Zum Inhalt springen
Registrieren

Rangordnung


Olli

Empfohlene Beiträge

Hallo!

Eine interessante Diskussion, die mir vor lauter Blog-Schreiben fast entgangen wäre...

Ich sehe das, wie schon oft beschrieben, so: Mir geht es nicht um das Wort "Rang" mir geht es um das Wort "Ordnung".

Ordnung ist für Hunde sehr wichtig, dass stelle ich in der Praxis immer wieder fest.

Um zu sehen, ob es bei uns "ordentlich" zu geht oder um Ordnung herzustellen, muss ich weder das Sofa verbannen noch die Tür aushängen.

Die Sache ist im Prinzip ganz einfach: Du kannst Deinen Hund neben dem Frühstücksei sitzen lassen, wenn Du in der Lage bist ihm mit einem Blick (ok...ok.. wir sind Menschen, meinetwegen mit einem Wort) zu sagen: Heute nicht.

Ein Ausdruck von qualitativ hochwertiger Führung (ich hasse das Wort Rangordnung, eben wegen seiner unterschiedlichen, und doch immer den Anspruch der "Wissenschaftlichkeit" inne habenden, Auslegungsweise) ist die konsequente Inkonsequenz.

Hat man das Vergnügen mit einem Rudel zusammenzuleben, dann kann man dies immer wieder beobachten. Heute darfst Du vor mir rein, morgen nicht. Heute darfst Du meinen Knochen haben, morgen habe ich keine Lust ihn Dir zu geben. Heute möchte ich mit Dir schmusen, morgen auch, aber übermorgen habe ich wichtigeres zu tun.

Führung ist: wenn stets und überall mein "Ich will" akzeptiert und respektiert wird. Im Gegenzug sollte ich natürlich etwas "Geben" und damit meine ich sicher keine Leckerchen.

Die klassischen "Rangordnungs-Hausstandsregeln" nehmen eine Menge, geben aber nichts zurück. Das ist unhündisch.

Ein Führender wird akzeptiert, weil er gute Entscheidungen trifft, weil er schützt und weil er versorgt. Da sind Hunde recht einfach gestrickt.

Hoffe konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen und habe nicht noch mehr Verwirrung gestiftet.

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 47
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • gast

    12

  • Olli

    6

  • Bine

    5

  • antonlucy

    5

Top-Benutzer in diesem Thema

Ein Führender wird akzeptiert, weil er gute Entscheidungen trifft, weil er schützt und weil er versorgt. Da sind Hunde recht einfach gestrickt.

Ich würde sogar einen Schritt weitergehen: nicht nur, weil er Entscheidungen trifft, sondern weil er die Verantwortung übernimmt - was mit erheblichem Stress, höherem Risiko und kürzerer Lebensdauer verbunden ist (Leittiere werden weniger alt). Dafür "darf" das Leittier seine Gene weitergeben. Und nur dieses darf das.

Die meisten Tiere sind ausgesprochen zufrieden, wenn sie derart "versorgt" werden und denken nicht im Traum daran, an diesem Status was ändern zu wollen. Wird das Leittier unfähig/alt, so wird dasjenige neues Leittier, das die breiteste Unterstützung im Rudel genießt - und nicht der größte Raufbold mit der höchsten Aggression. Also das Tier, dass bereits im Verlauf der Jahre die anderen mehr und mehr von seinen Führungsqualitäten überzeugt hat. Meist ist es eng verwandt mit dem abtretenden Tier und hat von klein auf von diesem gelernt.

Auch aus dieser Sicht ist es also relativ unsinnig anzunehmen, jeder Hund strebe grundsätzlich danach, Leitier zu sein. Wobei aus Sicht des Hundes der Mensch kein Leittier im Sinne des Hundes sein kann, aber - wie Anita schon geschrieben hat - DER bestimmende Sicherheits- und Ordnungsfaktor der hündischen Umwelt.

Link zu diesem Kommentar
andrea

Hallo,

Anita hat recht.

Wenn ich mein Rudel und besonders die Chefin beobachte ist die nicht jeden Tag gleich streng.

Manchmal besonders streng und an anderen Tagen lässt die Sachen durchgehen,wo ich immer denk...heute hat sie einen besonders grosszügigen Tag.

Also muss ich als Mensch auch nicht jeden Tag den grossen "Führer"raushängen lassen.

LG Andrea

Link zu diesem Kommentar

Ich hab die gleiche Erfahrung gemacht: so ein Hunderudel ist nicht streng hierarisch strukturiert - Tagesform, individuelle Vorlieben ezc. wechseln ab und bestimmen, wer womit Vorrang hat - oder eben nicht.

Ich habe eher den Eindruck, die Gruppe lebt friedlich/freundlich miteinander, bestimmte Kompetenzen sind geklärt und ansonsten wird ad hoc entschieden - wer grad auf dem Sofa liegen darf z.B. Lebenswichtige Funktionen/Aufgaben gibt es nicht (mehr), der Zusammenhalt ist eher lose und Neuzugänger werden (meist) toleriert. Vielleicht ist sogar auch hier das Verhalten des Menschen der bestimmende Faktor?

Die Beoabachtungen Blochs in der Toscana scheinen das zu bestätigen.

Scheinbar ist das Verhalteninventar der Hunde mittlerweile doch deutlich anders als das der Wölfe - zumindest in Teilbereichen.

Link zu diesem Kommentar
andrea

Hallo Miro,

ist Dir es in Deinem Rudel auch so,dass die ranghöheren Tiere Frust nach unten weitergeben?

Ich versuche solche Situationen zu vermeiden.

Hunde können echt sehr unfair sein.

LG Andrea

Link zu diesem Kommentar

Nach unten durchgeben würde ich es nicht nennen - eher ist es so, dass bei schlechter Laune, Kopfweh oder was auch immer schon mal schneller geknurrt oder mit den Zähnen geklappert wird - die Toleranzschwelle füt eventuelle echte oder eingebildete Übergriffe sinkt also. Aber da gehen alle recht locker damit um - mehr nach dem Motto: "Der Alte ist heute schlecht drauf, gehen wir ihm aus den Weg."

Als mobben würde ich das nicht bezeichnen.

Link zu diesem Kommentar

Dieses Rüffel nach unten weitergeben sind doch sicher so eine Art Übersprungshandlung, oder?

Aba hat das früher alsjunger Hund immer mit ihrem Rottweilerfreund Sammy gemacht. Sie hat nen Rüffel bekommen, und weil sie gegen mich nichts macht/machen darf jhat sie sich Sammy vorgeknöpft und ihn gezwickt, die kleine Sau.

Ich fand das auch ungerecht :(

Link zu diesem Kommentar

Ich persönlich finde gerade für Anfänger ist das Wichtigste, dass man eine gute Vertrauensbasis aufbaut, denn wenn der Hund dem Mensch als Leittier vertraut, wird er auch garnicht gross in Versuchung geraten seinen "Rang" in der Familienbande zu erhöhen.

Dann weiss er, dass er bei uns sicher ist, das wir alles im Griff haben, für Futter sorgen, ihn durch "gefährliche" Situationen lotsen und das "Rudel" führen können. Wenn er sich so wohl fühlt und uns vollstes Vertrauen schenkt, wird er sich nicht dazu veranlasst fühlen seinen Rang zu erhöhen. Darum bin ich der Meinung das man das Vertrauen unserer Hunde in uns niemals enttäuschen sollte.

Oder seht ihr das anders?

LG Gini

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...