Wie verhalten, wenn der Hund auf Ruf nicht hört?

[aniramhund]

... seh ich auch so wie ihr ( Rickey, Katja ) Sie merkt ja eh wenn man sauer ist, ich sag dann lieber garnichts und nehm sie an die Leine.

Das Thema Jagdtrieb ist eh ne Harte Nuss find ich. Der Leiter damals in der Hundeschule hat einen Jagdhund und selbst bei dem kam es vor, dass er ein Huhn anschleppte.

Im Moment laufen hier die Hasen dem Hund auch fast ins Maul, so ein Gewusel ist hier.

Sicher wie einige hier schreiben wäre absolute Konsequenz wichtig, aber dazu gehört dann auch ein williger Ehemann.

[basti]

also ich hab auch die erfahrung gemacht wenn man voher sieht das der hund auf einmal sich für was interessiert schon voher zu sagen nein du bleibst hier und ihn dann loben wenn er bleibt. platz als notbremse funktioniert auch manchmal. ja wenn er nicht zurückkommt verstecken und warten auch wenns lange dauert ist eigentlich das beste geht aber nicht immer. aber in dem augenblick wo der hund merkt man ist weg sollte es eigentlich der beste lerneffekt sein

[Anne06]

Hallo, also erst mal: ich finde das Thema super interessant und irgendwann hat jeder Hundehalter wohl mit dem Jagdtrieb seines Vierbeiners "zu kämpfen".

Was dabei, so finde ich, häufig nicht beachtet wird, ist, dass der Hund eigentlich schon seit Ewigkeiten zur Jagd gezüchtet wird und er vom RAUBTIER Wolf abstammt. So ist es vorstellbar, dass der Hund nicht von "heute auf morgen" in einer modernen Gesellschaft ganz ohne JagdINSTINKT leben kann. Ich habe selbst einen Dackel-Brackenmix mit(wohl wegen den Rassen)einem ziemlich starken Jagdinstinkt. Deshalb leine ich meinen Hund an, wenn ich weiß, dass Wild in unmittelbarer Nähe ist. Das heißt nicht, dass mein Hund mir nicht gehorcht(wir üben regelmäßig auf dem Hundeplatz auf die Begleithundeprüfung und machen Agility), sondern nur dass ich weiß meinem Hund nicht den Jagdinstinkt "austreiben" zu können. Neulich ist mir mein Hund zum ersten mal wildern gegangen. Ich hatte nicht genug aufgepasst, er hat ein Reh gerochen und schwups, war sie weg. Daür gebe ich aber meinem Hund nicht die Schuld, sondern mir, da ich nicht aufgepasst habe und ihn nicht rechtzeitig an die Leine genommen habe. Als er dann nach einer halben Stunde zu mir kam(ich bin stehen gblieben und habe gewartet), habe ich ihn natürlich gelobt und er hat sich unheimlich gefreut, dass er mich wiedergefunden hat. Wie gesagt, ich war nicht sauer auf meinen Hund, denn er ist ein Tier mit "Zwanghaftem Drang zum Jagen", so konnte ich ihn auch loben, ohne dass ich wusste, mein Hund nehmt mich nicht ernst.

So viel von mir, Anne

[Paula]

Meine Jägerin kommt mir abends nicht von der Leine. Das ist das einzig Beste was man tun kann. Abends ist alles unterwegs. reh, Hase, Fuchs, Katzen, Marder etc, und Hundi riecht das natürlich. Das ist evt damit vergleichbar wenn man einem Ausgehungerten ne gebratene Wurst vor der Nase herträgt. Ein Zustand also dem man nur sehr schlecht widerstehen kann.

Das Loben wenn Pelznäschen nach getaner Arbeit ankommt, dient auch nur fürs Kommen. Dem Hund das zurück kommen schmackhaft machen ist das Ziel. Es soll sich für ihn lohnen zum Herrchen oder Frauchen zurück zu kommen. Die Umsetzung ist nicht immer einfach, aber hilfreich. Im grossen und ganzen aber sollte man die Jagdtouren von vornherein unterbinden. Denn jede geglückte Ausreisstour ist eine zuviel.

[kleinefreche]

Dem Hund das zurück kommen schmackhaft machen ist das Ziel. Es soll sich für ihn lohnen zum Herrchen oder Frauchen zurück zu kommen. Die Umsetzung ist nicht immer einfach, aber hilfreich.

Und wie setzte ich es am besten um

[shetani]

Hm, is ne gute Frage . Unsere Hundetrainerin (clicker) hat uns seinerzeits empfohlen eben mit Positiv und Negativmarkern zu arbeiten.

Hund rufen, kommt er nach 3 Sekunden nicht, umdrehen und weggehen sowieso den Negativmarker einsetzen. Wenn der Hund dann kommt auf jeden Fall belobigen und belohnen. (Wenn Du ihn wortlos an die Leine nimmst könnte es auch passieren das der Hund assoziert, das das zu Dir kommen in einer für ihn unangenehmen Sache ausartet - eben etwas was er nicht will - an die Leine)

Auf der anderen Seite ist die Taktik des passiven Bestrafens, also der wortlosen Rückführung an der Leine mit gleichzeitiger Ignoranz über einen lngeren Zeitraum auch nicht verkehrt - ich würde dennoch Methode 1 bevorzugen

Nur nicht den Fehler machen ud ihn zu oft rufen (kann man sich schnell die Kommandos mit zerstören)

[basti]

Nur nicht den Fehler machen ud ihn zu oft rufen (kann man sich schnell die Kommandos mit zerstören)

also ich weiss nich genau wie des gemeint ist. meinst du weil wenn der hund erst nach dem zehnten mal kommt und man ihn vielleicht lobt, dass er kommt und sich dann denkt er kann ja kommen wann er will er wird immer gelobt? also ich dachte man soll konsequent sein und gerade mit nachdruck drauf bestehen wenn der hund ein befehl ignoriert bis er ihn macht das verwirrt mich. also in manchen situationen geht es ja das man sich versteckt und den hund ersma suchen lässt wo ist man jetz eigenlich hin weil er nich gehört hat aber es geht halt nich immer.

[kuhhund]

Cleo und Tyler komen IMMER sofort beim ersten Ruf , und es gibt IMMER Lob und Leckerchen neulich haben sie auf der Wiese einen Hasen aufgescheucht , der nur einen oder 2 Meter an ihnen vorbei rannte , und sie kamen trotzdem weiter auf mich zu

Und was passiert neulich nachts ?? Ich sehe von Cleo nur noch den Waschbärschwanz und höre , wie sie über die Felder davonhetzt ..... es war relativ wolkig , und immer , wenn die Wolken den Mond nicht verdeckten , sah ich die Silhouette eines Fuchses und 2 m dahinter meinen Hund

Ich brüllte mir die Kehle aus dem Hals ... super , nachts mitten im Feld , die haben mich bestimmt 3 Orte weiter noch gehört an diesem Abend gab es auch nur wortloses Anleinen !!

Und jetzt geht Madame im Dunkeln eben nur an der Flexi ...das ist mir zu riskant da hat sie dann eben Pech gehabt

Martina mit Cleo und Tyler

[Colja]

Wir hatten mal eine Schäferhündin im Alter von 2 Jahren übernommen, deren Hobby auch das Jagen war. Im Dunkeln haben wir sie garnicht von der Leine gemacht und tagsüber sind wir bestimmt 3-4 Monate STÄNDIG mit einer 10 m Schleppleine gelaufen. (Aber das ist wohl für die meisten Leute schon zu anstrengend.) Dann war es immerhin so gut, dass wir sie in einem frühen Stadium noch abrufen konnten. Rannte sie erstmal, war das Rennen an sich, schon so belohnend für den Hund, dass er nichts anderes mehr mitkriegte. Da hilft auch kein ausdauerndes Rufen, im Gegenteil, der Hund hört unser Rufen als Standortmeldung, kann sich bestens orientieren und kommt dann halt etwas später zurück. Man sollte nach 2-3x erfolglosen Rufen, erst dafür Sorge tragen, dass man sich auch durchsetzen kann, ansonsten lernt der Hund ja genau das Gegenteil. Also entweder verstecken, bis der Hund Panik kriegt und anfängt Herrchen zu suchen (wird wohl bei einem Husky nicht funktionieren) oder das Fehlverhalten ignorieren und dann wenn sie kommt, sich extrem freuen und jubilieren (im übertragenen Sinne). Aufregen und sich ärgern nützt nichts, wenn der Hund weg ist, kann man ja in Ruhe bis 100 oder 100.000.000 zählen.

[gast]

Also entweder verstecken, bis der Hund Panik kriegt und anfängt Herrchen zu suchen

Ist das in irgendeiner Form erstrebenswert?

Ich arbeite konsequent am Vertrauen... und dann verstecke ich mich, bis der Hund Panik kriegt?

Bitte nicht!

Und auch bitte NICHT mit Hunden ausprobieren, die ein Trennungsproblem haben.

Und auch bitte NICHT mit Hunden ausprobieren, die bisher kein Trennungsproblem haben, aber ängstlich veranlagt sind.. dann sonst hat man bald ein Trennungsproblem.

Und gegen Hetzen hilft einem das wirklich nicht. Gar nicht.

Verstecken... ist für den Hund entweder ein lustiges Spiel.. oder ganz gruselig... im ersten Fall.. spiele ich es einfach so.. und nicht, wenn mein Hund jagt.

Im zweiten Fall lasse ich es einfach sein...

Absichern und weiter an Bindung, Vertrauen, Anerkennung und Aufmerksamkeit trainieren.. und nebenbei auch am Rückruf.. und am *Hund ist gerne mit mir zusammen*!

Nur wenn das Gesamtbild passt, wird es funktionieren.

Grüßli

Antje