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Hundebeobachtung in Brasilien - lang!


Dante

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Hallo,

ich komme gerade von einer langen Reise durch Brasilien zurück und habe dort sehr viele Hunde beobachten können. Strassenhunde, "Freigänger" mit Halsband, die einfach ohne Menschen unterwegs sind, bis hin zu den extrem verhätschelten Kleinhunden, die Schuhe, Jeans und Hüte angezogen bekommen :motz:

Dabei fiel mir als erstes auf, dass alle Hunde völlig selbstverständlich in der Menschenwelt herumlaufen. An fahrenden Autos vorbei, an anderen Hunden, an Pferden...Ich bekam jedesmal einen halben Herzinfarkt, als ich Hunde über vielbefahrene Strassen laufen sah! Klar, Strassenhunde leben so, es aber live zu erleben ist schon hart!

Eine Hunde-Gruppe konnte ich besonders intensiv beobachten. In einem kleinen Fischerort, direkt am Strand waren wir für 10 Tage, die Hunde waren jeden Tag mit uns an dem weiten Strand. Es waren ca. 6 Rüden und eine läufige Hündin, einige Freigänger, die anderen Strandhunde. Die Rüden ließen die Hündin nie zur Ruhe kommen. Die arme war schrecklich gehetzt, konnte nirgends Schutz suchen, wurde ständig gedeckt und die Rüden trugen den ganzen Tag untereinander Kämpfe aus. Die Menschen drum herum lachten über die verletzten Tiere und warfen Steine nach ihnen, scheuchten sie weg (Ja, ich habe eingegriffen und war nciht sehr beliebt in dem Ort!) Man hörte die Kämpfe noch nachts und auch das verzweifelte Keifen der Hündin. Hier, in diesem Dorf, hat sich wohl kein Rudel gebildet oder gäbe es dann keinen Rudelführer, unter dessen unangefochtenen Schutz die läufigen Hündinnen stehen? Das habe ich mich gefragt.

Natürlich hatte ich immer meinen eigenen Hund im Hinterkopf, der sich nicht selbst um sein Futter kümmern muss, der mehrere Körbchen hat, einen Tierarzt und einen Trainer. Und natürlich ein Frauchen, dass sich ein Bein für ihn ausreißen würde, damit er Hund sein kann.

In Brasilien ist eben trotz der wunderschönen fruchtbaren Landschaft, des waremen Wetters und der paradiesischen Strände die Armut der Menschen so groß, dass sie für Tiere keinen Platz in ihrem Herzen haben. Oder sie haben auf der anderen Seite zuviel Geld, um Platz für Hundeverstand zu haben, wie ich an dem Chi mit Tiffany Halsband und Dolce &Gabbana Jeans gesehen habe...

Leider kann ich nichts positves berichten von tierlieben Brasilianern, ich habe keine getroffen. Auch die Pferde waren allesamt in einem erbarmungswürdigen Zustand. Mit Lektüre von Cesar Millans im gepäck hatte ich mir von den Südamerikanern besseres erhofft...

LG

Dante

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kuhhund

*Schluck*

Das klingt nicht nach einem schönen oder erholsamen Aufenthalt.

:(

Die Bilder würden mich wochenlang verfolgen. :(:(

Grüsslis

Martina mit Cleo & Yuma

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angi135

Hallo Dante,

das sind die beiden Extreme, die Du da beschreibst. Aber glaube mir, es gibt in Brasilien auch etwas dazwischen. Menschen mit ihren Vierbeinigen Begleitern, wie man es aus Deutschland kennt. Sowohl was Hunde, als auch was Pferde und andere Heimtiere anbelangt.

Denke das Problem liegt wahrscheinlich in der sozialen Struktur in Brasilien begründet, es gibt sehr, sehr viele Arme und auch sehr, sehr viele Reiche, die Mittelschicht jedoch ist sehr klein. Wie Du schon sagst, die Armen können es sich nicht leisten, da sie selber kaum über die Runden kommen und die Reichen halten sich die Tiere dann wohl mehr als Statussymbole oder so was in der Art (was man ja durchaus auch in anderen Ländern unter den Prominenten und Reichen beobachten kann). Und es gibt sicher auch Ländern, in denen es Hunden & Co. sicher noch viel, viel schlechter geht als dort. Da braucht man sich doch nur einmal in Südeuropa bzw. im Ostblock umzuschauen, oder?

Es ist wahrlich sehr, sehr traurig, wenn man das alles live sieht und die Bilder lassen einen auch erst einmal nicht mehr los. Aber ändern kann man es leider nicht und wie heißt es so schön: "Andere Länder, andere Sitten." Denke, da ist durchaus etwas dran. Die Südamerikaner bzw. Brasilianer haben nun mal eine komplett andere Mentalität als wir hier und die hat ihre guten, aber auch ihre schlechten Seiten. So wie andere Kulturen es sicher auch über uns sagen.

Grüße

Angi

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Hallo Angi & all,

ja, ich hätte mcih sher gefreut "normale" Hunde+Halter zu sehen! war eben leider nciht der Fall, obwohl ich vier Wochen durch das Land gereist bin und dort auch Freunde habe..die haben aber keine Hunde! Ostblock kenne ich gar nicht, aber noch schlimmer? Furchtbare Vorstellung.

Ich kenne einige Länder in Südamerika (habe in Argentinien gelebt, kenne Chile, Uruguay, Paraguay und Costa Rica), so schlimm wie in Brasilien habe ich es dort nicht empfunden..die Gehässigkeit von einigen Menschen, die Gedankenlosigkeit und Grausamkeit in Brasilien gegen Tiere haben mich geschockt.

Vor allem, weil ich ein Cesar Millan Fan bin und der immer von dem "ursprünglichem" Verhältnis zwischen Hunden und Menschen in seinem mexikanischen Heimatdorf spricht, von der stolzen Latino-Haltung, die ein Hundeführer haben sollte etc, da finde ich es alles doppelt traurig.

Ich habe einen verletzten Hund am Strassenrand gesehen, der sich unter ein parkendes Auto geflüchtet hat. Der Autofahrer hatte es gesehen und überfuhr den Hund mit Absicht. Hat einfach zurückgesetzt, so richtig mit Vollgas.

Ich habe gesehen, wie ein junger Mann mit seinem Fahrrad und einer Steinschleuder auf Hundejagd ging. Der Mann ist Fischer und das sein grausames Hobby! Die Hunde haben schon gebellt, wenn sie ihn von weitem sahen. Ich hätte ihn fast vom Fahrrad getreten..

Dann sah ich eine Frau, die mit ihrem Dobermann am Strand entlang ging. Offensichtlich ein wohlbehüteter (weil sauberer) Hund. Dann entdeckte er die läufige Hündin (aus meinem Post vorher) und deckte sie, obwohl sie sich wehrte, sie hatte nciht mehr genug Widerstandskraft. Die Besitzerin vom Dobermann beobachtete die Szene amüsiert und ging einfach weiter! Um die kommenden Babys oder die Hündin scherte sie sich nicht.

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Also mal ganz ehrlich, ich würde da nicht hinwollen. Ich glaube ich könnte Nachts nicht schlafen. Bei meiner Freunding war mal eine Koreanerin zu Besuch, sie hat mein Meerschwein (langhaar) an den Kopfhaaren durch den Käfig gezogen und fand es lustig :heul: ich gelähmt vor Schreck!!!

Auch China ist landschaftlich teilweise sehr reizvoll, aber die haben ja auch so eine verkorkste Einstellung zu Tieren!

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Oh nein, wie furchtbar :(

Die Vorstellung alleine ist schon entsetzlich, aber das Du das alles

mit ansehen musstest. Und man selbst ist nur ein kleines Licht und kann

die Welt nicht retten ........

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Ja, meine Brasilienreise ist ein paar Jahre her, aber etwas Positiveres kann ich darüber auch nicht berichten.

Welpen (mit Sicherheit noch keine 6 Wochen alt) wurden da in sengender Sonne auf Märkten für 10 Dollar angepriesen. Der Verkäufer hielt in jeder Hand jeweils einen Welpen und schwenkte sie unter typischem Martkgeschreie herum. Sie waren ganz schlaff....

Nur mit äußerster Mühe meiner in Brasilien lebenden Freunde konnte ich von einem Kauf abgehalten werden.....das Bild verfolgt mich teilweise heute noch.

Genau wie die vielen, vielen überfahrenen und verletzten Hunde......

Irgendwann in diesem Urlaub bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich Angst davor hatte, was mich wohl hinter der nächsten Ecke erwartet.

Brasilien ist ein wunderschönes Land, aber ob ich jemals noch mal dort hin reisen werde, bezweifel ich. Das gilt aber nicht nur für Brasilien, sondern auch für den asiatischen Raum.

Je nach dem, was man dort zu sehen bekommt, bräuchte ich danach mit Sicherheit einen Therapeuten.

Da sieht man mal, wie behütet wir hier eigentlich leben. Hier hat man den Luxus, sich ernsthaft Sorgen machen zu können, wenn der Hund mal hüstelt....

Und von dem Menschenelend mal ganz zu schweigen....

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