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Jagdtrieb


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Cucca

@Daggi: Ich kenne das Reizangeltraining. Das meinte ich auch damit, dass ich darauf hinarbeite, sie vom bewegten Spielzueg abrufen zu können.

Momentan sind wir aber noch auf dem Stand, die ganzen Kommandos (Sitz, Platz, rankommen, gemeinsam anschleichen, ABRUFEN) beim nichtbewegten Objekt zu lernen und zu festigen.

Ich finde, das sollte schon erstmal sitzen, bevor wir den Schritt weiter gehen. Wobei sie da superaufmerksam ist. Beim Anschleichen klebt ihr Blick nicht am MO sondern an mir. Wenigstens etwas erfreuliches. :D

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Das ist doch super! Genau das erzielt man ja, wenn man "gemeinsam jagt". Ist bei uns heute am lebenden Objekt so. Und draußen würde ich sie einfach an der Leine halten und mich zu ihr hocken - jetzt, solange sie noch nicht am bewegten Objekt abrufbar ist. Bei uns hat das wirklich sehr viel gebracht. Runterdrücken etc. kam nicht an, das ruhige Stehen war der Vorläufer, später ins Sitz und dann ins Platz. Ich mußte mir oft sagen "in der Ruhe liegt die Kraft", damit ich nicht selber zu unruhig wurde, wenn sie nicht ansprechbar war.Oooooohhhhhhmmmmm. ;) Hat geholfen - je mehr Ruhe ich neben ihr ausstrahlte, desto ruhiger wurde sie. Ihr schafft das, da bin ich mir sicher.

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Hi nochmal!

Danke dir für deinen Erfahrungsbericht!

Also du machst auch keine Belohnungsspiele etc. weil sie zu dir zurück gekommen ist' auch wenn sie noch auf 180 ist.

Ne, Belohnungsspiele für's Zurückkommen gibt's nicht, weil es bei uns eh nix bringen würde. Wenn Fanja auf 180 ist, kann sie sich darauf eh nicht konzentrieren, und es würde sie noch höher pushen, als sie eh schon ist. Außerdem soll sie lernen, den Reiz (das Wild) ruhig auszuhalten, nicht, sich ablenken zu lassen.

Ich habe sie die letzten Male so gut es ging versucht ins Platz zu bekommen. Musste mich zwar über sie begeben und Körperlich nach unten drücken' aber wenn die erste Reizschwelle vorüber ist, bleibt sie auch liegen und quietschbellt weiter. Meinst du, das hat auf lange Sicht Erfolg? Ich möchte halt nur eher das Platz durchsetzen.

Ich kann nur nach meiner Erfahrung sprechen, bei uns hat es Erfolg. Es dauert nur. Man braucht selbst sehr viel Ruhe, um dem Hund zu vermitteln, dass es völlig egal ist, ob man noch stundenlang an dieser einen Stelle steht. Ich hab's übrigens am Anfang auch mit "Platz" probiert, aber zumindest bei uns ist es so, dass Fanja im Sitz den Stress viel schneller abbaut. Außerdem war es so wie bei euch, ich müsste das Platz auch massiv körperlich durchsetzen. Beim Sitz dagegen reicht es, mich vor Fanja zu stellen und den Oberkörper leicht nach vorne zu neigen. Zuerst war es noch so, dass sie im Sitz immer kurz vor dem Aufspringen war (im Platz aber auch), jetzt legt sie sich teilweise sogar von selbst schon hin, wenn sie den Keks bekommt.

Man muss einfach gut beobachten und ein bisschen schauen, wie der eigene Hund am schnellsten wieder runterkommt. Aber was man dabei auf jeden Fall braucht, ist innere Ruhe!

Viele Grüße, Iris

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Wenn der Hund ständig sofort bei Wild in die Unansprechbarkeit gerät, dann kann es unter Umstände hilfreich sein, das Training vorerst ganz ohne Wildkontakt anzufangen und eine Weile den Wildkontakt zu vermeiden, damit er von seinem Streßlevel runterkommt.

Erstmal Suchen lernen, Nase trainieren auf einen Ersatz, wie Futterbeutel, alles andere interessant machen und ganz viel Ausgleich schaffen, kontrolliert und gezielt solange dran arbeiten, bis Kommandos absolut sitzen und die Schleppleine nur zur Absicherung dient, der Hundeführer gelernt hat, so zu agieren, dass der Hund die Schleppe nie bis zum Anschlag nutzt.

Das Training fängt schon im Moment des Aufbruchs zum Spaziergang an, nicht erst, wenn man meint, so , nun haben wir die Geschäftchen verrichtet, ausreichend geschnüffelt und jetzt fangen wir dann mal an.

In dem Moment, in dem man den Hund auffordert, mit dem Hundeführer die "Höhle" zu verlassen, ist es für einen so jagdtriebigen Hund ähnlich einem Signal zum Aufbruch auf die Jagd.

Wenn der Hund aber mit der Zeit lernt, dass der Hundeführer die Aktionen einleitet und anführt, dann hat man schon viel erreicht.

Das funktioniert aber nicht, wenn man einfach nur Gassi geht und der Hund in der Leine hängt, weder Schlepp, noch kurz, noch Flexi.

So wie schon gesagt wurde: Ruhe ist unendlich wichtig, und die sollte von Anfang an vermittelt werden, nicht erst, wenn man anfängt, am Wild zu "üben".

Man kann, wenn man einen Garten hat, sehr gut üben, dass der Hund nicht die gegend abcheckt, sondern anfangs der Hundeführer das übernimmt und zB eventuelle Katzen , Vögel und Hasen verscheucht. Wenn das im eigenen Garten nicht funzt, kanns draußen erst recht nicht klappen.

Oder man fährt in einen Kiesbruch mit hohen Steilwänden oder auf ein großes, eingezäuntes Gelände, evtl Hundeplatz und fängt dort an, den Hund an sich zu binden und das Gelände selber zu kontrollieren, bevor man den Hund entlässt, damit er schnüffeln, sich entleeren und an Schleppe mit Bewegungsspielraum trainieren darf.

Ein Hetzerfolg kann viel Arbeit wieder zunichte machen, deshalb ist Absicherung oberstes Gebot.

Umso intensiver man arbeitet, umso leichter wird esfür den Hund, den Besitzer später bei Wildgeruch oder Sichtung , nicht aus zu klammern. Dann kann man anfangen zu desensibilisieren, indem man wieder Wildnähe sucht, aber immer nur so nahe, wie der Hund zumindest ansprechbar bleibt und ein Stoppsignal greift. Dann kommt das "Ruhe am Wild lernen", und als Belohnung, wenn Ruhe wirklich erreicht wurde, kann man Bestätigen, Lob, Futter oder Spiel, je nach Reizlage und Wesen des Hundes.

Am Besten wäre, sich die Arbeit an der Schleppleine zeigen zu lassen, denn wenn man es richtig macht, hat man kein einziges Mal Zug drauf oder einen Ruck, der einen selber auf den Körper geht.

Es gibt so viele Möglichkeiten, schon bei Kleinigkeiten im Alltag zu beginnen, damit man später den Jagdtrieb umleiten kann. Ich bin inzwischen der Meinung, man darf den jagdtrieb nicht als eigenständiges Problem betrachten und behandeln, sondern man sollte den ganzen Umgang mit dem Hund durchleuchten und die Ansätze dort schon erarbeiten.

Und es lohnt sich! Es machte mir einen Heidenspaß, immer mehr Erfolgserlebnisse zu erfahren und mein Hund zusammen mit mir.

Gerade gestern war ich mit Beiden offline unterwgs, zwischen feldern, auf denen rehe standen, Hasen hoppelten und es war vor drei Jahren nur ein Traum, den ich dachte, nie wirklich erleben zu dürfen, ohne Leine mit meinen Beiden Hunden da laufen zu können, sie bei mir blieben, ohne, dass ich viel dafür tun musste, außer sie zu bestätigen, wenn sie mir das Wild anzeigten und warteten, welche Anweisungen ich gebe.

.......und Laika war ein Hund, der zweieinhalb Jahre lang gejagt hatte, mit allem was dazu gehört, einschließlich Fressen der von ihr erlegten Beute!

Auf dem Weg bis hierhin hatten wir verdammt viel Spaß miteinander!

Den wünsch ich jedem "Jagdhundbesitzer" ebenso!

LG, Angie

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Ich hoffe das sich Sabine noch zu dem Beitrag meldet denn sie hat zwei Jäger und hat jede menge Erfahrung.

Sie macht das auch mit dem gemeinsam dem Wild schauen.

Ich hab leider auch meine Erfahrungen mit der Schlepp gemacht wenn 40 kg los sprinten und ich hinten dran hing :( hat mir mehrere Muskelzerrungen eingebracht.

Lg Birgit

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Cucca

@daggi + Iris: besten Dank nochmal für eure Ausführungen!!

@angiem: Tut mir leid, aber das ist für mich Null umsetzbar. Hier wimmelt es vor Wild, egal ob im Wald, auf den Wiesen oder auf Feldern... vermeiden ist schlicht unmöglich.

Und ja, das Shcleppleinentraining... Richtungswechsel haben Fiona schon nicht an der kurzen Leine interessiert, geschweige denn an der langen... Sie hat 'ne riesen Freude daran, herumzugaloppieren, auch wenn sie dauernd in die Leine rennt. Ich habe mich damit abgefunden und solange wir nicht an kitische Stellen kommen läuft sie von sich aus besser an der Schlepp.

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