Führung völlig versagt zu haben. Ich bin sicher, ich gebe ihm nicht die Sicherheit die er so dringend braucht. Es gab so viele Situationen in unserem zusammenleben, in denen ich kläglich versagt habe und ihn nicht schützen konnte.

Ich bin einfach tottraurig. Ich glaube, ich habe als Hundeführer kläglich versagt und meinem Hund damit alles nur noch schwerer gemacht, als es ohnehin schon für ihn war.

Danke an alle die bis hier her gekommen sind. Ich musste mich einfach ausheulen.

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Ich kann nachvollziehen das Du traurig bist. Aber sehe es doch mal so. Fehler erkannt und Du kannst sie beheben.

Manchmal ist so ein Fragebogen doch ein hilfreiche Sache. Also Kopf hoch und einen Neuanfang gemacht.

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Wölfin

Danke Riko.

Ich hoffe das das ein Neuanfang wird, aber der Schock und die Trauer sitzen nun doch recht tief.

Es tut einfach weh, meinen Hund so zu sehen.

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Den Grundstein hast Du doch gelegt. Fachkundige Hilfe ist da. Was soll noch schief gehen?? Du schaffst das schon

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kuhhund

Meine liebe Sonja,

mich haben Deine Zeilen sehr berührt , weil ich ja ein ähnliches, nicht ganz so emotionales Erwachen hatte. Bevor ich hier im Forum war , habe ich mich NIE mit den Themen Bindung oder Führung auseinander gesetzt. Ich geh mal so weit zu sagen , ich kannte die gar nicht.

Meinen Hund schützen , mich vor ihn stellen , ihn sicher an *Gefahren* vorbeizuführen und nicht jede Hundebegegnung zuzulassen waren Neuland und ich mußte mich da wirklich erst Stück für Stück einlassen.

Meine ersten Hunde waren einfach Glücksgriffe bzw. hatten einfach ein anderes Leben als Cleo & Yuma UND sie waren vollkommen absolut unproblematisch und unauffällig.

Wären sie heute noch bei mir, würde ich nach meinen heutigen Maßstäben sicher auch den einen oder anderen nicht perfekten Aspekt finden.

Ich finde , Du hast den größten und allerwichtigsten Schritt getan : Du hast etwas entdeckt , was nicht rund läuft , und Du siehst , daß es an Dir liegt und Du bist bereit , es zu ändern.

Wow.

:respekt:

Und jetzt , Sonjamaus , stehst Du auf und startest mit Blacky in Euer neues Leben.

Dickes :knuddel

Martina mit Cleo & Yuma

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Wölfin

Riko, Martina Schatz...

:danke :danke :danke

Ich weis gerade garnicht so recht was ich sagen soll.

Toll, nu hab ich schon wieder Tränen in den Augen. Ich bin echt viel zu nah am Wasser gebaut.

Tja, der erste Schritt ist zwar da, aber ich bin nicht sicher ob ich das alles so schaffe.

Blacky braucht eine sichere Führung, jemand der ihn beschützt, auf den er sich immer verlassen kann. Ich hoffe, das ich ihm alles das geben kann.

Sieben Jahre Fehler, ob ich das wieder hinbekomme? Das mit der Unsicherheit ist mir schon vor einer weile klargeworden, aber dieses verflixte Ducken heute, das tat echt weh und warf mich ziemlich aus der bahn.

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:kuss: Sonja, einen ganz dicken Knuddler an dich!

Ich kann dich sooooo gut verstehen!

Alle paar Wochen überkommt mich auch der grosse Katzenjammer, auf voller Länge vollkommen versagt zu haben! :Oo

Aber das Nachdenken darüber reicht schon, dass ich sooo wütend werde und mir sage *DAS ändern wir nun!!!* :D

Das Ausfüllen des Fragebogen hat dich zum Nach- und Überdenken gebracht, und wie Heiko schon sagt, du hast nun eine Trainerin und auf dem Weg nach vorne! :respekt:

DU schaffst das! :klatsch::kuss:

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Mach Dir keine Vorwürfe ;) . Du hast die Fehler zwischen Dir und Deinem Hund erkannt und beschlossen daran zu arbeiten. Ist doch super :kuss: .

Mir ging es übrigens ähnlich als ich aus persönlichem Interesse den Sachkundenachweis gemacht habe. Da war über drei Wochen verteilt jeweils ein zwei Stunden theoretischer Vorbereitungskurs, und da hab ich auch viel erkannt was ich vorher falsch gemacht bzw. falsch gesehen habe. Da hab ich teilweise vor mir selber geschämt, und vor meinem Hund.

Aber davor hab ich das, was ich falsch gemacht habe als gut und richtig angesehen. Man lernt eben nie aus, ein Aha Erlebnis kann man nach Jahren noch haben ;) .

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Tina+Sammy

Sonja... :knuddel

Dass es höllisch ist, wenn der eigene Hund, den man so sehr liebt und auch denkt, dass dieser weiss, dass man ihm NIE was Böses möchte, einen beschwichtigt, bzw. meidet weiss ich zu gut.

Ich hab auch Rotz und Wasser geheult.

Aber schau mal: Bisher bist Du mit Blacky wahrscheinlich nie so "umgesprungen": Wegschicken!

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg auf Eurem neuen Weg :)

Und ich glaube nicht, dass alles SO schlimm ist, wie Du es jetzt grade siehst.

Ich kenne Euch zwar nicht persönlich, aber Blacky ist doch kein durch und durch unzufriedener Hund.

Zumindest auf den Bildern, die wir ja so ab und an mal zu sehen bekommen ;) lacht uns ein zufriedener Hund entgegen :)

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Wölfin

Aber davor hab ich das, was ich falsch gemacht habe als gut und richtig angesehen.

Jap, genau das dachte ich sieben Jahre lang. Ich habe eine tolle Bindung zu meinem Hund, er vertraut mir, ich bin ein super Hundeführer.

Und heute das böse erwachen. Ich hatte die letzte Wochen schon öfter den Gedanken, das zwischen Blacky und mir etwas nicht stimmt.

Und als ich das dann heute auch noch so direkt vor Augen bekam, da ging zwar mehr als ein Licht auf, aber es tut einfach weh, das mein Hund mir gegenüber, da ich doch immer dachte ich bin sooo sicher, so schrecklich unsicher war.

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