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Die "dunklen" Seiten der Rettungshunde-Arbeit


Mimivi

Empfohlene Beiträge

Hallo Mimivi,

mit dem, was Du beschreibst, hast Du sicher in einem gewissen Rahmen recht. Aber jedes Hobby, kann irgendwelche "Nachteile" haben, die man aber gerne in Kauf nimmt.

Ich mache seit 1997 Rettungshundearbeit im DRK. Führe jetzt meine 2. Hund-geprüft. (der Erste lebt nicht mehr) und bilde den 3. aus.

zu den Kosten. Ja, "umsonst" fährt auch mein Auto nicht. Auch wenn wir einige Strecken im Dienstfahrzeug fahren, bleibt doch einiges hängen. Bei uns klappt das, daß wir die Dienst-und Trainingsfahrten in einem Fahrtenbuch eintragen. Über diese Fahrten gibt es dann eine Spendenquittung und man kann sie steuerlich absetzen. Dazu muss man einfach mal beim KV, oder Verband nachfragen. In vielen Fällen möglich.

Dienstklamotten gibts gestellt. Wir kaufen uns nur alle "Hundedinge" selber.

Ins Ausland "muss" niemand. Nur, der der das möchte. Dafür gibts aber bestimmte Stellen mit Auslandskader.

Ich versuche meine, unsere, Hunde, so gut wie möglich auszubilden und zu schulen. Ich will meinen Hunden "blind" vertrauen. Nur durch gute und sichere Ausbildung habe ich auch die größtmöglich Gewissheit niemanden zu überlaufen. Sicher 100% Sicherheit gibts nicht- aber die gibt es nirgens!

Gefahren sind eher gering. In der Fläche hatten wir noch nie Verletzungen, und Trümmern auch nicht, machen wir aber auch nicht soo oft. Das Verletzungsrisiko ist da aber ungleich höher. Das stimmt.

Gerade das Training "woanders", mit anderen Staffeln, Seminare und Workshops sind das , was auch mir in der RH- Arbeit eine Menge Spaß bringen. Dafür fahr ich auch mal gern weiter.. =)

Ich sehe, jede Woche 2x über gut 5 Stunden oder mehr!-weil wir uns nicht losreißen können- begeisterte Hunde, denen diese Arbeit verdammt viel Spaß macht. Mit einem ernsten Hintergrund, klar. Wenn ich dann noch Helfen kann und mein Hund im Einsatz mal findet - was eher selten passiert. (Da Einsätze meistens "Leer" ausgehen, GsD wir der Vermisste oft anderwertig gefunden). Dann ist s Perfekt!

Wir stehen draußen, egal welches Wetter ist und trainieren mit unseren Hunden. Sicher ist es bequemer, dann nicht zum Hundeplatz zu fahren und zu Haus zu bleiben. WILL ich aber nicht. :D

Will raus und die Hunde auch.

Klar nehmen auch die Zusätzlichen Ausbildungen Zeit in Anspruch- auch die ohne Hund. Aber das gehört eben dazu.

Wir bleiben jedenfalls am Ball!

Viele Grüße

Tanja

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Och,

ich habe mir bei einem Flächeneinsatz mal das Fußgelenk gebrochen...6 Wochen Gips.

Ausserdem auf dem Weg in den Einsatz schlaftrunken die Treppe runtergefallen und Wirbel ausgerenkt sowie Steißbein geprellt....

Ich bin derzeit ohne Hund, würde also als Helfer in den Einsatz gehen. Mit meinen beiden geprüften Hunden hatte ich auch immer Angst zu überlaufen. Das war mein größter Albtraum.

Ich brauchte schon seelischen Beistand, allerdings war das nicht nach einem RH-Einsatz, sondern ein Herzinfarkt im privaten Freundeskreis. Aber die Hilfe fand ich in der Staffel. Auch bei Leichenfunden hatten wir Beistand, der uns gut getan hat....

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Olga & Percy
Och,

Ich bin derzeit ohne Hund, würde also als Helfer in den Einsatz gehen. Mit meinen beiden geprüften Hunden hatte ich auch immer Angst zu überlaufenLeichenfunden hatten wir Beistand, der uns gut getan hat....

wie ohne Hund?

was ist mit Aias?

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Ich selber helfe gerne gefährdeten Menschen, aber die Gesundheit und Unversehrtheit meines Hundes würde ich für niemanden auf's Spiel setzen. Ich hätte zuviel Angst das ihm was passiert.

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...dann darfst den Hund auch nirgends ableinen, er könnte ja immer irgendwo reintreten, hängenbleiben, reinfallen usw.

Beim RHS-Einsatz werde ich vorher über das Gebiet informiert (Flächensuche) und im Notfall würde der ganze Einsatzzug den Hund suchen, wenn ihm etwas passiert wäre. Privat kann ich alleine schauen, wo ich und der Hund bleiben.

Ich denke, das Risiko für den Hund ist gut einzuschätzen. Ich höre öfter, dass die Hundeführer Blessuren mit aus dem Wald bringen ;)

Gruß Ian

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Ich selber helfe gerne gefährdeten Menschen, aber die Gesundheit und Unversehrtheit meines Hundes würde ich für niemanden auf's Spiel setzen. Ich hätte zuviel Angst das ihm was passiert.

Und gerade aufgrund der Gefahrenlage sollte ein RH in der Distanz geführt und gelenkt werden können.

Damit ist er im besten Fall viel weniger gefährdet als ein abgeleinter Hund, der auf einer Spielwiese toben darf und sich aus dem Staub macht...

LG Tanja

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Ich selber helfe gerne gefährdeten Menschen, aber die Gesundheit und Unversehrtheit meines Hundes würde ich für niemanden auf's Spiel setzen. Ich hätte zuviel Angst das ihm was passiert.

Das kann ich nur unterschreiben, so geht es mir auch.

Mein Hund hatte während der RH- Arbeit selten gravierende Schäden bekommen. In die Scherbe getreten, Nähen wegen Dornen oder leichtes Humpeln. Bei privaten Spaziergängen gab es da mal schlimmeres, wenn sie von einem bissigen Hund gepackt wurde.

Allerdings hatte ich eine sehr triebstarke Hündin, wenn sie an das Opfer nicht herankam, versuchte sie es recht lange, bis sie sich schließlich für eine Stelle als Anzeige entschied.

Diese Versuche aber waren sehr .. wie soll man es sagen.. extrem. Dabei konnte es durchaus passieren, dass sie in sehr große Höhen sprang, das nicht schaffte und überschlagend wieder auf den Boden kam. Auch große Höhenunterschiede nach unten versuchte sie stets zu bewältigen.

Das waren meist nicht mehr als 1-2 Anläufe mit denen sie versucht hat, näher an das Opfer zu kommen- aber für die GEsundheit reichte das nach ein paar Jahren Arbeit bereits aus, dass sie trotz ihrer geringen GRöße Rückenprobleme bekam, die mit Schmerzspritzen behandelt wurden (und natürlich das Aus für die Arbeit bedeuteten!).

Leistungshunde erreichen häufig nicht das Alter ihrer Artgenossen, da auf Grund ihrer Arbeit der Verschleiß schneller voranschreitet. Das mag für Flächenhunde nicht zutreffen, ich denke aber bei Trümmerhunden ist es so.

Danke für die vielen MEinungen!

So wie ich das Lesen kann, beschränken viele ihre Arbeit auf die Fläche. Wir hatten einen Fokus auf Trümmer.. vielleicht hätte ich einach den Mittelweg gehen sollen ;), aber ich neige sowieso zu dem Motto : Ganz oder gar nicht..

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Bei uns ist die GANZE RH-Arbeit auf dem Schwerpunkt der Flächensuche...

Wir gehen nicht ins Ausland und unsere Einsätze finden in heimischen Wäldern statt.

LG Tanja

Bei welcher Orga warst Du?

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Bärenkind

Finde diesen Beitrag super interessant, dokumentiert er doch auch mal die Ernsthaftigkeit und Hintergrundmusik dieser Arbeit, die sicher von vielen einfach mal so begonnen wird, ohne dass man sich wirkliche Gedanken macht.

Ich habe vor 7 Jahren auch einmal in eine Staffel geschnuppert und mich aufgrund des Zeitaufwandes an Sonntagen dagegen entschieden. Derselbe Grund hält mich auch von Turnieren und Wettbewerben jeglicher Art fern, da wir arbeitsbedingt fast nur den Sonntag für einen ganzen Tag Gemeinsamkeit in der Familie haben.

Da mein Mann dieses Hundethema nicht so passioniert betreibt wie ich, haben wir einen schönen Mittelweg gefunden. Wir machen Mantrailing auf unterstem Level. Also keinerlei Ansprüche auf Professionalität, keinerlei Einsatzziel, aber bei Bedarf ne Menge Spaß für Mensch und Tier, wir sind völlig unabhängig von anderen Menschen und Orten, da wir das zu dritt (Mann, Hund und ich) quasi überall und zu jeder Zeit tun können.

Und wenn mir an "mehr" liegt, besuche ich ein Seminar und sammel ein paar Leute ein, um das regelmäßig und abitionerter zu betreiben.

Wäre ich Single oder hätte einen Mann, der mitmachen würde, wäre ich mit Sherlock 100%ig auch in einer Staffel.

LG Anja

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