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Weiße Hunde häufig taub?


Zwerg

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Darüber sollte man sich besser nicht aufregen, solche Aussagen sind meiner Meinung nach einfach nur dumm und klingen verhaßt. Man rege sich über Züchter hier auf und ein Lobgesag auf Mischlinge und am besten bringt man alle Hunde aus Europa hier nach Deutschland, als ob die Tierheime hier nicht schon überfüllt sind.

Sorry das gehört nicht 100% hier hin aber wollte das loswerden.. Blitzgedanken :(

So Aussagen ärgern mich dann halt, versteh nicht warum man auf Züchtern rumhacken muß die sich darum kümmern das die Elternteile und Vorfahren gesund sind.

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  • 11 Jahre später...
Zwergchen

Zwerg, weißes Fell und blaue Augen, sind häufig Anzeichen für Taubheit, nicht nur bei Hunden, sondern allgemein bei Tieren. Das ist so, weil die Pigmentzellen fehlen. Diese sind dazu da, die Farbe in Fell und Augen zu erzeugen, aber auch, um die feinen Härchen im Ohr zu bilden. Gibt es keine Pigmentzellen, gibt es also auch kein Gehör.

Anders ist der Fall bei Albinos, denn sie haben Pigmentzellen, diese sind nur unfähig Farbe zu bilden, weshalb die Albinos weißes Fell und rote Augen haben, aber nicht taub sind.

Liebe Grüße von mir, ich hoffe das hat euch weitergeholfen 🙂

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Kuhls-Oppermann

Wenn Farbe krank macht.

"In einer sehr frühen Phase eines Embryos bildet sich die Neuralplatte. Bei den Wirbeltieren wird daraus am Ende das Rückenmark und das Gehirn. Diese Neuralplatte faltet sich zu einer Neuralrinne auf, aus der das Neuralrohr entsteht. An diesem bilden sich die Neuralleisten. Dies dauert alles nur ein paar Tage und es beginnen zeitgleich Zellen auszuwandern. Diese Zellen heißen Neuroblasten und Melanoblasten. Die Melanoblasten klingen bereits nach schwarz. Ja ... aus diesen werden die Melanozyten (Pigmentzellen). Die Neuronen (Nevenzellen) entstammen den Neuroblasten. Unser, und nicht nur unser gesamtes Nervensystem entsteht. Alles was die Entwicklung oder die Wanderung der Pigmentzellen beeinflusst, beeinflusst sehr wahrscheinlich auch immer das Nervensystem. Beim Nervensystem denken wir stets an die Sinnesorgane. Sie gehören aber nur zu einem Teil des zentralen Nervensystems. Der andere Teil ist das vegetative Nervensystem. Es steuert lebenswichtige Funktionen wie die Verdauung oder den Herzschlag, die Atmung und vieles mehr.
Nun wird klar, warum auch Farbe tödlich sein kann."

Das war erstmal ein wenig langweilige Grundlagen. Von tauben und blinden Eisbären hat man noch nicht viel gehört, auch Samojeden haben weißes Fell, sollten sie taub oder blind sein, liegt dies mit Sicherheit nicht an der Fellfarbe. Die schönsten weißen Samojeden sind ohnehin dominat Schwarz. Wir müssen auf der einen Seite die Entwicklung und Wanderung der Zellen betrachten und auf der anderen Seite die mögliche Einlagerung ins Haar. Ich versuche es mal kurz zu erklären. Jede Mutation aus den Komplexen Albinismus und Leuzismus kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

 

"Albinismus, aus dem Lateinischen albus = gleich weiß. Von wegen, wie wir gleich sehen werden. Albinismus bedeutet, die Pigmentzellen (Melanozyten) sind an Ort und Stelle, sie werden jedoch daran gehindert den Farbstoff Melanin, bestehend aus Eumelanin und Phäomelanin, in ausreichender Menge oder überhaupt zu bilden."

 

"Leuzismus, aus dem altgr. leukos, weiß. Auch der nun schon bekannte Merle-Faktor gehört zum Leuzismus, also ist dieser nicht unbedingt nur weiß. Beim Leuzismus wandern die Pigmentzellen (Melanozyten), bzw. ihre Vorläufer, die Melanoblasten, nicht, zu spät oder in zu geringerer Anzahl aus den Neuralleisten"

 

Jede sogenannte Pigmentverdünnug oder Scheckung kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Bevor ich zu den blauen Augen des SH sowie den weiße Samojeden komme und warum  dort keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Farbe vorliegen, etwas dass auch die meisten welche sich mit Farbgenetik beschäftigen nicht gedacht hätte.

 

"Der B-Locus, also die Mutation des Gens TYRP1, bei welcher nur braunes Eumelanin gebildet wird, ist auch eine Form des Albinismus. Es ist der okulokutane Albinismus vom Typ 3 (OCA3). Ja, ein schöner schokoladenbrauner Labrador ist ein „Albino“. Einer englischen Studie aus dem Jahr 2018 zufolge, bei der Daten von mehr als 33.000 Labrador Retrievern ausgewertet wurden, zeigt, dass die schokoladenbraunen Labrador Retriever gegenüber den schwarzen und gelben früher sterben und mehr unter Krankheiten leiden. Haut- und Ohrenkrankheiten traten bei schokoladenbraunen Hunden signifikant häufiger auf, die Hautprobleme waren mehr als doppelt so häufig. Bisher nahm man an, dass der B-Locus keine gesundheitlichen Folgen hat. Diese Form von Albinismus ist aber auch beim Jakutischen Laika verbreitet, weil es ebenfalls braune Hunde gibt."

 

Wunderschöne blaue Augen können durch die "Merle-Mutation" entstehen.

 

"Früher war alles besser. Da gab es Hunde mit Merle-Faktor. Das waren diejenigen mit den schönen aufgehellten Stellen im schwarzen oder braunen Fell. Und es gab Hunde ohne Merle-Faktor. Hunde mit Merle-Faktor verpaarte man nicht miteinander, man wollte ja schließlich gesunde Hunde züchten und der Merle-Faktor bei roten oder weißen Hunden macht ja ohnedies keinen Sinn. Der Merle-Faktor verändert nur das Eumelanin (schwarz, braun). Da wir einen unvollkommenen dominanten Erbgang vorliegen hatten, reichte es auch, wenn ein mischerbiger (heterozygoter) Merle-Hund mit einem Nicht-Merle-Hund verpaart wurde, um 50% schön gezeichnete Merle-Hunde zu erhalten. Alles war einfach und hatte seine Ordnung. In der Zuchtordnung nachlesbar. Doch die Zeiten ändern sich. Heute finden wir einen M-Locus mit vielen Merle Varianten vor. Die Länge des Poly-A-Schwanzes ist entscheidend für die Ausprägung der Merle Zeichnung."

 

Das kurz zu Merle, der SH hat seine blauen Augen aber nicht über Merle. Trotz viel und langer Forschung ist es bis heute nicht gelungen die Ursache zu finden. Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere wurden auch nie nachgewiesen. Bei viele Spitzen oder nordischen Hunden finden wir gesunde weiße Hunde.

 

"Im K-Locus verursacht eine Mutation am CBD103 das dominante Schwarz. Es ist dabei völlig unerheblich, welches Allel hierbei im Agouti- Locus vorliegt. Die schönsten weißen Hunde sind dominant schwarz. Das CBD103 verhindert rötliche Pigmente und eine Mutation im E-Locus, klein „e", reinerbig „ee", lässt nur noch rötliche Pigmente zu. Damit haben wir schöne weiße Hunde und das ganz ohne Leuzismus."

 

Klar, dass klappt auch mit dem rezessiven Schwarz.

"Wie in jedem Locus hat auch Agouti eine Dominanzreihenfolge. Das Unterste wäre das rezessive Schwarz, klein „a". Nur wenn es reinerbig vorliegt, blockiert es die Einlagerung von Phäomelanin, also gelb/rot und der Hund ist schwarz. Jedes andere Allel des Agouti-Locus setzt dieses außer Kraft, es ist rezessiv gegenüber allen anderen. Es hat jedoch nichts mit dem dominanten Schwarz vom CBD103 gemein. Das ist ein völlig anderes Gen."

 

Die Mutation am MC1R, der sogenannte E-Locus entscheidet ganz am Anfang der Kette, ob schwarz/braune Pigmente ins Fell eingelagert werden oder nicht. Liegt diese Mutation reinerbig vor, also klein e/e, sind die Hunde weiß, gelblich, apricot, je nach Höhe des Eumelaninanteils. Der beliebte Goldi ist wie Samojeden "e/e" und es sind keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen dadurch bekannt. Leider bekomme ich irgendwie nicht eine recht gute Grafik von mir dazu hochgeladen.

 

Ich mache mal gleich Tierschutz extra.

 

 

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Kuhls-Oppermann

"Merle, eine Farbe oder nur eine Erbkrankheit?
Der Titel dieses Abschnittes ist zugegebener Maßen etwas provokant.
Den Aufschrei der Liebhaber von Rassen, bei denen der Merle-Faktor ein Markenzeichen ist, kann ich hören. Den Züchtern von beispielsweise Merle Border Collies oder Merle
Australian Shepherds ist hoffentlich allen schon lange bewusst, dass eine Verpaarung Merle x Merle in gewisser Weise einen Verstoß gegen §11b des Tierschutzgesetzes darstellt. Es gibt dafür ein Gutachten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Auslegung von §11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen). Wir finden dort Merle auf der Seite 25.
Der Merle-Faktor ist eine Mutation des sogenannten Silver- Locus vom Gen Pmel17. Mutation klingt erschreckend krank, nur wir sollten uns bewusst sein, dass jede Farbe, außer die Wildfarbe eines Lebewesens, auf Mutationen an Genen zurückzuführen ist."

 

"Weiß und alle Flecken

… so steht es im russischen Standard. Beim FCI heißt es „und irgendwelche Flecken“. Ist der Jakutische Laika eine Qualzucht laut Standard?
Wir sollten uns mit Flecken beschäftigen, denn wieder können wir schnell mit dem Gutachten zur Auslegung von §11b des Tierschutzgesetzes (BMEL - Verbot von Qualzüchtungen) in Konflikt geraten. Ich denke, dass kein an der Rasse interessierter Mensch den Titel Qualzüchter oder Unterstützer von Qualzuchten tragen möchte. Das geht mir nicht anders.

Weiß, Weiß, Weiß .... es soll das letzte zum Thema Farbe sein."

 

"Wer Farbe beim Jakutischen Laika haben möchte, muss mit Scheckung züchten. Extremschecken haben eine hohe Gefahr für Taubheit. Eine Irische Scheckung scheint völlig unbedenklich zu sein, nur ist sie kaum von der Pseudo-Irish-Scheckung zu unterscheiden!
Was sagt der § 11b bei Extremscheckung?

«Bei Zucht mit Extremschecken müssen Zuchthunde auf Taubheit getestet werden. Extrem gescheckte Welpen müssen vor Abgabe auf Taubheit getestet werden. Ergebnisse der audiometrischen Untersuchungen müssen dem Veterinäramt vorgelegt werden. Bei tauben Welpen folgt ein Verbot der Wurfwiederholung, ggf. ein Zuchtverbot für Elterntiere.»"

 

Ich habe wieder auf die schnelle etwas von mir kopiert. Ich muss leider sagen, viele Probleme mit Taubheit, die es heute beim JL gibt, hätte man 2011 noch ganz einfach lösen können. Es gab ja nur sehr wenige Hunde und nur eine Merle-Hündinn. Weder einer jungen Französin, noch mir gelang es damals, die Züchter in Jakutsk davon zu überzeugen, nicht mit dieser Hündinn zu züchten. Sie wollten unbedingt diese Farbe haben. Das Problem ist, wir haben nun Hunde, die blaue Augen haben können und nicht Merle sind (die SH Augen Mutation ist vor unendlich langer Zeit in der Herkunftsregion der JL entstanden). Außerdem haben wir die Farbe weiß über e/e, können also dann auch weder Scheckung noch Merle am Hund sehen. Ich hoffe mich irgendwie verständlich ausgedrückt zu haben.  Jeder der über einen solchen Hund nachdenk und sich in nicht den Stammbäumen auskennt, sollte sich von den Eltern einen DNA-Farbtest zeigen lassen. 

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Gäbe es denn vielleicht das eine oder andere Foto dazu, damit man sich die doch sehr bwsonderen Farbschläge vorstellen kann?

irisch....., pseudo irisch....?

 

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Kuhls-Oppermann

Scheckung

"Die kleinste Scheckung wäre zum Beispiel eine weiße Pfote. Wenn im Embryo die schon besprochenen Zellen wandern, geht dies von zwei Punkten aus - vom Kopf und Körperende. Im Wesentlichen auf einer konvexen Bahn. Als Letztes erreichen sie die Pfoten, die Brust und die Mittellinie des Kopfes. Damit wird nun jedem klar - haben wir nicht genug Zellen, gehen die Pfoten leer aus, sie bleiben weiß."


"Weiße Pfoten, Brust, Hals, Ende der Rute sowie die Mittellinie des Kopfes nannte man immer Irische Scheckung „si". "

Hunde mit wesentlich größeren weißen Flecken werden, wie erwähnt, als Piebald-Schecken „sp" bezeichnet. Hier ist der genaue Locus bekannt und ein Test möglich.
Häufig finden wir in der Literatur noch die sogenannte Extremscheckung „sw", welche zu völlig weißen Hunden führen kann. Es gibt noch weitere mehr oder weniger phantasievolle Scheckungsnamen. Sie sind aber bedeutungslos."

 

"Die Vererbung der Irischen Scheckung ist in jedem Fall unabhängig von der Piebald-Scheckung. Während dessen die Extremscheckung (nicht ganz sicher) nur eine Form von Piebald-Scheckung plus eines noch unbekannten Faktors darstellt. Wer nun aber glaubt, die Verpaarung von zwei Jakutischen Laiki mit Irischer Scheckung ergebe zwangsweise wieder Irische Scheckung, der irrt. Ich kenne viele solcher Würfe, bei denen auch ein Teil der Welpen mit Extremscheckung geboren wurde. Die Pseudo-Irisch-Scheckung wird entweder über S/sw oder si/sw erzeugt und ist äußerlich häufig nicht von der Irischen Scheckung zu unterscheiden. Wir erhalten also 25% sw/sw Welpen mit Extremscheckung. Generell ist das Wissen über die Vererbung von Scheckung noch zu gering. Wer Farbe beim Jakutischen Laika haben möchte, muss mit Scheckung züchten. Extremschecken haben eine hohe Gefahr für Taubheit. Eine Irische Scheckung scheint völlig unbedenklich zu sein, nur ist sie kaum von der Pseudo-Irish-Scheckung zu unterscheiden!"

 

Ich hoffe, dass die Zitate, wenn auch aus dem Zusammenhang gerissen, ein wenig Klarheit bringen. Wichtig ist nur, dass wenn ich zwei Hunde mit Pseudo-Irish-Scheckung verpaare, werden irgendwann Welpen mit Extremscheckung geboren. Es gibt keinen Test für die Extremscheckung „sw", diese ist mit einer hohen Gefahr für Taubheit verbunden.

 

Ganz gute Infos mit Bildern gibt es hier : http://munster.sasktelwebsite.net/DogColor/dogcolorgenetics.html

 

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