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Was ist so schwer daran, mit einem Hund von A nach B zu gehen?


Bärenkind

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Ich meine es nicht böse, wenn ich sage, dass es teilweise so schwer ist, weil es Hundeforen gibt :(

Jetzt nicht direkt aufschreien und wie wild lostippen - ich möchte es erklären:

Wir hatten vor langer, langer Zeit bereits einen Hund - der wurde erzogen, der hat gefressen, der wurde mal krank und wir gingen zum Arzt. Der Hund wurde 15 Jahre alt und war ein glückliches Familienmitglied.

Heutzutage erkundigt sich der gewissenhafte Hundebesitzer (vor allem Ersthundebesitzer) in sämtlichen Hundeforen, die es zu ergooglen gibt, nach der optimalen Ernährung, nach den besten Erziehungsmethoden, nach homöopathischen Mitteln für jedes Wehwehchen, nach Unterordnung, Beschäftigungsmöglichkeiten, etc.

Natürlich mache ich das auch - ich bin in dem Sinne auch Ersthundebesitzer und mache mich wie viele andere auch um meinen Hund fast bekloppt - informiere, erkundige mich, mache und tue. Und somit geht sämtliches Selbstbewußtsein und der natürliche Umgang mit einem Hund gepflegt flöten.

Mein Hund zieht teilweise auch wie ein Ochse an der Leine, mein Hund hat einen gestörten Magen-Darm-Trakt (ich latsche für jeden Durchfall zum Arzt), mein Hund bekommt nur das Beste zu fressen und ich überlege mir nette Spielchen, damit sie gefordert und ausgelastet wird und sich blooooß nicht langweilt.

Früher ging man mit dem Hund spazieren - ob der nun links oder rechts ging, war (und ist doch eigentlich) schnurzegal. Früher haben Hunde morgens ein Leberwurstbütterchen, mittags irgendein Dosenfutter, abends Frolic gefressen - und sie sind alt geworden. Man hat Bällchen geworfen und nicht Agility, Fährtenarbeit und sonstigen Heckmeck gemacht. Der Hund war immer mit dabei und glücklich - und er ist ohne Probleme alleine geblieben. Die wenigsten Hunde haben zu Hause Theater gemacht. Hundeschulen gab es nicht.

Ich glaube, wir machen uns einfach viel zu viel verrückt um das Wohlbefinden unserer Hunde und vermenschlichen sie viel zu sehr. Und ich glaube auch, dass das mit der Zeit noch sehr viel schlimmer wird.

Und - um darauf zurückzukommen - ich bin ja nicht anders. Irgendwie hat man gerade als Ersthundebesitzer das Gefühl, ein "schlechter" Hundebesitzer zu sein, wenn man NICHT zur Hundeschule geht, wenn man einfach NUR Aldi-Trockenfutter gibt, und wenn der Hund mal rechts, mal links geht. Ach ja - ich habe die Flexileinen vergessen - gaaaaaanz großes Manko heutzutage als "guter" und "gewissenhafter" Hundebesitzer. Wer Flexileinen benutzt bringt seinen Hund halb um - er könnte sich ja losreißen, er könnte auf die Straße laufen, er könnte die gesamte Länge der Flexileine ausnutzen, um sich ins Halsband zu werfe, etc.

Manchmal wünschte ich mir, weniger informiert zu sein, vielleicht wäre ich dann weniger verkrampft im Umgang mit meiner Maus. ;)

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Er war dafür vorgesehen.

Aber du widersprichst dir mal wieder. Einmal sagst du: Hunde haben auf Rollis nichts verloren.

Dann wieder: Wenn es zum Dienst gehört, dann ja.

Ich finde, je mehr ein Hund kennenlernt, umso besser.

Meine Hunde lernen Busfahren, Zugfahren, Rolltreppe, Aufzug und noch vieles mehr. Ob wir das jemals tgl. brauchen oder nicht.

Da ich die Erfahrung gemacht habe, daß ich nicht weiß, wo mich mein Leben noch hinführt, bereite ich meine Hunde vor.

Wenn sie als junge Hunde schon mit möglichst vielen Situationen in Berührung gekommen sind, haben sie und ich es vielleich später mal einfacher.

Ach, vielleicht sollte ich zu deinem Verständnis noch eines erklären: Da ich Bekannte habe, die ihre Hunde für Schutzdienst und auch für den Alltag ausbilden, bin ich nicht ganz unerfahren in Sachen Hunde. Meine Aussagen stützen sich sehrwohl auch auf Erfahrungen. Nicht angelesen, sondern aus dem wirklichen Leben. :winken:

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Irga, du hast es richtig erkannt.

Wenn wir öfter auf unser Bauchgefühl hören würden, wäre vieles einfacher.

Hundeerziehung ist wie Kindererziehung.

Was ich erlaube, darf gemacht werden,

was ich verbiete, darf nicht gemacht werden.

Konsequenz ist das A und O.

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Das nächstwichtige sind KOMMANDOS. Die meisten sind total enttäuscht, wenn sie nicht jede Bewegung ihres Hundes mit einem Kommando kommentieren dürfen. Warum? Warum muss man stets und ständig auf seinen Hund einreden?

*Grins*

Eine meine Lieblingsübungen, die MICH ebenso wie den jeweiligen Hund ungemein diszipliniert: Einfach mal 10 Minuten (frei nach Nuhr) "Fresse halten". Und ja, ich MUSS mich dafür und darauf bewusst konzentrieren :D Der Effekt ist aber jedes Mal toll.

LG

Tina

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was ist so schwer daran, mit einem Hund von A nach B zu gehen?

Mit einem gar nichts.... mit 2en an der Leine.. nur das sie manchmal schneller sind als ich.

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kalte schnauze

Hallo, was meinst du Rolltreppe oder Rollsteige???? Bei der Rolltreppe ist es aus versicherungstechnischen Gründen verboten. Bei der Rollsteige sieht es anders aus. So ist meine Information. In verschiedenen Kaufhäusern ist es so. Ich bin mit meiner Langhaarschäferhündin nie Rolltreppe gefahren sondern nur Rollsteige. Und sie durfte auch nie sitzen sondern flott und zügig hoch.

Gruss eine Stadtneurotikerin mit ihren neurotischen Stadthunden

kalte schnauze

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Ich meinte schon Rolltreppe und das ist meines Wissens nach nicht verboten.

Jedenfalls nicht in dem Kaufhauszentrum, in dem wir zum Üben waren.

=) =)

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Vor einigen Wochen war ein befreundetes Pärchen mit ihren kleinen Kindern zu Besuch, Frau Schmitt war erst kurz bei mir. Frau Schmitt durfte (wie immer) nicht bellen, als es geklingelt hat, nicht ins Treppenhaus rennen und am Besuch hochspringen, nicht ständig um Aufmerksamkeit betteln usw. und nicht die Kinder belästigen (die hatten nämlich Kekse dabei) Der kleinste, 2 Jahre alt, hatte außerdem deutlich sichtbar Angst vor Frau Schmitt. Jeden Versuch von Frau Schmitt herumzunerven habe ich unterbunden, ich hatte auch keine Ahnung, wie sie sich Kindern gegenüber generell verhält.

Meine Bekannten fanden meine Konsequenz nervend und vor allem schrecklich autoritär. "Der arme Hund", eigentlich hätten sie sich auch schon überlegt, einen kleinen Hund anzuschaffen (wegen der Kinder :Oo ) aber wenn das so autoritär ablaufen würde, dann wäre das doch nichts. Das könnten sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.

Drei Wochen später waren sie wieder zu Besuch. Und das lief deutlich stressfreier ab. Frau Schmitt hatte mittlerweile verstanden, dass sie sich im Hintergrund und ruhig zu verhalten hat, kaum noch Gezappel, Gehüpfe, Generve. Der Kleinste nahm, wahrscheinlich auch deshalb, sehr schnell von sich aus Kontakt mit Frau Schmitt auf. Sie hat sich vorbildlich ganz ruhig verhalten, sich streicheln lassen und war behutsam und gar nicht zappelig.

Meine Bekannten waren sehr angetan. Immerhin konnten sie sehen, wie entspannend sich Konsequenz und "Autorität" auf Dauer auswirkt und wie sich diese "nervige" Konsequenz für alle Beteiligten auszahlt. Trotzdem können sie sich nicht vorstellen, einen Hund auch wie einen Hund zu behandeln und nicht mit ihm rumzudiskutieren und nicht alle fünfe gerade sein zu lassen, weil man ja kein Despot sein will und den Hund auch nicht dauernd zu Sachen zwingen will, die er von sich aus nicht machen will. Und das ist keine gute Ausgangssituation um von Anfang an vernünftig mit einem Hund arbeiten zu können. Das Leinengezappel ist imho ja nur ein Symptom, nicht die Ursache.

Imho entspricht diese Haltung aber exakt dem Zeitgeist.

Es kam übrigens, wie es kommen musste: Der Kleinste ist gestolpert und sein Kopf ist genau auf die Nase von Frau Schmitt geprallt. Frau Schmitt, sonst sehr wehleidig, hat keine Mine verzogen, ging nur ein, zwei Schrittchen zurück und und verhielt sich abwartend, aber weiterhin sehr freundlich. Sie ist wirklich ein Goldstück. :yes:

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