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Die "Hundeformel" oder der "vorwärts denkende" Hund (lang und ausführlich) ;-)


Karl

Empfohlene Beiträge

Hallo Iris!

Hier haben wir es doch:

Devot kenne ich ihn nur, wenn hinter mir geht, ich sauer bin, oder er in massiver Bedrängnis ist. Ansonsten ist er der Stolz selber, oder ich habe das noch nicht bemerkt, werde aber drauf achten.

Das bedeutet, Dein Hund kooperiert überwiegend, solange bis es um die Vorgabe von Koordinaten geht.

Heisst: Das was er tut, tut er nicht, weil Du ihn führst, sondern weil er es will.

Das erklärt auch, warum das anders ist, wenn er etwas will, was Du nicht willst.

Um weiter zu kommen, wenn Du magst, könnte ich Dir nach einem kurzen Video einer normalen Alltagsituation (Haus verlassen, Spaziergang mit und ohne Leine) mehr sagen.

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@Shyla:

Siehst Du es als immer wuenschenswert, dass sich Hunde im Freilauf untereinander nicht ueber ein Level 3 hochschaukeln oder gemobbed und in die Flucht getrieben werden uber ein -3 hinaus?

Greifst Du da ein?

Die Frage müsste ich eigentlich ausführlich beantworten, ich mache erst mal die Kurzversion. Hunde beeinflussen einander. Ein Level 3 Hund wirkt beruhigend auf die Gruppe. Wenn das passiert, was Du beschreibst sind die Hunde in der Gruppe vorher schon „zu hoch“ eingestellt.

Beispiel: Wenn Du ein Rudel bestehend aus 6 „3er Level“ Hunden hast und es kommen 4 „zu hoch drehende“ Hunde dazu, kommt es weder zu Mobbing, noch zu anderen Regulationen, eben weil diese Ruhe von den Neuen schnell angenommen wird. Hunde sind untereinander viel besser im weitergeben der Levels als wird Menschen.. ;-)

Was denkst Du ueber Welpen und Junghundespielgruppen? Braucht ein Hund dies in seiner Entwicklung? Sind regelmaessige Teilnahme an Spaziergaengen in einem vom Alter und Temperament gemischten Gruppe ratsam fuer Einzelhundebesitzer?

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Huhu!

Jeder Kontakt, der mit Hunden (und Menschen!!!) guten Energieniveaus stattfindet, ist positiv.

Wenn Du mich jetzt fragst, wieviel solcher Orte, wo diese Möglichket besteht, kennst Du?

Sehr, sehr wenige.

Daher ganz klar: Besser kein Kontakt (ausser zu Menschen, bis die Beziehung stabil ist), als der zu unkontrolliert herumrennenden Welpen oder Junghunden.

Bei einem Einzelhund findet sich in der Regel immer irgendwo EIN Hund, der ein gutes Level hat und zu dem dann auch eine "Freundschaft" entstehen kann.

Diese kann dann der Entwicklung des Hundes förderlich sein, auf jeden Fall.

Wer mehr als einen Hund hat, braucht sich ehr keinen Kopp zu machen.. ;-)

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Wer mehr als einen Hund hat, braucht sich ehr keinen Kopp zu machen.. ;-)

wie jetzt? Nix mit, der Hund ist dann nur auf bestimmte Hunde festgelegt oder auf eine bestimmte Rasse? Das ist doch, was man sonst so zu hören bekommt.

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Hallo Iris!

Hier haben wir es doch:

Devot kenne ich ihn nur, wenn hinter mir geht, ich sauer bin, oder er in massiver Bedrängnis ist. Ansonsten ist er der Stolz selber, oder ich habe das noch nicht bemerkt, werde aber drauf achten.

Das bedeutet, Dein Hund kooperiert überwiegend, solange bis es um die Vorgabe von Koordinaten geht.

Ich würde es so ausdrücken, er folgt solange das was ich möchte nicht das Gegenteil von dem ist, was er für richtig hält

Heisst: Das was er tut, tut er nicht, weil Du ihn führst, sondern weil er es will.

Jep so isser mein Schübchen. Um soweit überhaupt zu kommen haben wir hart gearbeitet. Wir waren nämlich irgendwann mal soweit, das er sich mir schlicht verweigerte.

Das erklärt auch, warum das anders ist, wenn er etwas will, was Du nicht willst.

Um weiter zu kommen, wenn Du magst, könnte ich Dir nach einem kurzen Video einer normalen Alltagsituation (Haus verlassen, Spaziergang mit und ohne Leine) mehr sagen.

Ich bedanke mich für dein Angebot, aber ich bin der Meinung das wenn ich mehr Hilfe von dir möchte, sollte ich dich dafür aufsuchen. Es dürfte für mich wesentlich interessanter werden mit dir persönlich zu arbeiten dann kann man sich nämlich auch direkt austauschen, das dürfte für uns beide einfacher werden.

Gruß Iris

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Hi,

finde den Artikel auch gut beschrieben und plausibel.

Definitiv nichts anderes, als ich schon oft von GUTEN Trainern gehört habe.

Kann auch dem Thema mit der Beharrlichkeit nur zustimmen.

Bodyblock (also gelb-rot) ist für mich eine Methode, die zwar Druck aufbaut, aber mE dem Hund noch die Möglichkeit lässt, angemessen zu reagieren und dabei runterzukommen sowie wieder für mich und meine Ansage empfänglich zu sein.

Ich sehe auch das mit dem Lob genauso, ich lobe danach auch nicht.

Mein Hund ist auch ein Sensibelchen, und gerade deswegen ist dieses Vorgehen glaube ich hilfreich: weil es nur um deutliche Körpersprache geht, die ihm auch ohne "menschliche Überreaktion" klar macht, hier ist Ende. Schreien oder Berühren verunsichert ihn total und bereitet ihm viiiiiiel mehr Streß als ein deutliches Abdrängen, denn darauf reagiert er sehr schnell und nicht besonders verunsichert.

Ok, und hier meine ernst gemeinte Frage. Wirklich ernst, nicht lachen.

Mein Hund hat seit neuestem eine absolute, gemischte "HassPanik" auf Fliegen. Irgendwann muss er sehr vertieft in sein Fressen gewesen sein (Knochen mit Fleisch dran), und dabei muss sich eine Fliege auf ihn gesetzt haben. Das muss ihn in dem Moment soooooo erschrocken haben, dass er ganz plötzlich vom Fressen abgelassen hat, sich schnell in der letzten Ecke seines Sofas platziert hat (Rundrücken/ängstlich) und sein Stück Fleisch ne ganze Weile aus der Ferne beobachtet hat. Irgendwann ist er eingeschlafen. Als er so 2h später wieder aufgewacht ist, hat er es wieder in Angriff genommen, war aber noch verschreckt.

Jetzt passiert folgendes. Wenn mein Hund eine Fliege in der Wohnung bemerkt, ist er völlig durch den Wind. Er hört stundenlang nicht auf, sie zu suchen, jeden Fleck zu fixieren und zu checken, und wenn er dann fressen soll, tut er es in absoluter Hektik. Er beruhigt sich nur, wenn er mit einer Decke vollkommen zugedeckt wird. Dann kann er schlafen. Wacht er wieder auf, sucht er wieder Fliege.

Er ist dabei auch so "vorwärtsgerichtet", dass er zB Pfoten auf den Couchtisch legt, wenn er meint, er erwischt sie da usw. - was er sonst nie tut (ohne, dass wir ihm das beigebracht hätten). Das Ganze ist jedoch von Hektik, Unruhe und Spannung geprägt, eigentlich würde er diese Fliege lieber meiden.

Was tun? Der Level liegt für ihn bei 8-10, abwechselnd, aber wie reagieren?

Gespannte Grüße

Silvia

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Wir handlen das mittlerweile so, dass ich Jimmy in "Krisen"-Situationen MEHR Raum lasse (zB Leine länger oder wenn ICH es für richtig halte, Leine ganz fallen lassen).

So kann ER sich ohne Druck entscheiden.

Wie er sich zu entscheiden hat, weiß er ja ;)

Falls er zögert und ich merke, dass er überlegt, helfe ich ihm kurz mit einem Räuspern, einem freundlichen "Ran" oder einem Stubs gegen die Seite.

Immer die geringste Einwirkung, die gerade nötig ist.

Ich will ihm nur helfen, sich richtig zu entscheiden - nicht ihn dazu zwingen.

Druck war bei ihm der falsche Weg! Da hat er sich nur noch mehr hochgeschaukelt.

Auf diese Art und Weise sind WIR von alltäglichen +10 so weit gekommen, dass sie heute fast gar nicht mehr passieren.

Wie gesagt: Für UNS hat das so geklappt - bei einem anderen Hund kann "Leine fallen lassen", wenn sich Hundi beim Anblick eines anderen Hundes aufregt, evtl ziemlich nach hinten losgehen ;)

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Jochen2003

Jetzt habe ich mich mal durch die gesamten 14 Seiten gelesen und eine Menge Text durchgearbeitet, darin viele Interpretations- und Definitionsfehler gefunden, mal sehen ob wir hier einiges Klären können.

Konsequenz - Konsequenz heißt nicht immer bei gleichgerichteten Situationen gleich zu handeln, da liegen viele falsch, Konsequenz ist fest mit Konsequenzen verbunden, d.h. im Klartext: Führst du dieses weiter fort wird es negativ oder Positiv für dich, jetzt und hier, morgen kann es ganz anders sein.

Konsequenzen können positiv oder negativ sein, auch ein Leckerchen kann eine Konsequenz aus einer Handlung sein. Es ist nicht nur negativ belastet sondern auch positiv.

Also konsequent bin ich dann, wenn meine Ansagen eine direkte Folge für den Angesagten haben, wenn er diese Ansage nicht befolgt oder doch befolgt, positiv oder negativ mal völlig außer Acht gelassen. Wenn dies immer so ist...dann bin ich Konsequent in meinem Handeln.

Flow - Der Begriff Flow (unter Motorradfahrern ein erstrebenswerter aber gefährlicher Zustand) ist nicht der Level "0" (so hab ich Anita verstanden), Flow ist wenn man mit dem was man tut absolut eins ist, keine äußeren Zustände vermögen es den Tuenden aus seinem tun herauszubekommen.

Dieser Zustand ist bei Malern auch sehr bekannt, ein Maler ist so vertieft in seinem Bild das er Zeit und andere Probleme völlig vergisst, es gibt nur noch ihn und sein Bild.

Auch beobachtet man diesen Zustand oft bei Jugendlichen während sie Computerspielen nachgehen.

Näheres dazu unter http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)

Zu Anitas Eingangsposting: Wie schon von ihr gesagt, erhebt sie damit KEINEN wissenschaftlichen Anspruch und sollte auch von keinem so gesehen werden, auch die von Anita entwickelte Levelskala hat hier nicht diesen Anspruch, sondern sie soll nur helfen dieses System zu veranschaulichen, dafür hat sie ein wirklich gutes Mittel gewählt. Ob es jetzt wirklich 10 Level sind oder vielleicht nur 5 vielleicht aber auch 20, tut eigentlich nichts zur Sache. Es ist ein Beispiel den wir Menschen folgen können...mehr erstmal nicht.

Sie hat aber indem was sie sagt vollkommen recht, aber die Diskussion zeigt das ein Forum das falsche Medium sein kann, um sowas rüber zu bekommen. Denn Fehlinterpretationen und falsche Handhabung des Systems können hier fatale Folgen (Konsequenzen) haben.

Meinen Hund, 2,5 jähriger unkastrierter Mischlingsrüde (Altdeutscher Schäferhund / Golden Retriever Mix) nutze ich oft als Versuchsobjekt um Beobachtungen zu machen die ich dann für mich nutzen kann. Wie sehen daraus einige Beobachtungen aus, ich versuche sie mal zu beschreiben, dann wird Anitas "Hundeformel" etwas deutlicher.

Auf einer typischen Hundewiese treffe ich jemand Bekannten mit einem heranwachsenden Collie Rüden, auch er unkastriert, aber mit 6 Monate halt noch nicht wirklich ernst zu nehmen. Der Collierüde fängt an meinen zu nerven, dazu muß man wissen das Welpen und Heranwachsende nicht gerade Freunde meines Rüden sind, nach einigen erfolglosen versuchen dem rumhüpfenden nervenden Collierüden die schranken zu zeigen, macht er folgendes. Mein Hund sucht sich einen Stock, hüpft stolz und schlavenzelnd hin und her mit dem Stock in der Schnauze, legt diesen Stock nachdem der Collie Interesse gezeigt hat ins Graß und spielt den uninteressierten. Was kam war logisch, Collie kommt greift mit dem Fang nach dem Stock, sofort dreht meiner sich um, wirt sich auf den Collie, der bekommt ein ganz klares Rot, mein Rüde nimmt dann den Stock, legt sich unter einem Baum und zerlegt diesen in aller Ruhe, der Collie traute sich auf 5 m nicht mehr näher.

Tage später, wir treffen uns wieder, Frauchen steht auf der Wiese, der Collie buddelt in einem Loch herum, ich komme näher, mein Hund geht langsam aber bestimmt auf den Collie zu, Rute hoch und Körperspannung, der Coliie schaut hoch, aus 10 m Entfernung signalisiert meiner ihm....hey weg da von dem Loch, Collie trollt sich, mein Hund untersucht das Loch....stellt fest ist ein für ihn völlig langweiliges Loch, geht weg, Collie kommt zum Loch, buddelt weiter, meinem ist es egal.

So was war hier jetzt passiert.

Beim ersten Zusammentreffen hatte mein Hund, vom halbstarken genervt, versucht ihn klarzumachen, bleib weg und nerv mich nicht, da das nicht so leicht war entwickelte er eine Strategie um an diesen Schnösel zu kommen (der Stock). Dann hat er, da Grün und Gelb schon verpufft waren, sofort zu Rot gegriffen als er ihn mit dem Stock angelockt hatte.

Tage Später reichte ein Grün ( Ein Blick) und der Collie reagierte sofort, nach der Feststellung das Loch ist unwichtig für mich, konnte er es haben. Also, war er inkonsequent? Nein keinesfalls, es hatte nur für ihn keine tieferliegende Bedeutung, in diesem Moment, also macht es keinen Sinn Energie zu verbrauchen.

Gab es irgendein Lob (positive Bestärkung) durch meinen Hund?....auch hier ein klares NEIN, hat er es gebraucht um beim 2. Treffen einen "Lernerfolg" zu haben?...auch hier NEIN.

Hat mein Hund jetzt dem Collie was konditioniert? Nein brauchte er ja auch nicht, eine einmalige Anwendung und dann die dazugehörige ausdrucksstarke Körpersprache reichte auch nach Tagen noch aus um seinen Status dem Collie gegenüber mit einem Blick deutlich zu machen.

Ein anderes Beispiel, folgender Versuchsaufbau, da war sehr deutlich zu sehen wie Kommunikation unter Hunden abgehen kann:

5 Hunde in einer Gruppe sie kennen sich seit ca. 6 Monaten, treffen sich 1 mal wöchentlich, auch hier war meiner der einzige unkastrierte Rüde, daraus hatte sich wohl ein gewisser Status entwickelt.

Der Aufbau war folgender, 4 Hunde lagen in einer Reihe, ca. 5 - 7 m davon weg mein Rüde, die Aufgabe der 4 anderen Besitzer war, den Apportierbeutel über meinem Hund weg dahinter zu werfen, um dann den eigenen Hund zu schicken diesen zu holen.

3 der 4 Hunde machten folgendes, sie stürmten nicht wie sonst, nein sie liefen langsam los, ihr Blick ging abwechselnd auf meinem Hund und dem Beutel, auf gleicher Höhe angekommen fragten sie mit Blick und gesten ob sie an den Beutel dürften, ein Bordercollie legte sich sogar vor meinem, leckte ihm die Schnauze, schleimte sich ein bevor er dann den Beutel holte.

Alle 3 hatten damit kein Problem und durften den Beutel zurückbringen.

Der 4 Hund, ein Labbi, der fragte nicht, er stürzte sich an meinem vorbei in Richtung Beutel, kein Blickkontakt nichts, meine sprang auf, schnappte sich dem Labbi und sagte ihm ein deutliches Rot, hey sooo nicht......frag das nächste mal.

Bei späteren Apportierübungen fragte der Labbi jedesmal, und beobachtete fast immer wie mein Hund reagierte wenn er loslief, ab da bewegte er sich nur noch im grünen Bereich.

Vielleicht kann der Eine oder Andere an diesen Beispielen erkennen auf welchen Grundlagen Anita das entwickelt hat und auch erkennen das sie damit völlig richtig liegt.

Was für alle wichtig ist die das System nutzen möchten, fangt einfach nicht bei Level 10 an das anzuwenden, dann werdet ihr keinen Erfolg haben, eher im Gegenteil, das geht schief.

Regelt Euren Status im kleinen, bei alltäglichen Pseudoproblemen (Also die die gar keine Probleme sind), dann kommt Euer Anspruch auf Gehorsam irgendwann auch bei Level 10 noch an, nur wer da anfängt zäumt das Pferd von hinten auf.

Fangt ihr bei Level 10 an, wird die Hundeformel auf Dauer verpuffen und auch woanders wirkungslos.

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Ich habe s mir bisher verkniffen, mich ausführlich in diesen trööt einzubringen, nachdem Jochen aber dankenswerter das Ganze aufs Wesentliche gekürzt hat (danke, ich war einfach zu faul), ein wenig aus dem ursprünglichen Kerngschäft der Hunde, aus der Meutejagd.

Was Jochen da im Spiel beschreibt, deckt sich exakt mit der rauhen Praxis.

Wenn meine Hunde eine Sau stellten und ich diese Sau dann erlegte, waren manchmal bis zu einem Dutzend Hunde am Stück, alle voll bis obenhin mit Adrenalin, voll triebgesteuert, den blanken Mord in den Augen. Gnade Gott dem fremden Hund, der sich dazu traute, sie hätten ihn zerrissen, wenn er sich nicht hinten angestellt hätte.

Was passierte aber innerhalb der Meute?

Ein dutzend Hunde stellen die Sau, rennen kläffend um sie herum, immer wieder aus der sicheren Deckung heraus kurz zubeißend, ohne sie zu verletzen, halten sie auf wenigen Quadratmetern.

Ich komme hinzu, die Hunde öffnen den Kreis, ich kann die Sau erlegen.

Nun sollte man meinen, alle Hunde würden über sie herfallen, aber weit gefehlt. Der Rüde prüft, ob sie tot ist, zerrt an den Ohren und den Vorderbeinen, passiert nix mehr, kommt er zu mir. In dem Moment, wo er vom Stück weggeht, kommt die Leithündin, die bis dahin an den Hinterbeinen war, nach vorne, zusammen mit den unerfahrenen Hunden, die sie sofort abbeißt. Nach ihr kommen die nachgeordneten Hündinnen, alle untereinander immer wieder mit Blickkontakt, zum Schluß die jüngsten Hunde, die noch keinen festen Rang haben. Das alles spielt sich in wenigen Sekunden ab und ich muß genau beobachten, wie das abläuft, aber es ist immer das Gleiche:

Der Rüde gibt frei und dann geht es streng nach Rang und Anciennität. Auffällig auch, daß die Zurechtweisungen der jungen Hunde von mal zu mal heftiger werden, bis sie es etwa beim 5. 6.7. mal kapiert haben.

Interessant ist, daß immer dann, wenn Hunde zusammen jagen, die nicht zusammen leben, in den ersten Momenten nach dem Tod der Beute die Keilerei losgeht, weil die Kompetenzen ungeklärt sind.

Ich sehe bei meiner Meute eine sehr große Konsequenz. Es wird kaum gedroht, es wird sofort kurz, knapp, prägnant zurecht gewiesen.

Mit zunehmendem Alter kommt allerdings eine gewisse Abgeklärtheit dazu, besonders die Rüden entwickeln, wenn sie erst ein paar mal gedeckt haben, so einen l.m.a.A.-Standpunkt. Wird es ihnen allerdings zuviel, dann wird es fürchterlich. Die schlimmsten Auseinandersetzungen habe ich zwischen Rüden so etwa im 6. oder 7. Jahr mit Rüden ab dem 2. Jahr.

Hündinnen sind dagegen völlig anders. Gleichaltrige brauchen manchmal Jahre, um ihren Platz zu erobern und zu sichern, ältere werden immer intoleranter, erst etwa ab 9 bis 10 Jahren werden sie ruhiger. Das kann allerdings darin begründet liegen, daß sie dann aus der Zucht sind und jüngere Mütter nachrücken.

Kurz zusammengefasst:

Grün-Gelb-Rot funktioniert tatsächlich, erfordert aber sehr exaktes Arbeiten und vor allem vom Hundeführer das Selbstbewußtsein, auch Rot durchzustehen. Bei meinen Bracken recht einfach, bei Vorstehhunde u.U. nicht ungefährlich. Unter meinen DD würden mindestens 80 % beim "Rückwärtsrichten " sofort mal probeweise nach vorne gehen. So lassen die nicht mit sich umgehen.

Eine andere Auffassung habe ich, was sie Re-Aktion auf die Level-Steigerung angeht:

Ich hole meine Hunde jederzeit mittels Down aus Level 10-Situationen und das können 90 % aller anderen Hunde ebenfalls lernen.

Ich verstehe Anitas Level 1 - 3 - Situationen als Bereich des Grundgehorsams und vertrete vehement die Meinung: Ein sicher und sauber eingearbeiteter Grundgehorsam,also Sitz, Platz, Bleib, Fuß, Voran, sowie exakte Leinenführigkeit, sind das Fundament, auf das alles aufbaut. Wird dabei geschlampt, werden auch alle späteren, anspruchsvolleren Lektionen nicht zuverlässig sitzen. Werden diese Kommandos ausschließlich positiv verstärkend erklärt und eingearbeitet, mit abgesichertem Hund dann abgeprüft und dabei vorsätzlich provoziertes Fehlverhalten konsequent sanktioniert, steht allen ein langes schönes Leben bevor.

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